Nov 13, 2019 13:17 CET

Hörerpostsendung am 10. November 2019 Bismillaher rahmaner rahim - Heute beginnt die Woche der Einheit bei uns hier in Iran – hierbei geht es um die Annäherung der islamischen Konfessionen der Schiiten und Sunniten. Der Kalender der Sunniten zeigt heute am 12. Rabi-ul-Awwal den Geburtstag des geehrten Propheten des Islams an und der Kalender der Schiiten hat den 17. Rabi-ul-Awwal als Geburtstag von Mohammad –Friede sei mit ihm- angegeben.

Imam Chomeini, der Gründer  der Islamischen Republik Iran, hat diese beiden historisch überlieferten Daten genutzt um zu einer Woche der Einheit unter den Muslimen aufzurufen. In unseren Sendungen im Laufe der Woche können Sie dazu mehr interessante Informationen hören.

Nun begrüßen wir Sie recht herzlich zur heutigen Hörerpostsendung und beginnen gleich mit der eingegangenen Post.

Im Schwerpunkt geht es heute auch wieder um die neuen Frequenzen liebe Hörerfreunde und in diesem Zusammenhang haben wir uns sehr über die Post von Micheal Lindner gefreut, der in seiner Zuschrift einmal einen technischen Aspekt des Kurzwellenhobbys näher beleuchtet hat. Für uns als Laien war das auch besonders interessant.

In der Mail unseres Geraer Hörerfreundes heißt es:

„Meine lieben Freunde in der deutschen Redaktion!

Heute möchte ich mich ganz herzlich für die hochinteressante Hörerpostsendung vom 03. November 2019 bedanken. Interessant deswegen, weil sich schon sehr viele Hörerfreunde bezüglich der neuen Frequenzen bei Ihnen gemeldet haben. Allerdings wurde meine Freude etwas getrübt, als ich hörte, dass viele Hörerfreunde über schlechte Empfangsbedingungen klagten.

Aber wo beginnt eigentlich das berechtigte Klagen über den Empfang? Das unterliegt natürlich sehr den individuellen Einschätzungen, denn jeder Hörer legt den SINPO-Code etwas anders aus. Eine Gesamtbeurteilung „O“=3 bedeutet für mich, dass ich die Sendung trotz Empfangsbeeinträchtigungen deutlich verstehen kann. „O“=4 ist sehr gut, fast störungsfrei und bedeutet, dass auch Musikbeiträge gut herüber kommen. Besser geht es auf Kurzwelle eben nicht. Nun bewerten manche Hörer auch den Kurzwellenempfang mit fünf Mal die 5, was aus technischer Sicht eigentlich nicht möglich ist. Man kommt schon manchmal in Versuchung, fünf Mal die 5 (SINPO) zu geben, aber auf der Kurzwelle gibt es eine solche Bewertung nicht, da fünf Mal die 5 reinem FM Empfang entsprechen würde. Deshalb wundert es mich immer wieder, dass so einige Hörerfreunde in vergangener Zeit den Kurzwellenempfang immer wieder mit SINPO/55555 bewerten. Und mal ganz ehrlich, auch wenn der Kurzwellenempfang hervorragend ist, so tritt immer irgendwann Fading, leichtes Rauschen auf bzw. die Feldstärke schwankt etwas, so dass es theoretisch niemals auf Kurzwelle SINPO/55555 geben kann.

Ebenfalls verwundern mich auch solche SINPO-Bewertungen wie zum Beispiel: SINPO / 55445, oder ähnlich. Fakt ist, dass bei der SINPO-Bewertung die Gesamtnote „O“ immer nur der schlechtesten Einzelbewertung entsprechen kann. Bei meiner o.g. Beispielbewertung kann es also nur folgendermaßen lauten: SINPO/55444.

Hier noch ein Beispiel: Falsch:   SINPO/24433        Richtig: SINPO/24432. Ich stelle meine Erfahrungen und meine Meinung hiermit zur Diskussion, da ich befürchte, dass mir bestimmt so einige Hörerfreunde nicht zustimmen werden. Bin also sehr gespannt…

Nun aber Schluss mit der „grauen“ Theorie. Nicht das mein Brief langweilig wird oder ich hier als „Besserwisser“ dastehe. Nein, das will ich wirklich nicht.

Nun beende ich diese Mail und schicke Euch allen herzliche Herbstgrüße nach Teheran, Euer treuer Hörerfreund Michael“

 

Auf jeden Fall besten Dank Herr Lindner für diese interessanten Erläuterungen, mal sehen ob da andere Hobbykollegen etwas dazu zu sagen haben.

Am 3. November konnte unser Hörerfreund aus Gera uns mit seinem Tecsun PL-660 und Teleskopantenne über die 6055 KHz mit SINPO 34333 und über die 6115 KHz mit SINPO 24332 empfangen.

Die 6055 Kiloherz ist auch bei OM Bernd Seiser wohl die brauchbarere Frequenz, obwohl er auf dieser am 27. Oktober gar keinen Ton hörte und die 6115 kHz mit 3 und 4 Werten benotete, so hat er doch den Rest vom Oktober nur die 6055 kHz auf seinem Empfangsberichtsblatt stehen.

Vielen Dank auch Herrn Seiser für die neue Empfangsberichtsserie ab Ende Juli.

Herr Seiser bedankte sich seinerseits für die Übermittlung seiner Geburtstagsgrüße am letzten Sonntag.

Unser Stammhörer aus Wien reagierte auch auf die letzte Hörerpostsendung und die Empfangsbedingungen, und zwar folgendermaßen:

„Werte Redaktion!Die nicht so erbaulichen Meldungen aus Deutschland in der Hoererpostsendung am Sonntag betreffend Empfangsbedingungen haben mich dann doch veranlasst, es wieder einmal mit der Blitz-Post zu versuchen.Hierzulande ist der Empfang gut bis ausreichend.Für Deutschland wäre wohl eine Frequenz wie die 9880 kHz besser gewesen.China Radio International mischt ab ca. 17:57 utc auf 6055 kHz auch mit.ist aber hier vernachlässigbar.

Mit zufriedenen Grüßen. Paul Gager“

Herr Gager empfängt uns mit einem Tecsun-S-2000 und Teleskopantenne und bestätigt uns für die 6055 kHz Sinpo 4 und für die 6115 kHz Sinpo 3. Wir freuen uns über seine Zufriedenheit mit den Empfangsbedingungen. Vielen Dank nach Wien.

 

Ein neuer Hörer meldete sich auch bei uns zu den neuen Frequenzen:

 „Liebes IRIB-Team vom deutschen Programm,

ich wollte Ihnen einen kurzen Empfangsbericht der beiden neuen Winterfrequenzen 6055 kHz und 6115 kHz durchgeben.

6055 kHz relativ guter Empfang, leichtes Rauschen (SINPO 44344), bis 18.00 Uhr, danach starke Interferenzen durch Radio China International auf der gleichen Frequenz. Hier sollte man nach einer alternativen Frequenz suchen.

6115 kHz ebenfalls guter Empfang, etwas leise Modulation (SINPO 44444).

Mit freundlichen Grüßen Stephan Kohlmann“

 

Der Empfangsstandort von Herrn Kohlmann ist Rodgau, 20 Km südöstlich von Frankfurt.

Sein Empfänger ist ein JRC NRD 525 und seine Antenne eine Grahn Magnetic-Loop.

Im Frankfurter Norden hat auch unser Hörerfreund Siegbert Gerhard schon Empfangsberichte aus der neuen Sendeperiode B19 angefertigt.

Am 27. Oktober stand es auch bei ihm um den Empfang sehr schlecht. Und er schrieb: alles nur zu erahnen, insgesamt leider unbrauchbar. Am letzten Sonntag gab es dann aber für beide Frequenzen SINPO 44433.

Und zwar hörte Herr Gerhard in der ersten halben Stunde über die 6055 und wenn dann Radio China International auch zu senden beginnt, schaltete er auf die 6115 Kiloherz. Gute Idee.

Dann schrieb Herr Gerhard noch: 

„Hoffen wir also auf eine Besserung des Empfangs auf beiden Frequenzen. Ggf. bitte ins 41m-Band wechseln.

Ihre Jubiläums-QSL-Karte hat leider nicht den Weg nach Frankfurt gefunden: Ich würde mich sehr über eine QSL-Karte vom 50-jährigen Jubiläum von IRIB in Deutsch freuen – vielen Dank.

Ich wünsche Ihnen Frieden in Ihrer Region und sende Ihnen herzliche Grüße von Frankfurt am Main nach Teheran.

73, Ihr Hörer Siegbert Gerhard“

Bleiben wir noch in Hessen, denn aus Weilmünster haben wir auch einen Empfangsbericht von Norbert Hansen bekommen. Er hörte uns am letzten Sonntag und schrieb dazu am nächsten Tag – seinem Geburtstag-:

 „Hallo, Deutsches Team,

Die Sendungen: Wir und unsere Hörer – Nachrichten – So wird gesagt sind sehr gut, interessant u. aufschlussreich Ich wünsche mir sehr, dass Sie so weiter machen! Ich habe noch mal eine Frage: haben Sie neue Kalender für 2020 oder auch Wimpel?

Würde mich sehr freuen wenn ich einen bekommen könnte, vielen Dank.

Viele Grüße und alles Gute Andy und Norbert aus dem schönen Weilmünster“

Lieber Herr Hansen, tut uns leid aber auch für das nächste Jahr gibt es keine Kalender und echte Wimpel haben wir auch nicht. Tut uns leid. Vielen Dank für Ihren Empfangsbericht.

Unser Hörerfreund Volker Willschrey im Saarland saß am letzten Sonntag auch vor dem Empfänger und schrieb im Anschluss:

„Liebe Freunde von IRIB,

mittlerweile sendet IRIB schon seit einer Woche auf den Winterfrequenzen und es wird Zeit, dass ich die sich mittlerweile angesammelten fünf Empfangsberichte an Sie absende. Leider hat der Empfang auf den beiden Winterfrequenzen 6055 und 6115 kHz bisher kaum geklappt. Allerdings konnte ich gestern, also am 3. November die Abendsendung auf  6.055h kHz doch zumindest einigermaßen hören (SINPO 33232). Der Bericht zu diesem Empfang kommt mit meinem nächsten Brief.

Gott sei Dank ist es ohne große Schwierigkeiten möglich, die Sendungen von IRIB auch später noch zu hören, bzw. via Streaming. Aber ich ziehe es nach wie vor vor, die Kurzwelle zu benutzen, weil das irgendwie doch ein Gefühl der engen Verbindung gibt.

Danke, dass Sie über meine Reise zum Hartmannswillerkopf und Kaysersberg im Elsass (Frankreich) berichtet haben.

Auch heute habe ich wieder einen kleinen Reisebericht beigefügt, dieses Mal über eine weitere eintägige Busfahrt die uns im Oktober nach Eupen führte, der Hauptstadt der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien und nach Stavelot. Ich hoffe, der ist auch interessant für Sie.

Über eine qsl-Bestätigung würde ich mich wieder freuen. Vielen Dank im Voraus.               

Die besten Grüße nach Teheran, auch von meiner Familie.  Bis zum nächsten Mal. 

همه چیز خوب است! Ihr Volker Willschrey“

 

Herzlichen Dank für Alles lieber Herr Willschrey, insbesondere auch Ihre Reiseberichte, aus denen  „Wir und unsere Hörer“ auch immer viel Interessantes lernen können. Leider ist nicht immer ausreichend Zeit darauf einzugehen. Auch heute nicht, wir hoffen auf ein ander Mal.

Heute wollen wir noch die letzte Mail von unserem Hörerfreund Lutz Winkler vorlesen, der auch einen Empfangsbericht für den 2. November mitschickte,

In seinem Brief geht er auf ein einschneidendes Ereignis vor 30 Jahren ein, was sicher allen von Ihnen auch noch in guter Erinnerung ist, aber durch die persönliche Schilderung einen besonderen Charakter bekommt. Wir freuen uns, dass Herr Winkler dieses Mal wieder ausführlicher geschrieben hat:

„Liebe Freunde der deutschen Redaktion von IRIB in Teheran, der November mit seinem kalten und nassen Wetter ist nun da. Der vorletzte Monat des Jahres 2019 – ein Jahr, welches wieder viel zu schnell vergangen ist. Was mich jedoch am meisten betrübt, ist die Dunkelheit: wenn ich auf Arbeit gehe ist es dunkel und wenn ich nach Hause komme wird es auch schnell wieder dunkel. So ist aber der Lauf der Zeit und ich mache es mir in der Radioecke gemütlich. Der Empfang der Sendung nach der Umstellung auf die Winterfrequenzen im 49m Band ist schwierig. Auf der Frequenz 6155 kHz ist IRIB Teheran überlagert von anderen Sendern und auf der 6055 kHz kommt ab 18:00 UTC Radio China International als Störung hinzu, welche ich aber noch ausblenden konnte.

Aber der Monat November hat ja nicht nur eine dunkele Seite, wie ich oben geschrieben habe.

Am 09. November 1989 hat sich unser Leben geändert. Ich war zu der Zeit Soldat der Nationalen Volksarmee – aber ganz weit weg von den Brennpunkten der friedlichen Revolution. Ich war damals abkommandiert, eine Flugzeughalle an der polnischen Grenze aufzubauen und habe die Ereignisse des Mauerfalls über das Fernsehen mitbekommen. Dann musste ich noch bis Mai 1990 in der Armee bleiben – aber auch dort hat sich einiges geändert. Der Ton wurde sanfter und die politische Bildung schlief ein. Nach der Armeezeit bin ich in meinen alten Betrieb zurück – habe einige Monate gearbeitet, kaum Geld bekommen. So habe ich in den alten Bundesländern Arbeit gesucht und diese auch gefunden. Es war eine Zeit, in der alles wegbrach – viele neue Dinge mussten wir lernen: Steuererklärung, Krankenkassen, Rentensystem, Versicherungen, Finanzen und noch vieles mehr hat sich innerhalb kürzester Zeit geändert. Träume wurde geträumt und sind manchmal wie Seifenblasen geplatzt.

So waren wir auch Wirtschaftsflüchtlinge. Wir haben in der alten Bundesrepublik in der Nähe von München – auch mit einiger Hilfe- schnell Fuß gefasst und unser Leben neu aufgebaut. Vieles ging ganz schnell – Dank der Kinder, manches, wie die Wohnungseinrichtung dauerte doch etwas länger.

Was hat uns in der Familie der Umbruch aber gelehrt? Sei wachsam gegenüber den einfachen Lösungen und den großen Versprechen, die andere Leute dir machen. Und: nichts ist in Stein gemeißelt: auch eine Gesellschaftsform, wie wir sie jetzt haben (und auch genießen) muss jeden Tag vor der Dummheit mancher großspurigen Vereinfacher verteidigt werden.

Der Mensch steht im Mittelpunkt und nicht, wo man herkommt.

Ihr sendet jeden Tag viele Informationen über Taiwan, es macht mir viel Spaß Euren Sendungen zu lauschen – dafür vielen Dank!

Dieses Mal habe ich einen Einblick in mein Leben gegeben. In einen wichtigen Abschnitt, der alles – aber wirklich alles verändert hat. Ich möchte für heute schon wieder schließen, ich wünsche allen Redaktionsmitgliedern viel Glück und Gesundheit. Viele Grüße aus Deutschland Ihr Hörer Lutz Winkler“

Das war wirklich interessant, was Herr Winkler berichtet hat, wir danken unserem Hörerfreund für die Schilderung seiner persönlichen Erlebnisse und wünschen ihm und seiner Familie weiterhin alles Gute.

Auch die nachdenklichen Gedanken von Stephan Lipsius aus Kassel, aus einer Mail, die er vor Kurzem im Zusammenhang mit dem Frequenzwechsel  an uns schickte, wollen wir noch vorlesen: 

„Wir leben in schwierigen Zeiten. Als Menschen, die von Gott als "Krönung der Schöpfung" geschaffen wurden, verhalten wir uns, wenn ich mir die vielen Kriege, Konflikte, den Klimawandel sowie generell den Umgang mit der uns anvertrauten Schöpfung vergegenwärtige, leider überhaupt nicht so, wie es ursprünglich in der göttlichen Ordnung vorgesehen ist. Inzwischen stimmt mich dieser Umstand sehr nachdenklich. Trotzdem gibt es natürlich auch immer wieder kleine Zeichen der Hoffnung im zwischenmenschlichen Bereich. Mit diesem kurzen Gedanken verbleibe ich für heute 

mit herzlichen Grüßen aus Kassel, Stephan Lipsius“

Die Hoffnung wollen wir nicht aufgeben, sowohl in Bezug auf die Frequenzen, als auch auf die zwischenmenschlichen Beziehungen. Deshalb schicken wir jetzt noch unsere Geburtstagsglückwünsche an Johann Ruff und Franz Schanza und wünschen den Geburtstagskindern sowie allen Hörerfreunden, ob sie geschrieben haben oder nicht, eine gute Zeit.

Bei all denen, die wieder einmal dazu beigetragen haben, dass in der Hörerpostsendung keine Funkstille herrscht, bedanken wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz besonders.

Bis bald und Khoda hafez - Gott schütze Sie!