Dez 03, 2018 11:47 CET

Hörerpostsendung am 2. Dezember 2018 - Bismillaher rahmaner rahim - Wir Menschen lieben Licht und Wärme und scheuen Dunkelheit und Kälte. Das ist wohl einer der Gründe für die verschiedenen Lichterfeste in den Kulturen der Menschheit, vor allem auf der Nordhalbkugel der Erde und vor allem in dieser Jahreszeit, denn jetzt fehlen Licht und Wärme im Jahreskreis ja besonders.

Heute ist der 1. Advent und vielerorts beginnen die Weihnachtsmärkte oder sie haben schon begonnen, was vor Kurzem aber von den Kirchen auch kritisiert wurde.

Aber in Frankfurt hat man alles richtig gemacht, denn dort begann der Weihnachtsmarkt erst nach dem Totensonntag, also am vergangenen Montag.

Wir wissen das so genau, weil nämlich unser Hörerfreund Siegbert Gerhard uns und den anderen Radiosendern mit denen er in Kontakt steht, eine Mail geschickt hat, die wir gleich vorlesen.

„Liebe Freunde,

mit den beigefügten PDF-Dateien sende ich Euch herzliche Grüsse vom Frankfurter Weihnachtsmarkt, der am Montag dem 26.11.2018, von Oberbürgermeister Peter Feldmann und dem Chor der Alten Oper feierlich eröffnet wurde. Rund vier Wochen gibt es nun auf dem Frankfurter Römerberg, Paulsplatz, Liebfrauenberg, Schöne Aussicht, Altstadt und rund um die Hauptwache Lichterglanz und herrliche Düfte.

Falls es auch in Euren Städten und Ländern Weihnachtsmärkte und besondere Adventsbräuche gibt, würde ich mich über eine Berichterstattung in Euren Sendungen sehr freuen.

Auch rege ich an, an den Adventssamstagen und Adventssonntagen geeignete Folkloremusik in Euren Programmen zu spielen.

Vielen Dank und herzliche Adventsgrüsse.

Siegbert Gerhard“ 

 

Lieber Herr Gerhard, vielen Dank für Ihre Information. Wir können Ihnen da aber keinen Gefallen erweisen, denn hier in Iran haben wir diese Traditionen nicht. Allerdings feiern die christlichen Minderheiten hier in Iran auch Weihnachten, worüber wir ja in den letzten Jahren schon mal berichtet hatten.

Danke auch für die beigefügten Zeitungsartikel, denen zu entnehmen ist, dass in Frankfurt in den kommenden Wochen mit 3 Millionen Besuchern zu rechnen ist.

In der erwähnten Kritik der Kirchen heißt es dazu:

Deutschlands große Kirchen sehen in dem immer früheren Startdatum vieler Weihnachtsmärkte einen Ausverkauf dieses wichtigen christlichen Festes.

«Wir wollen gar nicht die Spielverderber sein, die sich alle Jahre wieder gegen zu frühe Weihnachtsmärkte aussprechen», sagte Ulrich Lota, Pressesprecher des Bistums Essen, der Deutschen Presse-Agentur. Die Märkte seien aber heute vor allem Marketinginstrument, um Menschen in die City zu locken.

«Uns als gläubigen Christen ist es wichtig, bei all der Markttreiberei darauf hinzuweisen, dass Weihnachten nicht irgendeine kulturelle Lichtfeier am Jahresende ist, sondern das Fest der Geburt Jesu.»

Die Symptome der Wohlstandsgesellschaften, die sich ja alljährlich auch besonders in der Weihnachtszeit, und unter anderem auf den Weihnachtsmärkten zeigen, stehen in krassem Unterschied zu einem anderen Thema in der heutigen Hörerpostsendung.

Wir bedanken uns bei unserem Hörerfreund Karl-Heinz Grüttner für seinen kompetenten, kritischen und zum Teil sehr persönlichen Beitrag zum Thema Jemen. Hier nun ein Ausschnitt aus seiner aktuellen Zuschrift vom 25. November:

„Traurig hingegen hat mich das Tagesthema am 13.11. über den Jemen-Krieg gestimmt. Was im Jemen geschieht ist eine Katastrophe und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ohne Gleichen. Schreckliche Nachrichten über das Land berühren mich jedes Mal besonders. Das hat auch einen bestimmten Grund:

Zu DDR-Zeiten gab es in meiner Geburtsstadt Altenburg eine Agraringenieur-Schule in der Ausbildungsrichtung für tropische und subtropische Landwirtschaft. Ich spreche über die Zeit Ende der 1960er und die 1970er Jahre. Unter anderem studierten damals auch viele Studenten aus dem damaligen Nord- und Südjemen bei uns in Altenburg. Beide jemenitischen Staaten gingen damals einen sogenannten nicht-kapitalistischen Entwicklungsweg – wie man es zu DDR-Zeiten nannte und wurden politisch als „Junge Nationalstaaten“ eingeordnet.

Nordjemen hatte 1962 nach dem Sturz der Monarchie die Arabische Republik Jemen ausgerufen und gehörte zwischenzeitlich von 1964 bis 1967 zu Ägypten im Staatenbund der Vereinigten Arabischen Republik. Südjemen befreite sich 1967 von britischer Kolonialherrschaft und es wurde die Volksrepublik Jemen, ab 1970 die Demokratische Volksrepublik Jemen ausgerufen. Die DVR Jemen verfolgte einen eng an Moskau und Peking angelehnten politischen Kurs. Trotz Gemeinsamkeiten der beiden Jemen auf kulturellem Gebiet und im Kampf gegen Kapitalismus und Neokolonialismus kam es 1972, 1979 und 1981 immer wieder zu ernsthaften bewaffneten Grenzzwischenfällen zwischen den beiden Staaten. Aber parallel dazu fanden auch Verhandlungen statt, die eine politische Union der beiden Staaten zum Ziel hatte. 1973 scheiterte ein Vorstoß noch am nordjemenitischen Widerstand, doch verbesserten sich die bilateralen Beziehungen seit Mitte der 1980er Jahre spürbar.

Am 22. Januar 1990 verkündeten die Ministerpräsidenten beider Staaten die Öffnung ihrer gemeinsamen Grenze. Am 22. Mai desselben Jahres schlossen sich die Arabische Republik Jemen und die Demokratische Volksrepublik Jemen zur Republik Jemen zusammen.

Soweit ein kurz geschichtlicher Abriss über die jüngere Vergangenheit des heute zerrütteten Landes.“

„So geht es nun weiter im Bericht von Herrn Grüttner:

Das Studentenwohnheim in Altenburg lag unserer damaligen Wohnung faktisch gegenüber und so ergab es sich, dass ich unter anderem auch jemenitische Studenten kennenlernte. Ganz sicher spielte dabei auch mein großes Interesse für Geografie eine wesentliche Rolle. Insbesondere mit Ahmed Nozaili und Abdilla Maged Ahmed verband mich über viele Jahre eine enge Freundschaft. Wir hatten viel unternommen, zusammen arabisch gekocht und auch so manches Bier zusammen getrunken. Islamische Regeln und die Religion spielten damals kaum eine Rolle und wurden auch nicht hinterfragt. Ja ich lernte sogar etwas Arabisch in Wort und Schrift.

Auch nach Ende der Studienzeit, als es wieder zurück in die jemenitische Heimat ging, pflegten wir unsere Freundschaft noch lange postalisch. Aber vermutlich auf Grund der ständigen politischen Wirren in den jemenitischen Ländern schlief auch dieser Kontakt irgendwann ganz ein. Jedenfalls blieben meine Briefe eines Tages für immer unbeantwortet. Eine Reise nach Jemen war für uns DDR-Bürger nicht möglich.

Wir finden diese persönlichen Erfahren von unserem Herrn Grüttner sehr interessant, geht es Ihnen auch so liebe Hörerfreunde?

Herr Grüttner kommt nun zur Gegenwart und schreibt weiter:

„Die gegenwärtigen politischen Turbulenzen und Kriegsgeschehnisse lassen nun aber erneut Erinnerungen aufkommen. Und so frage ich mich manchmal: Wie wird es den ehemaligen Freunden gehen? Gibt es sie überhaupt noch?

Das Elend ist allgegenwärtig im Jemen. Es ist in erster Linie ein Krieg gegen die Zivilbevölkerung des ohnehin bitterarmen Landes. Es ist schwer den Jemen-Konflikt zu verstehen. Worum geht es da eigentlich?“

 

Herr Grüttner hat versucht in einem relativ aktuellen Bericht des ehemaligen CDU-Politikers und Publizisten Jürgen Todenhöfer eine Antwort zu finden und uns auch diesen interessanten Bericht mit zugeschickt.

Da wir aber heute auch noch zu einem anderen Thema kommen wollen, entnehmen wir daraus nur einen Teil, der zu einer Hörerfrage passt, die aus dem letzten Empfangsbericht vom 5. November unseres Hörerfreundes Dieter Feltes stammt. Hier seine Mail:

„Sehr geehrte Damen und Herren!Sie berichten über die Kriegssituation im Jemen. Das so viele Menschen und insbesonders auch viele Kinder sterben müssen ist eine große Tragödie. Schade, dass die Oberen in den Regierungen nicht einsehen das dieser Zustand unmöglich ist. Meiner Meinung nach ist ein militärischer Sieg nicht möglich. Es sollte vernünftig diskutiert werden. Jeder der beteiligten Länder will Recht haben.

Eine Frage hätte ich, ist die Islamische Republik Iran durch irgendwelche Waffenlieferung in diesen Krieg mit eingebunden? Diverse Medien in Deutschland behaupten dies. 

Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe mit den besten GrüßenIhr Hörer Dieter Feltes“

 

Danke Herr Feltes für Ihre Zuschrift und den Empfangsbericht mit SINPO 4-5-3-3-3. 

Das sich die westlichen Medien in der Regel gegen Iran stellen ist hinreichend bekannt und in deren Augen ist auch Jürgen Todenhöfer sehr umstritten, da er andere Meinungen vertritt. Da er aber sehr oft schon in verschiedenste Krisen- und Kriegsgebiete gereist ist, hat er bestimmt viel mehr praktische Erfahrungen als andere.

In seinem Jemenbericht – der sehr spannend ist, den wir aber aus Zeitgründen nicht vorlesen können, schreibt Jürgen Todenhöfer abschließend:

Ich gestehe: „Auch nach zweieinhalb Wochen ist es schwer, den Jemen-Konflikt bis in alle Einzelheiten zu verstehen.“

Bei den im Folgenden unter mehreren Punkten geschilderten Eindrücken schreibt Herr Todenhöfer unter Punkt 5:

„Iran unterstützt die Houthis vor allem mit Know-How, politisch und medial. Weniger wohl mit Waffen. Waffen besitzen die Houthis mehr als genug. Aus den Beständen des vor kurzem ermordeten jemenitischen Ex-Präsidenten Saleh und seiner Armee. Saleh wurde früher von aller Welt mit Waffen zugeschüttet.

Die Houthis verfügen dadurch zurzeit über mehrere hundert Scud-B und Volcano-2 Kurzstrecken-Raketen, die relativ leicht in Mittelstrecken-Raketen umgebaut werden können. Vorgestern schossen sie wieder eine dieser Raketen Richtung Saudi-Arabien. Angeblich als Vergeltung für die täglichen Luftangriffe.

Bei den Houthis herrscht sogar ein gewisser Frust über die zurückhaltende militärische Unterstützung durch den Iran. Sie hätten gerne Luftabwehrraketen, erhalten aber keine. Auch nicht vom Iran. Die USA, der größte Waffenlieferant der Welt, informieren die Welt in dieser Frage bewusst falsch.“

Soweit also die Stellungnahme von Jürgen Todenhöfer zu dem Thema. Wir bedanken uns nochmals bei Herrn Grüttner für die ausführliche Mail, auf die wir auch ein anderes Mal noch eingehen wollen, und nicht nur im Zusammenhang mit den Ausschnitten der Zuschrift unserer polnischen Freundin Marzena Opalinska und ihrer Einstellung zum Syrienkrieg, auf die übrigens auch Hörerfreund Stephan Lipsius reagiert hat, sondern auch bezüglich weiterer Ausführungen von ihm.

 

Heute freuen wir uns ganz besonders, dass wir wieder einmal eine Mail unseres langjährigen Stammhörers Helmut Matt vorlesen dürfen. Bei ihm geht es um ein ganz anderes Thema, dass aber in den Zeiten akuter Empfangsprobleme vieler unserer Hörerfreunde auch von großer Bedeutung ist. Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Matt für diese Mail die so lautet:

„Liebe Freunde von IRIB in Teheran, nach einer längeren Pause möchte ich mich heute wieder einmal mit drei Empfangsberichten zurückmelden. Ich bitte um Verzeihung, weil ich mich für so lange Zeit nicht mehr gemeldet habe. Insgesamt hat in der jüngsten Vergangenheit das ganze Radiohobby ein wenig zurückstehen müssen. Das hat mehrere Gründe, teils persönlicher, teils technischer Art. Der technische Grund ist rasch erzählt: Ich denke, es fing schon vor mehr als einem Jahr an, dass ich auf allen Bändern der Mittel- und Kurzwelle ein permanentes, starkes statisches Brummen hatte, das mir erheblich die Freude am Radiohören vergällt hat.

Mittlerweile habe ich es geschafft, alle Störquellen zu lokalisieren und abzustellen. Der Hauptstörenfried war letztlich meine Internetverbindung vom Modem hinunter ins Untergeschoss unseres Hauses, bei der es sich um ein Powerline-System handelt. Powerline, so habe ich inzwischen festgestellt, ist nicht einfach nur eine praktische Methode, um Netzwerkdaten über das Stromnetz des Hauses zu übertragen, sondern leider auch ein sehr übler Störsender auf allen AM-Rundfunkbändern.

Eine weitere Störquelle war übrigens der Netzadapter unserer Satellitenanlage, wenn auch in wesentlich geringerem Umfang. Es ist doch erstaunlich, dass solche Störprodukte frei im Handel verkauft werden, ohne dass es eine Prüfinstanz gibt. Ich erinnere mich noch, dass vor Jahren in Deutschland noch jedes elektrische Gerät ein offizielles Zertifikat benötigt hatte, das belegte, dass es garantiert „funkentstört“ ist.

Helmut Matt berichtet weiter:

Inzwischen habe ich zwischen all den störenden Geräten und den jeweiligen Steckdosen je eine Funksteckdose zwischengeschaltet, so dass ich diese Geräte nur noch bei Bedarf aktiviere. Das sorgt für freie, saubere Frequenzen und hilft auch noch dabei, Strom zu sparen. Dass es sich gelohnt hat, das zeigen die drei heutigen Empfangsberichte. Während IRIB auf den Kurzwellen vorher kaum verständlich zu empfangen war, kommen die Signale nun wieder in sehr ordentlicher Qualität hier an. Immerhin konnte ich Ihre Sendungen auch in den zurückliegenden Monaten auch noch über Satellit und Internet hören, sodass ich über das Geschehen in Ihrem Land und der Region weiterhin im Bilde bin. Was ich Ihnen ebenfalls endlich einmal schreiben möchte: Mir gefällt der Internetauftritt von IRIB Deutsch (Pars Today) sehr gut. Die Seite ist übersichtlich, lädt sehr schnell und auch die Aktualität ist ganz hervorragend. Bei all dem Positiven gibt es trotzdem einen Kritikpunkt: Der Link zu „iPhone“ oben rechts funktioniert leider nicht. Ich kann auch im App-Store leider keine App unter der Bezeichnung „Pars Today“ finden. Früher konnte ich ganz bequem die Sendungen von IRIB auf dem iPhone hören. Die alte App funktioniert aber leider nicht mehr. Meine Frage: Gibt es dafür mittlerweile einen Ersatz bzw. eine neue App? Wenn ja, wo finde ich diese? Und wenn ich schon beim Thema Technik bin, habe ich noch eine weitere Frage: Gibt es einen Internet-Stream, über den ich Ihre Sendungen mit einem Internet-Radio (also ohne PC) empfangen kann. Falls ja, wäre es nett, wenn Sie mir die URL schicken würden.

Es wäre sehr nett, wenn Ihr meine Empfangsberichte mit einer QSL-Karte bestätigen würdet – falls es solche noch gibt. Dafür möchte ich mich schon im Voraus sehr herzlich bedanken. 

Für heute verbleibe ich mit den besten Grüßen aus dem schönen Breisgau, Ihr Hörerfreund Helmut Matt “

 

Besten Dank für alle Schilderungen Herr Matt, die vielleicht auch anderen Hobbyfreunden helfen können. Bezüglich Ihrer App-Probleme usw. werden wir Ihnen bald antworten.

Schönen Dank auch für die Empfangsberichte vom 24., 25. und 26. November, noch haben wir QSL-Karten, aber Sie wissen ja schon aus langjähriger Erfahrung, dass es damit immer auch etwas dauert.

 

Eine Vorankündigung für nächste Woche haben wir noch: Es sind wieder ein paar Empfangsberichte in Teheran eingtroffen, sowie auch in Berlin.

Zum heutigen Abschluss noch einige Zeilen von OM Bernd Seiser:

„Bedanken möchte ich mich für das Gedenken an unser Hörerklubmitglied Andreas Pawelczyk. 

Wenn es möglich ist, möchte ich gerne auch Marzena Opalinska freundlich grüßen sowie auch Peter Möller in Duisburg zu seinem Geburtstag am 2. Dezember herzlich gratulieren.“

Wir schließen uns den Geburtstagsgrüßen für Peter Möller an, mal sehen ob er heute deswegen überhaupt Zeit hat zuzuhören bei „Wir und unsere Hörer.“

Übermorgen hat Peter Lehmann in Greiz Geburtstag, es ist unseren Informationen zufolge der 80.!

Also dann alle besten Wünsche allen unseren Geburtstagskindern, wobei die für Gesundheit und Wohlergehen voranstehen.

Allen unseren Freunden und Hörerfreunden wünschen wir auch eine besinnliche erste Advendtswoche.

Khoda hafez  - Gott schütze Sie!