Wir und unsere Hörer- Teil 180
Hörerpostsendung am 16. September 2018 - Bismillaher rahmaner rahim - Bei uns hat der Trauermonat Moharram begonnen, und zwar am Dienstag letzter Woche. Sie haben es sicher schon an der ruhigen Musik bei unseren Sendungen gemerkt, und das gilt natürlich auch für die Hörerpostsendungen der nächsten Zeit.
Im arabisch-islamischen Mondkalender ist der Moharram der 1. Monat des Jahres und für die schiitischen Muslime in Iran und überall auf der Welt hat er noch eine andere große Bedeutung, er ist wegen der Ereignisse um Imam Hossein –a.s. - und die Schlacht in Kerbala der Trauermonat. Dazu hören Sie mehr in unseren anderen Programmen und Sendungen.
Der Moharram bringt also die Botschaft der Trauer – und deshalb wollen wir heute an erster Stelle an den Todestag unseres einstigen Stammhörers Manfred Soukup aus Berlin erinnern, denn sein Todestag ist genau heute. Heute vor 7 Jahren verstarb Manfred Soukup in Berlin, 2 Tage vor seinem 72.Geburtstag. Wir werden ihm weiterhin ein ehrendes Andenken bewahren.
Mit wehmütigen Gedanken und traurigen Inhalten beschäftigt sich auch die erste Hörerzuschrift die wir heute vorlesen möchten, sie stammt von unserer Hörerfreundin Martina Pohl, die auch wieder 9 Empfangsberichte mit weitgehend sehr guten Empfangsbeurteilungen mitgeschickt hat, besten Dank dafür.
In ihrer Mail schrieb unsere nette Hörerfreundin:
„Liebes Team von IRIB,vielen Dank für die ausführliche Beantwortung meiner Fragen in der Hörerpost.Mit etwas Wehmut hörte ich der letzten Folge von „Mit uns durch Iran“ zu. Diese ausführliche und besonders umfangreiche Sendereihe war hochinteressant. Ich hätte diese archivieren sollen. Die mittlerweile über 180 Folgen umfassende Reisebeschreibung bot ausführlichste Informationen, die ihresgleichen sucht.Sie brachten diese Woche auch einen Beitrag zum Gedenken an den neulich verstorbenen iranischen Schauspieler Ezzatullah Entezami. Er wurde stolze 94 Jahre alt.Weiterhin sollten wir an dieser Stelle auch den iranischen Politiker Mehrdad Pahlbod nicht vergessen, der am 9. August im Alter von 101 Jahren verstorben ist, sowie den iranischen Iranisten Ehsan Yarshater, der am 1. September im Alter von 98 Jahren verstorben ist und unter anderem Professor für Iranistik in New York war.Viele Grüße Martina“
Danke sehr für Ihre Wertschätzung unserer Sendereihe „Mit uns durch Iran“. Sie bedauern es sie nicht archiviert zu haben, aber das sollte kein Problem sein, denn die Sendungen sind auf unserer Internetseite zu finden.
Die Namen der in letzter Zeit in hohem Alter verstorbenen Iraner Mehrdad Pahlbod und Ehsan Yarshater kennt Frau Pohl im Gegensatz zu dem Namen des Schauspielers Ezzatullah Entezami, nicht von unseren Sendungen, denn diese beiden Iraner sind nach der Islamischen Revolution ins Exil in die USA gegangen.
Heute wollen wir es nicht noch einmal verschieben zu melden, dass die Augustberichte von unserem Stammhörer Heinz-Günter Hessenbruch bei uns eingetroffen sind, leider ist bei ihm der Empfang über die Kurzwelle weiterhin unbefriedigend und es gibt nur SINPO-Werte von 2 und 3 für die 9850 kHz. Geschrieben hat Herr Hessenbruch zu seinem August-Empfangsblock:
„Guten Morgen liebe Damen und Herren,der Jahrhundertsommer geht hier langsam aber sich dem Ende entgegen, es wird schon deutlich später hell und früher dunkel. Und die Mittagssonne steht nicht mehr so hoch, wie sie es vor Kurzem noch tat.Ich habe täglich Ihre Sendung gehört und die Frequenzen beobachtet, es ist so, dass die Kurzwelle immer noch sehr instabil ist, so habe ich auch über Internet Ihre Sendungen verfolgt.Melden kann ich auch, dass Frank Bresonik eine QSL-Karte mit Bestätigungen von Ihnen bekommen hat. Ich freue mich auf weitere Sendungen von und mit Ihnen. Mit Gruß Ihr Heinz Günter Hessenbruch“
Vielen Dank lieber Herr Hessenbruch. Ob der Jahrhundertsommer wirklich vorbei ist? Nächsten Sonntag ist Herbstbeginn, dann nehmen wir das Thema sicher nochmal unter die Lupe, natürlich insbesondere wenn dazu auch Hörerpost vorliegt.
Über den schlechten Empfang hören wir nicht gerne, dass aber unsre Post endlich auch mal bei Frank-Luqman Bresonik eingetroffen ist, das ist eine gute Nachricht - vielen Dank.
Vielleicht kann sich Herr Hessenbruch ja noch an den technischen Empfangstipps von Jens Flathmann aus Borkheide orientieren? Hier mehr von dessen Hobbylatein:
„Sehr geehrte Damen und Herren der deutschen Redaktion, ich höre Ihre Sendung mit einer aktiven horizontalen Loopantenne welche auf dem Dachboden verlegt ist. Der Umfang der Antenne ist ca. 30 Meter. Das Antennenkabel besitzt viele dünne Fasern, um die Oberfläche zu vergrößern. Seit kurzem habe ich einen Wellbrook ALA-100 LN Antennenverstärker, was den Empfang nochmals verbessert hat. Der Antennenverstärker wird von einer Batterie gespeist, weil das Netzteil ein wenig brummt. Mein Empfänger ist ein digitaler ELAD FDM-S1. Die aktuell verwendetete Software ist SDRuno. SDRuno hat eine sehr gute Audioqualität und besitzt einen synchronen Empfänger für AM, was bei Fading hilfreich ist. Durch diese relativ hochwertige Technik ist es mir möglich, beim Radiohören Kartoffelchips zu essen, und trotz der knirschenden "Nebengeräusche" noch was zu verstehen. :-) Eigentlich wollte ich zuerst schreiben, ich glaubte, Sie hätten eine Mücke im Studio. Das erschien mir aber zu übertrieben, weil man Mücken ja auch so kaum hört. In Wirklichkeit kann man hören, wenn der Nachrichtensprecher Luft holt, oder machmal ein Blatt Papier umgeblättert wird. Man kann die Emotionen des Nachrichtensprechers nachempfinden, wenn er traurige Meldungen verlesen muss. Ihre SINPO-Werte sind 5 mit Signalsstärke S9 + 50. Dabei ist am Empfänger 20 dB Dämpfung vorgeschaltet, weil der Analog-Digital-Wandler sonst übersteuert.“
Ob unsre Hörerfreunde bei so vielen technischen Hilfsmitteln da nicht lieber aufs Kartoffelchips-Verspeisen beim Radiohören verzichten?
Aber Herr Flathmann hatte noch mehr zu schreiben: „Ich höre gerne Ihre Nachrichtensendung, weil Sie sehr umfassend und aus einem anderen Blickwinkel berichten. Für mich liegt darin auch der besondere Reiz der Kurzwelle. Es ist irgendwie anders, sich auf diese Art zu informieren, als auf Webseiten zu klicken. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Land für die Zukunft Frieden, Wohlstand und eine glückliche Zukunft. Mit freundlichen Grüßen aus Borkheide bei Berlin.“
Das ist nett und wir können die guten Wünsche gut gebrauchen lieber Herr Flathmann.
Das wir aus einem anderen Blickwinkel über das Tagesgeschehen berichten, gefällt auch einem Hörer namens Klaus Zawadsky, wo er wohnt ging aus seiner Mail nicht hervor. Auf jeden Fall schrieb er am 10. August eine Mail, die in unserer ParsToday-Mailbox landete:
„Sehr geehrte Damen und Herren,ich habe in der Vergangenheit sehr gerne Ihr Kurzwellenprogramm gehört.Nicht nur, um Ihrer Kultur etwas näher rücken zu können, nein - besonders auch weil Sie mit Ihrer Sicht der Dinge des Weltgeschehens der meinen mit anderen Perspektiven Aufbesserung verschafften.Gerade in diesen Zeiten von Unsicherheit durch Menschen, die mit wenig Umsicht und Rücksicht mangels intelligenter Weitsicht zu grosse Kompetenz in ihren präsidialen Sitzmöbeln erhalten haben, mache ich mir grosse Sorgen um die Sicherheit Ihres Landes.Rüde Nichteinhaltung internationaler Verträge gehört nicht zu den Dingen, die ich in meiner Betrachtung hinnehmen möchte.Wie gern würde ich Ihnen und Ihren Nachrichten wieder auf der Kurzwelle zuhören können. Würden Sie mir in dieser Hinsicht Hoffnungen machen können?
Herzliche Grüsse Klaus Zawadzky“
Gerne machen wir Herrn Zawadzky Hoffnungen uns wieder zu hören. Es soll von uns aus kein Problem sein, wir senden ja jeden Tag. Wo die Probleme bei ihm liegen, müssen wir nachforschen.
Interessant ist, wie Herr Zawadsky den US-Präsidenten Donald Trump beschreibt, ohne seinen Namen zu nennen:
„Menschen, die mit wenig Umsicht und Rücksicht mangels intelligenter Weitsicht zu grosse Kompetenz in ihren präsidialen Sitzmöbeln erhalten haben“
Im Zusammenhang mit den USA und ihrer Außenpolitik wollen wir gerne auf eine aktuelle Buchneuerscheinung von Ende August hinweisen, die wir jetzt per Mail zugeschickt bekamen. Der Buchtitel lautet:
Schattenkriege des Imperiums: Der Krieg gegen den Iran
Von Jochen Mitschka
In einer kurzen Erläuterung zum Buch heißt es:
Nach Afghanistan, dem Irak, Libyen und Syrien steht der Iran in der Reihe der Länder, die durch einen Krieg unterworfen werden sollen, wie General Wesley Clark, der ehemalige NATO-Befehlshaber in Europa schon 2007 der Welt offen gelegt hatte.
„Wir werden mit dem Irak beginnen und dann nehmen wir uns Syrien, den Libanon, Libyen, Somalia, den Sudan und den Iran vor, sieben Länder in fünft Jahren.“
Es hatte etwas länger gedauert, aber nun ist der Iran an der Reihe, heißt es weiter.
Der Autor beschreibt in dem Buch zunächst die geschichtlichen Hintergründe, die dazu führen, dass der Iran alle guten Gründe hat, um den USA und deren Verbündeten zu misstrauen.
Er beschreibt dann die verfassungsmäßige Ordnung, stellt Vergleiche mit westlichen Systemen an. Dann untersucht er die immer wieder auftretenden Behauptungen von gefälschten Wahlen, hinterfragt die Ansicht, dass die Führung des Iran radikalfundamentalistisch ist, und geht auch auf die dunkle Seite der Vergangenheit ein, die zahlreiche Opfer gefordert hatte. .....
In der Buchbeschreibung heißt es weiter:
Auf Grund der durch die USA und Israel sowie Saudi-Arabien immer stärker forcierten Eskalation, die Mitte 2018 zu einem unbeschränkten Wirtschaftskrieg der USA gegen das Land führte, droht nun nach dem Stellvertreterkrieg, den der Irak gegen den revolutionären Iran mit Hilfe der USA führte, ein erneuter heißer Krieg gegen den Iran. Die Szenarien dazu werden beschrieben, darunter auch ein amerikanisches Manöverergebnis, das von einer Eskalation des Krieges bis zu einem Atomkrieg ausgeht."
Soweit die kurze Beschreibung eines beinahe 300 Seiten umfassenden Buches, dass für einige unserer Hörerfreunde mit Interesse an politischem Hintergrundwissen sicher interessant sein dürfte.
Zu diesen Hörerfreunden gehört ganz sicher auch Dietmar Wolf in Hammelburg. Sein Motto ist: „Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle“
Das stammt von einem alten Sprichwort, dessen genaue Herkunft aber nicht sicher bekannt ist und von manchen Konfuzius zugeschrieben wird. Es lautet: „Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.“
Herr Wolf zeigt immer deutlich in seinen Stellungnahmen, dass er gegen den Strom schwimmt und die Informationen der „gleichgeschalteten Medien“ nicht unbedingt für bare Münze nimmt.
Dazu schrieb er neulich:
„Der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk besteht aus Gremien genannt "Freundeskreise", die für die Inhalte und die Qualität des Rundfunks bürgen. diese Gremien bestehen zu 85 Prozent aus Abgesandten der GROKO ( CDU und SPD) die restlichen 15 Prozent sind gemeinnützig, zum Beispiel Filmfreunde Babelsberg etc.... also gemeinnützige Organisationen die Fördermittel der Politik benötigen. Es ist KLAR was und wie da berichtet wird. Nämlich immer das, was unsere Regierung und die Atlantikbrücke für notwendig halten!“
Herr Wolf hat zu seiner Behauptung auch Beweise geliefert, nämlich unter anderem mit Hilfe der Erfahrungen seiner Tochter, die im Rahmen ihres Studiums 4 Monate in der Redaktion eines öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders als Redakteurin gearbeitet hat.
Wie er schrieb, sagte sie, dass es wie bei der "Stimme der DDR" sei. „Investigativ ist da nichts und mit Journalismus hat das auch nichts mehr zu tun... Nachrichten laufen über den "Ticker" mit dem Sperrvermerk bitte bis dann und dann um soundsoviel Uhr veröffentlichen! So funktioniert das in der gesamten bunten Republik! Übrigens hat meine Tochter daraufhin ihr Studienfach gewechselt.“
Herr Wolf erklärte noch, dass er immer nur etwas schreibt, was auch überprüfbar ist und in einem Zusatz heißt es weiter:
„Abschließend möchte ich betonen, dass ich natürlich nicht den Anspruch auf Richtigkeit all meiner Aussagen habe, aber ich weiß was ich weiß:-) Übrigens beteilige ich mich nicht an der Aktion "betreutes Denken" der öffentlich- rechtlichen Medien, ich denke und recherchiere noch selbst. Oftmals steckt die "eigentliche Meldung" nämlich hinter der veröffentlichten Meldung.“
Interessiert an anderen Ansichten – weswegen er unseren Sender hört - ist auch Ralf Urbanczyk. Aktuell hörte er am 8. September den zweiten Teil unseres Beitrages USA und Türkei: Alte Freunde und neue Feinde
Dazu kommentierte er folgendermaßen:„Interessant ist Ihre Betrachtung zu den Beziehungen zwischen der Türkei und den USA, von welcher im Programm heute der zweite Teil lief. Weil dies von einem ganz anderen Blickwinkel geschah als der, welchen ich aus den heimischen Medien kenne, rückten ganz neue Seiten dieser Beziehung in den Vordergrund, während andere nebensächlich wurden. Ich denke, die nordatlantischen Strukturen, welche die Türkei in der Vergangenheit aus ihrer regionalen Verwurzelung herausgerissen haben, waren für das Land selber kaum nützlich, haben es eher geschwächt. Das ist mir durch ihre gute Analyse der Beziehungen zwischen beiden Ländern noch klarer geworden. Mit besten Grüßen, Ihr Hörer Ralf Urbanczyk“
Das freut uns Herr Urbanczyk. Besten Dank.
Zu Beginn unserer Sendung haben wir an Manfred Soukup aus Berlin erinnert, dessen Todestag sich heute zum 7. Mal jährt. Er gehörte auch zu denen, die mit den Informationen der Medien in ihrer Heimat kritisch umgehen und er war auch kein Freund der US-Politik. Hier abschließend für unser heutiges Zusammensein mit der Hörerpost eine Zuschrift von ihm in diesem Sinne aus dem Jahr 2007:
„Liebe Freunde in der Islamischen Republik Iran!In der Sendung über den G-8-Gipfel in Deutschland fand ich die kritischen Hörerzuschriften nur gut. Denn unter dem Strich kam dabei nichts heraus außer enormer Geldausgaben auf Kosten des Steuerzahlers. In der Hoffnung, daß die Islamische Republik Iran im weiteren Kampf gegen den US-Imperialismus und dessen Verbündete als Sieger hervorgeht!Ihr Manfred Soukup in Berlin."
Bedauerlich ist, dass es wenige Plattformen gibt wie unseren Sender, bei dem solche kritischen Standpunkte verbreitet werden können. Aber das ist kein Grund aufzugeben. Mit Ihrer Hilfe liebe Hörerfreunde machen wir weiter.
Wir verabschieden uns nun mit einem Musikstück für heute von Ihnen.
Also dann bis zum nächsten Mal Khoda hafez – Gott-schütze Sie!