Jun 26, 2018 09:02 CET
  • Islam richtig kennenlernen  (136)

Für die Armutsbekämpfung hat Imam Ali (F) mehrere Programme oben angestellt. Als erstes die gerechte Verteilung des Allgemeingutes dann die Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten und den Aufbau des Landes.  Imam Ali wollte die Armut beseitigen und einen geeigneten Lebensstandard für  die Menschen herstellen. Wirtschaftswohl war für ihn ein Wohl, an dem alle teilhaben. Allerdings sah er in der Sucht nach Luxus eine große Gefahr für die Islamische Gesellschaft und bekämpfte sie.

In diesem Teil unserer Serie wollen wir einen Blick auf die Maßnahmen werfen,  die Imam Ali für die  Wirtschaft im Islamischen Reich ergriff und seine Standpunkte hinsichtlich Steuererhebung und die Bekämpfung der Armut in der Gesellschaft beleuchten. In seinen Augen ist Armut ein großes Übel. Zu seinem Sohn hat er gesagt: "Mein Sohn! ich mache mir Sorgen um dich wegen Armut. Suche vor der Armut bei Gott Zuflucht, denn sie schadet der Religion, verwirrt den Verstand und ruft Feindschaft hervor." 

Imam Ali war auch in der Praxis darum bemüht, gegen Bedürftigkeit anzugehen. Er wollte das Volk vor der Not der Armut retten und allgemeines Wohl herstellen.  Für die Armutsbekämpfung hat Imam Ali (F) mehrere Programme oben angestellt. Als erstes die gerechte Verteilung des Allgemeingutes dann die Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten und den Aufbau des Landes.  Imam Ali wollte einen angemessenen  Lebensstandard für  alle erzielen.  Wirtschaftswohl war für ihn ein Wohl, an dem alle teilhaben. Allerdings sah er in der Sucht nach Luxus eine große Gefahr für die Islamische Gesellschaft und bekämpfte sie. 

 

Imam Ali (Friede sei mit ihm) hat um die Armut zu bekämpfen und allgemeines Wohl für die Volksmassen zu erreichen die Gerechtigkeit in der Wirtschaft und den korrekten Einsatz der Allgemeinwohlkasse Bait ul Mal - betont.  Die Beamten der Regierungen hinderte er an jeglicher Verschwendung und beachtete dabei auch die größten Feinheiten.  Zum Beispiel ordnete er an:  „Spitzt eure Schreibstifte und  schreibt mit  geringem Zeilenabstand. Ihr sollt euch davon enthalten zu viel zu schreiben. Fürwahr, das Eigentum der Muslime verträgt es nicht, wenn ihm geschadet wird. "

Ali (F) bekämpfte nicht nur in Kufa, dem Zentrum des Kalifats die Armut; sondern verfolgte die Armutsbekämpfung in allen Verwaltungsbezirken. Er schrieb einem seiner Gouverneure:  "In Bezug auf die entbehrenden Schicht und die Bedürftigen und Notleidenden verhalte dich so wie es sich Gott gegenüber gebührt ... einen Teil des Bait ul Mals bestimme für sie. Nicht dass du in den Segensgaben, die du erhalten hast, versinkst und dies dich davon abhält, sich um sie zu kümmern!"

Imam Ali (F)  führte auf verschiedene Weise eine Kontrolle über die Preise durch. Manchmal ging er zu diesem Zweck persönlich auf den Bazaar.  Um Betrug zu   verhindern, verhängte er entsprechende Strafen, zum Beispiel für den Fall, dass jemand beim Abwiegen einer Ware den Käufer hinterging.  Er forderte, dass die Leute im Bazaar die Gebote für Handelsgeschäfte erlernen und sagte: „Ihr Schar der Händler. Erlernt zuerst das Religionsrecht und betreibt dann erst Handel. Setzt euch nicht in den Bazaar ohne die Weisheit über Kauf und Verkauf zu besitzen."

                   

Gemäß den Lehren des Islams  nimmt die Arbeit als Mittel zur Regelung der Angelegenheiten der Gesellschaft und des Aufbaus des Landes einen besonderen Platz ein.  Ali selber ging als Vorbild voran. Als junger Mann hat er zahlreiche Brunnen und Qanat – unterirdische Wasserversorgungsanlagen - ausgehoben- und mehrere Plantagen mit Hunderten von Dattelpalmen angelegt.  Allerdings wollte er nicht für sich selber einen Gewinn erwirtschaften, sondern Gott zuliebe verschenkte er den ganzen Ertrag. Wie  Ibn Abi Al Hadid berichtet,  zweigte er nichts für sich selber oder seine Kinder ab.  In der Überlieferung heißt es, dass einmal jemand Ali mit einem Beutel voller Dattelkernen sah. Er fragte ihn: „Warum sammelst du alle diese Dattelkerne?“  Da antwortete Imam Ali: "All diese Kerne werden mit Gottes Erlaubnis zu Dattelpalmen werden."  Der Überlieferer berichtet, dass Imam Ali diese Kerne einpflanzte und einen Dattelhain anlegte, den er für das Allgemeinwohl spendete.  Ali (F) hat zahlreiche Brunnen und Qanats auf der heißen Arabischen Halbinsel angelegt. Sein Nachkomme Imam Sadiq (Friede sei mit ihm)  sagt: „Der Edle Prophet (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) hatte Ali   von den Gütern, die in den Besitz der Muslime gelangt waren,  ein Grundstück zur Verfügung gestellt. Ali grub dort einen Qanat, dessen Wasser in die Luft sprudelte - steil wie der Hals eines Kamels.  .. Ali sagte: `Dieser Qanat soll den Pilgern zum Hause Gottes und den Reisenden gestiftet werden. Niemand hat das Recht, das Wasser aus diesem Qanat zu verkaufen und meine Kinder werden ihn nie von mir erben. ` " Auch auf anderen Grundstücken hat Imam Ali Brunnen und Qanats angelegt zum Beispiel in der Gegend von  Yanbu im Westen der Arabischen Halbinsel. Er hat sie alle den Mekkapilgern gestiftet. 

                       

 

Imam Ali ging  einerseits nicht zwecks persönlicher Vermögensanhäufung einer wirtschaftlichen Tätigkeit nach  und  demonstrierte andererseits, dass man  nicht untätig sein soll, sondern sich rechtmäßig einen Unterhalt verdienen muss. 

Zu den wichtigsten Maßnahmen, die Imam Ali (F) für die Wirtschaft ergriff, gehört, dass er die Grundlagen für die wirtschaftlichen Tätigkeiten vergrößerte. Aus seiner Sicht ist es Aufgabe der Regierung,  Möglichkeiten und Erleichterungen für  die Ingangsetzung des Wirtschaftskreislaufes und ein geregeltes Leben zu schaffen. Diese Maßnahme hat den Wirtschaftsaufschwung zur Folge und eine gute seelische Wirkung auf die Bevölkerung, und nicht zuletzt wird die Bevölkerung optimistisch zur Regierung eingestellt.  In dem bekannten Schreiben an seinen Gouverneur Malik Aschtar empfiehlt Ali (F) ihm,  er solle für Handwerker und Händler Bedingungen schaffen, dass sie problemlos die Bedürfnisse in der Gesellschaft decken können, da dadurch  alle Bevölkerungsgruppen gestärkt würden. 

                            

Es gehört zu den festen Programmen jeder Regierung einen wichtigen Teil  ihres Haushaltes aus  Einkommens- und Vermögens-Steuern zu bestreiten.  Imam Ali (F) behielt ihm Auge, dass das Besteuerungssystem  zur Verbesserung der Situation der Steuerzahler führen muss.  Es ist wichtig, dass die Steuereinnahmen  für den Aufbau des Landes verwendet werden  und darüber hinaus keine Steuern eingezogen werden sollen.  Imam Ali (F)  schreibt an Malik Aschtar wie folgt: 

„Du solltest auch noch mehr ein Auge haben auf die Kultivierung des Landes als auf die Eintreibung der  Charadsch - Grundbesitzersatzabgabe  - ,  weil dies nur mit der Kultivierung erreicht werden kann, und wer die Grundsteuer einfordert ohne Kultivierung des Landes, ruiniert die Provinz und vernichtet die Diener Gottes, und seine Befehlsgewalt wird nur kurze Zeit bestehen."

Imam Ali (F) hat gesagt, dass die Regierung die Steuerlast soweit es geht reduzieren muss, wenn sie für die Bevölkerung zu hoch ist und sie sich darüber beklagen.  Er empfiehlt auch dass eine Regierung im Falle einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der Bevölkerung zum Beispiel wegen Naturkatastrophen  Nachsicht mit der Bevölkerung üben muss: 

„Wenn sich die Menschen über die Belastung durch Steuern oder Verderbnis der Ackerfrucht oder Dürre  und Ausbleiben des Regens oder Veränderung des Bodens wegen  Überschwemmung oder Dürre beklagen, dann gewähre ihnen Erleichterung, soweit wie du hoffst, dass sich ihre Lage verbessert. Und nichts davon, mit dem du ihnen die Belastung nimmst, soll dich beschweren, denn das ist ein Vorrat, den sie dir in Form der Kultivierung deiner Provinz und der Verschönerung deines Gouverneursamts zurückerstatten werden, zusammen damit, dass du ihr Lob erhalten wirst und die  Gerechtigkeit unter ihnen verbreitet hast, was dich froh machen wird ...Und vielleicht werden sich Dinge ereignen, in denen du dich hernach bei der Lösung von einem Problem  stützen musst  und sie werden dir dann aufrichtig helfen."  

 

Gemäß einem Staatsführer wie Imam Ali (F) müssen sich die Steuerbeamten  im Umgang mit den Steuerzahlern strikt an die Regeln der Höflichkeit und Ethik halten.  Sie müssen gottesfürchtig, milde und bescheiden sein und die Regeln der Zakat-Abgabe kennen. Ali hat in seinem Brief 26 im Nahdsch-ul Balagha seine Beamten angewiesen immer gottesfürchtig zu bleiben auch wenn sie sich unbeobachtet fühlen, denn gerade in solchen Momenten kann es sein, dass sie  in Versuchung geraten und sich unrechtmäßig zu  verhalten. Er hat auch seinen Beamten empfohlen, dass sie  es den Zakatzahlern überlassen sollen, welchen Teil von den Gütern, auf die Zakat anzurechnen ist, sie an die Regierung abgeben.  Allerdings muss es sich um Güter handeln, die in Ordnung sind und keine Mängel aufweisen. 

 

Also hat der Imam nicht nur auf  die wirtschaftlichen Ziele geachtet sondern auch auf  Moral und Ethik und dies spricht für seinen allseitigen Blick.  Dieser edle Imam mahnt seine Zakat-Steuerbeamten, nicht die Privatsphäre der Bevölkerung zu verletzen. Er fordert sie auf, sich respektvoll zu verhalten und warnt sie davor, jemanden  zu verleumden oder zu belügen. Das alles bedeutet, dass in einer islamischen Regierung, die Würde des Menschen beachtet werden muss.