Wir und unsere Hörer- Teil 185
Hörerpostsendung am 21. Oktober 2018 - Bismillaher rahmaner rahim - Da sind wir wieder liebe Hörerfreunde, und Sie sind ja sicherlich auch dabei! Also herzlich willkommen. Es würde uns sehr freuen, wenn Sie IRIB-ParsToday wieder eingeschaltet haben um den neuesten Zugängen in der Hörerpostmappe zu lauschen. Allerdings sollten Ihre Erwartungen nicht zu hoch sein, sehr oft hat die Klappe am Briefkastenschlitz nicht geklappert.
Genauer gesagt haben wir heute gar keine direkt in Teheran eingetroffene Post vorzulesen. Dabei hat Michael Lindner schon vor längerem mitgeteilt, dass er Post an uns abgeschickt hat.
In erster Linie sind einige Mails eingegangen und ein Brief wurde uns per Scan aus unserem Berliner Büro zugemailt. Der Brief ist in Berlin gelandet, weil - wie Sie sich sicher erinnern – zwischendurch unsere Mailbox von germanradio nicht funktionierte. Inzwischen funktioniert sie ja wieder, aber wie wir schon mehrfach darauf hingewiesen haben, sollten Sie zumindest immer auch eine unserer Alternativ-Adressen mitverwenden, so sind Sie auf der sicheren Seite. Volker Willschrey, Ralph Urbanczyk, Joachim Thiel, Fritz Andorf und andere tun das schon, vielen Dank.
Am 22. September ereignete sich ja der schlimme terroristische Anschlag in der südwestiranischen Stadt Ahwaz. Wir möchten deshalb zuerst die Hörerpost vorlesen, die auf diesen Anschlag eingeht. Hörerfreund Ralf Urbanczyk schreibt zu einem seiner Empfangsberichte:„Ich möchte diesen Brief nutzen, um den Iranern meine Anteilnahme für die Opfer des verheerenden Terroranschlags in Ahwaz in der letzten Woche auszudrücken. Was für eine schlimme, durch Menschen gemachte Katastrophe! Ich verurteile die Anwendung von Gewalt zur Erreichung von Zielen irgendwelcher Art ganz entschieden. Ich wünsche keinem Menschen, das zu erleben, was die Einwohner von Ahwaz erleiden mussten. Ich hoffe, dass die Menschen dieser Welt, vor allen Dingen ihre politischen Führungspersonen, sich zusammensetzen und den Kampf gegen jede Art von Terrorismus koordinieren. In einer globalen Welt kann der globale Terrorismus nur global bekämpft werden. Es ist ganz schlimm, wenn reaktionäre Regimes sich zur Durchsetzung ihrer Interessen der Hilfe von Terroristen bedienen.
Meine Gebete gelten den Opfern dieses feigen und heimtückischen Anschlags, mein Beileid gilt den Angehörigen der Opfer und meine Wünsche für schnelle und vollständige Genesung den Verletzten. Mit besten Grüßen, Ihr Hörer Ralf Urbanczyk“.
Herzlichen Dank für Ihre Anteilnahme lieber Herr Urbanczyk.
In seinem Oktoberbrief hat auch Hörerfreund Lutz Winkler seine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht:
„Mit Entsetzen habe ich die Nachrichten über den Anschlag gesehen. Egal, wie man politisch eingestellt ist: Gewalt ist keine Lösung für politische Konflikte. Meine Gedanken sind bei den Familien der Opfer.“
Auch Herrn Winkler danken wir vielmals.
Eine technische Bemerkung machte Herr Urbanczyk noch zur Sendung am 19. September:
„Am 19. September wurde auf der Frequenz 7300 kHz das Programm erst gegen 17.27 UTC, kurz vor den Nachrichten, aufgeschaltet. Bis zum Ende der Sendung um 18.20 UTC gab es dann allerdings keine weiteren Probleme mehr, von mäßigen Interferenzen des auf der gleichen Frequenz sendenden Trans World Radio Swaziland einmal abgesehen.“
Danke für den Hinweis. Wenn sich solche technischen Fehler wiederholen, müssen wir in der entsprechenden Abteilung darauf hinweisen, deshalb sind wir dankbar für Ihre diesbezüglichen Meldungen liebe Hörerfreunde.
Der Brief den uns Herr Winkler geschickt hat, haben wir diesmal, wie schon erwähnt, über die Kollegen in Berlin erhalten, da wir ja die defekte Mailbox hatten und Herr Winkler sich an Berlin wendete. Gut, dass sein Brief dort angekommen ist.
Am 5. Oktober wurde er im Taunus geschrieben, und darin stand außerdem:
„Liebe Mitglieder der deutschen Redaktion von IRIB in Teheran,
herzlichen Dank, dass ich die Sendungen von IRIB noch auf der Kurzwelle hören kann. Die Sendungen sind zwar durch andere Sender gestört, aber dennoch gut zu hören.
Der Herbst hier in Deutschland zeigt sich von seiner schönen Seite, immer mal einen Regentag mit viel Wind, dann kommt aber bald wieder die Sonne und lässt das Herbstlaub hier im Taunus leuchten. Erste Fröste sind auch schon in den Nächten über das Land gezogen – aber das gehört wohl auch dazu.
Trotz einiger Regengüsse ist es natürlich noch viel zu trocken, aber die Ressource Wasser wird hier in Deutschland gerade nach diesem trockenen Jahr - viel zu wenig geschätzt. Trotz Warnungen, dass die Trinkwasservorräte zu Ende gehen, wurden Gärten gewässert und Autos gewaschen. Mit Trinkwasser.“
Für uns ist es interessant zu erfahren, dass trotz der generell vielen Niederschläge in Deutschland es wohl doch auch immer mehr Probleme mit Wassermangel und auch mit dem Verständnis der Menschen für diesen bedrohlichen Mangel gibt. Wassermangel ist hier bei uns in Iran natürlich ein noch viel schlimmeres Problem und trotzdem ignorieren auch hier die meisten Menschen die Warnungen vor einem unnötigen und achtlosen Verbrauch und einer drohenden noch größeren Wasserknappheit.
Auch dieses Jahr hoffen wir hier wieder auf einen niederschlagsreichen Herbst und Winter.
Bei Herrn Winkler geht es seinem Brief zufolge gesundheitlich langsam weiter bergauf. Das freut uns. Er schreibt: „Ich bewege mich viel an der frischen Luft und nutze die sonnigen Tage – wenn auch mit viel Pausen zwischendurch.“ Und dann ergänzte er noch:
„In der Hörerpostsendung fragten Sie, warum mein Nachbar Farsi lernen möchte. Ich glaube, es ist für ihn eine kleine Herausforderung, und ein Einblick in eine fremde Kultur.
Ich wünsche Ihnen in Teheran eine schöne Herbstzeit und verbleibe mit freundlichen Grüßen an alle Redaktionsmitglieder,
Ihr Hörer Lutz Winkler“
Ein herbstliches Bild hat Herr Winkler noch mitgeschickt. Es ist eine Aufnahme der Burgruine Königstein im Taunus vom letzten Jahr.
Vielen Dank für alles lieber Herr Winkler! Schön, dass Sie noch ganz zufrieden waren mit den Frequenzen. Das ist auch bei Hörerfreund Fritz Andorf der Fall.
Seinen Empfangsbericht vom 14. Oktober schmücken die SINPO-Werte 5-5-4-3-4. Dementsprechend schreibt er auch:
„Liebes IRIB-Team,
wie Sie sehen, ist der Empfang Ihrer Sendungen derzeit weiter gut. Es bestünde daher keine Veranlassung, die Frequenzen zum Beginn der Winterzeit Ende Oktober zu wechseln. Aber sicherlich gibt es dennoch wieder Veränderungen. Sind diese schon bekannt?“
Lieber Hörerfreund, leider war bis zum Redaktionsschluss für die heutige Sendung noch keine Antwort bereit, aber sicher werden die neuen Frequenzen bis spätestens morgen dann täglich angesagt. Wir hoffen, dass es neue Frequenzen geben wird.
Noch zwei andere Themen sind dem Brief von Herrn Andorf zu entnehmen:
„Das heutige Interview beleuchtete den Zwischenfall des saudischen Journalisten im saudischen Generalkonsulat in Istanbul, und ich bin über dieses Vorkommnis genauso erschüttert wie der Interviewpartner. Ich hoffe sehr, dass es bald aufgeklärt wird.“
Nach über 2 Wochen saudi-arabischer Dementis hat man sich ja inzwischen zu dem grausamen Mord bekannt. Ganz bestimmt werden die Haupttäter sich weiterhin bedeckt halten und davonkommen. Allein schon wegen der lukrativen Waffengeschäfte mit dem Westen, können die Saudis sich auch grausame Morde leisten, ihre Vertragspartner schließen sicher gerne wieder die Augen vor den Machenschaften dieses diktatorischen Regimes.
Beim letzten Mal hat Ihnen Hörerfreundin Martina Pohl einen Fernsehfilmtipp in Zusammenhang mit unserem Land gegeben. Es war die TV-Komödie „Liebe auf Persisch“ die auf ARD am Freitag ausgestrahlt wurde.
Beim Kinofilmtipp von Fritz Andorf geht es auch um eine „iranische“ Beziehung im Konflikt der Kulturen. Herr Andorf schreibt:
„Für Filmfreunde habe ich heute eine besondere Empfehlung, und zwar für den schönen Film „Die defekte Katze“, eine deutsche Produktion. Er handelt von einem iranischen Paar, für das die Ehe von einer Hochzeitsvermittlerin „arrangiert“ wurde. Die beiden haben sich vorher noch nie gesehen. Der Mann arbeitet als Arzt in einem deutschen Krankenhaus, und die Frau reist aus dem Iran zu ihm. Sie hat natürlich zunächst Probleme, sich in der für sie fremden Kultur zurechtzufinden. Auch die Erwartungen ihres Mannes an die Ehe sind andere. Und so schildert der Film, oft sehr amüsant, wie sich die beiden allmählich zusammenfinden, wobei auch eine Katze eine Rolle spielt, die sich die Frau zulegt, weil sie unter der anfänglichen Einsamkeit leidet.
Für heute verbleibe ich mit herzlichen Grüßen aus dem immer noch sonnigen und warmen Rheinland Ihr Fritz Andorf “
Besten Dank Herr Andorf. Vielleicht bekommen wir ja auch mal eine Reaktion aus dem Hörerkreis über diese Filme. Wir sind gespannt.
Heute ist also der letzte Sonntag mit den alten Frequenzen und vor der Zeitumstellung bei Ihnen in Europa. An dieser Stelle danken wir auch Joachim Thiel in Wuppertal und Paul Gager in Wien für weitere, inzwischen bei uns eingegangene Empfangsberichte. Herr Gager hatte für die letzte Septemberwoche erstaunlicherweise SINPO 3 gemeldet, aber in der letzten Woche waren alle Empfangsberichte wieder mit SINPO 4 versehen.
Wir hoffen auch, dass die düsteren Prophezeihungen von OM Bernd Seiser über eine Empfangsverschlechterung in der Winterperiode nicht eintreffen.
Bei Herrn Gager bedanken wir uns noch für die sonnigen Grüße bei spätsommerlichen Temperaturen im Herbst.
Wir hätten noch weitere Mails vorzulesen, aber das wollen wir erst am nächsten Sonntag machen, denn es wäre schade, wenn wir die vielen weiteren handbeschriebenen Seiten, die uns von Marzena Opalinska zugeschickt wurden, außer Acht ließen. Vor 14 Tagen konnten wir ja mit viel Freude vermelden, dass nach mehrjähriger Pause mal wieder ein dicker Umschlag aus Hirschberg in Polen bei uns in Teheran eingetroffen ist. Wir haben einiges daraus zitiert und erst heute machen wir mit der mit der Ziffer 1 beschrifteten Seite des Briefes von Frau Opalinska weiter. Aber erst nach etwas Musik.
„Das Leiden der Menschen in Syrien kann man einfach nicht in Worte fassen – dieses gnadenlose, seit dem 15.März 2011 andauernde Abschlachten, das bis dahin schätzungsweise mehr als 500 000 Menschenleben gefordert hat! Schuld daran sind meines Erachtens die beiden größten „Welträuber“ – also die USA und Rußland -, die in Syrien ihre entgegengesetzten Ziele verfolgen.
Ja, weder das Weiße Haus nach der Kreml handeln selbstlos: Ihre Handlungsweise war und ist heuchlerisch und zudem gemein, listig, hochmütig und ungerecht. In Syrien ist es so, dass die US-Amerikaner in diesem arabischen Land ein gefügiges Marionettenregime installieren wollen, währenddessen die Russen das jetzige despotische, gewalttätige Regime von Baschar al-Assad aus allen Kräften unterstützen – und das sowohl militärisch als auch politisch, aber was beide sich wünschen ist, daß Syrien unbedingt laizistisch bleibt, weil eine nichtislamische syrische Regierung anfälliger für fremde Einflüsse und leichter zu kontrollieren wäre.
Der syrische Despot Baschar al-Assad hat ja den Kreml um Luftunterstützung gebeten und der Machthaber im Kreml Putin ist dieser „Bitte“ Assads gerne nachgekommen:
Kein Wunder, wer wäre wohl für Moskau bequemer an der Macht in Damaskus, denn Baschar al-Assad, dessen Vaters Name Hafez war und dessen Augen ebenfalls stets auf den Kreml gerichtet waren.
Andernfalls dürften die Russen keinen Marinestützpunkt im Tartus am Mittelmeer weiter pachten, was sie bereits seit der Sowjetära tun, und keine Militärbasis in Latakiya ausbauen: Weitere russische Militärpräsenz in Syrien wäre einfach nicht mehr erwünscht, falls jemand anderer dort an die Macht käme.
Ja, es ist dementsprechend gar nicht verwunderlich, daß der Kreml alles Mögliche daran setzt, daß der kremltreue, machtlüsterne und blutdürstige Baschar al-Assad weiter den Posten des syrischen Staatspräsidenten ausüben kann. Und was mich so traurig macht, ist, daß die Islamische Republik Iran dem Kreml die Nutzung der Luftwaffenbasis Hamedan für seine Luftangriffe in Syrien erlaubt, bei denen ganze Wohnviertel samt Schulen und Krankenhäusern zerbomt - in Schutt und Asche gelegt- sowie Kinder, Frauen, kranke und alte Menschen rücksichtslos umgebracht werden. Dies sind eindeutig Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Deshalb gehören Baschar al-Assad und sein Schutzherr im Kreml Wladimir Putin eigentlich vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag – letzterer zusätzlich für die von ihm angeordneten Kriegsverbrechen in Tschetschenien und für die, die während des russisch- georgischen Krieges im Jahre 2008 begangen wurden, sowie für das, was jetzt in der Ukraine geschieht!
Sowohl der Kreml als auch das Weiße Haus erkennen den Internationalen Strafgerichtshof jedoch nicht an – sie haben sich selbst das Vetorecht im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ausgesprochen und tun was sie wollen, weil sie de facto vogelfrei sind. Kein Wunder also, daß die Welt so ist, wie sie eben ist:
Überall Ungerechtigkeit, Leiden, Tränen und Armut – mit einem Wort ein „Bild des Grauens“, wohin das Auge sieht ...
Hinzu kommt leider, daß seit dem Dahinscheiden des verehrten Propheten Mohammad - s.a.- die islamische Welt entzweit ist: Es gibt eigentlich nicht mehr die eine islamische Welt, sonderen mehrere Welten im Islam. Leider erleichtert diese prekäre Tatsache den Feinden des Islam ihre boshaften Aktivitäten, denn:
Nur wer vereint ist, kann ausreichend mächtig sein, um die feindlichen Angriffe abzuwehren. Sind denn im Heiligen Koran die Muslime nicht ermahnt worden, sich nicht in Gruppen zu spalten und einander nicht zu töten?“
Die Zeilen von Frau Opalinska sind deprimierend und man kann gut nachvollziehen wie auch sie ob der schlimmen Zustände in Syrien und anderswo leidet. Wir danken dieser ehemaligen Hörerfreundin für eine weitere Analyse der Lage in Syrien aus ihrem Verständnis.
Für heute schließen wir nun die Postmappe, wollen aber noch gerne Geburtstagswünsche aussprechen, damit die Sendung nicht ganz so traurig ausklingt.
Zwei langjährige Hörerfreunde, die nicht mehr mit uns in Kontakt stehen, aber für uns nicht vergessen sind, haben im Oktober Geburtstag. Bei Martin Brosche in Schwäbisch-Gmünd steht der Geburtstag in ein paar Tagen an, aber bei Michael Dulisch in Dinslaken wissen wir das Datum nicht genau.
Allen beiden auf jeden Fall die herzlichsten Glückwünsche und viel Gesundheit, Heiterkeit sowie Wohlbefinden für das neue Lebensjahr, vom deutschsprachigen Team aus Teheran!
Unser Abschlusslied gilt allen Geburtstagskindern, und all denen, die uns heute hoffentlich wieder gerne zugehört haben.
Bis zum nächsten Mal dann also – wir freuen uns darauf.
Khodahafez – Gott schütze Sie!