Sep 19, 2018 08:15 CET

Wir grüßen den Propheten und das Prophetenhaus und beginnen einen neuen Teil der Sendung „In Richtung Licht“. Heute erfahren Sie mehr über die Verse 106 bis 113 der Sure 37, Sure Saffat. In den Versen 106 bis 108 heißt es:

(37: 106 – 113)   

 

إِنَّ هَـٰذَا لَهُوَ الْبَلَاءُ الْمُبِينُ                              

„Das ist wahrlich die deutliche Prüfung.“ (37: 106)

 

وَفَدَيْنَاهُ بِذِبْحٍ عَظِيمٍ

„Und Wir lösten ihn mit einem großartigen Schlachtopfer aus“ (37: 107)

 

وَتَرَكْنَا عَلَيْهِ فِي الْآخِرِينَ

„Und Wir ließen die späteren Generationen seiner (lobend) gedenken.“ (37: 108)

                       

Abraham und Ismael hatten sich, wie sie im letzten Teil erfuhren, auf die Durchführung des göttlichen Befehls vorbereitet, als Gott rief: O Abraham,

du hast das Traumgesicht bereits wahr gemacht (du bist Meiner Anweisung gefolgt), und hast nichts versäumt.  Aus der obigen darauffolgenden Stelle in der Sure Saffat geht hervor, dass Gott Abraham mit dem  Befehl zur Opferung von Ismael durch seinen Vater, Abraham auf die Probe stellen wollte und nicht wollte dass Ismael von Hand seines Vaters getötet wird.  Dies war eine Prüfung, an der sich zeigen sollte, ob Abraham bereit wäre, sich für die Durchführung des Befehls Gottes innerlich von seinem geliebtenSohn zu trennen. Gott wollte nicht, dass Abraham seinen Sohn tötet, sondern er wollte, dass er sich innerlich Gott zuliebe von der Liebe zu seinem Sohn freimacht. Daher befahl Er in dem Moment,  wo  Abraham und Ismael ihre Bereitschaft zur Befolgung der göttlichen Anweisung bewiesen hatten,  sofort, dass der Prophet anstelle von Ismael einen großen Widder opferschlachten soll. Gott wollte, dass dieses Darbringen eines Opfers bis ans Ende der Geschichte als abrahamitischer Brauch verbleibt und dass die Pilger zur Kaaba in Mekka und die Teilnehmer an der jährlichen Hadsch-Zeremonie in Mena für Gott ein Opfertier schlachten und sich an Abraham und Ismael erinnern.

                     

Wir können uns an  dieser Stelle im Koran merken:

Erstens: Zu den härtesten Prüfungen Gottes gehört es, sich als Vater  innerlich vom eigenen Kind zu trennen.  Abraham und Ismael gingen erhobenen Hauptes aus dieser Prüfung hervor.

Zweitens: Die Opferschlachtung für Gott ist eine abrahamitische Tradition. Sie erfolgt jedes Jahr zum Opferfest in Mena bei Mekka und an anderen Orten des Islamischen Reiches.

Drittens: Viele Menschen hinterlassen eine gute Sitte und verewigen sich auf diese Weise unter den kommenden Generationen.

                           

Es folgen die Verse 109 bis 111 der Sure 37, Sure Saffat:

 

 

سَلَامٌ عَلَىٰ إِبْرَاهِيمَ              

„Friede sei auf Abraham!“ (37: 109)

 

كَذَٰلِكَ نَجْزِي الْمُحْسِنِينَ

„So vergelten Wir den Gutes Tuenden.“ (37: 110)

 

إِنَّهُ مِنْ عِبَادِنَا الْمُؤْمِنِينَ

„Er gehört ja zu Unseren gläubigen Dienern.“ (37: 111)

                   

Nachdem es vorher im Koran heißt, dass Gott dem Abraham nach Bestehen dieser gewaltigen Prüfung eine große Gnade erwies und sein Gedenken unter den nachfolgenden Generationen verewigte, schickt Gott einen ewigen Gruß an Abraham und die allgemeine Anweisung zu diesem Gruß: Friede sei auf Abraham. Dann sagt er anschließend an diesen Friedensgruß für Abraham -  wie schon vorher  anschließend an den Vers 79 über den Friedensgruß für Noah  - : So vergelten wir den Gutes Tuenden.  Gott erweist nämlich allen je nach dem Grad  ihrer Opferbereitschaft Seine besondere Gnade und belohnt sie für gute Werke.

Wer gläubig ist und sich auf dem Pfad des Gott-Dienens völlig Seinem Herrn und Schöpfer unterwirft, wird wie Abraham die Gnade Gottes erfahren und  mit dem Friedensgruß gesegnet – welcher bis zum Jüngsten Tag gilt.

                       

Wir können diesen Versen der Sure Saffat entnehmen:

Erstens: Gott hat im Koran seine Propheten gegrüßt. Aber laut einer Stelle in der Koransure 33 (Ahzab) wird der Prophet des Islams nicht nur von Gott, sondern auch von Seinen Engeln gegrüßt und Gott hat  die Gläubigen aufgefordert ebenso  den Friedens- und Segensgruß an Prophet Mohammad pflegen.

Zweitens: Jedes gute Werk wird zur göttlichen Belohnung im Diesseits und Jenseits führen.

Drittens: Die  göttliche Ordnung für Strafe und Belohnung baut auf  klaren Regeln auf. Strafen und Belohnungen sind keine Ausnahme oder Geschmackssache.

                               

Die Besprechung der Verse 112 und 113 bilden den Abschluss unseres heutigen Beitrages. Sie beinhalten Folgendes:

                                                  

وَبَشَّرْنَاهُ بِإِسْحَاقَ نَبِيًّا مِّنَ الصَّالِحِينَ

„Und Wir verkündeten ihm Ishaq (Isaac) als einen Propheten von den Rechtschaffenen.“ (37: 112)

 

وَبَارَكْنَا عَلَيْهِ وَعَلَىٰ إِسْحَاقَ ۚ وَمِن ذُرِّيَّتِهِمَا مُحْسِنٌ وَظَالِمٌ لِّنَفْسِهِ مُبِينٌ

„Und Wir segneten ihn und Ishaq. Unter ihrer Nachkommenschaft gibt es manche, die Gutes tun, und manche, die sich selbst offenkundig Unrecht zufügen.“ (37: 113)

 

Die vorherigen Verse dieser Sure handeln von Ismael und aus ihnen geht hervor, dass er ein standhafter junger Mensch war. In der eben zitierten Stelle ist nun von einem weiteren  Sohn Abrahams die Rede, nämlich Ishaq (Isaac). Gott hatte Abraham die Geburt dieses Sohnes verheißen und angekündigt, dass er ein Prophet sein wird. Wie alle anderen Propheten Gottes gehörte er zu den  Rechtschaffenen seiner Zeit und erhielt von Gott Segen. Dieser Segen umfasst sein Leben und seine Nachkommenschaft, sein Denken und seine Lehre. Göttlicher Segen (Barakat)  ist nämlich etwas Bleibendes und Beständiges.  

 

Dieser bleibende Segen äußerte sich unter anderem darin, dass die Propheten der Israeliten aus der Generation des Isaac hervorgingen. Aber auch aus dem Geschlecht des anderen Sohnes Abrahams, nämlich Ismael, ging ein Prophet hervor, und zwar der  Letzte aller Propheten Gottes: Prophet Mohammad (S).

 

Im Vers 113 heißt es schließlich:

Nicht alle Nachkommen des Isaac waren rechtschaffen, sondern einige waren auch Sünder und ungerecht. Weil der Mensch über einen Willen verfügt, kann es sein, dass jemand der von einem rechtschaffenen Menschen abstammt, sich dennoch für den Irrweg entscheidet.

                         

Wir möchten noch zwei  Anmerkungen machen:

Erstens: Auch in dem Geschlecht der Propheten kommen Kinder oder Nachkommen vor, die nicht rechtschaffen sind. Wenn jemand mit einem Propheten oder lauteren rechtschaffenen Menschen verwandt ist, so bedeutet dies nicht automatisch, dass er zu den Rechtgeleiteten gehört.  Möglicherweise ist der Vater ein Gottesfreund, während der Sohn von Gottes Weg abgeraten ist.

Zweitens: Die Bittgebete Abrahams für seine Söhne und seine Familie hatten den Empfang von Segen für Ismael und Isaac und die Nachkommenschaft Abrahams zur  Folge. Wir sollten auch oft Gott darum bitten, dass er unsere Kinder und unsere Nachfolger rechtschaffen werden lässt.