Spirituell gesund (6)
Wir besprechen die Bedeutung des Duas für das spirituelle Wohl.
Im letzten Beitrag sagten wir, dass viele muslimische Ärzte der Ansicht sind, dass ein Gottgläubiger die Phase der Ersten Präventive ernst nehmen muss, wenn er spirituell gesund sein will. Wie bei der Verhütung von körperlichen Krankheiten, gibt es auch für die Verhütung der spirituellen Erkrankung eine erste Präventivphase. In dieser Phase gibt es noch keine Anzeichen dafür, dass eine Erkrankung droht und es wird versucht, von vorneherein das Eintreten der ersten Symptome zu verhindern. Wenn die Krankheit dann wirklich eintritt, wird eine erste Behandlung notwendig, um sie in den Griff zu bekommen. Sollte die Krankheit fortschreiten und chronisch werden, werden die Methoden noch mehr intensiviert und es wird versucht, die drohenden Begleiterscheinungen der Erkrankung zu verhüten.

Heute steht das Beten als eine Möglichkeit zur Heilung von Krankheiten zur Debatte, vor allen Dingen bei schweren Erkrankungen und manchmal unheilbaren Krankheiten. Bittgebete und Anflehungen werden im Islam unter dem Begriff Dua zusammengefasst. Das Dua hat eine hohe Bedeutung. In den religiösen Schriften werden für viele Krankheiten bestimmte Duas empfohlen. Es ist interessant, dass in den westlichen Gesellschaften, die bis vor wenigen Jahrzehnten die Behandlung von Kranken rein materiell sahen, heute Artikel darüber veröffentlicht werden, in denen es heißt, dass ein Arzt die religiösen Überzeugungen bei der Behandlung von Krankheiten nicht außer Acht lassen sollte.
Das Bittgebet trägt tatsächlich wesentlich zur Heilung von Kranken bei. Es wirkt beruhigend und verbessert die körperlichen Voraussetzungen für eine Heilung. Dr. Randolph Byrd, ein Herzspezialist in San Francisco, ist bei einer Untersuchung zu einem interessanten Ergebnis gelangt. Er führte seine Untersuchungen an 393 Patienten auf der Herzstation eines Krankenhauses durch und teilte sie in zwei Untersuchungsgruppen auf. Für die erste Gruppe wurden von bestimmten Personen regelmäßig Bittgebete gesprochen und in der anderen Gruppe gab es nichts dergleichen.
Beide Gruppen erhielten eine ähnliche Arzneibehandlung und sie brachten die gleichen Bedingungen hinsichtlich Alter, Geschlecht und Grad der Erkrankung an Arteriosklerose usw. mit sich. Zehn Monate nach Beginn der Forschungsarbeit stellte sich heraus, dass die Kranken, für die regelmäßig Gebete gesprochen worden waren, 5 mal weniger die Verabreichung von Antibiotika brauchten als es für die Kranken aus der anderen Gruppe erforderlich wurde. Die Herzpatienten, für die gebetet worden war, hatten auch weniger Bedarf an Atemunterstützung.
Interessant ist auch das Ergebnis einer Studie von Dr. Pearsall. Er stellte fest, dass zwischen Personen in einem Zimmer, die keine Beziehung miteinander verbindet, über das Herzchakra - dem Energiezentrum für unvermischte Gefühle - ein Energieaustausch erfolgt und dadurch ein gemeinsames Bewusstsein hervorgerufen wird. Beim Sprechen von gemeinsamen Gebeten kann dieses gemeinsame Bewusstsein eine starke heilsame Kraft erzeugen.
Gemäß Dr. Walter Weston wachsen Energiefelder, die gleichzeitig erzeugt werden. Zum Beispiel steigt die Energie, die durch das gemeinsame Beten von zwei Personen erzeugt wird, auf das Vierfache an und bei zehn Personen, die gemeinsam beten, wird sie zehnfach so größer als wenn jede von diesen Personen nur für sich ein Gebet sprechen würde.
Auch hat Jack Stucki, der sich mit der Forschung über die heilsamen Kräfte des Gebetes auseinandersetzt, die Wirkung des Bittgebetes (Dua) auf die elektromagnetischen Felder des Körpers untersucht. Er hat die elektrische Aktivität von Hirn und Körper beobachtet und sie bei Versuchspersonen in seinem Labor im US-Bundesstaat Colorado gemessen. Sein Versuchslabor befand sich circa 1600 km von einem Ort in Kalifornien entfernt, wo religiöse Gruppen aufgefordert worden waren, für einige der Versuchspersonen zu beten. Die Untersuchung ergab, dass zwischen der elektrischen Aktivität im Körper der Personen, für die gebetet wurde, im Vergleich zu denjenigen der Versuchspersonen, für die keiner gebetet hatte, ein vielsagender Unterschied vorlag.

Der Islam empfiehlt zur Genesung und zur Linderung von Schmerzen die Hand auf die erkrankte Stelle zu legen und ein Gebet über sie zu sprechen. Diese Methode ist bei den neuen Techniken zur Heilung durch Gebete unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt wie zum Beispiel "hand-on-techniques H". Bei Methoden wie diesen legt der Heiler seine Hand auf die erkrankte Körperstelle auf und bittet Gott um Genesung. Dabei entstehen elektromagnetische Felder durch den Puls und in der Handfläche des Heilers werden sehr niedrige Frequenzen erzeugt. Spezielle Geräte können dies aufzeichnen.
Ein wichtiger Aspekt, welcher einem kranken Menschen bei seinen Gebeten erheblich weiterhilft, besteht darin, dass er sich während des Betens an seinen Herrn und Schöpfer als die einzige höhere und heilende Macht wendet. In seinen Gebeten bekennt er sich zu seiner eigenen Schwäche und zu seinem Unvermögen und ruft zugleich in Erinnerung, dass seine Krankheit und selbst der Tod nicht das Ende von allem ist. Dieser Mechanismus zur Begegnung mit einer Krankheit, kann die Lebensqualität der Betroffenen verbessern, dies insbesondere bei chronischen Leiden oder Krankheiten, deren Heilung die Medizin noch nicht kennt. Im Sahifa Sadschadiyah, Imam Sadschads heißt es im Gebet 15 dieses Imams:
O Gott! Ruf in mir die Freude der Gesundheit hervor und lass mich ihren Genuss verspüren und lass mich durch diese Krankheit zu Deiner Vergebung gelangen und lass meine Besserung mit Deiner Vergebung meiner Sünden einhergehen und mich durch diesen Kummer Freude erfahren, die von Dir kommt. Mach, dass ich durch diese Erschwernis an das Glück der Befreiung und Erlösung gelange."