Jan 17, 2018 16:11 CET

Hörerpostsendung am 14. Januar 2018 - Bismillaher rahmaner rahim - Das neue Jahr nimmt weiter seinen Lauf mit schönen aber auch beunruhigenden Ereignissen. Sicher wird es auch 2018 nicht langweilig werden in der Welt, danach sieht es jedenfalls nicht aus. Leider ist der Blick fürs neue Jahr bei unserem Hörerfreund Lutz Winkler im Taunus pessimistisch, das geht aus seinem ersten Brief im neuen Jahr hervor:

„Schmitten, den 06. Januar 2018 

Liebe Mitglieder der deutschen Redaktion in Teheran, zuerst möchte ich Ihnen und ihren Familien ein erfolgreiches, schönes und vor allem gesundes Jahr 2018 wünschen. Ich freue mich auf viele Sendungen und Informationen aus dem Iran - und das auf der guten alten Kurzwelle, die uns hoffentlich noch erhalten bleibt. Der Empfang macht weiterhin keine Probleme, die Programme sind gut und verständlich zu hören. Was wird das neue Jahr bringen? Ich sehe da nicht so optimistisch in die Zukunft. Politisch treibt das Schiff Europa nach rechts. Wer am Lautesten schreit und wer provoziert, der bekommt die Zustimmung. In einer Europäischen Union, die seit über 70 Jahren Frieden gebracht hat. Und in einem Europa, in dem scheinbar jeder die Vorteile aus der Gemeinschaft zieht.

Gegen das "Establishment" zu sein - dies ist modern. Diskussionen und Respekt sind verpönt, Anstand ist ein Fremdwort geworden. Es wird ungehindert gepöbelt, altes verstaubtes Vokabular wird aus der untersten Schublade hervor geholt. Wenn unter jedem Artikel im Internet - und sei es ein noch so unverfänglicher Artikel, wie die Geburt eines Tieres im Zoo, die Worte "Merkel muss weg" stehen, dann frage ich mich, wo wir in der Diskussionskultur hingekommen sind. Minderheiten werden denunziert, es wird sinnlos pauschalisiert und vereinfacht. Man wird als realitätsfremd und Tagträumer tituliert - nur weil man eine andere Meinung hat. Manchmal möchte ich einen Tag das Internet abschalten. Was machen die Leute dann? Sind es nicht die Visionen, die die Menschheit vorwärts gebracht haben? Welche Ziele haben wir denn in 10 oder 20 Jahren? Wo wollen wir Seite stehen? Brauchen wir starke Männer, denen wir gehorchen? –

Sie sehen: ich gehe leider nicht so optimistisch in das Neue Jahr. Wir Freunde des Rundfunkfernempfangs haben zumindest ein Hobby, bei dem wir uns auch mit anderen Meinungen auseinandersetzen können - wenn wir es wollen. Die Sendungen von IRIB bieten mir jedenfalls immer ein großes Spektrum - sei es die Politik, die Kultur, die Wirtschaft - oder auch die Geschichte des Landes. Ich wünsche Ihnen alles Gute, viele Grüße an alle in der Redaktion. Ihr Hörer Lutz Winkler“

Besten Dank Herr Winkler für Ihren realistischen Beitrag zu unserer heutigen Hörerpostsendung und vielen Dank auch für die winterliche Aufnahme mit verschneiter Taunuslandschaft. 

Wenn Herr Winkler auch keine Namen oder Fakten nennt in seinem Brief, so ist aber sicher auch der US-Präsident an seiner pessimistischen Perspektive für das neue Jahr beteiligt.Donald Trump hat ja nun am letzten Freitag anscheinend gegen seine eigenen Überzeugungen den US-Ausstieg aus dem Atomabkommen mit unserem Land noch einmal um 4 Monate verschoben. Möglicherweise will er aber doch schon früher aussteigen, denn seine Forderungen an Iran sind groß und werden wohl nie von iranischer Seite akzeptiert werden. Die Europäer sitzen weiterhin zwischen zwei Stühlen, weil sie die wirtschaftlichen Kooperationen mit Iran gerne fortsetzen wollen, sie aber weiterhin mit Strafmaßnahmen der USA rechnen müssen, wenn sie das tun. Die großen Länder China und Russland als Vertragspartner scheinen gar keine gewichtige Stimme dabei zu haben.

Dem Anschein nach ist derzeit der US-Präsident der Einzige, der die Machthebel in der Welt bewegt und vor dem sich alle fürchten sollen.

In einem NeoPresse-Artikel von Ende Oktober 2017 heißt es:

Die USA haben in 172 von 194 Ländern dieser Welt 240.000 Soldaten stationiert – ein ausuferndes globales Netzwerk als permanente Drohgebärde. Dieses dominante Militär und die offenkundige Bereitschaft, es gegen jeden Widersacher einzusetzen, ist mittelfristig der letzte Stützpfeiler, der das taumelnde US Empire trägt.

Nun müssen wir nur noch abwarten wie es mit diesem Imperium - von dem bedauerlicherweise so vieles in der Welt abhängt - weitergeht. Hier in der Hörerpostsendung wird das Thema deshalb sicher auch immer wieder präsent sein und sich in Ihren Zuschriften liebe Hörerfreunde wiederspiegeln.

Dazu gehören ja auch die letzten Unruhen in Iran, über die sich unsere Hörerfreunde Sorgen machen:

„Sehr geehrte Damen und Herren!Mit Besorgnis habe ich in den Medien vernommen, das verschiedene Gruppen in Teilen Ihres Landes ihren Unmut äußerten und es auch zu Todesfällen kam. Mitlerweile hat sich die Situation ja beruhigt. Ich könnte mir vorstellen, das sich in der nächsten Zeit etwas ändern wird. Vielleicht wird es politisch etwas offener oder auch wirtschaftliche Änderungen geben. 

Ich hoffe, das Sie von der deutschen Abteilung, wenn Sie auch anders feiern, gut ins neue Jahr gekommen sind. 

Die Sendung „Seltene Tier- und Pflanzenarten in Iran“ gefällt mir immer wieder. Ich habe einen großen Garten mit über 2000 Quadratmeter. Hier werden allerlei Pflanzenarten angebaut. Ich freue mich immer wieder wenn sie von Frühling bis zum Herbst blühen. Werden bei Ihnen auch Edelweiß und Enzian gezüchtet? Ich habe schon einige Male solche Anpflanzungen vorgenommen, aber es wird nicht richtig. Vielleicht ist es auch nicht der richtige Boden.

Ich wünsche Ihnen nun alles Gute und Gesundheit, Ihr Hörer Dieter Feltes“

Lieber Herr Feltes wir danken für Ihre Zuschrift. Die iranische Sichtweise bezüglich der letzten Unruhen können Sie ja durch unsere Nachrichten, die ja auch auf der Internetseite nachlesbar sind, erfahren. Wie eingangs der Sendung schon erwähnt, sind die Sichtweisen der USA und ihrer Verbündeten und die der IR Iran äußerst kontrovers, und wenn es bei Protestdemonstrationen zu Angriffen auf öffentliche Einrichtungen und Moscheen kommt, und die iranische Nationalflagge verbrannt wird, dann denken wir ist es logisch zu verstehen, dass man von staatlicher Seite Irans den Forderungen solcher Leute nicht nachkommen wird.

Ansonsten freuen wir uns, wenn Sie Gefallen an einigen unserer Sendungen haben und wünschen ihnen weiterhin gute Unterhaltung damit und auch viel Freude weiterhin an allem was in Ihrem großen Garten grünt und blüht. Bezüglich Edelweiß und Enzian in Iran haben wir nur die Information, dass wohl auch einihe von Hunderten Enzianarten in der Welt auch in den iranischen Gebirgen zu finden sind, aber gezüchtet werden wohl keine. 

Unser Hörerfreund Alfred Albrecht hat zu seinen aktuellen Empfangsberichten wieder Zeitungsausschnitte aus seiner lokalen Zeitung bezüglich der Situation in Iran einkopiert:

„Liebe Redaktion, 

im Zusammenhang mit den unerfreulichen Ereignissen im Iran sende ich Ihnen zwei Berichte unserer Badischen Zeitung zu.“

Vielen Dank lieber Herr Albrecht, aber nicht nur aus Zeitgründen werden wir diese Artikel nicht vorlesen, denn Sie und unsere Hörerfreunde bekommen ja in Ihren Medien genügend dieser anti-iranischen Stellungnahmen jeden Tag zu hören und zu sehen.

Wir hoffen und wünschen, dass sich die Lage in Iran in eine für das iranische Volk positive Richtung entwickelt, bei der die Interessen einer großen Mehrheit wahrgenommen und umgesetzt werden und Iran weiterhin ein stabiler Anker in der Mittelost-Region bleibt.

Und wir bleiben nun beim Namen Abrecht, denn auch unser Hörerfreund Friedrich Albrecht hat uns wieder Empfangsberichte zugeschickt, und zwar aus seiner Stadt Laxenbur bei Wien: 

„Sehr geehrte Damen und Herren!

Höre soeben Ihr Programm auf Kurzwelle. Auf beiden Frequenzen also 7425 und 6025 kHz kann man das Programm empfangen. Auf 6025 kHz ist es aber wesentlich schlechter, starkes Rauschen und der Sender von 6030 kHz schlägt durch. Auf 7425 kHz ist das Programm sehr gut zu verfolgen, leichtes Rauschen und gute und starke Modulation. 

Immer wieder interessant die Berichte und News. Falls Sie eine QSL- Karte für mich haben bedanke ich mich schon jetzt recht herzlich. 

Mit freundlichen Grüßen aus Wien - Friedrich Albrecht“

 

Schönen Dank auch an Sie Herr Albrecht für die Empfangsberichte und den Teilmittschnitt unseres Programms. Eine QSL-Karte werden wir Ihnen sicher ausstellen.

Weitere Empfangsberichte aus Wien von Anfang Januar bekamen wir -„Mit sonnigen Grüßen bei 10° Grad Plus mitten im Winter“  von unserem lieben Hörerfreund Paul Gager. Vielen Dank Herr Gager. Im Moment scheint der Iran-Monitor bei Herrn Gager ausgeschaltet zu sein, am Wetter kann es nicht liegen.

Und wir bleiben noch in Österreich, denn auch die Harings aus Kapfenberg haben uns wieder bestätigt, dass sie unser Programm am 11. Januar gehört haben: 

„LIEBE FREUNDE IN TEHERAN! 

Möchte zunächst nochmals ein GUTES NEUES JAHR 2018 für Sie und Ihre Familien wünschen..!Nun ein weiterer Empfangsbericht von einem Ihrer sehr guten und interessanten Programme!Danke und alles Gute! 

IHR PROGRAMM WAR WIEDER SEHR AUFSCHLUSSREICH UND GUT! 

ALLES GUTE UND HERZLICHE GRÜSSE AUS ÖSTERREIH: 

HARING HEINZ+FELICITAS; KAPFENBERG“ 

Die SINPO-Werte unserer österreichischen Hörerfreunde liegen im Bereich von 3 und 4, das freut uns. 

Trotz weniger guter Empfangswerte hat uns OM Bernd Seiser nun schon seine Empfangsbestätigungen bis zum 4400. Bericht geschickt, eine große Leistung. Wir bedanken uns bei ihm auch für die nette Katzen-Slideshow für das Jahr 2018, und wünschen unserem lieben Hörerfreund in Ottenau ein Empfangsverbesserungswunder.

In der Mail, die uns unser Dauerhörer Heinz-Günter Hessenbruch am 11. Januar schrieb geht es leider nicht nur um schlechten Empfang, sondern um gar keinen Empfang:

„Guten Tag liebe Freunde in Teheran,leider muss ich ihnen mitteilen, dass ich Ihre letzte Sendung am Sonntag den 07.01.2018 hören konnte.Einmal mit mäßigem Empfang über die Kurzwewelle, und gut über das Internet.Ab Montag den 08.01.2018 habe ich gar keinen Empfang mehr, weder über KW noch über das Internet. Und auch nicht bei Radio 360eu und WWDXC.Bitte geben Sie mir kurze Nachricht, warum das so ist. 

Ich wünsche Ihnen alles Gute,mit den besten Grüßen Ihr Heinz Günter Hessenbruch“ 

Da bei uns am 11. und  12. Januar noch Wochenende war, fragten wir erstmal bei anderen Hörerfreunden an. Aus Gera kam die folgende Mitteilung: 

“Während ich diese Zeilen tippe, trällert neben mir fröhlich das deutsche Programm von IRIB.

Auf beiden Kurzwellenfrequenzen ist der Empfang gut und stabil. Auch über die Internetseite von IRIB ist die Sendung live zu hören.

Lediglich scheint es Probleme bei Radio 360.eu zu geben, da hier keinerlei Sendungen der letzten Tage zu hören sind. Das letzte abrufbare Datum ist der 7.Januar.

Also kein Grund zur Sorge. Solange der Kurzwellenempfang steht, ist die Welt in Ordnung!

Euer Michael Lindner“

Von offizieller Seite bei ParsToday haben wir nun aufgrund des Wochenendes noch keine Antwort für Herrn Hessenbruch und andere evtl. betroffene Hörerfreunde, denn die Hörerpostsendung wird ja am Samstagmittag aufgezeichnet. Wir wünschen für alle, dass bis zur Ausstrahlung am Sonntagabend die Fragen gelöst und die Probleme beseitigt sind.

Zum Abschluss der heutigen Sendung lassen wir nochmal unseren lieben Hörerfreund Michael Lindner zu Wort kommen, der vor einiger Zeit mit seiner Ehefrau eine Reise in die Goldene Stadt Prag gemacht hat. Er schreibt:

Der Begriff "Goldene Stadt" oder "Stadt der hundert Türme" ist tatsächlich nicht aus der Luft gegriffen. Wenn man die Stadt von der Prager Burg aus sieht, dann kann man nur zu diesen "verbalen  Liebkosungen" kommen. Überall goldglänzende Dächer und Türme,Türme,Türme... 

Die 3 -Tagesfahrt nach Prag unternahmen wir mit einem Reisebus, da es sich mit dem eigenen Auto nicht empfiehlt, nach Prag zu reisen. Der Bus hat ja auch den Vorteil, dass man schon während der Fahrt im Urlaub ist und die vorbeiziehenden Landschaften genießen kann. Gebucht war ein Hotel in einem Prager Vorort, welches uns beim ersten Anblick die Sprache verschlug. Ein Hotelhochhaus aus kommunistischen Zeiten, grau und architektonisch eine Katastrophe. Fast bleich im Gesicht gingen wir zur Rezeption, um unser Zimmer beziehen zu können. Vorsichtig, was uns jetzt wohl erwarten wird, öffneten wir die Tür.

Und plötzlich standen wir in einer anderen Welt. Ein großes, freundlich eingerichtetes Zimmer, absolut sauber, erwartete uns. Der Urlaub war gerettet! Auch das Frühstücksbuffet und die normale Gastronomie im Hotel waren eine Überraschung, dazu freundliches Personal.

Nach dem Einchecken beteiligten wir uns an einer geführten und im Preis einbegriffenen dreistündigen Stadtführung zur Prager Burg und in die historische Altstadt.

Die nächsten eineinhalb Tage standen zur freien Verfügung. Das nutzen wir natürlich, um die gesamte historische Umgebung der Prager Burg zu erkunden sowie unzählige kleine Gassen und Plätze in der Altstadt kennenzulernen, die nicht auf dem Schnellprogramm der Reiseleiter stehen. Einfach unglaublich, was wir hier zu sehen bekamen. Es war ein Spaziergang durch Jahrhunderte, wir waren verzaubert vom Charme dieser alten

Bausubstanz!

Weiter schreibt Herr Lindner:

Viele Dinge kamen mir bekannt vor, obwohl ich sie noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Das liegt daran, dass ich in den vergangenen Jahren viele Sendungen "Spaziergang durch Prag" von Radio Prag gehört habe, die mich schon immer fesselten und faszinierten. Ja, so werden akustische Reisen zur Realität, absolut super!

Ein richtiges Highlight war eine Stadtrundfahrt mit der legendären Tram Nr. 22, die quer durch Prag bimmelt und dabei an vielen bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei fährt, bis hinauf zur Prager Burg. Traumhafte Ausblicke auf die Stadt öffnen sich, man muß die Bahn dafür nicht einmal verlassen.

Ja, Prag ist eine pulsierende und liebenswerte Stadt, die mit unglaublich vielen touristischen Attraktionen gesegnet ist. Allerdings gibt es da auch einige "Wermutstropfen", die man beachten sollte. Einige negative Erscheinungen sind: Autodiebstähle, Taschendiebstähle, überteuerte Ausflugsangebote und viele betrügerische Taxifahrer. Aber das sind Probleme, die bestimmt für jede Großstadt zutreffen. Statt Taxis sollte man sich ein Tagesticket für den innerstädtischen Verkehr kaufen (für ganz Prag mit Metro,Tram und Bus nur 4,40€) und man kann problemlos und billig jeden Punkt der Stadt erreichen. 

Wie gesagt war es eine Busreise, organisiert von einem Reisebüro. Die Fahrt mit Hotel und Frühstück kostete die drei Tage nur 79,99 € pro Person. Ist doch unglaublich,oder?

Wir hoffen, dass der ein oder andere Hörerfreund sich aus diesem netten Bericht einige Anregungen für eine solche Reise mitnehmen kann, dann wären die Mühen von Herrn Lindner, diesen Bericht zu schreiben, nicht umsonst.

Wir verabschieden uns nun mit unserem heutigen Musikstück und Khoda hafez und alles Gute bis zum nächsten Mal.