Dez 17, 2018 13:33 CET

Hörerpostsendung am 16. Dezember 2018 - Bismillaher rahmaner rahim - Internationale Post, liegen gebliebene Post, Ankündigung von Post, einen Jahresrückblick, eine Kondolenz und anderes mehr, dass haben wir heute liebe Hörerfreunde im Postgepäck bei „Wir und unsere Hörer“ – unserer gemeinsamen Zeit mit Ihren Zuschriften am Sonntagabend.

Indonesien, Indien, Brasilien – exotische Länder weit weg von Ihnen in Deutschland und auch weit von uns in Iran. Trotzdem haben Menschen in diesen Ländern eine Verbindung miteinander, und die ist unser Sender IRIB-ParsToday in Teheran. Auch ein Grund zur Dankbarkeit für uns und ein gutes Gefühl zu wissen, dass auch weit weg Interesse an uns und unseren Sendungen besteht.

 

Ganz neu bei uns meldete sich Hazairin R. Junep aus Yogyakarta in Indonesien, er hat dort ein DX-Museum eingerichtet und schreibt: 

„Assalamualykum,

Ich bin ihr Zuhörer aus Indonesien. Ich bin der Gründer von DX-Museum & Library.

Bitte senden Sie mir einige Publikationen über IRIB und Ihr großartiges Land, Aufkleber, Wimpel und Souvenirs, um unsere Sammlung zu bereichern.

Vielen Dank“ 

Schade, dass dieser DX-Aktivist zu einer Zeit bei uns anfragt, wo wir so gut wie keine Geschenke mehr haben, das haben Sie ja in den letzten Jahren schon ganz praktisch erfahren liebe Hörerfreunde. 

Aber Pratima Bhakat aus Kalkutta in Indien gibt nicht auf und bittet auch dieses Jahr wieder um Kalender und kleine Geschenke. Leider haben wir auch für das nächste Jahr wieder keinen Kalender – so leid es uns tut liebe Hörerfreunde.

Damit wäre auch die Frage von Dieter Leupold in Leipzig: „Wie sieht es für 2019 mit Kalendern aus ?“ leider negativ beantwortet. 

Aus dem nordbrasilianischen Bundesstaat Para hat uns Fabio Junior da Silva am 12. November eine Mail geschrieben. Ein wenig Musik und dann können Sie hören was er geschrieben hat. 

 

„Sehr geehrter Herr,Ich bin Fábio Júnior da Silva aus der Stadt São Félix do Xingu im Bundesstaat Pará - Brasilien. Es ist wirklich eine große Freude, Ihnen zu schreiben, um von mir zu berichten. Ich höre einen guten Teil Ihres Programms hier in meinem Haus, im Amazonasgebiet. Daher möchte ich dem Sender für die Qualität der Sendungen und des Tons gratulieren, der Musik, Informationen, Glauben, Emotionen, Unterhaltung und mehr ausstrahlt.Wir sind im Kommunikationszeitalter. Die Medien waren noch nie so stark wie jetzt! Soziale Netzwerke üben einen so großen Einfluss auf das Leben der Gesellschaft aus, um neue Verhaltensweisen zu formen, und dadurch werden Beziehungen enger und erfinden sich neu.Also zwischen mir und dem Radio ist es nicht nur eine freundschaftliche Beziehung, es ist ein Fall der Liebe! Im Laufe der Jahre sind einige Sender verwaist, andere senden weiterhin. Wo nur Stimme war, ist jetzt Gesicht und Farbe. Bevor ich Geld für die Postkarten hatte, habe ich jetzt elektronische Post.

Freundschaft erfordert Kontakt, also gebe ich zwei Dinge nicht auf: Das Einschalten des Radios, um meinen Lieblingssender zu hören und über das traditionelle Postamt Korrespondenz zu erhalten. Ich möchte etwas erhalten, das ich meiner Sammlung hinzufügen kann (was für mich mehr wert ist als Gold), wie T-Shirts, Stifte, Schlüsselanhänger, Karten, Mappen, Kalender (auch alte), CDs, Jingles, Magazine ... um mehr von ihren Geschichten zu erfahren. Wenn möglich auch gedruckte Ordner mit allen Sendungen und der Programmierung der Station.

Lass mich die Freude fühlen, das Radio zu erleben.Darüber hinaus danke ich Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Großzügigkeit und für die Aufmerksamkeit, die Sie mir schenken. Eine große Umarmung an alle!Fábio Júnior da Silva“

Ein wunderschöner Brief mit viel südamerikanischer Leidenschaft – das ist ganz deutlich zu spüren.

Herr da Silva hat sehr gut Deutsch geschrieben, allerdings mussten wir ein paar kleine Korrekturen vornehmen, um es verständlicher zu machen.

Dieser Brief bringt Wärme und Licht aus einem fernen Land in die deutsche Redaktion in Teheran, aus dem wir wohl bisher noch keine Post erhalten haben. Umso mehr freut es uns, dass „unsere Stimme“ auch bis in den brasilianischen Urwald reicht.

Bedauern tun wir umso mehr, dass wir diesem netten IRIB-Freund kaum etwas zu schicken haben, wenn es überhaupt funktioniert.

Da wir kurz vor Weihnachten stehen hier noch eine interessante Information zur Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Para, in dem Herr da Silva wohnt. Die Hauptstadt heißt Belem, was ja übersetzt Betlehem bedeutet. Alljährlich findet dort am zweiten Oktoberwochenende ein Fest statt, das als größtes religiöses Fest Brasiliens gilt: bis zu 2 Millionen Menschen kommen in die Stadt und tragen eine Marienstatue in einer Sänfte von der Kathedrale zur Basilika durch die Straßen, daran befestigt ist ein ungefähr 400 Meter langes, starkes Seil. Wer das regelmäßig schwer umkämpfte Seil greifen kann („pegar a corda“), bekommt dafür -dem Glauben nach- die Sünden vergeben. Dieser Brauch führte allerdings auch schon zu schweren Unfällen, wie es in den Internetinformationen heißt.

Dieses Fest heißt „Cirio de Nazare“ und wurde 2013 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen.

Auch heute haben wir und unsere Hörer wieder etwas interessantes dazu gelernt. Wir freuen uns.

 

Ein weiteres fernes Land möchten wir noch erwähnen, es steht aber in Zusammenhang mit einem nahen Hörerfreund und einer weniger erfreulichen Nachricht vom 5. Dezember:

„Liebe Freunde von IRIB,  

Leider ist zur Zeit der Empfang auf Kurzwelle nicht besonders gut, so dass ich teilweise auf den Internet Empfang zugreifen musste. Aber natürlich hat mich das nicht abgehalten, weiterhin das deutsche Programm von IRIB zu hören. 

Das Jahr geht langsam zu Ende. Bei uns klingt es nicht so gut aus, denn meine Frau muss am 11. Dezember auf die Seychellen fliegen, um ihrer Mutter zu helfen. Bislang hatte sich ein Cousin meiner Frau um die 89 Jahre alte Mutter von Marise gekümmert und ist auch dafür bezahlt worden. Leider ist er Ende November im Alter von nur 53 Jahren verstorben.

Da Marise keine Geschwister hat, muss sie nun in ihr Heimatland fliegen, um eine Lösung für die Zukunft zu finden. Wird nicht einfach, denn sie hat auch gesundheitliche Probleme. Ich kann leider nicht mitreisen, um sie zu unterstützen, denn es ist zur Zeit zu heiß dort. Sie bleibt bis 9. Januar und so ist es das erste Weihnachts- und auch das erste Neujahrsfest, das wir getrennt feiern. 

Die besten Grüße nach Teheran, auch von meiner Familie.   

Bis zum nächsten Mal. Ihr Volker Willschrey“

 

Wir sind mit unserem werten Hörerfreund traurig über diese Nachricht – leider gehören derartige Sorgen zum Leben dazu.

Wie wir von unserem Hörerfreund Michael Linder wissen, ist auch er in diesem Jahr zur Advents- und Weihnachtszeit mit Sorgen um seine Mutter und mit ihrer Pflege beschäftigt.

Aber es ist auch eine große Gnade, wenn sich Kinder um Ihre Eltern kümmern können und dürfen, denn es ist auch eine Pflicht die uns Menschen geschenkt wurde. Im Heiligen Koran, in der Sure Luqman steht unter anderem auch, dass man seine Eltern ehren soll:

„Und wir haben dem Menschen seine Eltern anbefohlen ...... Sei Mir und deinen Eltern dankbar....“

Vielleicht hat unser Hörerfreund Frank Bresonik auch deshalb den islamischen Namen Luqman angenommen, als er Muslim geworden ist. Und er hat nach den Anweisungen des Korans gehandelt und seinen Vater viele Jahre liebevoll betreut.

In der letzten Woche haben wir nun die traurige Nachricht bekommen, dass Frank-Luqmans Vater verstorben ist. Wir wünschen Herrn Bresonik, dass er in seinem Glauben die Kraft finden kann mit diesem Verlust umzugehen und weiterhin sein Leben zu meistern.

Einer der Sprüche aus der uns von Volker Willschrey zugeschickten Sprüche-Schatzkiste lautet:

Stark sind die Menschen, die etwas für andere tun

ohne etwas dafür zurück zu verlangen.

  

Weiter geht es nun mit von uns im Vorspann angekündigter liegen gebliebener Post und einem Jahresrückblick. Da ist zunächst die Mail von Ralf Urbanczyk, die einen Empfangsbericht noch vom 26. Oktober begleitet, sie ist aber nicht bei uns liegen geblieben, sondern bei ihm selber. Er schreibt:

„Dieser Bericht wartet jetzt schon 6 Wochen darauf, endlich auf die Reise nach Teheran gehen zu können. Am 26. Oktober war ja noch der Sommersendeplan aktiv! Ich war in den letzten Wochen wieder einmal so stark privat und beruflich eingespannt, dass ich nicht die Zeit fand, ihn ins Reine zu bringen und abzuschicken. Ihre Sendungen habe ich jedoch weiterverfolgt, was durch die Ausstrahlung auf Kurzwelle und die Bereitstellung der vergangenen Sendungen im Archiv auf der Pars-Today-Seite für die Hörer recht bequem ist. Getroffen hat mich die Nachricht vom Terroranschlag in Tschabahar, bei dem mehrere Menschen getötet und viele Menschen teilweise schwer verletzt und verstümmelt wurden. Mein Beileid gilt den Hinterbliebenen der Todesopfer und meine besten Wünsche für schnelle und vollständige Genesung den Verletzten. Gäbe es nicht so viel Doppelmoral auf dieser Welt, würden die Menschen im Iran nicht immer wieder Opfer solcher Terroranschläge, egal ob sie mit dem Drogenschmuggel oder der Durchsetzung von politischen und wirtschaftlichen Ziele verbunden sind. Präsident Rohani sprach vom Versuch der Zerstörung von Gesellschaften. Damit hat er meiner Ansicht mit wenigen genauen Worten das Problem des Terrorismus beschrieben. Umso mehr eine Gesellschaft zerstört ist, umso mehr kann sie von fragwürdigen Gestalten beherrscht werden. Die Menschen im Iran sind wachsam. Das ist gut so, für den Iran, aber auch für die ganze Welt.Mit besten Grüßen, Ihr Hörer Ralf Urbanczyk“

Ein weiteres Mal ganz herzlichen Dank für Ihre Stellungnahme und Treue zu unserem Sender lieber Herr Urbanczyk.

Treu verbunden ist uns auch Hörerfreund Lutz Winkler, und er hat uns wie in der Regel immer zu Beginn eines jeden Monats, einen Empfangsbericht und einen Brief geschickt. In diesem Jahr war diese Regel für ein paar Monate außer Kraft getreten, woran das lag, erfahren wir aus dem traditionellen kleinen Jahresrückblick auf das Winklersche Familienleben, der von ihm und seiner Frau Christiane geschrieben wurde:

 

Schmitten, im Advent 2018

„Liebes Team der deutschen Redaktion in Teheran!

Die Tage sind kürzer geworden, die Sonne scheint jedoch und die Trockenheit in diesem Jahr setzt sich auch im Winter fort. Die Bäume wollen ihr Laub nicht fallen lassen. In der Macht der Gewohnheit wurde jedoch der Garten aufgeräumt.

In diesem Jahr haben wir viel zu erzählen, es hat sich viel ereignet, Schönes und weniger Schönes.

Als alleinstehendes Ehepaar richtet sich der Alltag dann eher nach der Arbeit aus. Bei Christiane türmt sich ein Überstundenberg auf, der sie vom vorzeitigen Ruhestand träumen lässt. Sie versucht durch klare Worte die Randbedingungen immer zu klären. Mal sehen, wie lange dies noch geht. Das Schlimme ist, dass es in anderen Häusern ebensolche Probleme gibt.

Im ersten Vierteljahr hatten wir dann doch noch einiges an Schnee und Kälte. Zum Glück funktionierte der Winterdienst. Wenn um 5 Uhr 30 die Straßen geräumt wurden, dann passte das genau zum Dienstplan.

Lutz hat einige Rutschpartien auf überfrorenen Straßen überstanden.

Alles ist gut gegangen und der Schreck ließ schnell nach. Sein Projekt in der Frankfurter Bankenwelt mit den vielen Überstunden endete Ende März, danach gab es erstmal ein Durchschnaufen. Christiane hatte dann im März auf dem Rückweg vom Spätdienst plötzlich ein Reh vor dem Auto. Das Tier hat den Zusammenstoß nicht überlebt, das Auto war leicht lädiert und die Fahrerin etwas verschreckt. Bis die Reparatur und Versicherungsleistung erledigt waren, sind sechs Wochen ins Land gegangen. Aber jetzt wissen wir, was bei der deutschen Bürokratie in solch einem Fall wichtig ist: der Wildunfallschein der Polizei.

Wenn einem so etwas nach so vielen Jahren Nacht- und Winterfahrten passiert, ist man doch erst einmal sehr demütig, wie viel Glück wir bisher hatten.

Der Jahresanfang hatte aber auch eine schöne Seite – nicht nur für unser Konto: Anfang des Jahres hat unser zweites Kind Therese das Studium abgeschlossen und arbeitet in einer kleinen Firma in Ilmenau.

Der Übergang der Jahreszeiten vollzog sich doch recht schnell in diesem Jahr: in der einen Woche noch Schneefall ohne Ende – in den anderen Wochen frühlingshaftes Wetter. Ende März lockte dann doch der Frühling. Gartenmöbel und Gartengeräte wurden aufgestellt. Lutz hatte bei seinen sportlichen Aktivitäten jedoch immer mehr Probleme; die Brustschmerzen, die ihn länger schon beim Sport begleiteten, wurden stärker. Als Mann kann er ja doch nicht gleich zum Arzt gehen.

Ende April wurde es aber auch in Ruhe kritisch – und so ist Lutz in das Krankenhaus gegangen. Nach einigen Untersuchungen kam die Nachricht: Eine Bypass-Operation war notwendig. Viel Aufregung, Ungewissheit und Entscheidungen. In der Zeit von 14 Tagen Krankenhaus und 4 Wochen Reha haben wir Bad Nauheim kennengelernt. In der Reha ging es mal besser, mal schlechter – Lutz musste lernen, dass er nicht gleich wieder die Berge hoch rennen kann. So haben wir im Mai ein getrenntes Eheleben geführt. Langsam wurde uns aber auch klar, dass wir den Ostseeurlaub streichen mussten – das ging zum Glück problemlos.

Uns wurde noch viel mehr klar: Da Lutz nichts Schweres heben durfte, musste Christiane alles stemmen: Gartenmöbel, Geränkekästen. Für vieles haben wir eine Lösung gefunden, denn Christiane musste ja auch noch arbeiten. Es geht vieles langsamer bei uns – aber auch das haben wir gelernt. Und es gab eine Fahrstunde für Christiane:  sie lernte, den Volvo zu fahren, der viel zu viel Technik enthält. Aber auch das klappt und das Auto gehorcht ihr jetzt.

Anfang Juni war dann der schönste Höhepunkt des Jahres: Stefan und Therese haben sich getraut und sind jetzt die Ritter-Familie. Es waren wunderschöne Tage – mit der standesamtlichen und der kirchlichen Trauung. Dazu natürlich ein schönes Fest mit vielen Freunden der beiden, welches bis in die Morgenstunden andauerte. Wir denken gern daran zurück.“

Der Jahresbericht mit vielen Erlebnissen und Erfahrungen der Winklers ist natürlich noch nicht beendet, wir hoffen die zweite Hälfte beim nächsten Mal vorlesen zu können, denn die Erfahrungen der Winklers in Freud und Leid spiegeln ja sicher auch die anderer Hörerfreunde wieder und zeigen dem ein oder anderen, dass er mit solchen Problemen nicht alleine ist.

Wie sagt ein deutsches Sprichwort:

„Geteiltes Leid ist halbes Leid und

geteilte Freude ist doppelte Freude“

 

In diesem Sinne liebe Hörerfreunde, teilen Sie auch Leid und Freud mit uns, damit die Bande von „Wir und unsere Hörer“ weiter gefestigt werden.

Bis zum nächsten Sonntag dann  - Khoda hafez  - Gott schütze Sie!