Apr 28, 2019 14:42 CET

Wir bringen die Sure Sad, Sure 38, mit den fünf letzten Versen zu Ende. Die Verse 84 und 85 lauten: 

(38: 84 - 88)   

    

 قَالَ فَالْحَقُّ وَالْحَقَّ أَقُولُ                       

„Er (Gott) sagte: Es ist die Wahrheit – und Ich sage ja die Wahrheit;“ (38: 84)

 

لَأَمْلَأَنَّ جَهَنَّمَ مِنكَ وَمِمَّن تَبِعَكَ مِنْهُمْ أَجْمَعِينَ

„Ich werde die Hölle ganz gewiss mit dir  (Iblis) und mit all denjenigen von ihnen füllen, die dir folgen.“ (38: 85)

              

Als Iblis, der Satan, von Gott verbannt wurde, kündigte er – wie wir vorher  erfahren haben - an, dass er alle Menschen verführen werde, um sich an ihnen zu rächen. Er räumte jedoch nachträglich ein, dass er die aufrichtigen Diener Gottes nicht verführen werden kann.

Aus Gottes Sicht ist es eine Wahrheit, dass Satan nicht die wahrhaftigen Gottesdiener in die Irre führen kann.  In der Tat kann Satan nur diejenigen auf Abwege führen, die auf seine Versuchungen eingehen. Gott kündigt die Tatsache an, dass die Leute, die Satan folgen, zusammen im Jenseits mit diesem in der Hölle stranden. Diejenigen, die sich auf ihre Vernunft und auf die Gott gegebene edle Natur (die Fitra) stützen, widerstehen den Versuchungen des Teufels und folgen nicht ihm sondern den Gesandten Gottes und deren göttlichen Wahrheitslehre. Sie werden im Jenseits vor der Hölle gerettet werden, im Gegensatz zu Iblis und seinen Anhängern. Das alles ist wahr.

 

Wir sollten also im Auge behalten:

Erstens: Gott ist die Wahrheit und Sein Wort ist die Wahrheit, und grundsätzlich erhält jede Sache durch Gott den Status Recht und Wahrheit zu sein.

Zweitens: Im Jenseits wird jede Gruppe zusammen mit ihrem geistigen Führer auferstehen. Die Rechtschaffenen mit den Rechtschaffenen und die Schlechten mit den Schlechten. 

                           

Hier noch die Verse 86 bis 88:

 

قُلْ مَا أَسْأَلُكُمْ عَلَيْهِ مِنْ أَجْرٍ وَمَا أَنَا مِنَ الْمُتَكَلِّفِينَ

 „Sag: Ich verlange von euch keinen Lohn dafür (für meine Sendung). Und ich gehöre nicht zu denjenigen, die sich etwas anmaßen (von sich aus etwas erfinden und Gott zuschreiben).“ (38: 86)

 

إِنْ هُوَ إِلَّا ذِكْرٌ لِّلْعَالَمِينَ

„Es (der Koran)  ist nur eine Ermahnung für die Weltenbewohner.“ (38: 87)

 

وَلَتَعْلَمُنَّ نَبَأَهُ بَعْدَ حِينٍ

„Und ihr werdet die Kunde darüber ganz bestimmt nach einer gewissen Zeit erfahren.“ (38: 88)

                       

Diese Verse bilden den Abschluss der Sure Sad. Hier  wird auf einige wichtige Punkte im Zusammenhang mit dem Ziel der Aussendung des Propheten Gottes und der Herabsendung des Heiligen Korans hingewiesen. Im Gegensatz zu den falschen Propheten, die aus weltlichen und materiellen Interessen behaupten , Gesandte Gottes zu sein,  haben alle wahren Gesandten Gottes und so auch der Prophet des Islams klar gesagt, dass sie keinerlei Lohn von den anderen wollen – weder Lob und verbalen Dank noch eine materielle oder auch immaterielle Belohnung, noch Reichtümer noch die Verleihung  eines Ranges oder irgendetwas anderes.

Die Gesandten Gottes haben sich als Vermittler der göttlichen Botschaft vorgestellt. Sie haben selbst keinerlei Einfluss auf den Botschaftsinhalt gehabt. Dies wird in der obigen Stelle in der Sure Sad bestätigt.  Einige hegen die falsche Ansicht, dass die Propheten lediglich Menschen mit einem guten Charakter gewesen seien, die ihren Aufruf zu guten Taten,  Gott zuschrieben, damit die anderen auf sie hören.

Natürlich waren die Propheten Gottes ausgezeichnete Menschen und es ist eine Tatsache, dass sie  unter ihrem Volke sich auf eine Weise verhielten, dass selbst ihre Gegner nichts an ihnen aussetzen konnten, denn anderenfalls hätten diese ja  jeden Schwachpunkt aufgebauscht und ihn den Propheten öffentlich angekreidet.    Die Propheten verfolgten darüberhinaus  keine materiellen Interessen, sondern sie haben sogar - wegen der Verkündigung der Religion Gottes - viele Schikanen der Gegner  ertragen und einige haben ihr Leben für ihre Sendung hergegeben.

 

Gemäß den obigen Versen bestand das Ziel des Propheten und des Korans wie das aller anderen Propheten und  Himmelsbücher darin, die Menschen aus der Unachtsamkeit herauszuholen und sie aus dem Dunkel ins Licht zu führen. Diese Unachtsamkeit kommt durch die Liebe zum Weltlichen und zu den weltlichen Angelegenheiten zustande und lässt den Menschen den Tod und das Jenseits vergessen, oder er gerät sogar durch die Leugnung Gottes und der Wahrheit ins Dunkle des Unglaubens und der Götzenverehrung.

                          

Der letzte Vers der Sure Sad, der Vers 88, ist an die Glaubensgegner gerichtet und es wird ihnen klar gemacht: Auch wenn ihr nicht an das wahre Wort glaubt und es nicht ernst nimmt, so werdet ihr die Wahrheit dennoch bald begreifen.  An dem Tag, wo ihr Gewissheit darüber erlangt,  wird es euch aber nichts mehr nützen und ihr könnt  eure Vergangenheit nicht mehr gut machen.

 

Wir schließen mit fünf Merkpunkten:

Erstens: Wer sich für die Verkündung der Religion einsetzt, darf – wie die Propheten – nichts von den anderen erwarten. Dies ist eine Voraussetzung dafür, dass Gott jemandem bei der Verkündung der Wahrheit Erfolg beschert.

Zweitens: Die Werbung für die Religion misslingt demjenigen, der sich anmaßend verhält oder etwas Anmaßendes sagt. Die Religion muss in einer einfachen, klaren Sprache, die für alle verständlich ist,  erklärt werden und zwar so, dass sie praktizierbar wird. Anderenfalls  führt es dazu, dass die Menschen die Religion als eine Last empfinden und vor ihr davonlaufen.

Drittens: Die Sendung des Propheten des Islams und der Koran sind für die ganze Welt bestimmt, unabhängig von der Nationalität. Sie sind nicht nur für die Araber oder die Menschen zu Lebzeiten des Propheten da.

Viertens: Der Heilige Koran ist das Buch der Mahnung. Es rüttelt den Menschen wach und macht ihn wachsam.

Fünftens: Die Wahrheit des Korans und der Lehre des Propheten des Islams wird in der Zukunft klar hervortreten, auch wenn heute ein Teil der Menschen diese wertvolle Lehre nicht anerkennt.