Wir und unsere Hörer- Teil 220
Hörerpostsendung am 07.Juli 2019 Bismillaher rahmaner rahim - Der Juni ist Geschichte – um es mit den Worten von Stammhörer Hessenbruch zu sagen, und wir hoffen die Hitzewelle bei Ihnen auch, liebe Hörerfreunde.
Bei uns hier ist die Hitze eher eine Dauerwelle in dieser Jahreszeit und Temperaturen über 40 Grad sind die Regel, besonders im Süden und in den Wüstenrandgebieten. Wir hoffen Sie haben ein kühles Plätzchen gefunden, um die Hörerpostsendung zu verfolgen und wünschen Ihnen guten Empfang.
Am letzten Sonntag hat unser Hörerfreund Michael Lindner trotz extremer Temperaturen die Hörerpostsendung verfolgt und schrieb in einer Mail unter anderem:
„Die Hitze ist seit Tagen unerträglich. Heute kam der absolute „Hammer“, bei uns zu Hause im Schatten zeigt das Thermometer 40 Grad Celsius.
Nein, das ist nicht mehr schön… Aber eben hörte ich vom IRIB Wetterbericht, dass in Teheran auch 34 Grad herrschen. Das ist ja auch schon an der Schmerzgrenze, oder? Zum Glück gibt es hier keinen Trinkwassermangel, so dass man wenigstens mit kühlen Wasser eine Erfrischung hat. In den Nachrichten hörte ich heute, dass es in Deutschland der heißeste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war. Ja, ja…was wird uns noch so alles erwarten?“
Darüber möchte man am liebsten gar nicht nachdenken lieber Hörerfreund, besonders wenn das Trinkwasser knapp würde. Wir Menschen sind ja auf nichts so angewiesen wie auf das Wasser.
Die ungewöhnlichen Regenfälle im Frühjahr hier bei uns in Iran hatten ja viele zerstörerische Auswirkungen, mit denen die Menschen und die Regierung und viele Hilfsorganisationen noch lange zu kämpfen haben. Aber mindestens ein Gutes hatten sie, nämlich die Auffüllung eines sehr großen Teils der iranischen Wasserreserven, die in den letzten Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren.
Über die praktischen Folgen der Hitzewelle berichtete unser Hörerfreund Dieter Leupold in Leipzig am 26. Juni:
„In Leipzig sind viele Straßenbahnen und Busse ausgefallen.
Auf Autobahnen wird die Geschwindigkeit gedrosselt, wegen aufgeplatzten Fahrbahnen“
Aus den Meldungen des deutschen Wetterdienstes, DWD, ist zu vernehmen, dass insgesamt seit Beginn flächendeckender Wetteraufzeichnungen vor fast 140 Jahren noch nie ein Juni in Deutschland wärmer und sonniger gewesen ist.
Im Vergleich zur international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 habe die Durchschnittstemperatur um 4,4 Grad höher gelegen und im Vergleich zur Periode 1981 bis 2010 um 4 Grad.
Bei vielen europäischen Ländern liegt die Juni-Temperatur ja noch höher. Dem DWD nach ist Frankreich nach Bulgarien, Portugal, Italien, Spanien, Griechenland und Nordmazedonien das siebte europäische Land, in dem Temperaturen jenseits der 45-Grad-Marke gemessen wurden.
Kommen wir aber nun zu den neu eingetroffenen Empfangsberichten. So langsam entwickelt sich Joachim Thiel in Wuppertal zu einem Stammhörer erster Klasse. Inzwischen ist sein 983. Bericht eingegangen, das heißt er geht stark auf den 1000. Bericht zu. Vielleicht gibt ihm das ja den Antrieb, öfter zu schreiben. Besten Dank lieber Hörer in Wuppertal.
In Berlin ist auch wieder ein Empfangsbericht von Dieter Buchholz eingetroffen, und zwar für den 9.Juni.
Für die 9880 kHz gab er SINPO 4 – eine tolle Entwicklung.
Im Juni erhielten wir auch wieder einmal einen Empfangsbericht von
Norbert Hansen aus dem hessischen Weilmünster.
Für den Empfang am 2. Juni über die 9880 kHz gab er SINPO 5-5-4-4-4.
Er merkte dazu an, die Sendung Wir und unsere Hörer – Nachrichten – So wird gesagt -
ist sehr gut, interessant und aufschlussreich.
Interessant fand unsere Sendungen auch Herr Friedrich Albert in Wien, der uns wieder mal einen Empfangsbericht vom 27. Juni schickte und SINPO 4 gab für die Frequenz 9880:
„Sehr geehrte Damen und Herren!
Habe soeben ihren Sender gehört, wie immer interessant.
Man konnte sehr gut alle Berichte verstehen, kaum Fading und keine Schwankungen, wie immer wichtig für mich. Ich höre sehr oft Ihren Sender, falls ich keine Zeit dazu habe, zeichne ich mir die Sendungen mit einfachen und billigen Voice Recordern auf. Das Radio ist durch die eingebaute Zeitwahl auf den Sendungsbeginn eingestellt, der Voice Recorder ist mit einem Kabel mit dem Radio verbunden, der Recorder ist auf Voice activated eingestellt und eingeschaltet. Die eingebaute Batterie ist stark genug um viele Stunden die Bereitschaft aufrechtzuhalten.
Wenn Sie wieder eine QSL-Karte für mich haben bedanke ich mich schon jetzt dafür.
Herzliche Grüße aus Wien - Friedrich Albrecht“
Die Methode mit dem Aufzeichnen unserer Sendungen finden wir gut, weil sie auch billig ist. Falls ein guter Empfang herrscht wie bei Herrn Albrecht in Wien, ist diese Methode durchaus empfehlenswert. Danke für den Tipp.
Von Wien aus hat unser österreichischer Stammhörer und Hobbykollege von Herrn Albrecht, nämlich Paul Gager, auch wieder Empfangsberichte geschickt, und zwar nach Berlin - dabei lagen folgende Zeilen:
„Die Pfingstfeiertage nutzte ich für einen weiteren Kurzausflug per Hochgeschwindigkeitsbahn ICE ins benachbarte Deutschland, um mir u.a. in Nürnberg/Fürth in Bayern das hochinteressante Rundfunkmuseum anzusehen.
Prädikat: Empfehlenswert
www.rundfunkmuseum.fuerth.de
Leider gibt es in Nürnberg auch weniger schöne Museen zu sehen, wie das informative Dokumentationszentrum des Reichsparteitagsgeländes
Mit besten Grüßen, Paul Gager“
Danke für den Tipp lieber Hörerfreund. Wer es noch nicht kennt, das Rundfunkmuseum in Nürnberg-Fürth, Herr Gager kann es auf jeden Fall seinen Hobbyfreunden empfehlen.
Er hat alles mit Informationsbroschüren für uns dokumentiert. Besten Dank für Ihre Mühen.
Zu seinem „Paket“ mit den Juniberichten merkte Heinz-Günter Hessenbruch an:„Guten Morgen werte Damen und Herren,der Empfang Ihrer Sendungen war hier im Monat Juni 2019 unverändert, oft musste ich das Internet nutzen.Mit den besten Grüßen und Wünschen für eine friedliche Zeit.“
Wünsche für eine friedliche Zeit können wir gut gebrauchen. Das wir auch in den Mails von Helmut Matt deutlich.
Zwei Serien mit insgesamt 21 Empfangsberichten vom Juni erreichten uns von Helmutt Matt im Breisgau.
In der Mail vom 17. Juni merkte er zum Empfang an:
„Die Empfangssituation ist derzeit etwas wechselhaft: Meist kommen Ihre Sendungen recht gut hier an, an manchen Tagen aber auch mit Rauschen. Dabei ist die Frequenz 9880 KHz fast immer stärker als die 7300 KHz. Grund zum Jammern gibt es also nicht - bisher war praktisch immer verständlicher Empfang möglich. Leider kann man das vom Internet-Livestream nicht behaupten. dieser funktioniert zurzeit bei mir überhaupt nicht. Es erscheint zwar das Player-Fenster aber es kommt kein Audiosignal. Ich habe sowohl mit Firefox, als auch mit Internet Explorer und Edge probiert. Nachdem eine Zeitlang alles so schön funktioniert hat, ist nun doch wieder irgendetwas eingetreten, was den Stream blockiert. Da zeigt sich mal wieder besonders deutlich, wie vorteilhaft die Kurzwelle ist!“
Das Problem mit dem Livestream-Ausfall begleitet uns nun ja schon einige Jahre, anscheinend ist da grundsätzlich nichts dran zu ändern. Für alle Empfangsberichte danken wir.
Im Zusammenhang mit den aktuellen politischen Spannungen zwischen Iran und den USA hat sich unser Hörerfreund Matt sowohl in seiner Mail vom 17. Juni, als auch in der vom 1. Juli geäußert.
Seinen Ausführungen dazu setzt er ein altes lateinisches Sprichwort voran:„Audiatur et altera pars“
Das meint: „Gehört werde auch der andere Teil.“ bzw. „Man höre auch die andere Seite“, und ist ein Grundsatz des römischen Rechts. Der Grundsatz bedeutet, dass der Richter alle am Prozess Beteiligten zu hören hat, bevor er sein Urteil fällt.
Herr Matt schreibt:
„Wie wichtig ist es, Nachrichten direkt aus Teheran zu empfangen? Ich denke, dass man gar nicht hoch genug einschätzen kann, dass es neben dem Meinungs-Einheitsbrei auch noch die Vor-Ort-Informationen von IRIB gibt. In diesen Tagen läuft wieder einmal die Propagandamaschinerie US-amerikanischer Geheimdienste und Militärs auf Hochtouren – und unsere westlichen Medien schweigen sich entweder aus oder übernehmen die vorgefertigten „Meldungen“ des „großen Bruders“ weitgehend kritiklos. Was sich derzeit in der Region des Mittleren Osten abspielt, ist ein Spiel mit dem Feuer. Die Vorfälle im Golf von Oman wecken böse Erinnerungen. Ein Tanker-Unglück! Unfall oder bewusste Aggression? Egal! Sofort und ohne jeden Beweis hat die US-Führung auch schon den Schuldigen ausgemacht: Natürlich, der Iran war’s! Wer sonst? Es wäre nicht das erste Mal, dass die USA auf diese Weise Ihr Volk auf einen geplanten Krieg einschwört. Parallelen zum Golfkrieg von 2003 drängen sich regelrecht auf. Mit Lügen und konstruierten „Beweisen“ hat man damals das Volk mobilisiert und zum Angriff geblasen. Nach der damaligen Geschichtsfälschung dürfen sich die Strategen im Pentagon allerdings nicht wundern, wenn sich weltweit Zweifel an der amerikanischen Version regen. Auch die Erinnerung an den Tonkin-Vorfall von 1964 ist noch nicht gänzlich verblasst, so dass doch erstaunen muss, dass sich in unseren europäischen Medien so wenig Kritik am Vorgehen der USA regt.
Könnte es nicht sein, dass hier ein ganz hässlicher Macht-Poker mit gezinkten Karten gespielt wird, an dem sich in besonderem Maße auch Israel und Saudi-Arabien beteiligen? Die Art und Weise, wie das Szenario am Golf von Oman abläuft, ist jedenfalls höchst verdächtig und die Meldungen der US-Propagandisten sind mehr als zweifelhaft.
„Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd“, hat Otto von Bismarck gesagt. Bismarck ahnte wohl damals noch nicht, dass einmal Kriege mithilfe einer Medienkampagne bewusst inszeniert werden, denn sonst hätte er bestimmt „…vor und während des Krieges“ gesagt.“
Sicher stehen viele unserer Hörerfreunde auf der Seite von Herrn Matt. In der Hörerpostsendung vom 16. Juni hatten wir ja schon die Mail von Dietmar Wolf vorgelesen, der auch an das Tonkin-Ereignis erinnerte in diesem Zusammenhang, sowie seine ähnliche Sicht zu den us-amerikanischen Machenschaften und Kriegstreibereien darlegte.
Aus der Mail von Helmut Matt vom 1. Juli wollen wir auch noch einige Zeilen vorlesen:
„Zurzeit versuche ich, Ihre Sendungen möglichst regelmäßig zu hören. Das liegt zum einen an den sehr interessanten Interviews und gut ausgearbeiteten Tagesthemen, zum anderen finde ich, dass IRIB für seine Hörer viele schöne Beiträge produziert. In der aktuellen politischen Lage lohnt es sich ohnehin, auf ein breiteres Meinungsspektrum zurückzugreifen, wenn man den Überblick nicht im Nebel einseitiger, meinungsdurchdrungener, sichtlich USA-höriger Medien verlieren möchte. „…alle Kriege haben mit Lügen begonnen“, so hat es Sahra Wagenknecht von der Linkspartei kürzlich auf den Punkt gebracht. Spätestens nach der Anzettelung des Zweiten Golfkriegs durch fingierte „Beweise“ hat die US-Administration im Hinblick auf sogenannte „gesicherte Erkenntnisse der Geheimdienste“ jede Glaubwürdigkeit zu Grabe getragen. Trotzdem präsentiert man der Weltöffentlichkeit erneut gefälschte Videobeweise zwecks innerer Mobilisierung für den nächsten militärischen Schlag. Dieses Mal wurde eine kriegerische Eskalation nochmal in letzter Minute abgewendet – aus welchem Grund auch immer. Ob es dabei bleibt oder ob die USA unter der blutigen Regie Saudi-Arabiens es nicht doch noch einmal versuchen werden, bleibt abzuwarten. Ich schätze die Berichterstattung Ihres Senders sehr, nicht nur in Bezug auf dieses Thema, wünsche dem Iran und der gesamten Region Frieden und dass es weitere Eskalationen nicht geben wird.“
Sie wissen gar nicht wie wertvoll für uns solche Wünsche und Meinungen sind, lieber Herr Matt, lieber Herr Wolff. Wir würden uns freuen, wenn auch andere Hörerfreunde in dieser kritischen Zeit Ihre Meinung zum Ausdruck bringen. Sie muss natürlich nicht der unserer beiden erwähnten Stammhörer entsprechen.
Grundsätzlich ist Hörerpost erwünscht, denn ohne die geht es ja gar nicht in einer Hörerpostsendung.
Vor Schluß der Sendung noch kurz einen Auszug aus dem Interview von heute.de mit dem deutschen Physiker und Nuklearwissenschaftler Manfred Popp, wir geben hier einen kurzen Ausschnitt daraus wieder. Ein Kernsatz daraus ist: Iran hat ein Recht auf Nuklearforschung.
heute.de: Der Iran hat angekündigt, sich nicht mehr an das Atomabkommen zu halten. Überrascht Sie das?
Manfred Popp: Überhaupt nicht. Das war ja ein mühsam ausgehandelter Vertrag. Wenn die USA den einfach aufkündigen, muss man sich nicht wundern, wenn der Iran darauf reagiert. Als Mitglied des Kernwaffensperrvertrages hat der Iran das gute Recht, Kernenergie für zivile Zwecke zu nutzen. Vom internationalen Recht her ist das völlig in Ordnung.
heute.de: Der Iran will künftig 20 Prozent Uran anreichern. Wie bewerten Sie diese Zahl?
Popp: 20 Prozent sind für eine kommerzielle Nutzung nicht notwendig, da würden drei bis fünf Prozent reichen. Die Zahl 20 Prozent ist im Jahr 1980 entstanden - im Zusammenhang mit Forschungsreaktoren. Früher wurden Forschungsreaktoren mit über 90 Prozent angereichertem Uran betrieben. Das war dann unmittelbar waffenfähig. Ich habe von 1978 bis 1980 für die Bundesrepublik an einer internationalen Konferenz teilgenommen, bei der beschlossen wurde: Für Forschungsreaktoren sollen leistungsfähigere Brennstoffe entwickelt werden, die mit 20 Prozent angereichertem Uran zu einer ähnlichen Leistung kommen.
heute.de: Wenn für die zivile Nutzung drei bis fünf Prozent ausreichen: Warum pocht der Iran dann auf 20 Prozent?Popp: Der Iran hat das Recht, Nuklearforschung zu betreiben. Und für moderne Forschungsreaktoren braucht man mindestens eine Anreicherung auf 20 Prozent. Bedenklich würde es erst dann, wenn der Iran mehr produzieren würde, als es seinem Bedarf für die Forschung entspricht. Das kann man aber im Rahmen von internationalen Kontrollen überwachen. Im Irak hat das gut funktioniert: Die Inspektoren hatten im Irak nichts gefunden, auch wenn die amerikanische Propaganda etwas anderes behauptet hat.
Der Abschied für heute ist gekommen, wie zumeist schließen wir mit einem Lied. Heute singt Javid Askari für Sie das Lied Darzamine Solh.
Wir sind gespannt, welche Zuschriften wir in der kommenden Woche aus dem Briefkasten und der Mailbox herausholen und am Sonntag vorlesen können. Wir würden uns freuen, wenn Sie und Sie und Sie und Sie......... dabei sind.
Also dann bis bald und Khoda hafez – Gott schütze Sie!