Islam richtig kennenlernen (107 - Idschaz)
Wir möchten auch heute anhand eines weiteren Beispiel den Wundercharakter des Korans veranschaulichen. Hierbei geht es um Zahlen und Wörter.

Seit der Offenbarung des Korans sind zahlreiche Artikel und Bücher über den literarischen Stil des Korans, seine Rhetorik und den Klang seiner Verse geschrieben worden. Ebenso hat man viele Beispiele für den Wundercharakter des Heiligen Buches aus wissenschaftlicher Warte aufgeführt. Ein weiteres Wunder zeichnet sich an dem erstaunlichen Zusammenhang zwischen Zahlen und Wörtern ab. Einige haben sich intensiv der Erforschung dieses Aspektes gewidmet.

Der ägyptisch-amerikanische Biochemiker und Informatiker Dr. Raschad Khalifa hat sich zuerst mit den Siglen d.h. einzelnen Buchstaben zu Beginn von Suren beschäftigt wie Alif Lam Mim, Ya Sin, Qaf Sad und weitere. 1973 veröffentlichte er das Ergebnis seiner Recherchen in einem Buch namens "Das Wunder Heiliger Koran" . Er wies ein mathematische Beziehung zwischen diesen Siglen und den Buchstaben der Suren an deren Anfang sie stehen, nach, und zwar stellte er fest, dass der Buchstabe der als Sigle am Anfang einer Sure steht, in dieser Sure im Verhältnis zu den anderen Suren häufiger vorkommt. Zum Beispiel in der Sure 50, der Sure Qaf, die mit dem arabischen Buchstaben Qaf beginnt, ist der Prozentanteil dieses Buchstabens an der Gesamtzahl der Buchstaben dieser Sure größer als bei anderen Koransuren. Das gleiche gilt für den Buchstaben "Sad" in der gleichnamigen Sure, die mit dem Einzelbuchstaben "Sad " beginnt.

Man kann also sagen, dass sich nicht nur an der Ausdrucksweise und der Aussage des Korans Wunder abzeichnen, sondern schon bei den Buchstaben dieser Offenbarungsschrift eine regelrechte Systematik zum Vorschein tritt. Natürlich sind die Untersuchungen von Raschad Chalifa erst ein einleitender Schritt gewesen und freilich nicht ganz ohne Mängel. Es müssen noch mehr Studien erfolgen, um an konkrete Gesamtergebnisse zu gelangen. Der große iranische Koranexeget Alama Tabatabai weist auf einen interessanten Punkt hinsichtlich der Siglen im Koran hin. Er schreibt: "Die Suren, die mit den gleichen Sigeln eingeleitet werden, ähneln einander auch inhaltlich. Zum Beispiel werden in der Sure Araf (Sure 7), welche mit Alif Lam Mim Sad beginnt, Inhalte zusammengefasst, die in den Suren, die mit Alef Lam beginnen und in der Sure Sad, die mit Sad beginnt, stehen.
Raschad Chalifa hat in seinen Untersuchungen einen mathematischen Zusammenhang aufgedeckt, der für den gesamten Koran gilt. Für ihn ist die Zahl 19 eine bedeutende Zahl im Koran und er hat eine Übereinstimmung mit dieser Zahl bei einigen Versen und Wörtern im Koran festgestellt. Raschad Chalifa sagt, dass die arabische Entsprechung der bis auf eine alle Suren einleitenden Worte "Im Namen Gottes, des Allbarmherzigen, des Gütigen" nämlich بسم الله الرحمن الرحیم aus 19 Buchstaben besteht, die Sure Alaq, welches die erste offenbarte Sure war, 19 Verse hat und die Gesamtzahl der Suren im Heiligen Koran von 114 durch 19 teilbar ist. Chalifa führt noch weitere Beispiele für Zusammenhänge mit der Zahl 19 im Koran an, wobei in einigen Fällen jedoch die Bestätigung der Richtigkeit seiner Angaben weiterer Forschungsarbeit bedarf.
Ein weiterer Aspekt der mathematischen Ordnung im Koran sind die Anzahl einiger Wörter die einen Gegensatz zueinander bilden oder sich entsprechen. Zum Beispiel kommen die Wörter für "Diesseits" und "Jenseits" beide im Koran in gleicher Anzahl vor. Auch ist die Zahl der Wörter für "Satan" und "Engel" fast die gleiche. Das Wort Yaum, nämlich Tag, erscheint 365 mal im Koran, nämlich entsprechend der Anzahl der Tage in einem Jahr. Das arabische Wort "Schahr" welches Monat bedeutet, kommt 12 mal vor, und entspricht folglich genau der Anzahl von Monaten in einem Jahr . Das Wort "Sa at" - Stunde - wird 48 mal wiederholt, und dies Zahl ist das Doppelte der Stundenzahl eines 24-Stunden-Tages. Wissenschaftler haben hinsichtlich der zahlenmäßigen Verhältnisse der Wörter im Koran, Studien durchgeführt und interessante Ergebnisse erzielt.

Dass es eine mathematische Ordnung bei den Buchstaben und Worten des Korans gibt, wird allgemein erkannt, es gibt nur in Bezug auf einige Beispiele dafür unterschiedliche Ansichten.
Es ist in der Tat erstaunlich, dass ein Mensch, der keine Schule besucht hat, ein Buch vorlegt, dessen Inhalt von verschiedene Situationen wie Krieg und Frieden und von verschiedenen Dingen, wie Wirtschafts- und Alltagsleben und Moscheen handelt, und er zugleich 23 Jahre lang - nämlich in der Zeit in der er das Buch vorlegt - , auch auf die Anzahl von Buchstaben und Wörtern in ihm achtet. Dazu kommt, dass der Inhalt und der literarische Stil dieses Buches an jeder Stelle auf höchster Stufe steht. Der Überbringer dieses Buches hat sich außerdem nicht wie Gelehrte , die ein Werk verfassen wollen, in ein stilles Eckchen zurückgezogen. Die Zahlenschemata im Koran deuten darauf hin, dass dieses Buches von dem Allwissenden und Weisen Einen Gott stammt, denn nur Er vermag dies hervorzubringen. Es kann gut sein, dass in der Zukunft - parallel zum Fortschritt der menschlichen Wissenschaft - noch weitere Aspekte dieser erstaunlichen zahlenmäßigen Ordnung in den Koranversen ans Tageslicht treten werden.
Liebe Freunde! Wie gesagt soll der Koran den Menschen in Richtung der Vollkommenheit und wahren Glückes führen. Wir haben nur einige Beispiele über seinen Wundercharakter angeführt. Der Koran hat ein Äußeres und ein Inneres und das Wissen in ihm ist vielschichtig. Es liegt auf der Hand, dass im Lauf der Zeit und entsprechend der menschlichen Erkenntnisse noch weitere neue Dimensionen dieses Buches erkennbar werden. Natürlich können nicht alle das Wissen und die tiefen Wahrheiten des Korans herausfinden. Nur jemand der die richtige Einstellung zum Koran und weitgehendes Wissen über ihn besitzt und eine entsprechende Ausbildung erfahren hat, findet Zugang zu den tieferen Sinn- und den Bedeutungsschichten der Koranverse.

Der Koran ist die wichtigste Quelle für die Forschung über die islamische Lehre. Der Koran ist das einzige Referenzwerk , welches den Weg für die Bestrebungen des Menschen nach einer optimalen Gesellschaft glätten kann. Dieses Himmelsbuch ist die alleinige Charta, die allerorts auf der Welt die Grundlage für eine vollendete Gesellschaft zu liefern vermag. Koran ist von Anfang an ein einmaliges Wunder gewesen und ein klarer Beweis zur Bestätigung der Prophetschaft Mohammads, der als letztes Glied in der Geschichte der Propheten ausgesandt wurde. Im heutigen Zeitalter, mehr als 14 Jahrhunderte nach Offenbarung des Korans, hat die Menschheit, nachdem sie Stufen der Weiterentwicklung erreicht hat, viele Rätsel in der Schöpfung lösen können. Mit zunehmender Kenntnisse der Menschheit und Erschließung von neuen Horizonten, entdeckt der Mensch in dem Himmelsbuch Koran wunderbare Zeichen und es wird ihm möglich, einen größeren Nutzen aus ihm zu ziehen. Es gehört zu den besonderen Merkmalen des Korans, dass er niemals alt wird und für alle Generationen frisch und lebendig bleibt. In einem Hadith vom Propheten des Islams (s) heißt es: "Das Wort Gottes ist immer neu und frisch!"
Es lässt sich also sagen, dass der Koran das kontinuierliches endloses Wunder des Propheten und ein Beweis für die Richtigkeit seines Weges und seiner Lehre ist.
Hätte sich der Koran auf eine begrenzte Zeit und nur auf ein bestimmtes Gebiet oder ein bestimmtes Volk bezogen, dann hätte er zweifelsohne nicht im Laufe der Zeit weiterkommen und alle Hindernisse eines nach dem anderen aus dem Weg räumen können. In diesem Zusammenhang wird überliefert, dass jemand Imam Sadiq (Friede sei mit ihm) gefragt hat: "Warum wird der Koran, je mehr er verbreitet und gelesen wird, immer frischer?" Der Imam antwortete: "Weil Gott ihn nicht für eine bestimmte Zeit und für ein bestimmtes Volk herab gesandt hat. Deshalb ist der Koran zu jeder Zeit neu und für jedes Volk bis zum Jüngsten Tag frisch."
Hierin liegt also das Geheimnis der Ewigkeit des Korans verborgen.