Apr 27, 2019 10:34 CET

Hörerpostsendung am 21. April 2019 - Bismillaher rahmaner rahim - Heute dürfen wir Sie liebe Hörerfreunde an einem ganz besonderen Sonntag begrüßen, denn bei Ihnen ist heute Ostersonntag, und bei uns in Iran wird der Geburtstag des Imam Mahdi, des 12. Imams der Schiiten, der im Verborgenen lebt, und auf dessen Erscheinen die Muslime warten, gefeiert.

 Die Feiern für zwei große Ereignisse zweier großer Religionen treffen heute zusammen, nämlich die Auferstehung von Jesus Christus, und der Geburtstag von Imam Mahdi. Wenn das kein Jahrhundertereignis ist !

 

In den schiitischen Überlieferungen heißt es, dass Jesus Christus – der Messias –, und Imam Mahdi – der Herr der Zeit – beide erwartete Heilsbringer - einst bei ihrem Erscheinen in der Welt, gemeinsam in der heiligen Stadt mit den Namen Beitolmoghaddas oder Al-Quds, Jerusalem oder Zion, das Gemeinschaftsgebet anführen werden.

An dieser Stelle weisen wir Sie gerne auch auf unsere informative Sendereihe „Islam richtig kennenlernen“ hin, die weitgehend auf schiitischen Überlieferungen aufbaut, wobei zu sagen ist, dass diese auch von vielen sunnitischen Gelehrten anerkannt werden.

Wir wissen natürlich nicht, ob dieses heutige besondere Zusammentreffen auch irgendwelche besonderen Auswirkungen oder Bedeutungen haben wird – wahrscheinlich wird es weitgehend unbeachtet bleiben. Trotzdem wünschen wir uns, dass es sich vielleicht doch auswirken wird, am besten natürlich förderlich für den Frieden in dieser Welt mit ihren so zahlreichen Kriegs- und Krisenherden. 

Zum heutigen Osterfest haben wir auch ein wenig Hörerpost bekommen, die wir natürlich gerne vorlesen wollen:

„Liebe Freunde,

Birgit Denker und Siegbert Gerhard senden Euch aus Frankfurt am Main zum bevorstehenden Osterfest herzliche Grüsse. Wir sind uns bewusst, dass das Osterfest in den muslimischen Staaten nicht bzw. nur bei den Minderheiten gefeiert wird. Dennoch wollen Birgit und ich die lustige und nette Osterbotschaft mit unserem beigefügten Hasenbild an alle unsere Lieblingsstationen versenden. Wir freuen uns sehr auf und über Eure informativen und unterhaltsamen deutschen Programme. Wer noch auf Kurzwelle sendet, der bleibe bitte diesem Verbreitungswege so lange wie möglich treu. Wir als Kurzwellenhörer und DXer tun das sehr gerne auch.

Wir freuen uns insbesondere auch auf viele besondere Programme über Feierlichkeiten und Bräuche zu Ostern in Ihrem Land. Über den Empfang werden wir gerne berichten.

Birgit Denker und Siegbert Gerhard, Frankfurt am Main“

Vielen Dank nach Frankfurt für Ihre Grüße. Die assyrischen und armenischen Christen in Iran sind ja eine Minderheit, die aber trotzdem einen Abgeordneten im iranischen Parlament hat, und sie können auch die Bräuche ihrer Religion praktizieren. Spezielle Bräuche können wir Ihnen jetzt leider nicht nennen.

Gesegnete Ostern wünschten auch Franz Schanza und Bernd Seiser, das Anliegen ihrer Post war allerdings ein anderes. OM Bernd Seiser schrieb:

 

„Liebe Freundinnen und Freunde der deutschsprachigen Kurzwellenredaktionen, sehr geehrte Damen und Herren,von unserem Hörerklubmitglied Franz Schanza habe ich diese Woche erfahren, dass unser Hobbyfreund Alfred Hora aus Wien leider am 1. April im 90. Lebensjahr verstorben ist.Franz Schanza hat derzeit ein Problem mit seinem PC und hat mich deshalb gebeten, die Information an Sie und Euch weiterzugeben, da Alfred als aktiver Kurzwellenhörer doch mit vielen Stationen Kontakt hatte, die seine Zuschriften aus Wien sicher schon vermissen?Wir werden Alfred Hora beim 38. überregionalen DX-Treffen am 11. Mai in Ottenau und auch in der nächsten RTI Hörerklubecke gedenken und Alfred ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Anteilnahme gilt besonders seiner Gattin Anna und allen Angehörigen.

Danke Herr Seiser, dass Sie uns informiert und die feierliche Traueranzeige seiner Gattin Anna mitgeschickt haben. Uns in der heutigen Hörerpostredaktion ist Alfred Hora nicht bekannt, vielleicht war er aber zu Zeiten der Postmeisterin Ursula unser Hörer. Sie könnte bestimmt etwas über ihn sagen.

Die Gattin von Alfred Hora hat folgendes Gedicht auf die Parte (Traueranzeige) drucken lassen:

Auf einmal bist du nicht mehr da,

und keiner kann`s verstehen.

Im Herzen bleibst du uns ganz nah,

bei jedem Schritt, den wir nun gehen.

Nun ruhe sanft und geh in Frieden,

denk immer dran, dass wir dich lieben.

 

Da wir schon bei diesem traurigen Thema sind - Heute hätten wir eigentlich Andreas Pawelczyk zum morgigen Geburtstag gratulieren sollen, aber er ist ja schon Ende November 2017 verstorben, da war er um 30 Jahre jünger als Alfred Hora.

Das heutige Zusammentreffen eines hohen christlichen und eines hohen muslimischen Feiertages nehmen wir gerne auch zum Anlass unter unseren Hörerfreunden für mehr Verständniss zwischen Menschen beider Religionen aufzurufen. Mit unseren Sendungen tun wir das ja auch. Es geht nicht um Missionieren, sondern um die Grundlagen eines besseren Zusammenlebens. Über ganz praktische und positive Erfarungen und Beispiele diesbezüglich hat uns unser Stammhörer Heinz –Günter Hessenbruch im März berichtet. Seine Zeilen lesen wir gerne vor:

„Im Laufe der Jahrzehnte habe ich im Arbeitsleben auch einige praktizierende Muslime kennen und schätzen gelernt, nie kam bei den Diskussionen ein böses Wort über unsere Lippen - immer gingen wir nach den Gesprächen friedlich auseinander. Immer ließen wir uns gegenseitig genug Luft zum Weiteratmen. Das ist aber leider nicht immer so!Gerade jetzt in den Sozialen Netzwerken versuchen "Gläubige" aller Religionen ihre Parolen los zu werden. Da heißt es aufzupassen und diesen Zeitgenossen energisch entgegen zu treten! Ich bin froh, dass es IRIB gibt, dass es Menschen gibt die immer wieder regulierend und tolerant vermitteln.Meine Zahnärztin kommt aus Tunesien und ist gläubige Muslima, fast jeden Morgen treffen wir uns  .....  sie auf dem Weg in ihre Praxis und ich auf dem Weg zum Bäcker - es ist immer eine herzliche Begrüßung, die den Tag etwas heller macht.In diesem Sinne alles Gute, bleiben Sie uns erhalten!Wünsche Ihnen Allen Gottes reichen Segen,

Ihr Heinz Günter Hessenbruch, Remscheid“

 

Lieber Herr Hessenbruch, derartige Berichte aus dem wahren Leben freuen uns natürlich sehr und deshalb bringen wir sie hier auch gerne einer größeren Hörerschaft zu Ohren, und hoffen, dass Ihre wertvollen Beispiele nicht auf taube Ohren treffen, sowie Anregungen für eine offene Begegnung mit Menschen anderer Religionen geben.

Postitive Mitteilungen, aber anderer Art, bekamen wir am 13. April von Volker Willschrey und Helmut Matt. Sie meldeten, dass unser Livestream wieder funktioniert. Hoffen wir, dass es dabei bleibt.  Und schon 2 Tage später schrieb Herr Matt:

 

„Liebe Freunde von IRIB in Teheran, nun ist es also geschafft. Nach einer längeren Durststrecke funktioniert die Internetseite von Pars Today wieder ohne Einschränkungen. Auch der Anzeigefehler auf der Hauptseite ist bereinigt. Noch wichtiger: Die Audiostreams funktionieren wieder. Bravo! Ich hoffe, dass ich mit meinen Testberichten ein wenig zur Problemlösung beitragen konnte. Heute sende ich meine E-Mail sicherheitshalber aber nochmal an die alte und die neue E-Mail-Adresse. Ich denke das ist auch in Ihrem Sinne. Wenn dann wieder alles planmäßig unter Kontrolle ist, werde ich entsprechend umstellen.“

 

Wir sind Herrn Matt sehr dankbar für die Meldung und die Testberichte über die Störungen unseres Programms und der Internetseite. Auch für seine Anteilnahme bezüglich der Überschwemmungen, mit denen hier noch Tausende Betroffene und Helfer zu kämpfen haben, danken wir, denn er schrieb weiter in seiner Mail:„Ich hoffe auch, dass in Ihrem Land die Situation nach den schrecklichen Überschwemmungen bald wieder unter Kontrolle kommt. Mein Mitgefühl gilt den Opfern der Katastrophe und ihren Angehörigen. Sehr traurig, ja hässlich, finde ich das Verhalten der USA gegenüber Iran. In so einer Situation gilt es einfach zu helfen, die Menschen zu retten und die Folgen zu lindern. Statt Empathie zeigt die Trump-Administration nun ihr hässliches Gesicht und versucht, die Hilfslieferungen anderer Staaten zu torpedieren. Das ist einfach unanständig. Diese Leute sollten sich schämen! “

Da stimmen wir Ihnen gerne zu lieber Herr Matt. Der US-Präsident versucht derzeit alles auf eine Karte zu setzen, um Iran kleinzukriegen und geht, wenns sein muss über Leichen.

 Herr Matt schickte mit gleicher Mail 13 weitere Empfangsberichte und schrieb am 15. April:

„Wie Sie den Berichten entnehmen können, hatte Ihr Sender dieses Mal eine glückliche Hand bei der Auswahl der Frequenzen. Eure Sendungen kann ich auf beiden Frequenzen gut hören – mal etwas besser auf dieser, mal auf jener. Jedenfalls war das ein geglückter Start in die Sommersendeperiode. Hoffentlich hält die Freude auch während der kommenden Monate weiter an. Gut war auch wieder Euer Programm: Bunt, unterhaltsam und immer informativ. Sehr interessant fand ich Ihre analytischen Jahresrückblicke auf die Ereignisse im Iran und der Region. Es tut gut, über den Tellerrand der weitgehend unisono „berichtenden“ eigenen Medien hinauszublicken und solche Informationen aus einer anderen, kritischeren Perspektive zu betrachten. Gut, dass es Ihren Sender gibt!“

 

Sie wissen gar nicht wie große Freude Sie uns mit solchen Bewertungen machen lieber Hörerfreund im Breisgau. Sie helfen uns auch dabei, unsere Besorgnisse wegen der unsererseits bestehenden Mängel bei der Beantwortung von Fragen, sowie auch bei der Ausstellung von QSL-Karten, ein wenig zu mildern. Sie und unsere anderen Hörerfreunde sind sehr gütig uns gegenüber, wir bemühen uns, dass wettzumachen. 

Heute gibt es wieder keinen richtigen roten Faden durch unsere Sendung und wir machen weiter mit einer Mail von Alfred Albrecht, die ein ganz anderes Thema hat:

 

„Liebe Redaktion, 

vor einigen Tagen habe ich einen interssanten Fernsehbericht über das Höhlendorf Kandovan, welches in 2.300 m Höhe im Westen Irans liegt, gesehen. In den Felsenwohnungen herrschen angenehme Temperaturen, wenn im Winter draußen -10 bis -20°C sind. Im heissen Sommer sind ebenfalls angenehme Temperaturen in den Wohnungen, denn die Hitze dringt nicht nach innen. In den unteren Räumen ist das Vieh. Ich konnte aber dem Bericht nicht entnehmen, wo die Menschen das Futter lagern, damit das Vieh auch im Winter versorgt ist. 

Viele Grüße Alfred Albrecht“

Schön, dass Sie diesen interessanten Bericht sehen konnten  vom Tuffsteindorf Kandovan in Ost-Aserbaidschan. In unsereren Radiosendungen können wir ja nicht die Bilder rüberbringen wie im Fernsehen. Kandovan ist ein überaus sehenswertes Dorf mit einem traditionellen aber schwierigen Leben in den mehr oder weniger höhlenartigen Räumen. Die Zahl der dort lebenden Menschen wird immer weniger, denn wer kann sich heute noch mit so relativ primitiven Wohnverhältnissen zufrieden geben? Die meisten Leute haben inszwischen zeitgemäßere Häuser im Ort gebaut und die höhlenartigen historischen Wohnungen werden mehr oder weniger touristisch genutzt. Zur Frage von Herrn Albrecht wegen des Tierfutters, das musste auch in den Höhlenräumen gelagert werden.

In Iran gibt es aber noch andere sehr spezielle Bauweisen, die aus der Symbiyose der Menschen mit der Natur entstanden sind.

Wie wir von unserem Iran-Monitor Paul Gager in Wien erfuhren, hat sich der französische Philosoph Philippe Simay speziellen Bauweisen in aller Welt angenommen und einige davon in einer 20-teiligen Sendereihe dokumentiert, weil er erkunden wollte, was die Architektur über die Lebensweise der Bewohner aussagt. Ausgestrahlt werden die Sendungen bei ARTE.In der von Herrn Gager erwähnten Folge besucht Philippe die belebten Hausdächer im iranischen Dorf Masuleh, in der nordiranischen Provinz Gilan.

In dem Bericht, den uns Herr Gager geschickt hat, heißt es:

 „Iran verkehrt herum“, so bezeichnen viele Iraner die Provinz Gilan. Alles ist hier anders: Klima, Landschaft, Architektur. Die grüne Region bildet einen starken Kontrast zu den kargen Landstrichen im Landesinneren. Das iranische Dorf Masuleh wurde dort im Elburs-Gebirge mit über 100 Meter Höhenunterschied gebaut. Seit dem 16. Jahrhundert ist es geprägt von einer einzigartigen Architektur: Die Häuser sind terrassenförmig in den Hang hineingebaut und alle nach Süden ausgerichtet. Eng nebeneinanderstehend berühren sich die Dächer und dienen als Fußwege und Höfe. Autos oder andere Fahrzeuge fahren hier keine – die kleinen Gassen werden alle lediglich zu Fuß oder mit kleinen Schubkarren durchquert. Homogen fügen sich die Häuser in die Landschaft ein – die Verwendung lokaler Materialien wie Erde und Stein, ist bis heute fest in der Kultur verankert. Bis zu einem Meter dicke Wände schützen die Gebäude gegen Erdbeben und den häufigen, unerwartet schnellen Wetterschwankungen.

So bildet der Baustil von Masuleh ein Gleichgewicht zwischen künstlicher und natürlicher Architektur: Die Häuser passen sich an die umliegende Landschaft an und wurden doch von Menschenhand in die Natur gesetzt. Die miteinander verbundenen „Gemeinschaftsdächer” dienen als öffentlicher und privater Raum zugleich. So schaffen sie eine einheitliche Architektur, die es erleichtert, alle Mitbewohner zu integrieren. Gleichzeitig stehen sie als Symbol für die zunehmende Öffnung Masulehs zur Welt. Nicht ohne Grund gehört der Ort vielleicht bald zum UNESCO-Weltkulturerbe. Aktuell stellt der zunehmende Tourismus die Bewohner jedoch vor ganz neue Herausforderungen.

Über Masuleh und Kandovan haben Viele von Ihnen ja auch schon in unseren Sendereihen gehört, aber von diesem lukullischen Tipp von Herrn Gager sicher die Wenigsten. Unser Wiener Stammhörer schickte mit weiteren Empfangsberichten ein Rezept für ein veganes Osterlamm mit seiner Post nach Berlin.

Sicher verwirrt Sie der Titel – genau wie uns - zunächst einmal, aber das Bild und die Rezeptur lösen schnell das Rätsel auf – es ist ein Backrezept und der Teig wird in einer Schafform gebacken. Sie dürfen jetzt lachen, ob wohl wir uns nun von Ihnen verabschieden. 

In einer Woche treffen wir uns hoffentlich wieder, an gleicher Stelle, auf gleicher Welle.

Khoda hafez – Gott schütze Sie!