Wir und unsere Hörer- Teil 141
Hörerpostsendung am 10. Dezember 2017 - Bismillaher rahmaner rahim - Auch heute Ihnen allen liebe Hörerfreunde ein herzliches Willkommen an diesem Sonntag, an dem Sie die zweite Adventskerze angezündet haben.
Wir bedanken uns bei allen, die uns in letzter Zeit geschrieben haben. In der E-Mailbox waren Empfangsberichte und Briefe von Alfred Albrecht, Dietmar Wolf, Siegbert Gerhard, Paul Gager, Dieter Feltes, Fritz Andorf, Joachim Thiel, Monika und Horst Kuhn, Reinhard Schumann, Bernd Seiser und Volker Willschrey.
Ihre Empfangsberichte direkt nach Teheran schickten uns Brunhild und Gereon Fuhs aus Österreich und Hannu Kiiski aus Finnland. Und zwei dicke Briefumschläge erhielten wir aus Thüringen, der eine kam vom fleißigen Michael Lindner, der trotz seiner Reiseaktivitäten und der Alltagsarbeit immer auch noch Zeit findet für sein Hobby das Kurzwellenhören. Zwei weitere tolle Serien mit Empfangsberichten kamen deshalb wieder bei uns guterhalten an. Vielen Dank.
Die zweite Postsendung aus Thüringen erhielten wir anläßlich unseres 50. Jubiläums von einem ehemals sehr aktiven DX-er, auf dessen immer sehr besondere Zuschriften wir nun schon einige Jahre leider verzichten müssen.
Wer es jetzt noch nicht erraten hat um wen es geht, der wird es bald nach ein wenig Musik von uns erfahren.
Fünfeinhalb Seiten, handgeschrieben und mit vielen Fragezeichen und Ausrufungszeichen, hat er am 4. Oktober diesen Jahres verfasst, obwohl er sonst eine Menge zu tun hat. Aber das 50-jährige Jubiläum vom Deutschen Programm in Teheran – mit dem er so viele Jahre intensiv in Verbindung stand – das war es ihm dann doch wert sich diese Zeit zu nehmen. Er wird uns jetzt nicht zuhören, denn er nutzt seine Weltempfänger nun nur noch als normale Radios, aber er wird es dann doch erfahren, dass wir uns über seine Post gefreut haben und auch in der Hörerpostsendung daraus vorgelesen haben. Die Grundstimmung in dem langen Brief aus Gebesee ist sehr traurig, denn Helmut Lesser ist mit den Dingen und Entwicklungen wie sie in der Welt laufen gar nicht zufrieden. Aber wegen unserem Jubiläum hat er sich an die besten Zeiten seines Hobbys erinnert, und das wollen wir vorlesen.
Ja nun wissen Sie von wem das zweite Briefpaket aus Thüringen kam, nämlich von unserem langjährigen und seit einigen Jahren bei „Wir und unsere Hörer“ vermissten Hörerfreund Helmut Lesser.
„Gebesee 4.10.2017
Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt...!
(alte Nationalhymne) – Bloß was ist das für eine Zukunft, wenn man aus den Fehlern der Vergangenheit und deren positiven Errungenschaften für diese Gegenwart nichts dazu lernt und sich hochnäsig über gestriges-vergangenes hinweg setzt?
So wie daß die Neuzeitlichen auf allen Gebieten (Wirtschafts, Militär, Politik, Kultur und Forschung usw.) tun!
Und damit herzliche Grüße nach Teheran, an die deutschsprachiche Redaktion von IRIB-Worldservice!
Zuerst möchte ich mich ganz herzlich für die Post von Euch vom Juli 2017 bedanken und den netten Brief. Ja, es ist nun schon eine ganze Weile her seit wir in Verbindung standen, durch den KW und MW-Empfang per Weltempfänger – was waren daß noch für Zeiten !!
Man schaltete nachmittags bis abends spät in die Nacht hinein den transportablen Weltempfänger ein, schloß die Langdrahtantenne an die Teleskopantenne per Krokodilklemme an, Marke Eigenbau und schon gings los...!
Kopfhörer auf, Schild an der Tür vor meiner Bude: „Bitte nicht stören – Wellenreiter unterwegs! Danke!“
Radio an und schön langsam die Wellen abkurbeln, Millimeter für Millimeter auf der Skala hoch und runter – die Ohren wurden dabei immer länger (wie beim Hasen) man hörte immer deutlicher und konzentrierter rein in den großen interglobalen Wellensalat. Je leiser, überlagerter und ferner das Stimmchen war, um so spannender wurde es – die Neugier war hellwach und lauschte, trotz Rauschen, Funken, Fremdsenderüberlagerungen und anderer Störfaktoren. Man wurde sensibel dafür.
Der Entdeckergeist war erwacht, ob bei Tag oder Nacht!
Die Freude war groß, wenn man da fündig wurde und wurde noch größer, wenn man eine Empfangsbestätigung schriftlich per Post bekam, von so einer Radiostation irgendwo im Nirgendwo aus dem Wellensalat.
Noch größer wurde die Freude, wenn nach dem 1.,2. und 3. Briefkonktakt mit dem Sender dort noch ein reger Briefkontakt daraus wurde, der bis hin zu persönlichen und privaten Freundschaften auf Briefbasis im Rundfunk führte!
Die Empfangsbestätigungen, QSL-Karten und beschriebene sowie mit Schreibmaschine gedruckte Zettelchen und Briefe, Stationswimpel und vieles andere mehr, war das Eldorado für einen jeden KW-Hörer oder CB-Funker, sowie auch beides!
Und es gab sie - diese Rundfunkbrieffreundschaften -, es gibt genug Beispiele dafür (so auch bei mir). Gesammelte Briefpost in 10 Schnellheftern und Ordnern belegen dies mit Ort und Datum – auch wenn die Post oft sehr lange mal unterwegs war, bei manchen gings eben schneller, bei anderen langsamer oder auch gar nicht.
„Zeit und Raum sind unendlich, daß weiß jeder Wellenjäger von damals, Geduld und Ausdauer waren gefragt und die hatte man!
Sogeschehen auch mit IRIB, wo ein guter Kontakt mit dem Hörer bestand und viele Karten, Briefe und andere Aufmerksamkeiten per Post die Seiten wechselten, vo Da nach Dort und umgekehrt.
Dies war spannend und interessant, sowie lehrreich zugleich – auch, ja auch für den Postboten und Briefträger vor der eigenen Haustür.
Immer wieder die gleichen Fragen: Sach mal, wo liegt den daß? Sag mir mal wo kommt denn die Post her?
Wie kommst Du denn zu dem Erdteil, Land, dieser Insel oder jener Stadt? Oder: Ach grüß Dich hier habe ich wieder Briefe und Karten für Dich vom Elefantenland bis hin zum Eisbärland – wo das wohl liegt!?
Da bildete man sich automatisch weiter in Geographie, Physik, Kultur, Tradition, Sport, Geschichte, Biologie, Naturkunde – kurz gesagt: Entdecke die Welt, lerne sie kennen, übe Toleranz gegenüber Anderen und erkunde sie! – Neue Horizonte taten sich da auf ohne Falschheit, Integrantentum und Fanatismus – gepaart mit Terrorismus, Verbrechertum und Vieles mehr das heute digital – global an der Tagesordnung ist, leider gibts keinen Respekt mehr und die Toleranz ist baden gegangen, schlicht gesagt einfach weg !!
Ellenbogentaktik, Time is money, Konkurrenzdenken, gesellschaftliches Unvermögen und internationale Arroganz und Matchogehabe (Matschogehabe) bestimmen heute das nationale und internationale Geschehen weltweit – keiner hat mehr Zeit, Hektik überall ob privat oder im Beruf, jeder ist sich selbst der Nächste...!
Was für eine tolle Zeit, was für eine Welt, was für ein international- digital-globaler Irrsinn ist das heute geworden?
Alles ist schnell abrufbar, erreichbar, der Mensch ist gläsern durchschaubar geworden und ungeschützt dazu – große Freiheit !
Bei mir zuhause und bei einigen anderen auch kommt kein digitales Medium ins Haus!
Ich lebe mit Mutter (85 Jahre) allein, mache Mädchen für alles, Haushalt, Handwerksarbeiten, Garten und Alterspflege, Einkauf, Arztbesuche und vieles andere mehr, da habe ich zu tun rund um die Uhr!
Deshalb kann ich auch das Hobby Weltradiohören auf KW und MW nicht weiter betreiben – es war schön und hatte seine Zeit, die ist vorbei und abgelaufen, aus !
Noch habe ich meine Weltempfänger, einen aus der DDR, einen aus der Sowjetunion, einen chinesischen und zwei westdeutsche von Grundig und Siemens, aber sie sind verteilt im Einsatz als normale Radios im Haushalt, in der Werkstatt und im Garten!
Was bleibt ist die Erinnerung an eine schöne Zeit, wo man noch den Glauben und die Hoffnung hatte an die Welt und Vertrauen in politische und wirtschaftliche Entscheidungen!
All das bleibt auf der Strecke – so Gott will, und er will ...!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen zum 50. Jubiläum der deutschsprachigen Redaktion von IRIB-Worldservice alles, alles Gute, bleiben Sie gesund und viel Glück im Leben!
Mit den herzlichsten Grüßen aus Thüringen
Ihr Ex-Hörer und Ex-DX-er Helmut Lesser mit Mutter,
Vater ist 2012 im November gestorben.
Lege noch ein paar Erinnerungsfotos bei.
Abschließend schreibt Herr Lesser:
Am Ende des Tunnels ist ein Licht, doch der Wind hat‘s ausgeblasen, es brennt nicht -
Immer schneller die Züge rasen! Die Zeit läuft davon, wer weiß schon was übrigbleibt?!“
Wir bedanken uns bei Helmut Lesser für die Zeit die er sich genommen hat uns zu gratulieren und von den alten Zeiten des Kurzwellenhobbys zu berichten, das war sehr interessant für uns.
Schade, dass er so enttäuscht ist von den Entwicklungen in dieser Welt. Er hat damit natürlich nicht Unrecht, und er hat sich wohl auch aufgrund seines persönlichen Schicksals wohl mehr einseitig auf die Seite der Pessimisten geschlagen.
Trotzdem wünschen wir ihm noch viele gemeinsame Jahre mit seiner Mutter in ihrem schön gelegenen Haus und Garten in der thüringer Waldheimat, die Helmut auf vielen Wanderungen ja auf beste erkundet hat. Postmeisterin Ursula wüßte darüber jetzt viel mehr zu erzählen, denn sie konnte die fröhliche, lustig-ironische und poetische Seite von Helmut Lesser sehr gut kennenlernen.
Wie immer zu früheren Zeiten hat unser ehemaliger Hörerfreund auch diesmal wieder einige Fotos von sich und seiner Mutter, von der Wand in seinem Hobbyzimmer mit Aufnahmen von den internationalen Radiostationen, und von dem schönen Garten beigelegt. Vielen Dank lieber Helmut Lesser wir haben uns sehr gefreut.
Immer optimistisch und zumeist gut gelaunt sind hingegen die Zeilen von unserem anderen thüringer Hörerfreund Michael Lindner. Wie anfangs schon erwähnt war ja auch diesmal wieder Post von ihm dabei. Nach einer kurzen Musik lesen wir seinen Brief vor.
„Werte Freunde in der deutschen Redaktion!
Heute liegt Ihnen nun wieder ein dicker Brief mit vielen Empfangsberichten vor. Es handelt sich diesmal um die laufenden Berichte mit den Nummern 941-948, die ich wieder auf besonders interessanten Kartenmotiven notiert habe. Diesmal wählte ich Leuchttürme aus, die ich persönlich über alles liebe. Sie sind für mich Symbole der absoluten Freiheit und Standhaftigkeit, die allen Stürmen zum Trotze stolz und erhaben ihre funkelnden Lichter in die unendliche Ferne strahlen.
Die abgebildeten Türme befinden sich an der Ost- und Nordsee. Einige davon habe ich schon kennengelernt, aber leider viel zu wenige, um dieses Thema zu den Akten zu legen. Bleibt also die Hoffnung, dass ich noch eines Tages den einen oder anderen Leuchtturm besuchen werde.
Nun aber möchte ich mich für Ihren lieben Brief mit den vielen Bestätigungen bedanken. Jetzt sind alle meine Berichte bis zur Nummer 920 bestätigt. Vielen herzlichen Dank dafür.“
Vielen Dank lieber Herr Lindner für die vielen wunderschönen Leuchtturm-Postkarten!
Aber nicht nur Leuchttürme strahlen, sondern in dieser Jahreszeit sind es ja besonders auch die Weihnachtsbäume. Ein Bild von einem dieser schönen Exemplare schickte uns Dieter Leupold:
„Hallo liebe deutschsprachige Redaktion.
Hier mal ein Foto aus der Leipziger "Mädler Passage" in der Leipziger Innenstadt.
Der erste Schnee ist gestern am Sonntag den 3.12. gefallen, aber inzwischen ist er schon wieder weggetaut.
Mit freundlichen Grüßen Dieter Leupold aus Leipzig“
Danke lieber Herr Leupold für das schöne Bild des mit goldenen Kugeln, unzähligen Lichtern und roten Riesenschleifen geschmückten Weihnachtsbaums.
Weihnachtlich geht es auch in der Mail von Siegbert Gerhard in Frankfurt zu:
„Liebe Freunde von IRIB, liebes Team vom Funk in Deutsch,
mit der beigefügten PDF-Datei sende ich wieder einige Empfangsberichte und freue mich sehr auf Eure QSL-Karte.
Für "Wir und unsere Hörer" habe ich Euch einiges über Weihnachtsmärkte geschrieben. Als MP3 habe ich Euch eine wunderschöne Instrumental-Aufnahme beigefügt. Viel Freude damit.
73, Siegbert“
Ja, dann vielen Dank für die Empfangsberichte 134 bis 139 mit recht guten SINPO-Werten, wir freuen uns, wenn der Empfang bei Ihnen gut ist.
Und hier noch Ihre Zeilen für die Hörerpostsendung:
„Liebe Freunde der Stimme der Islamischen Republik Iran, liebe Freunde vom Team vom Funk in Deutsch,vom 27.11.2017 bis zum 22.12.2017 findet rund um Hauptwache, Paulsplatz und Römerberg der grosse Frankfurter Weihnachtsmarkt statt. Zur Eröffnung sang Schlagersängerin Michelle. Am 02.12.2017 und am 24.12.2017 läuten 50 Glocken aus 10 Kirchen das Frankfurter Stadtgeläut. In zahlreichen Kirchen gibt es Orgelkonzerte. Die ganze Stadt erstrahlt schon seit Wochen in hellem Lichterglanz, in allen Stadtteilen veranstalten Vereine regionale Weihnachtsmärkte mit viel eigener Kunst, Basteleien und Schnickschnack sowie weihnachtlicher Musik. Hessisches Nationalgetränk und in Frankfurt besonders beliebt ist der heisse Apfelwein, zugleich eine gute Medizin gegen Erkältungskrankheiten!Gibt es bei Euch Weihnachtsmärkte und besondere Gebräuche zu Advent und Weihnachten, evtl. in kleinen christlichen Gemeinden? Was wird wann gefeiert? Erstrahlen Städte und / oder die Einkaufszentren in besonderem Lichterglanz?Vorweihnachtliche Grüße aus Frankfurt am Main sendet Siegbert GerhardWie immer freue ich mich sehr auf eine weitere schöne QSL-Karte für meine Sammlung – vielen Dank.“
Lieber Herr Gerhard, wir danken Ihnen für Ihren Beitrag und möchten sagen, dass auch hier bei uns, vor allem in Teheran hier und da weihnachtliche Dekorationen zu finden sind. Vor allem da wo die armenischen und andere Christen leben und ihre Kirchen sind und in manchen Geschäften geht es dann auch hier weihnachtlich zu.
Bei uns vermischt sich dieser Lichterglanz auch in diesem Jahr wieder mit dem Lichterschmuck anlässlich des Jahrestages der Geburt unseres Geehrten Propheten – Friede sei mit ihm und seiner Familie – über den wir ja auch in der letzten Sendung berichteten.
Vielen Dank für das an die Mail angehängte Instrumentalstück, das wir heute gerne zum Abschluß der Sendung für alle Hörerfreunde abspielen wollen.
Bleiben nur noch die Geburtstagsgrüße, die OM Bernd Seiser übermitteln möchte:
„Gerne möchte ich in der nächsten Ausgabe von „Wir und unsere Hörer“ auch Hans Werner Lange und Peter Möller in Duisburg zu ihren Geburtstagen von Anfang Dezember freundlich gratulieren und alles Gute wünschen.“
Und wir schließen uns den Glückwünschen an und möchten dann noch nachträgliche Glückwünsche an Peter Lehmann in Greiz übermitteln und an unseren langjährigen und treu verbundenen Hörerfreund Wilfried Hofmann (bitte Hoofmann lesen) aus Ostfriesland erinnern, der gestern Geburtstag gehabt hätte, aber schon im Mai 2015 verstorben ist.
Hören Sie nun das Instrumentalstück mit Orgel und Panflöte, das uns Siegbert Gerhard zugeschickt hat.
Wir wünschen Ihnen eine gute Woche und Khoda hafez – Gott schütze Sie!