Teil 811: Sure Saffat (Die sich Reihenden) Vers (123- 132)
Wir heißen alle Freunde zu einem weiteren Teil unserer Koransendung willkommen und setzen die Erklärungen zur Sure 37 fort. Die Verse 123 bis 126 dieser Sure, die Saffat genannt wird, sind wie folgt:
(37: 123- 132)
وَإِنَّ إِلْيَاسَ لَمِنَ الْمُرْسَلِينَ
„Auch Ilyas gehörte wahrlich zu den Gesandten (von Uns).“ (37: 123)
إِذْ قَالَ لِقَوْمِهِ أَلَا تَتَّقُونَ
„Als er zu seinem Volk sagte: „Wollt ihr nicht gottesfürchtig sein?“ (37: 124)
أَتَدْعُونَ بَعْلًا وَتَذَرُونَ أَحْسَنَ الْخَالِقِينَ
„Wie könnt ihr B`al anrufen (und anbeten) und den besten Schöpfer verlassen,“ (37: 125)
اللَّـهَ رَبَّكُمْ وَرَبَّ آبَائِكُمُ الْأَوَّلِينَ
„Allah, euren Herrn und den Herrn eurer Vorväter?“ (37: 126)
Nachdem Gott vorher von Abraham sowie Moses gesprochen hat, verweist er auf einen weiteren Seiner Gesandten nämlich Ilyas, der in der Bibel mit Elijas erwähnt wird. Das Volk von Ilyas betete Götzen an und beging Unrecht und Verderbliches. Das waren Dinge, die Leute tun, weil sie Gott nicht fürchten. Daher fragt Ilyas sein Volk: „Wollt ihr nicht gottesfürchtig sein?!“ Er rüttelt an dem Gewissen der Götzendiener und sagt: Wie könnt ihr etwas anrufen, anbeten und preisen, was ihr selber angefertigt habt und euren Herrn und Schöpfer beiseitelassen?! Sind Götzen in der Lage irgendetwas zu erschaffen, dass ihr euch vor ihnen niederwerft?! Haben diese Götzen euch und eure Kinder und Vorfahren erschaffen?! Warum wendet ihr euch von dem Einen Gott ab, der euer Herr und der Herr eurer Väter ist und alle Angelegenheiten auf der Welt lenkt? Weshalb wendet ihr euch mit euren Gebeten an leblose nutzlose Gegenstände?
Oftmals rechtfertigen Götzendiener ihr Tun damit, dass sie den Brauch ihrer Vorfahren pflegen, wenn sie Götzen anbeten. Aber Ilyas weist sie darauf hin, dass nicht die Götzen sondern Gott es ist, der ihre Väter und Vorfahren erschaffen hat.
Wir sehen:
Erstens: Alle Gesandten Gottes haben die Menschheit aufgefordert, nur den Einen wahren Gott anzubeten und keine falschen Götter neben Ihn zu stellen.
Zweitens: Der beste Schöpfer ist Gott. Er ist alleiniger Schöpfer des Daseins und nur Ihm gebührt Anbetung.
Drittens: Beim Aufruf der Propheten steht die Einladung zur Gottesehrfurcht und Gottesfürchtigkeit ganz oben an. Gottesfürchtigkeit ist die Grundlage für jegliche Vervollkommnung.
Viertens: Die Propheten waren mit einfachen Fragen, die Vergleiche beinhalteten und verständlich waren, bestrebt, ihr Volk aus dem Schlummer der Ignoranz zu wecken. Ein solcher Vergleich, der wachzurütteln vermag, ist der Vergleich zwischen den leblosen Götzen und dem Allmächtigen und Allweisen Schöpfer allen Daseins.
Es folgen die Verse 127 bis 129 der Sure Saffat. Sie beinhalten Folgendes:
فَكَذَّبُوهُ فَإِنَّهُمْ لَمُحْضَرُونَ
„Da bezichtigten sie ihn der Lüge. So werden sie bestimmt (zur Bestrafung) vorgeführt werden,“ (37: 127)
إِلَّا عِبَادَ اللَّـهِ الْمُخْلَصِينَ
„außer Allahs auserlesenen Dienern.“ (37: 128)
وَتَرَكْنَا عَلَيْهِ فِي الْآخِرِينَ
„Und Wir ließen für ihn (den Ruf) unter den späteren (Geschlechtern lauten):“ (37: 129)
Wie es bereits vorher bei vielen Völkern der Fall gewesen war, hat auch die Mehrheit des Volkes von Ilyas geleugnet, dass ein Gesandter Gottes zu ihnen gekommen ist, und war nicht bereit auf die Mahnungen und den guten Rat von Ilyas zu hören und sich von der Götzenanbetung abzuwenden. Der Koran mahnt, dass ein solches Leugnen Sündhaftigkeit und hässliche Taten nach sich zieht und die göttliche Strafe zur Folge hat. Nur einige bekannten sich zur Propehtschaft Ilyas und beteten nur noch Gott an. Diese wurden gerettet. Dann heißt es wieder im Vers 129, dass Gott die Anstrengungen seiner Gesandten würdigt. Er rühmt sie und hält ihren guten Ruf wach, damit ihr Denken und ihr Weg verewigt bleiben.
Folgendes können wir uns merken:
Erstens: Ein weltliches Wohlleben ist nicht Kriterium dafür ob jemand glücklich ist. Vielmehr ist das Glücklichsein erst daran zu sehen, wie es jemandem im Jenseits ergeht. Gehört jemand wirklich zu den Seligen oder Geretteten oder zählt er zu den Elenden und Verdammten? Das wird sich im Jenseits zeigen.
Zweitens: Die ausschließliche Anbetung Gottes und die Gottesausgerichtetheit im Handeln, ist der rettende Weg zum Glück und befreit den Menschen vor der göttlichen Strafe. Wenn der Mensch den Weg Gottes nicht ernstnimmt, so hält es ihn davon ab, sein wahres Ziel zu erreichen.
In den Versen 130 bis 132 der Sure Saffat heißt es dann weiter:
سَلَامٌ عَلَىٰ إِلْ يَاسِينَ
„`Friede sei auf Ilyas!`“ (37: 130)
إِنَّا كَذَٰلِكَ نَجْزِي الْمُحْسِنِينَ
„Gewiss, so vergelten Wir den Gutes Tuenden.“ (37: 131)
إِنَّهُ مِنْ عِبَادِنَا الْمُؤْمِنِينَ
„Er gehört ja zu Unseren gläubigen Dienern.“ (37: 132)
Wieder schickt Gott den Friedensgruß an einen Seiner Propheten. Er grüßt Ilyas. Zwar steht im Arabischen der Sure 130 statt Ilyas „Ilyasin“, aber gemeint ist dennoch Ilyas. Es handelt sich nur um zwei verschiedene Namen für den gleichen Propheten, so wie zum Beispiel das Gebiet Sinai im Koran sowohl mit Sina (Sure 23) als auch mit Sinin (Sure 95) bezeichnet wird, weil es zwei Namen hat.
Wir sind vorher dem Hinweis auf das Leben und Wirken von verschiedenen Propheten begegnet, und jedesmal hat Gott daraufhin ihren starken und aufrichtigen Glauben gelobt und gewürdigt und auf die Regel hingewiesen, dass Er die Rechtschaffenen für ihre Mühen lohnt. Auch nach den Versen über den Prophet Ilyas schickte Gott wieder seinen ewigen Friedensgruß an ihn und unterstreicht, dass keiner, der sich für Gottes Sache eingesetzt hat und den Menschen Gutes tun wollte, vergessen werden wird. Es ist Gottes Art, die Gutes Tuenden entsprechend ihren Werken zu lohnen. Jemand der Gott leugnet und nicht bereit ist, sich vor Seinem Herrn und Schöpfer zu verbeugen, der wird jedoch, wenn er anderen Gutes tun sollte, dies nicht für Gott sondern für die Menschen tun. Daher wird sein Lohn auch in nichts anderem bestehen, als in dem Dank der anderen Menschen.
Merken wir uns doch wie folgt:
Erstens: Wir sollten von Gott erlernen, die Propheten und die Gottesfreunde zu grüßen.
Zweitens: Es ist die Tradition Gottes, dass er den Wohltätigen und Rechtschaffenen besondere Gnade erweist und dies ist eine Tradition, die anhält.
Drittens: Wer Gott aufrichtig dient, glaubt und Gutes tut, dem wird die Geschichte hindurch der göttliche Friedensgruß zuteil.