Wir und unsere Hörer- Teil 139
Hörerpostsendung am 26.November 2017 - Bismillaher rahmaner rahim - Wir begrüßen Sie heute zur letzten Hörerpostsendung im November liebe Hörerfreunde. Wieder gibt es schlimme Nachrichten aus der islamischen Welt – ein schwerer Anschlag in Ägypten auf eine Moschee, weit über 200 Tote.
In der Presse heißt es dazu:
Schwer bewaffnete Attentäter haben in Ägypten einen der schlimmsten Anschläge in der Geschichte des Landes verübt und ein Blutbad mit mindestens 235 Toten angerichtet. Die Angreifer zündeten während des Freitagsgebets in einer Moschee im Norden der Sinai-Halbinsel eine Bombe und eröffneten dann das Feuer auf die Gläubigen. Weltweit wurde das Attentat scharf verurteilt.
Auch Wir und sicher auch unsere Hörer verurteilen solch einen Anschlag, der die Frage aufkommen lässt, wie und warum in unserer Zeit noch immer solche unmenschlichen Geschöpfe leben.
All diese Ereignisse tragen dazu bei, dass wir uns auch heute nicht in der Lage sehen eine fröhliche Sendung aufs Band zu bringen. Letzte Woche war es ja auch schon traurig, denn wir sind auf das schwere Erdbeben in Iran vor 14 Tagen eingegangen. Auch heute haben wir wieder Zuschriften aus Ihren Reihen dazu für den Anfang unserer Sendung.
„Hallo werte IRIB Redaktion.
Danke für die netten Zeilen die ich diese Woche erhalten habe.
Jetzt am Sonntagabend gegen 18:55 Uhr MEZ höre ich den Hörerbriefkasten "Wir und unsrer Hörer".
Auch meine tiefe Anteilnahme zu den Opfern im Norden des Iran.
Hoffe, dass alles wieder aufgebaut wird.
Mit freundlichen Grüßen sendet Dieter Leupold aus Leipzig“
„Liebe Redaktion in Teheran,leider wurde ja am Sonntagabend die Grenzregion zwischen Iran und Irak von einem schweren Erdbeben erschüttert. Über 400 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Tausende wurden dabei verletzt, sowie obdachlos. Von der Katastrophe ist wohl die Stadt Sar- Pole Sahab am heftigsten betroffen.Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen. Den Verletzten wünsche ich eine baldige vollständige Genesung. Hoffentlich kann für die Menschen jegliche Hilfestellung ermöglicht werden. Bei aller Ausweglosigkeit gab es doch noch einen kleinen Lichtblick. In unseren Medien war zu hören, dass iranische Rettungskräfte ein gesundes Baby aus den Trümmern retten konnten. Hoffentlich sind die Eltern noch am Leben!Viele Grüße sendet Euch Martina“
„Liebe Redeaktion.
Weniger schön sind die Nachrichten von dem schweren Erdbeben in der irakisch-iranischen Grenzregion. Es ist einfach nur furchtbar, welch großes Leid eine solche Naturkatastrophe über die Menschen bringen kann. Sie berichteten ja auch ausführlich darüber. Auch in den Nachrichten des deutschen Fernsehens gab es ergreifende Bilder aus der Region zu sehen. Man möchte am liebsten sofort persönlich vor Ort helfen, aber das geht leider nicht. Trotzdem möchte ich den betreffenden Menschen mein aufrichtiges Mitgefühl übermitteln. Nur schwache Worte, aber es sind Worte, die den betroffenen Menschen die Gewissheit geben, dass sie in ihrer Trauer nicht alleine sind.
Vielen Dank und leise Grüße aus der Ferne!
Karl-Heinz Grüttner”
„Liebe Redaktion, auch ich habe mit Bestürzung Kenntnis vom schweren Erdbeben im Iran genommen und möchte meine tiefe Anteilnahme bekunden.
Alfred Albrecht“
„Sehr geehrtes Team von Radio IRIB,
meine aufrichtige Anteilnahme den Erdbebenopfern und dem iranischem Volk.
Bis zum nächsten Mal und der Deutschen Redaktion einen angenehmen Wochenstart sowie dem iranischen Volk bei der Aufarbeitung des Erdbebens.
Herzliche Grüße z.Zt. aus Schweden Reinhard Schumann,
Schongau“
Werte Hörerfreunde, auch Ihnen unseren herzlichen Dank für Ihre Anteilnahme. Wir freuen uns über Ihre Bekundungen aus diesem traurigen Anlass.
Die Erde bebt immer noch jeden Tag in diesem Gebiet etwa in der Stärke von 4 auf der Richterskala.
Die Bemühungen den Menschen zu helfen gehen weiter. Auch ein weiteres deutsches Medizinerteam der Hilfsorganisation Humedica ist in abgelegenen Gebieten dieser Region unterwegs, um ihre ärztlichen Hilfeleistungen anzubieten.
Von iranischer Seite wird auch alles getan um den Menschen zu helfen, viele private und staatliche Initiativen wurden gestartet, aber das Gebiet ist groß und die Zahl der Betroffenen ebenfalls. Die sinkenden Temperaturen dieser Jahreszeit helfen den Menschen auch nicht, eher im Gegenteil. Bitten und Beten wir auch weiter für die Abhilfe dieses Leides in Iran und auch für andere betroffene Menschen in der Welt wie in Myanmar, im Jemen und vielen anderen Ländern.
Vor einem Jahr haben wir uns um die Weltpolitik Sorgen gemacht nach der Wahl des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Seither wurden diese Besorgnisse immer wieder auch in den Zuschriften unserer Hörerfreunde zum Ausdruck gebracht. Wenn auch in der folgenden Mail von Hörerfreund Dieter Feltes aus Pyrbaum dieser Name nicht fällt, so ist seine Sorge doch auf die politischen Entwicklungen durch Trump zurückzuführen.
„Sehr geehrte Damen und Herren!Vielen Dank erstmal für die von Ihnen zuletzt erhaltenen QSL-Bestätigungen. Ich freue mich immer wieder, wenn ich Post aus dem Iran bekomme. Leider sind die politischen Zeiten weltweit nicht die Besten. Ich hoffe nur, dass die Vereinbarungen hinsichtlich des Atomabkommens beiderseitig eingehalten werden. Anders wäre es katastrophal.“
Eine Mail unserer Hörerfreundin Martina Pohl vom Bodensee aus letzter Zeit beschäftigt sich auch mit dem amerikanischen Präsidenten:
Liebe Redaktion in Teheran,erneut ist Präsident Trump mit seinem umstrittenen Einreiseverbot vor Gericht gescheitert. Auch der mächtigste Mann der Welt wird hin und wieder mit Niederlagen konfrontiert. Als vor zwei Jahren der Atomstreit mit Iran endlich beigelegt werden konnte, hagelte es Kritik von israelischer Seite und der amerikanischen Opposition. Damals hat Obama das Atomabkommen verteidigt und ein verbindlicher Vertrag wurde von den Beteiligten unterschrieben. Trump, der diesen Vertrag nicht anerkennen will, wettert nun dagegen und verursacht damit nur Unfrieden und Groll. Merkel, Macron, May usw. stehen hinter diesem Abkommen. Es kann nicht angehen, dass Trump es schaffen wird, eine Spaltung zwischen Europa und Iran zu erreichen.Viele Grüße von Eurer Martina“Auch der Brief von Ullrich Wicke, der bei uns vor einiger Zeit eingetroffen ist hat unter anderem Donald Trump zum Thema:
„Felsberg 25.09.2017
Liebe Freunde,
anbei ein weiterer Empfangsbericht, diesmal über die 7300 kHz. Sehr interessant fand ich Euren heutigen Beitrag über das Ergebnis der Bundestagswahl. Der internationale Rundfunk auf Kurzwelle bietet die unverzichtbare Möglichkeit zu erfahren, wie die deutsche Politik im Ausland gesehen wird.Die jüngste Hetzrede Donald Trumps vor der UNO erfüllt mich mit Entsetzen. Weiß dieser Mensch was er tut? Die Beziehung zum Iran hat schweren Schaden genommen. Was Barack Obama in mühsamen Verhandlungen aufgebaut hat, wird von seinem psychopathischen Nachfolger innerhalb kürzester Zeit zerstört. Es ist zum Verzweifeln.
Euer Ullrich Wicke.“
Wir bedanken uns für Ihre Stellungnahmen liebe Hörerfreunde, die wir gerne auf unserer „Plattform Wir und unsere Hörer“ anderen Mitgliedern dieser Hörerfamilie zur Kenntnisnahme zur Verfügung stellen.
Auch unser Hörerfreund Fritz Andorf in Meckenheim hat neben anderen Aspekten zum Thema Trump Stellung genommen. In seinem Brief nach dem Frequenzenwechsel schrieb er am 6. November:
„Liebe Mitglieder der deutschsprachigen Redaktion,
vor einigen Tagen traf wieder liebe Post aus Teheran bei mir ein, und zwar eine schöne QSL-Karte mit dem Foto einer prächtigen Moschee-Kuppel hinter einer Gebäudegalerie, mit der meine letzten Empfangsberichte bestätigt wurden. Vielen herzlichen Dank, auch für das Zitat aus der letzten Zuschrift zu meiner Geschichte mit den deutschen Sendungen aus Teheran, das ich im Programm am 23.07. hörte.
Und natürlich bedanke ich mich auch dafür, dass Sie an mich gedacht und mir per E-Mail die neuen Frequenzen für die Winterzeit mítgeteilt haben. Natürlich habe ich sie gleich eingeschaltet, um den Empfang zu überprüfen. Leider bin ich nicht so recht zufrieden, denn wie Sie den genannten technischen Daten entnehmen können, ist der Empfang durch stärkeres Rauschen und Fading ziemlich beeinträchtigt, obwohl ich im Kopfhörer alles verstehen konnte. Nun, ich denke, im Verlauf des Winters wird noch eine Besserung eintreten. Ich werde jedenfalls noch darüber berichten.
Weiter geht es im Brief von Herrn Andorf:
Wie eigentlich immer, gab es auch heute wieder Interessantes in den Nachrichten. Da wurde die falsche Behauptung von Präsident Trump dementiert, der Iran hätte Raketen an den Jemen geliefert. Ja, so ist Trump: Wissentlich eine falsche Behauptung in die Welt streuen und damit den Iran zu diskreditieren, weil es ihm so in den Kram passt. Denn er braucht ja weitere Gründe, damit er sich nicht an das mit dem Iran mühsam ausgehandelte Atomabkommen halten muss, gegen das er ständig zu Felde zieht. Dabei hat sich der Iran doch nachweislich bisher an dieses Abkommen gehalten.
Der Iran und Syrien wollen die Zusammenarbeit bei der Terrorismusbekämpfung intensivieren. Das ist natürlich lobenswert, auch wenn der Begriff „Terroristen“ von jeder Seite anders interpretiert wird und Syrien alle Gegner Assads als Terroristen ansieht, auch wenn viele von ihnen lediglich eine Regierungsbeteiligung anstreben. Und die Türkei, die bei diesem Deal ebenfalls mitmischt, sieht generell alle Kurden als PKK-Terroristen an, auch wenn diese nur friedlich in einer eigenen Region leben wollen.
Paul Gager ist mit 3.000 Empfangsberichten sicherlich der Rekordhalter unter den Hörern. Das bedeutet, dass er fast 10 Jahre täglich die IRIB eingeschaltet haben muss. Alle Achtung und herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung. Ich hoffe, wenigstens die 100 Empfangsberichte in nächster Zeit zusammen zu bekommen.
Doch soweit für heute. Bis demnächst mal verbleibe ich mit herbstlichen Grüßen Ihr Fritz Andorf“
Lieber Herr Andorf, vielen Dank ebenso an Sie für Ihren Beitrag zu unserer Hörerpostsendung. Wie es aussieht gehören auch Sie nicht zu den Trumpfreunden.
Ansonsten sind auch nahezu 100 Empfangsberichte ein toller Erfolg und mit einigem Fleiß verbunden, wir hoffen Ihnen und allen anderen fleißigen Hörerfreunden irgendwann einmal eine entsprechende Wertschätzung zukommen zu lassen.
Allerdings möchten wir noch eine Richtigstellung vornehmen, denn unser werter Hörerfreund Paul Gager ist durchaus nicht der fleißigste, denn wie viele von Ihnen wissen hat OM Bernd Seiser aus Ottenau schon über 4000 Empfangsberichte erstellt und die Krone im Hörerkreis gebührt unserem Stammhörer Heinz-Günter Hessenbruch mit inzwischen über 6000 Empfangsberichten. Diese Krone kann ihm natürlich niemand mehr nehmen und wir hoffen er wird sie noch viele Jahre würdevoll tragen können.
Eine andere Krone steht natürlich unserem lieben Volker Willschrey zu, denn er ist unser langjährigster regelmäßiger Hörerfreund. Aber das steht noch auf einem anderen Blatt, das weiterhin in unserem Postordner ruht und zu gegebener Zeit wieder herausgenommen wird.
Neben den unerfreulichen Nachrichten aus den USA aufgrund des neuen Präsidenten, haben andere Hörerfreunde auf die unerfreulichen Nachrichten aus Deutschland nach der letzten Wahl reagiert.
Eine davon kommt von Hendrik Brückner aus Hamburg:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
gestern konnte ich wieder einmal Ihr Radioprogramm empfangen und ich habe mich sehr gefreut. Ich höre Ihr Programm immer wieder gerne und freue mich über Ihre Sendungen wie „Seltene Tier- und Pflanzenarten im Iran“ genauso wie über die Nachrichten aus Sicht der Iraner. Ich finde es äußerst spannend aktuelle Themen aus der Sichtweise von Menschen aus anderen Kulturkreisen zu hören. Ihr Interview mit dem in Deutschland lebenden Türken zum Thema Bundestagswahl und des daraus resultierenden Einzugs der rechtspopulistischen Partei AFD in den Bundestag hat mich allerdings etwas erschrocken. Für mich als Deutscher ist es schon schlimm und beschämend das solch eine Partei, welche Hass und Wut schürt, ins Parlament kommen kann. Für die in Deutschland lebenden Muslime und Menschen aus anderen Kulturkreisen muss es aber noch viel beängstigender sein.
Doch auch wenn diese Partei gerade äußerst laut zu hören ist in der Welt, möchte ich Ihnen sagen, dass 87 Prozent der Wähler in Deutschland diese nicht gewählt haben und somit der größte Teil der Bevölkerung, wie auch ich, für ein weltoffenes und buntes Deutschland steht.
In diesem Sinne, machen Sie weiter so.
Viele Grüße Hendrik Brückner“
Das sind tröstende Worte Herr Brückner, vielen Dank.
Wie schon zu Anfang gesagt verabschieden wir uns aus der Hörerpostredaktion heute vom November, dem Monat in dem in Deutschland und westlichen Kulturkreis vor allem der Toten gedacht wird. Am nächsten Sonntag ist dann schon der 1. Advent und die Zeit der Hoffnung beginnt.
Bevor wir die Sendung mit unserem heutigen Musikstück ausklingen lassen, lesen wir noch die Gedanken, die unser Hörer Martin Kienzler in Rheinfelden im Herbst zu Papier gebracht und an uns geschickt hat. Gedanken die zum Nachdenken anregen und in den heutigen –allgemein traurigen Kontext unserer Sendung passen:
Geh nicht vorbei, sieh auch auf mich.
Was du siehst, das war auch ich.
Und was ich bin, das wirst auch du werden.
Denn wir sind nichts als Staub auf Erden
Unheimlich ist die Kraft der Toten.
Sie tragen den Menschen, die Völker, die Erde, im Sterben sind sie schon im Werden, und einmal in der Zeiten Lauf – stehen die Toten in den Lebenden auf.
Wer weiß in sich ihre Lebensglut brennen, wird in seinem Kind ihre Züge erkennen, und einmal in der Zeitenlauf stehen die Lebenden aus Sterbenden auf.
Man kann sie lieben, man kann sie hassen, man kann sie verleumden, verhöhnen lassen, doch einmal in der Zeiten Lauf – zum Lieben, zum Hassen, stehen die Toten auf.
Wenn auch die Lebenden heute verzagen, beten und betteln, fragen und klagen – die Gräber der Toten ihr einziges Gut, ihre Augen weinen Tränen und Blut ... Bedenkt es.
Man kann sie verleugnen bis zum Verbrechen,
doch einmal werden sich die Toten rächen,
da stehen sie in der Zeiten Lauf – drohend gewaltig zum Kampf wieder auf.
Unheimlich ist die Kraft der Toten. Man kann sie verdammen, man kann sich vermessen, die eigenen Toten sogar vergessen, doch einmal in der Zeiten Lauf – stehen die Toten in Euren Kindern auf!?
Unser heutiges Musikstück beschäftigt sich aber mit Hoffnung und Leben und damit sagen wir Khoda hafez bis zum nächsten Mal.