Dez 14, 2017 04:41 CET
  • Islam richtig kennenlernen (112 - Führungskräfte)

 Wir möchten heute weitere Gesichtspunkte des Imamats besprechen – der Führung der Islamischen Gemeinde.

 

 

Es entspricht der Liebe und Gnade Gottes, dass er jedes Seiner Geschöpfe auf ein bestimmtes Ziel hinlenkt, nämlich die Vervollkommnung.  Zum Beispiel leitet er einen Obstbaum so, dass er wächst und gedeiht und Früchte trägt. Jede Kreatur folgt ihrer besonderen Bahn  und jedes Geschöpf wird nur in Richtung seines besonderen Endziels geführt. Auch der Mensch fällt unter dieses allgemeine Gesetz der Wegweisung und Lenkung. Da der Mensch mit einem freien Willen ausgestattet ist und sich aus freien Stücken für den Weg zum  Glück entscheiden muss,  erhält er durch die Aussendung der Propheten und den Aufruf zur Religion eine besondere Rechtleitung.  Die Wegweisung und Lenkung der Menschen wird jedoch nach dem Verscheiden des Propheten, welcher der letzte der Gesandten Gottes ist,  in einer neuen Form fortgesetzt. Aus demselben Grund, aus dem Propheten und die Darlegung der Religion für die Rechtleitung der Menschen notwendig gewesen war, ist es nach dem Letzten Propheten erforderlich, dass jemand mit ähnlichen Eigenschaften wie er, sein Nachfolger wird, damit er die Menschen führt und das Wissen und die Werte der Religion behütet. Geschieht dies nicht, bleibt das Konzept der allgemeinen Rechtleitung auf halber Strecke liegen.

 

Der Prophet des Islams (S)  wusste, dass die Religion – als eine große gesellschaftliche Einrichtung – für die Menschheit bis an ihr Ende ein Wegführer sein muss. Keine gesellschaftliche Einrichtung kann jedoch ohne geeignete  versierte Führungskräfte fortbestehen.  Daher benötigt auch die Einrichtung der Religion einen Betreuer und Leiter, der die Gebote der Religion beschützt und die Menschen in Richtung ihres Wohls und Glücks führt. Ist es daher nicht irrealistisch, wenn einige meinen, der Prophet hätte nicht an die Zeit nach seinem Verscheiden gedacht?

Bei Betrachtung der Führungsmethode des Propheten wird vieles offensichtlich. Zum Beispiel ging der Prophet normalerweise so vor, dass immer wenn er einige Tage nicht in Medina war, zum Beispiel weil er zu einem Gefecht ausgezogen war, jemand in der Stadt zurückließ, damit er sich um Regelung der Angelegenheiten der Bürger kümmert. Und wenn er ein Heer ausschickte, bestimmte er oft im Voraus einen Nachfolger für den Befehlshaber,  für den Fall, dass dieser ums Leben kommt, und sogar für diesen Nachfolger noch einen Nachfolger.   Bedenkt man diese Vorkehrungen des Propheten, so scheint es doch sehr unwahrscheinlich, dass der Prophet für die Zeit nach seinem Tod, niemanden zu seinem Nachfolger ernannt haben soll und das Schiff seines Volkes im stürmischen Meer ohne Kapitän zurückgelassen hätte. Jeder der etwas genauer die Verwaltungsmethoden des Propheten betrachtet, wird bestätigen, dass dieser Edle niemals die Muslime sich selber überlassen und  für die Wahrung der Lehre des Islams immer einen Stellvertreter bestimmt hat.

 

Wie wir im letzten Teil sagten, sind für die Fortsetzung der Rechtleitung der Menschen nach dem Propheten zwei wichtige Dinge zusammen notwendig: Ein universales Gesetz, welches die wichtigsten Richtlinien für das Leben der Menschen festlegt und dieses Gesetz wird vom Koran vorgelegt. Und andererseits rechtschaffene Menschen, die das Wissen und die Konzepte im Koran richtig und gemäß dem Geist dieses Buches auslegen. Denn der Koran ist das Gesetz und seine Ziele sind dann realisierbar, wenn neben der Mitteilung seiner Anweisungen es auch Personen gibt, die ihn fehlerfrei auslegen und würdige und erfahrene Realisatoren sind.  Es gibt ja auch heute in den Staaten neben  der Legislative, die für die Gesetzgebung verantwortlich sind, auch  eine weitere Regierungsmacht für die Durchführung des Gesetzes und eine dritte für die Beaufsichtigung der richtigen Durchführung des Gesetzes. Denn jedes Gesetz erfordert einen Realisator und Durchführungsgarantien.

Genauso wie für die Verkündung der Offenbarung Gottes ein Prophet notwendig ist, muss es also makellose Personen, die  das nötige Wissen über die Religion besitzen und die Grundsätze und die Gebote der Religion entsprechend den verschiedenen zeitlichen Umständen darlegen und deuten.

Die Tatsache, dass ein idealer Mensch als Statthalter Gottes auf der Erde nötig ist, stellt in sich schon eines der Argumente für die Existenz eines  Imams – eines Lenkers in der menschlichen Gesellschaft dar.  Dieser Imam ist ein Mensch, der alle Stufen der Vervollkommnung erreicht hat und in dem sich alle hohen moralischen Eigenschaften widerspiegeln. Gemäß Koraninhalt, kann das Imamat als Prinzip betrachtet werden, welches dem Sinn der Erschaffung entspricht.  Wir entnehmen dem Koran, dass Gott die Himmel und die Erde und was zwischen ihnen ist dem Menschen unterworfen und ihm zur Verfügung gestellt hat.  Der Mensch nimmt also in der Daseinsordnung einen besonderen Platz ein. Er  spielt eine elementare Rolle. Im Koran heißt es deutlich, dass Gott allen Segen auf der Erde für den Menschen erschaffen hat. Im Vers 29 der Sure 2 (Baqara) lesen wir:

 

„Er ist es, Der für euch alles, was auf der Erde (an Segen) ist, erschuf und Sich hierauf dem Himmel zuwandte und ihn dann zu sieben Himmeln formte. Er weiß über alles Bescheid.“

 

Es ist nicht das Ziel der Erschaffung von Welt und Mensch, dass der Mensch im Leben nur isst und trinkt und sich ausruht und vergnügt und genießt. Der Sinn seiner Erschaffung besteht darin, dass er den Weg von Recht und Wahrheit geht  und auf diesem Wege Gottes die erwünschte Vollkommenheit, nämlich die Nähe zu Gott erreicht.

Gott hat im Koran den Menschen aufgerufen dem zu dienen, der ihn erschaffen hat. Der Koran erinnert den Menschen daran, dass Gott, dem er dienen soll, der Schöpfer von Himmel und Erde ist, der vom Himmel Wasser herabschickt und Pflanzen und Früchten aus dem Erdreich hervorgehen lässt, damit die Menschen einen Unterhalt haben. Der Koran weist auf verschiedene Weise auf die Wahrheit hin, dass das Ziel der Erschaffung des Menschen und der Welt darin besteht, den Menschen auf die Probe zu stellen , damit sie um  Gläubigkeit und gute Taten wetteifern und Wohl und Glück erreichen. Im Vers 7 der Sure 18 (Kahf) spricht Gott:

„Gewiss, Wir haben (alles), was auf der Erde ist, zu einem Schmuck für sie gemacht, um sie zu prüfen (und festzustellen), wer von ihnen die besten Taten begeht.“

Die Propheten Gottes, die zugleich Imame waren, sind ideale Menschen und die Statthalter Gottes auf Erde gewesen und nach ihnen erreichten einige auch diesen Rang. Diejenigen bringen gemäß Koran die Würde mit, Imam und Lenker der Menschheit zu sein, die den Rang eines Statthalter Gottes erhalten haben. Mit anderen Worte wurzelt das Imamat (die Führung) im Kalifat( der Statthalterschaft Gottes). Im Vers 26 der Sure 38 (Sad) nennt der Koran als ersten Rang des  Propheten Davud (David) Friede sei ihm  die Statthalterschaft und dann spricht er über sein Regierungs- und Richteramt   

„O Davud, Wir haben dich zu einem Statthalter (und Vertreter)  auf der Erde gemacht. So richte zwischen den Menschen der Wahrheit entsprechend und folge nicht der Neigung, auf dass sie dich nicht von Allahs Weg abirren lässt, …“

 

Das bedeutet: Nun da wir dir, David diese große Gnade erwiesen haben, ist es deine Aufgabe unter den Menschen gerecht zu richten.  In Wahrheit geht aus der Statthalterschaft Gottes, die gerechte Regierung hervor.  Aus diesem Satz im Koran können wir schließen, dass die gerechte Regierung – das Imamat und die Führung des Volkes nur aus der Statthalterschaft Gottes hervorgeht und sich direkt aus dieser ergibt.

Zu jeder Zeit ist der Imam das vollendete Beispiel des idealen Menschen seiner Zeit. Der ideale vollkommene Mensch ist jemand, der den Weg von Recht und Wahrheit genau kennt und in Wort und Tat und Denken nicht davon abweicht. Die Welt wurde für ihn erschaffen und die Erschaffung der Daseinsordnung ist seiner Existenz  zu verdanken. Der ideale Mensch ist der Hudschat Gottes – Sein Beweis auf Erden.

An dieser Stelle ist zu sagen, dass der Islam sich nicht mit der Vorlage einer  Reihe von Konzepten und hohen idealen Anweisungen begnügt sondern parallel dazu den Menschen praktische Vorbilder zeigt. Diese Vorbilder müssen vollendet und makellos sein, damit sie eine Wirkung auf das Denken haben.

Der Prophet ist das höchste Vorbild für die Menschheit. Im Vers 21 der Sure 33 (Ahzab) spricht Gott:   

„Ihr habt ja im Gesandten Allahs ein schönes Vorbild (in Form seiner Vorgehensweise), für einen jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und Allahs viel gedenkt.“

 

Nach dem geehrten Propheten des Islams übernimmt der Imam als sein Nachfolger die Rolle des Vorbildes in der Gesellschaft. Der Imam verbildlicht den idealen Menschen und das praktische Beispiel für das Islamische Denken. Wenn es keine realen Beispiele in der Gesellschaft gibt, so werden sich schnell falsche und lügnerische Beispiele mit Hilfe von betrügerischem Propagandalärm an deren Stelle präsentieren und die Menschen für sich gewinnen. Der Imam aber verbildlicht in Wahrheit konkret  die Ideen des Islams.

Natürlich ist das  Imamat und die Führung der Menschheit nicht auf ein bestimmtes Zeitalter begrenzt. Solange diese Welt existiert und die Menschheit auf der Erde lebt, wird entsprechend der Weisheit Gottes immer das Vorhandensein eines Imams für die Kunde über die göttlichen Lehren und Gebote und ihre Darlegung notwendig sein. Imam Sadiq (a.s.) hat gesagt: Die Erde wird niemals ohne einen Imam sein, der das was Gott erlaubt hat, erlaubt und das was er verboten hat, verbietet.“  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Islam richtig kennenlernen 112

Liebe Hörerfreunde! Wir möchten heute weitere Gesichtspunkte des Imamats besprechen – der Führung der Islamischen Gemeinde.

Es entspricht der Liebe und Gnade Gottes, dass er jedes Seiner Geschöpfe auf ein bestimmtes Ziel hinlenkt, nämlich die Vervollkommnung.  Zum Beispiel leitet er einen Obstbaum so, dass er wächst und gedeiht und Früchte trägt. Jede Kreatur folgt ihrer besonderen Bahn  und jedes Geschöpf wird nur in Richtung seines besonderen Endziels geführt. Auch der Mensch fällt unter dieses allgemeine Gesetz der Wegweisung und Lenkung. Da der Mensch mit einem freien Willen ausgestattet ist und sich aus freien Stücken für den Weg zum  Glück entscheiden muss,  erhält er durch die Aussendung der Propheten und den Aufruf zur Religion eine besondere Rechtleitung.  Die Wegweisung und Lenkung der Menschen wird jedoch nach dem Verscheiden des Propheten, welcher der letzte der Gesandten Gottes ist,  in einer neuen Form fortgesetzt. Aus demselben Grund, aus dem Propheten und die Darlegung der Religion für die Rechtleitung der Menschen notwendig gewesen war, ist es nach dem Letzten Propheten erforderlich, dass jemand mit ähnlichen Eigenschaften wie er, sein Nachfolger wird, damit er die Menschen führt und das Wissen und die Werte der Religion behütet. Geschieht dies nicht, bleibt das Konzept der allgemeinen Rechtleitung auf halber Strecke liegen.

 

Der Prophet des Islams (S)  wusste, dass die Religion – als eine große gesellschaftliche Einrichtung – für die Menschheit bis an ihr Ende ein Wegführer sein muss. Keine gesellschaftliche Einrichtung kann jedoch ohne geeignete  versierte Führungskräfte fortbestehen.  Daher benötigt auch die Einrichtung der Religion einen Betreuer und Leiter, der die Gebote der Religion beschützt und die Menschen in Richtung ihres Wohls und Glücks führt. Ist es daher nicht irrealistisch, wenn einige meinen, der Prophet hätte nicht an die Zeit nach seinem Verscheiden gedacht?

Bei Betrachtung der Führungsmethode des Propheten wird vieles offensichtlich. Zum Beispiel ging der Prophet normalerweise so vor, dass immer wenn er einige Tage nicht in Medina war, zum Beispiel weil er zu einem Gefecht ausgezogen war, jemand in der Stadt zurückließ, damit er sich um Regelung der Angelegenheiten der Bürger kümmert. Und wenn er ein Heer ausschickte, bestimmte er oft im Voraus einen Nachfolger für den Befehlshaber,  für den Fall, dass dieser ums Leben kommt, und sogar für diesen Nachfolger noch einen Nachfolger.   Bedenkt man diese Vorkehrungen des Propheten, so scheint es doch sehr unwahrscheinlich, dass der Prophet für die Zeit nach seinem Tod, niemanden zu seinem Nachfolger ernannt haben soll und das Schiff seines Volkes im stürmischen Meer ohne Kapitän zurückgelassen hätte. Jeder der etwas genauer die Verwaltungsmethoden des Propheten betrachtet, wird bestätigen, dass dieser Edle niemals die Muslime sich selber überlassen und  für die Wahrung der Lehre des Islams immer einen Stellvertreter bestimmt hat.

 

Wie wir im letzten Teil sagten, sind für die Fortsetzung der Rechtleitung der Menschen nach dem Propheten zwei wichtige Dinge zusammen notwendig: Ein universales Gesetz, welches die wichtigsten Richtlinien für das Leben der Menschen festlegt und dieses Gesetz wird vom Koran vorgelegt. Und andererseits rechtschaffene Menschen, die das Wissen und die Konzepte im Koran richtig und gemäß dem Geist dieses Buches auslegen. Denn der Koran ist das Gesetz und seine Ziele sind dann realisierbar, wenn neben der Mitteilung seiner Anweisungen es auch Personen gibt, die ihn fehlerfrei auslegen und würdige und erfahrene Realisatoren sind.  Es gibt ja auch heute in den Staaten neben  der Legislative, die für die Gesetzgebung verantwortlich sind, auch  eine weitere Regierungsmacht für die Durchführung des Gesetzes und eine dritte für die Beaufsichtigung der richtigen Durchführung des Gesetzes. Denn jedes Gesetz erfordert einen Realisator und Durchführungsgarantien.

Genauso wie für die Verkündung der Offenbarung Gottes ein Prophet notwendig ist, muss es also makellose Personen, die  das nötige Wissen über die Religion besitzen und die Grundsätze und die Gebote der Religion entsprechend den verschiedenen zeitlichen Umständen darlegen und deuten.

Die Tatsache, dass ein idealer Mensch als Statthalter Gottes auf der Erde nötig ist, stellt in sich schon eines der Argumente für die Existenz eines  Imams – eines Lenkers in der menschlichen Gesellschaft dar.  Dieser Imam ist ein Mensch, der alle Stufen der Vervollkommnung erreicht hat und in dem sich alle hohen moralischen Eigenschaften widerspiegeln. Gemäß Koraninhalt, kann das Imamat als Prinzip betrachtet werden, welches dem Sinn der Erschaffung entspricht.  Wir entnehmen dem Koran, dass Gott die Himmel und die Erde und was zwischen ihnen ist dem Menschen unterworfen und ihm zur Verfügung gestellt hat.  Der Mensch nimmt also in der Daseinsordnung einen besonderen Platz ein. Er  spielt eine elementare Rolle. Im Koran heißt es deutlich, dass Gott allen Segen auf der Erde für den Menschen erschaffen hat. Im Vers 29 der Sure 2 (Baqara) lesen wir:

 

„Er ist es, Der für euch alles, was auf der Erde (an Segen) ist, erschuf und Sich hierauf dem Himmel zuwandte und ihn dann zu sieben Himmeln formte. Er weiß über alles Bescheid.“

 

Es ist nicht das Ziel der Erschaffung von Welt und Mensch, dass der Mensch im Leben nur isst und trinkt und sich ausruht und vergnügt und genießt. Der Sinn seiner Erschaffung besteht darin, dass er den Weg von Recht und Wahrheit geht  und auf diesem Wege Gottes die erwünschte Vollkommenheit, nämlich die Nähe zu Gott erreicht.

Gott hat im Koran den Menschen aufgerufen dem zu dienen, der ihn erschaffen hat. Der Koran erinnert den Menschen daran, dass Gott, dem er dienen soll, der Schöpfer von Himmel und Erde ist, der vom Himmel Wasser herabschickt und Pflanzen und Früchten aus dem Erdreich hervorgehen lässt, damit die Menschen einen Unterhalt haben. Der Koran weist auf verschiedene Weise auf die Wahrheit hin, dass das Ziel der Erschaffung des Menschen und der Welt darin besteht, den Menschen auf die Probe zu stellen , damit sie um  Gläubigkeit und gute Taten wetteifern und Wohl und Glück erreichen. Im Vers 7 der Sure 18 (Kahf) spricht Gott:

„Gewiss, Wir haben (alles), was auf der Erde ist, zu einem Schmuck für sie gemacht, um sie zu prüfen (und festzustellen), wer von ihnen die besten Taten begeht.“

Die Propheten Gottes, die zugleich Imame waren, sind ideale Menschen und die Statthalter Gottes auf Erde gewesen und nach ihnen erreichten einige auch diesen Rang. Diejenigen bringen gemäß Koran die Würde mit, Imam und Lenker der Menschheit zu sein, die den Rang eines Statthalter Gottes erhalten haben. Mit anderen Worte wurzelt das Imamat (die Führung) im Kalifat( der Statthalterschaft Gottes). Im Vers 26 der Sure 38 (Sad) nennt der Koran als ersten Rang des  Propheten Davud (David) Friede sei ihm  die Statthalterschaft und dann spricht er über sein Regierungs- und Richteramt   

„O Davud, Wir haben dich zu einem Statthalter (und Vertreter)  auf der Erde gemacht. So richte zwischen den Menschen der Wahrheit entsprechend und folge nicht der Neigung, auf dass sie dich nicht von Allahs Weg abirren lässt, …“

 

Das bedeutet: Nun da wir dir, David diese große Gnade erwiesen haben, ist es deine Aufgabe unter den Menschen gerecht zu richten.  In Wahrheit geht aus der Statthalterschaft Gottes, die gerechte Regierung hervor.  Aus diesem Satz im Koran können wir schließen, dass die gerechte Regierung – das Imamat und die Führung des Volkes nur aus der Statthalterschaft Gottes hervorgeht und sich direkt aus dieser ergibt.

Zu jeder Zeit ist der Imam das vollendete Beispiel des idealen Menschen seiner Zeit. Der ideale vollkommene Mensch ist jemand, der den Weg von Recht und Wahrheit genau kennt und in Wort und Tat und Denken nicht davon abweicht. Die Welt wurde für ihn erschaffen und die Erschaffung der Daseinsordnung ist seiner Existenz  zu verdanken. Der ideale Mensch ist der Hudschat Gottes – Sein Beweis auf Erden.

An dieser Stelle ist zu sagen, dass der Islam sich nicht mit der Vorlage einer  Reihe von Konzepten und hohen idealen Anweisungen begnügt sondern parallel dazu den Menschen praktische Vorbilder zeigt. Diese Vorbilder müssen vollendet und makellos sein, damit sie eine Wirkung auf das Denken haben.

Der Prophet ist das höchste Vorbild für die Menschheit. Im Vers 21 der Sure 33 (Ahzab) spricht Gott:   

„Ihr habt ja im Gesandten Allahs ein schönes Vorbild (in Form seiner Vorgehensweise), für einen jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und Allahs viel gedenkt.“

 

Nach dem geehrten Propheten des Islams übernimmt der Imam als sein Nachfolger die Rolle des Vorbildes in der Gesellschaft. Der Imam verbildlicht den idealen Menschen und das praktische Beispiel für das Islamische Denken. Wenn es keine realen Beispiele in der Gesellschaft gibt, so werden sich schnell falsche und lügnerische Beispiele mit Hilfe von betrügerischem Propagandalärm an deren Stelle präsentieren und die Menschen für sich gewinnen. Der Imam aber verbildlicht in Wahrheit konkret  die Ideen des Islams.

Natürlich ist das  Imamat und die Führung der Menschheit nicht auf ein bestimmtes Zeitalter begrenzt. Solange diese Welt existiert und die Menschheit auf der Erde lebt, wird entsprechend der Weisheit Gottes immer das Vorhandensein eines Imams für die Kunde über die göttlichen Lehren und Gebote und ihre Darlegung notwendig sein. Imam Sadiq (a.s.) hat gesagt: Die Erde wird niemals ohne einen Imam sein, der das was Gott erlaubt hat, erlaubt und das was er verboten hat, verbietet.“