Dez 09, 2017 13:37 CET

Wir machen Sie, liebe Freunde, heute  mit den Versen 12 und 13 der Sure Fatir (Sure 35) vertraut. Im Vers 12 heißt es :

 (35: 12 – 13)

 

 وَمَا يَسْتَوِي الْبَحْرَانِ هَـٰذَا عَذْبٌ فُرَاتٌ سَائِغٌ شَرَابُهُ وَهَـٰذَا مِلْحٌ أُجَاجٌ ۖ وَمِن كُلٍّ تَأْكُلُونَ لَحْمًا طَرِيًّا وَتَسْتَخْرِجُونَ حِلْيَةً تَلْبَسُونَهَا ۖوَتَرَى الْفُلْكَ فِيهِ مَوَاخِرَ لِتَبْتَغُوا مِن فَضْلِهِ وَلَعَلَّكُمْ تَشْكُرُونَ                                   

„Nicht gleich sind die beiden Meere: dies ist süß, erfrischend und angenehm zu trinken; jenes ist salzig und bitter. Aber aus allen (beiden) esst ihr frisches Fleisch und holt Schmuck heraus, den ihr anlegt. Und du siehst die Schiffe, wie sie es durchpflügen, damit ihr nach etwas von Seiner Huld trachtet, und auf dass ihr dankbar sein möget!“ (35: 12)

                                                                                                                

In den vorherigen Versen der Sure 35 (Fatir) hat Gott auf Seine Macht, die sich an der Erschaffung des Menschen zeigt, und auf andere Seiner Attribute aufmerksam gemacht. Im obigen Vers verweist Er auf eines der zahllosen Gotteszeichen in der Natur  nämlich die Meere, welche Salzwasser und teilweise auch Süßwasser führen (zum Beispiel in den  Längsströmungen entlang der Küste). Trotz dieses Unterschiedes hat Gott sowohl im Salz- als auch im Süßwasser Dinge erschaffen, die dem Menschen als Nahrung dienen oder als Schmuck.  Es gibt zahlreiche verschiedene Arten von Meerestieren, für deren Fortpflanzung der Mensch keinerlei Mühen auf sich genommen hat. Er hat sie lediglich gefangen und an Land geholt, um sie selber zu essen oder an andere zu verkaufen. Aus dieser riesigen Nahrungsressource können nicht nur die Küstenbewohner ihren Bedarf decken, sondern auch die Bewohner weit weg im Binnenland versorgt werden.

In den Meeren wachsen darüber hinaus auch Muscheln, Korallen und Perlen. Letztere gehören  zu den teuersten Schmuckstücken, aber den Tauchern stehen sie kostenlos zur Verfügung.

                                          

In den Tiefen der Meere wird Nahrung für den Menschen zur Verfügung gestellt und an ihrer Oberfläche liegt eine weite Fahrfläche bereit, für deren Bau und Erhalt niemand etwas zahlen musste, die aber die Voraussetzung schafft, Waren und Reisende an andere Orte der Welt zu bringen. Auf dieser ausgedehnten Fahrfläche der Meere können sich bequem riesige Schiffe fortbewegen, während diesen Gefährten eine Fortbewegung über Land und durch die Luft versagt bleibt. 

 

Wir können uns in diesem Zusammenhang einprägen:

Erstens:  Die Meere bilden  eine wichtige Quelle für die Nahrungsversorgung, welche Gott der Menschheit unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat.

Zweitens:  Das  menschliche Leben ähnelt mit seinem Verlauf der unterschiedlichen Beschaffenheit des Wassers in den Meeren. Manchmal schmeckt es süß und manchmal bitter. Wenn der Mensch ein guter Kapitän und Fischfänger ist,  kann er in jeder Situation das Leben richtig nutzen und erfolgreich sein.

Drittens: Der Islam akzeptiert es, wenn der Mensch Dinge nutzt, die ihm ein schönes Aussehen geben.

                                          

Bitte achten Sie nun darauf was in dem Vers 13 der Sure Fatir (Sure 35) steht:

 

   يُولِجُ اللَّيْلَ فِي النَّهَارِ وَيُولِجُ النَّهَارَ فِي اللَّيْلِ وَسَخَّرَ الشَّمْسَ وَالْقَمَرَ كُلٌّ يَجْرِي لِأَجَلٍ مُّسَمًّى ۚ ذَٰلِكُمُ اللَّـهُ رَبُّكُمْ لَهُ الْمُلْكُ ۚ وَالَّذِينَ تَدْعُونَ مِن دُونِهِ مَا يَمْلِكُونَ مِن قِطْمِيرٍ

„Er lässt die Nacht in den Tag eindringen, und Er lässt den Tag in die Nacht eindringen. Und Er hat die Sonne und den Mond dienstbar gemacht – ein jedes läuft auf eine festgesetzte Frist zu. Dies ist doch Allah, euer Herr; Ihm gehört die Herrschaft der Welt. Diejenigen aber, die ihr anstatt Seiner anruft, verfügen nicht einmal über das Häutchen eines Dattelkerns.“ (35: 13)

                                                                                

Auch dieser Vers in der Sure Fatir verweist auf eine Erscheinung in der Natur. Es ist ein indirekter Hinweis darauf, dass der  Wechsel von Tag und Nacht für die Erdbewohner existiert, weil Gott es so wollte. Dieser Wechsel wird durch die Drehung der Erde um sich selbst auf ihrer Laufbahn um die Sonne verursacht. Gott hat gewollt, dass die Tage und Nächte in den vier Jahreszeiten unterschiedlich lang sind.  Schon hierbei dringen Tag und Nacht auf gewissen Weise  ineinander ein. Aber ihr allmähliches Eindringen ineinander beobachten wir auch daran, dass es am Ende des Tages allmählich dunkel wird und bei Anbruch des Tages allmählich wieder hell, d.h. die Nacht tritt nach und nach anstelle des Tages oder umgekehrt der Tag nach und nach anstelle der Nacht ein.

Darauffolgend wird diese Erscheinung in der Natur von Gott mit der Unterwerfung der Sonne und des Mondes begründet. Die Sonne mit ihrer gewaltigen Größe wurde auf Befehl Gottes der Menschheit dienstbar gemacht, damit sie deren Bedarf an Licht und Wärme deckt und das Wachstum der Pflanzen ermöglicht.

Unterdessen reflektiert der Mond im  Dunkeln der Nacht wie  ein Spiegel das Sonnenlicht und  lässt nicht zu, dass sich absolute Dunkelheit über die Erdbewohner senkt und Nachtreisende auf dem Meer und Festland in Not geraten.

Dennoch sollen die Menschen nicht denken, dass die Erde, die Sonne und der Mond immer da sein werden. Der obige Vers weist darauf hin, dass alle Himmelskörper nur für eine bestimmte Frist existieren und diese Frist einmal ablaufen wird.

                               

Die Gläubigen sind davon überzeugt, dass Gott, der all dies erschaffen hat, über das Dasein bestimmt und es verwaltet. Aber die Gottesleugner und Götzendiener – und darauf weist dieser Vers abschließend hin – wenden sich nicht an Ihn sondern an falsche Götter und erhoffen von ihnen Hilfe. Doch sie sollten wissen, dass diese falschen Götter über nichts, aber auch gar nichts, auf der Welt verfügen und nichts besitzen.

                            

Wir sehen:

Erstens: Die Gesetze der Natur wurden von Gott selber aufgrund Seiner weisen Planung eingerichtet und Gott herrscht über sie. Diese Gesetze können jedoch nicht den Willen Gottes einengen.

Zweitens:  Wenn die Tage und Nächte kürzer bzw. länger werden und sie jeweils ineinander übergehen, so ist das kein Zufall. Vielmehr spricht es davon, dass der Schöpfung ein Ziel und eine Ordnung zugrunde liegen.

Drittens:  Die Systeme in der  Daseinsordnung, wie zum Beispiel die Bewegung von Mond und Sonne, gehorchen einem bestimmten Programm und Zeitplan. Alles bewegt sich in seiner Bahn aufgrund konkreter göttlicher Vorsehung.

Viertens:  Wir sollten uns Gott zuwenden, der allmächtig ist, und uns nicht an jemanden wenden, der keine Macht besitzt und nicht einmal in der Lage ist, über seine eigenen Angelegenheiten zu bestimmen. Gott gehört die Herrschaft der Welt.