Wir und unsere Hörer- Teil 143
Hörerpostsendung am 24. Dezember 2017 - Bismillaher rahmaner rahim - Es ist Weihnachten geworden liebe Hörerfreunde und unser Treffen mit Ihnen fällt in diesem Jahr auf den Heilig Abend. In diesem Jahr wird die 4. Advendtskerze gleichzeitig mit dem Weihnachtsbaum angezündet. Das ist immer so, wenn der Heilige Abend auf einen Sonntag fällt.
Aber Heilig Abend ist ja noch nicht Weihnachten, deshalb macht es wohl nichts. Heilig Abend ist der Vorabend von Weihnachten, also der Einstieg ins Weihnachtsfest.
Alle Sitten und Gebräuche haben ja ihre Wurzeln und so auch die an den Weihnachtstagen. Sie haben sich seit Jahrhunderten entwickelt. Das ist auch bei uns mit den islamischen Feiertagen so. Am Vortag nach Sonnenuntergang beginnt schon der eigentliche Feiertag und beginnen die jeweiligen dementsprechenden Zeremonien und Feierlichkeiten.
In Deutschland gibt es ja bezüglich des Geburtstags auch den Begriff „in den Geburtstag hinenfeiern“, das ist also so ähnlich wie mit dem Heilig Abend bei Weihnachten – man feiert also in den Geburtstag von Jesus Christus hinein.
Wenn man dann mal im Internet nachschaut, da kann man dann die Wurzeln für solche Sitten und Gebräuche finden. Da heißt es:
Ein Hochfest wie Weihnachten hat eine Vigil, das heißt, daß der Vorabend des Festes besonders gefeiert wird, da er der Vorbereitung auf das eigentliche Fest dient. Deshalb ist z. B. in der Nacht des Heiligen Abends die "Christmette", auf die dann am nächsten Tag der Festgottesdienst folgt.
Ihren Ursprung hat die Vigil oder auch Matutin in Nachtwachen der frühen Christen. Diese versammelten sich, um sich durch Fasten, Gebet und das Hören des Wortes Gottes auf ein Fest vorzubereiten. Von der lateinischen Bezeichnung Matutin leitet sich auch das deutsche Wort Mette für einen nächtlichen oder frühmorgendlichen Gottesdienst ab.
Die besondere Ausprägung der Vorabende von großen Festen wiederum beruht auf einer Tradition aus dem Judentum. Nach jüdischem Verständnis beginnt jeder neue Tag mit dem Abend. Daher hat der Abend auch im Christentum schon eine Bedeutung für den folgenden Morgen.
So entwickeln sich die Sitten und Bräuche im Laufe der Jahrhunderte und auch bei uns und in der Hörerpostsendung hat sich so Vieles schon geändert im Laufe der Jahre. Die Zeit hinterläßt überall ihre Spuren und geht auch an uns nicht vorbei.
Heute liebe Hörerfreunde, an Ihrem Vorabend des Festes der Liebe, der Familie und des Beisammenseins rund um den Weihnachtsbaum, wer wird da schon die Zeit finden den Weltempfänger einzuschalten um bei möglicherweise schlechtem oder mittelgutem Empfang die Hörerpostsendung zu verfolgen? Pesimistisch gesehen haben wir da nicht die größten Hoffnungen. Aber wir wollen natürlich nicht die Gelegenheit aus der Hand geben, und nehmen doch stark an, dass hier und da doch jemand am Empfänger sitzt und darauf wartet, dass wir die Postmappe öffnen.
Frau Sheikholeslami hat sich gedacht, dass wir heute besonders auch einem Hörerfreund eine Freude machen wollen, einem der in einer sehr stark mit dem Weihnachtsfest verbundenen Region – nämlich dem Erzgebirge – lebt und der heute Abend auch sehr alleine ist. Vielleicht vermuten Sie schon richtig, ja es ist unser guter Waldmeister der Christoph Schmidt. Vor Kurzem mussten wir mit Bedauern erfahren, dass seine langjährige Lebensgefährtin Helga ihn nun auch verlassen hat und er jetzt vielleicht ganz alleine neben seinem Weihnachtsberg sitzt, der das ganze Jahr nicht mehr abgeräumt wird, und den er im Laufe vieler Jahre liebevoll für seine zweite Frau aufgebaut und ausgestattet hatte.
Heute wollen wir den lieben Waldmeister, der auch in diesem Jahr die Beschallung des Schneeberger Weihnachtsmarktes vom Rathausturm aus wieder übernommen hat, ganz herzlich zu unserer Sendung begrüßen. Wir hoffen er wird uns zuhören und auch einen guten Empfang haben.
In der letzten Weihnachtssendung die die gute Postmeisterin Ursula Zangeneh moderiert hat, hat sie auch einen Brief vom lieben Waldmeister in Schneeberg vorgelesen. Diesen Abschnitt aus der Hörerpostsendung vom 25.12.2011 wollen wir heute zu Ehren des Waldmeisters und in Erinnerung an die bei uns ausgeschiedene Postmeisterin Ursula am heutigen Heilig Abend vorlesen. Der gute Waldmeister hat damals geschrieben:
„Schneeberg, am 2. November 2011
Liebe Frau Zangeneh!
Ich hatte gewartet, bis die Winterhalbjahrsfrequenzen wirksam sind.
In dem kurzen Zeitabschnitt waren die Früh- und Abendfrequenzen für einen Kurzwellenempfang aber ganz einwandfrei zu empfangen. Keinerlei Zusatzantennen, Empfang ohne Makel. Die Drahtrolle und das Werkzeug im obligatorischen Berufsmantel sind nicht mehr erforderlich. Es war nahezu ungestörter Empfang auch mit dem Russen (Seilzugempfänger) oben im Plattenbau am Keilberg im Wohnzimmer der Lebensgefährtin. Ringsherum stehen zig Fernseher, Computer und Kühlschränke; deren Störnebel konnte den neuen Abendfrequenzen nichts anhaben.
Vom Winkler-Christian oben hinter der Kirche kam ebenfalls keine negative Nachricht.
Wenn es so bleiben kann, haben wir unser Weihnachtsgeschenk.
Litauen macht gut mit. Auch die Frequenzen des Sommerhlabjahres waren generell störungsfrei und mit voller Feldstärke da. Es ist eine feine Sache!
Ich bin nun fast 77. Noch lebe ich. Um mich herum sind nahezu alle alten guten Freunde tot. Den letzten haben wir vor vier Tagen in Lindenau/ Neustädtel beerdigt. Er war so alt wie ich.
Ich bin ja mit IRIB und somit mit Ihnen alt geworden. Das ging alles zu schnell, ist aber so. Manchmal kann ich jetzt nicht mehr immer den Stoff der einzelnen Sendungen bis Programmende verfolgen. Der Hörerstammtisch macht da eine Ausnahme: Diese Sendung könnte ruhig noch eine Stunde länger gehen.
Ich möchte deswegen noch einmal durch Sie, liebe Frau Zangeneh, dem ganzen Team der deutschen Redaktion ein von Herzen kommendes Dankeschön übermitteln!!! Das schließt unbedingt den Hörerstammtisch, die Musikeinspielungen am Mischpult und die permanent klare Aussprache der Programmsprecherinnen und -sprecher ein. Alles ist verständlich und die Sendungen erstrebenswert.
Was den Hörerkasten angeht, so haben Sie es immer verstanden, die Hörerschar an die Frequenz zu fesseln und eine Funkgemeinschaft am gedachten Stammtisch zu vereinen. Und dabei immer Ihre ruhige angenehme Stimme...
Herr Schmidt schrieb damals weiter:
Mir bleibt ein Bogen Papier und ein zusätzliches herzliches Dankeschön auch mit für den großen Umschlag, der mir oben von den Postleuten überreicht wurde.
Es wäre gut, wenn Ihre Sendeleitung eine Übersetzung solcher Hörerbriefe mal in die Hände bekäme. Nicht jeder hat so ein Geschick wie Sie, sich in das oftmals einsame Leben der Hörer hineinzudenken und damit die Wertstelle eines Kurzwellenempfängers auszuloten.
Das waren nun Gedanken, die da hinten am Hörertisch mitgebracht werden und mal auf dem Papier genannt worden sind.
Ich wünsche Ihnen nun alles Gute und volle Gesundheit.
Der alte Waldmeister in Schneeberg
Christoph Schmidt.“
Frau Zangeneh sagte damals in der Hörerpostsendung dann:
Der „alte Waldmeister“ in Schneeberg hat gesprochen. Ein Räucherkerzel aus Crottendorf durfte bei seinen bedächtigen Worten schmöken, und mit halb geschlossenen Augen haben „Wir und unsere Hörer“ beim Zuhören an seine heimgegangenen Hobbyfreunde von der Originalen Erzgebirgsrunde denken müssen: „Astor“, „Glücksstern“, „Wasserturm“, „Sachsendreier“ – die ungezählten guten Geister mit dem ausgeprägtesten Gemeinschaftssinn, dem man je am Hörerstammtisch begegnet ist; ein schüchtenes Völkchen meist schweigsamer Zuhörer, die dem Sender aus Teheran alle bis zuletzt treu geblieben sind.
Das war unser weihnachtlicher Rückblick in eine vergangene Ära der Hörerpostsendung, mit der wir heute ganz besonders den lieben Waldmeister in Schneeberg und die gute Postmeisterin Ursula grüßen wollten.
Im letzten Jahr wurden die Weihnachtstage in Deutschland und Europa vom terroristischen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin überschattet, in diesem Jahr ist es die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump – der vor Kurzem die für alle großen Religionen heilige Stadt al-Quds oder Jerusalem offiziell als Hauptstadt des von den Israelis besetzten Palästinas anerkannte. Wohlwissend welche Reaktionen er damit in der islamischen Welt auslösen würde.
Aber nicht nur die Muslime sind von dieser Entscheidung betroffen, sondern auch die Christen. In ein Nachricht dieser Tage konnten wir lesen:
In Nazareth sollen diese Weihnachten keine Feste stattfinden. Das erklärte Ali Salem, der Bürgermeister von Nazareth. Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, habe dem Fest seine Freude genommen, so der Politiker laut der Zeitung „Times of Israel“.
Jedes Jahr feiern Kinder und Erwachsene, Einwohner wie Touristen, die Geburt von Jesus in der nordisraelischen Stadt Nazareth. Nazareth gilt laut aktueller Forschung bei vielen Wissenschaftlern als Geburtsort Jesu. Laut Bibel ist es Bethlehem – ebenfalls ein äußerst beliebter Pilgerort.
Die Straßen in Nazareth sind im Dezember geschmückt, es gibt einen großen Weihnachtsmarkt und etliche Veranstaltungen. Doch am Donnerstag dieser Woche ließ Bürgermeister Salem, ein Muslim, bekannt geben, dass man 2017 die Weihnachts-Events absage.
„Unsere Identität und unser Glaube stehen nicht zur Debatte“, sagte der Politiker laut „Times of Israel“. Ein Sprecher der Stadtregierung erklärte laut „middleeasteye“ zudem: „Wir haben uns entschlossen, das traditionelle Singen und Tanzen an Weihnachten ausfallen zu lassen, da wir uns aufgrund der Aussagen von Donald Trump in einer Zeit des Disputs befinden.“ Der Weihnachtsmarkt sowie Heilige Messen in den Kirchen der Stadt werden aber wie gewohnt stattfinden.
Das Vorgehen des US-Präsidenten wird auch in der Mail unseres seit einiger Zeit nur sporadisch hörenden Hörerfreundes in Stralsund erwähnt:
„Liebe Freunde in Teheran.Ich hatte mich eine längere Zeit vom Hobby des Radiohörens zurück gezogen. Inzwischen bin ich Rentner und möchte mich langsam wieder mit dem Hobby beschäftigen. Wie ich gesehen habe, existiert jetzt eine neue Homepage und der Name hat sich verändert. Ich hoffe, die alte E-Mail-Adresse ist noch gültig. Die Sendung, die ich gehört habe, war aber wieder sehr interessant. Leider hat US-Präsident Trump durch die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels den Nahost-Konflikt nur noch verschärft. Er ist leider ein Präsident, der sich über viele internationale Vereinbarungen hinwegsetzt. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie meinen Empfangsbericht vom 15.12. mit einer QSL-Karte bestätigen könnten.Ich wünsche allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der deutschen Redaktion ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2018 Mit freundlichen Grüßen Peter Vaegler“
Vor 3 Jahren hatte uns Herr Vaegler auch schon Grüße zu Weihnachten und zum neuen Jahr geschickt, damals erwähnte er, dass sein jüngster Sohn mit den 4 Enkeln nach Österreich ausgewandert ist. Wir wünschen unserem Hörerfreund, dass er trotzdem den Kontakt nicht verliert, besonders jetzt wo er ja pensioniert ist.
Erwähnen möchten wir heute auch noch weitere Weihnachtsgrüße aus der Hörerschaft, für die wir uns bei Dieter Feltes in Pyrbaum, und Volker Willschrey in Dillingen bedanken.
Von Alfred Albrecht in Emmendingen kamen diese Zeilen:
„Liebe Redaktion,
ich wünsche Ihnen alles Gute sowie Erfolg im Jahr 2018 und hoffe, auch im neuen Jahr viele Sendungen von IRIB in deutscher Sprache hören zu können.
Herzliche Gruesse Alfred Albrecht“
Aus Schweden grüßte Reinhard Schumann die deutschsprachigen Auslandssender mit denen er in Kontakt steht:
„Sehr geehrtes Team,
leider ist der Empfang im Winter mehr eine Zufälligkeit und man wünscht sich einen besseren Empfang. Dieser wird bestimmt bald besser. Auch andere Kurzwellensender haben im Augenblick manchmal so ihre Probleme.
Ich wünsche Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr dem Team der Deutschen Redaktion.
Mit freundlichen Grüßen Reinhard Schumann“
Auch die Rundmail von OM Bernd Seiser mit vielen Informationen für die Hobbyfreunde hat uns erreicht. Unter anderem schrieb er:
„Liebe Freundinnen und Freude des RTI Hörerklubs Ottenau, sehr geehrte Damen und Herren deutschsprachiger Redaktionen,
gerne möchte ich Euch und Ihnen allen gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2018 wünschen, mich für die Unterstützung und das Interesse am RTI-Hörerklub Ottenau bedanken und schon auf den Termin des 37. überregionalen DX-Treffens am 12. Mai 2018 in Ottenau hinweisen. Mit freundlichen Weihnachtsgrüßen, Bernd Seiser“
Vielen Dank liebe Hörerfreunde für Ihre Grüße und guten Wünsche.
Unsere Iranfreunde und Irankenner, die Grüters aus Nordfriesland haben uns wie jedes Jahr schon Grüße zur Yalda-Nacht am 21. Dezember geschickt. Sie wissen, dass wir hier in Iran die längste Nacht des Jahres mit einem Zusammensein der Familien feiern. Traditionell sollte dieses Familientreffen bei den Ältesten einer Familie, also den Großeltern oder Urgroßeltern stattfinden. Bei besonderen Speisen, vielen Früchten, Nüssen und Kernen wird dann der Beginn des Winters und damit das Längerwerden der Tage in gemütlicher Runde gefeiert. Geschichten werden erzählt und aus dem Diwan des großen lyrischen Dichters Hafiz wird gelesen.
Wir wollen Ihnen heute zum Abschluß unserer Sendung am Vorweihnachtsabend gesegnete Feiertage und besinnliche Stunden wünschen. Zum Abschluß des Jahres 2017 treffen wir uns dann hoffentlich am Sylvesterabend wieder um Ihnen dann mit der letzten Hörerpostsendung von 2017 ein gutes neues Jahr zu wünschen.
Für heute noch ein herzliches Khoda hafez – Gott schütze Sie! Und zum Ausklang unser Musikstück.