Wir und unsere Hörer- Teil 240
Hörerpostsendung am 24.11.2019 Bismillaher rahmaner rahim Liebe Hörerfreunde, heute ist bei Ihnen Totensonntag, und deshalb möchten wir gerne an den 1. Todestag des Vaters von unserem lieben Hörerfreund und Bruder im Islam, Frank-Luqman Bresonik, erinnern, der vor genau einem Jahr, also am 24. November 2018 diese Welt verlassen hat.
In die kommende Woche fällt dann auch der Todestag unseres Hörerfreundes Andreas Pawelczyk aus Mannheim, der am 28.November vor 2 Jahren verstorben ist.
Wenn wir, die Lebenden, unserer Verstorbenen gedenken, würdigen wir nicht nur sie, sondern werden auch selber daran erinnert, dass unser eigenes diesseitiges Leben auch nicht ewig währt.
Nun aber werden wir wieder einige Hörerfragen beantworten. Es soll um Briefportogebühren und Briefkästen, die Public Relations von Rundfunkstationen und iranische Filmproduktionen gehen.
Unser Hörerfreund Michael Lindner schrieb:
„Heute im Zeitalter der E-Mail ist der liebe, gute Briefkasten wieder gefährdet, obwohl es in Deutschland angeblich noch 110.000 solche „Gelben“ geben soll. Trotzdem fällt auf, dass immer mehr Briefkästen abgebaut werden, bzw. nicht mehr geleert werden. Ja, liebe Freunde, wie sieht es mit der Geschichte der iranischen Briefkästen aus?“
Außerdem wollte Herr Lindner mehr über die aktuellen Postgebühren wissen und fragte zudem:
„Ist die alte Tradition des Briefeschreibens im Iran noch zeitgemäß oder wurde das zurückgedrängt durch E-Mails, Whatsapp usw., so wie das in Deutschland der Fall ist? Bei uns wird man schon als „altmodisch“ betitelt, wenn man verrät, dass man noch Briefe traditionell tippt bzw. mit der Hand schreibt.“
Wir beginnen bei der Frage nach den Briefkästen:
Laut jüngstem on-line-Bericht, der sich auf ein leitendes Mitglied des iranischen Post- und Fernmeldeamtes beruft, sollen die alten Briefkästen in den kommenden drei bis vier Jahren abgeräumt werden. Wahrscheinlich wird der schönste von ihnen dann bald das Post-und Telegraphen-Museum in der Nähe des ehemaligen jahrelangen Standortes der Deutschen Botschaft in Teheran zieren.
Eigentlich hätte man dies vorausahnen können. Nicht nur weil viele wie überall anderswo auch, auf die digitalen Möglichkeiten zur Versendung von Nachrichten umgestiegen sind, sondern auch weil die Postämter in den letzten Jahren die von ihnen frankierten Briefe der Kunden einbehalten haben, um sie selber weiterzuleiten. Früher musste man meist erst seine Briefe auf dem Postamt abwiegen lassen und frankieren, um sie dann noch eigenhändig in den Briefkasten zu werfen. Und nun haben die Briefkästen wohl ausgedient. Doch kein Anlass für nostalgische Gedanken, denn eine neue Generation von Briefkästen soll an die Stelle dieser Veteranen treten.
Die neuen Briefkästen sollen in einer Art öffentlichen Zelle, ähnlich einer Telefonzelle, untergebracht werden. Im oberen Bereich befindet sich ein Apparat zur Vorbereitung des Briefes. Im unteren Bereich ist dann der neue Kasten zum Einwerfen. Dieser Apparat hat eine Vorrichtung zum Frankieren und es heißt, dass man zukünftig auch die Möglichkeit zur Verschickung von Einschreiben mit dieser neuen Briefkastengeneration einrichten könne.
Die neue Einrichtung nennt sich "sanduq-e posti huschmand" – also etwa „intelligenter Briefkasten". Sobald ein Brief in den Kasten eingeworfen wird, geht eine Meldung beim nächstgelegenen Postamt ein. Außerdem soll wohl auch der Absender eine Benachrichtigung über sein Handy über die Briefkastenleerung erhalten.
Das Versuchsprojekt ist erst seit kurzem in Teheran angelaufen. Vor ungefähr 5 Monaten hat man begonnen, solche neuen Briefkästen an verschiedenen Stellen zu installieren. Bislang gibt es in Teheran erst 11 solcher Schmuckstücke. So kommt es, dass wir persönlich in dieser riesigen Stadt noch keinen gesichtet haben. Die neuen smart-Briefkästen sollen nach und nach in allen Städten die alten Briefkästen ersetzen. Das kann natürlich in der Praxis ein paar Jahre dauern und ist ohnehin eine Kostenfrage. Die alten Briefkästen tun es ja eigentlich auch noch. Zum Beispiel sind in der Kleinstadt Saveh, südwestlich von Teheran noch 30 der bekannten alten Briefkästen in Betrieb, und auf dem dortigen Postamt hatte man noch nichts von den neuen smart-Briefkästen gehört.
Wir werden sehen, ob und wie rasch sich das Briefkastenprojekt in Iran umsetzen lässt. Bis Ende des iranischen Sonnenjahres, also bis am 19. März 2020, sollen laut dem Direktionsmitglied des Post- und Telegraphenamtes 3000 Orte im Land mit diesen neuen "intelligenten Briefkästen" versorgt werden.
Übrigens ist die Post ins Ausland im Vergleich zum Einkommen sehr teuer geworden. Päckchen und Briefe werden deshalb oft einem verwandten oder befreundeten Flugreisenden zur Weiterleitung mitgegeben.
Hier nun ein kleiner Überblick über die Porto-Gebühren. Die Angaben erfolgen in Toman, wobei ein Toman 10 Rial in der offiziellen Landeswährung ist.
Für einen Luftpostbrief ins Ausland bis zu 500 g muss man je nach Entfernung zwischen 19.550 bis zu 30.600 Toman bezahlen.
Ab 501 bis 1000 g beträgt die Postgebühr schon 28.800 bis 54.400 Toman und die Versandgebühr für ein Päckchen von 1001 bis 2000 g beläuft sich auf 62.000 bis 95.700 Toman. Man bedenke, dass der Mindeststundenlohn eines Arbeiters um die 12.500 Toman beträgt. 62.000 Toman würden also bereits dem Mindestlohn für 5 Arbeitsstunden entsprechen.
Das Porto für die Inlandspost ist natürlich um ein Vielfaches billiger. Für einen normalen Brief beträgt es 1.100 Toman bei Verschickung innerhalb derselben Provinz und 1.800 Toman bei Verschickung in eine andere Provinz.
Ein Päckchen unter 5 Kilogramm kostet beim Versand in die Absender-Provinz 5.800 Toman und in eine andere Provinz 8200 Toman. 8200 Toman sind weniger als 1 Achtel der Gebühr für ein kleines Päckchen von 2 kg nach Deutschland.
Übrigens: Anstatt Briefe zu schreiben, haben die Iraner schon immer lieber telefonisch mit anderen Kontakt gepflegt, deshalb nutzen sehr Iraner heute die modernen Kommunikationsmöglichkeiten per Internet.
Zusätzliche Anmerkung:
Wir haben bewusst die Portogebühren für Auslandspost ins Verhältnis zu dem Stundenlohn eines Arbeiters gesetzt um zu zeigen, wie viel sie für jemanden ausmachen, der im Inland ein Einkommen in Toman hat. Bei Umrechnung in Euro würde der Eindruck entstehen, dass die Portogebühren im Iran niedrig sind. Das sind sie vielleicht noch für Inlandspost aber sicherlich nicht für Sendungen ins Ausland. Der Eindruck dass sie niedrig sind entsteht jedoch wenn wir die Gebühren in Euro angeben, zum Beispiel würde das Porto von 19,550 für einen Luftpostbrief bis 500 g nach Deutschland der Lohn eines iranischen Arbeiters für anderthalb Arbeitsstunden bedeuten, aber umgerechnet würde er nur circa. 1,5 Euro betragen. Das Porto für ein Luftpostpäckchen ins Ausland bis zu 2 kg, für das derselbe Arbeiter 5 Stunden arbeiten müsste, fiele in Euro ebenso niedrig aus, nämlich circa 4,8 Euro. Die Portogebühren im Iran für Auslandspost wären also nur im Ausnahmefall für jemanden niedrig, nämlich für Reisende oder für Iraner, die im Iran von einem größeren Euro-Einkommen im Ausland leben.
Herr Lindner wollte auch mehr über den Inlandsrundfunk in Iran erfahren und schrieb:
„In Deutschland und auch anderen europäischen Ländern ist es schon zur Tradition geworden, dass viele lokale Radiostationen jährlich einen sogenannten „Tag der offenen Tür“ veranstalten. Hier in meiner Heimat machen das zum Beispiel die drei Landesrundfunkanstalten, der Mitteldeutsche Rundfunk, also MDR-Thüringen, MDR-Sachsen und MDR Sachsen-Anhalt. Das sind wunderbare und sehr lohnende Veranstaltungen, da man hier nicht nur die Gelegenheit hat, Sendetechnik und Mitarbeiter kennenzulernen, sondern sich auch aktiv an so mancher Aktion beteiligen kann. Wenn man Glück hat, darf man sogar mal live den Wetterbericht sprechen, sofern man Mut dazu hat! So schafft man doch eine große Verbundenheit und für die Hörerzahlen sind solche Veranstaltungen immer gut. Nun zu meiner Frage. Werden solche Aktionen im Iran von den lokalen Radiostationen auch durchgeführt? Hört man im Iran mehr Radio oder hat das TV und Internet dazu beigetragen, dass Radiohören an Bedeutung eingebüßt hat?“
Dass das Radiohören an Bedeutung einbüßt, wenn neue Medien üblich werden, ist eigentlich eine natürliche Erscheinung, genauso wie die Bedeutung des Theaters nach Aufblühen der Filmindustrie zurückging. Im Iran finden neue Kommunikationsmittel rasch ihre Freunde. Aber keines der alten Medien wurde deshalb völlig vergessen.
Gemäß den Angaben des Stellvertretenden IRIB-Intendanten, Hamid Schahabadi, liegt der Index für das Radiohören im Iran über dem internationalen Durchschnitt von 27 bis 31 Prozent der Gesamtbevölkerung. Laut seinen Angaben von Herbst 2017 beträgt der Anteil der Rundfunkhörer in Iran 34 Prozent, wobei die meisten von ihnen mehr als 1 Stunde am Tag Radio hören.
Viele hören täglich länger als dieser Durchschnitt Radio, vor allen Dingen während der Arbeit – zum Beispiel Nachtwächter, oder Nachdienstpersonal sowie Hausfrauen und die Taxi- oder LKW-Fahrer, aber auch private Autofahrer. Der Lokalsender Radio Payam in Teheran mit Musik und Kurznachrichten jede Viertelstunde, ist eine große Hilfe bei dem enormen Teheraner Verkehrsaufkommen. Er meldet Verkehrsstaus und Umgehungsmöglichkeiten.
Das Radio ist auch in ländlichen Gebieten ein wichtiges Medium. Manchmal ist es aber auch an anderer Stelle geradezu unentbehrlich, zum Beispiel gehört ein kleines Transistorgerät in jede Reisetasche, die mit dem Notwendigsten für den Fall eines Erdbebens immer bereitstehen sollte.
Während des 8jährigen auferlegten Krieges erklangen über das Radio die Sirenen vor Luftangriffen und bei Entwarnung. Während der schweren Überschwemmungen in diesem Jahr erreichten Warnungen und Evakuierungsmeldungen die betroffenen Bevölkerungsteile außer über das Fernsehen und den Mobilfunk, auch über das Radio. Zum Beispiel hat das Radio der IRIB-Station in der betroffenen westiranischen Provinz Ilam laufend die dortige Bevölkerung über den aktuellen Stand unterrichtet und Warnmeldungen durchgegeben. Die gesamte Ausstrahlungszeit in diesem Zusammenhang betrug 5500 Minuten also über 90 Stunden.
Solche Leistungen des Radios sind schon an sich eine gute Eigenwerbung, ebenso wie die Vielfalt des Rundfunkangebots. Neben dem landesweiten Radio Iran mit seinem allgemeinen Programm gibt es viele iranische Sender, die sich besonderen Themen widmen wie Sport, Religion, Koran, Gesundheit, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Hörspiel, Musik, und weitere. Am beliebtesten sind zurzeit die Sender Radio Iran und Radio Dschawan – Letzteres ist speziell auf junge Leute zugeschnitten.
Nun aber speziell zu Ihrer Frage, Herr Lindner, über einen Tag der offenen Tür seitens der iranischen Sender.
Einen Tag der offenen Tür in dem Sinne gibt es eigentlich nicht. Die Sender gehen lieber selber unter die Bevölkerung um sich vorzustellen und erreichen auf diese Weise auch ein größeres Publikum. Im Falle von Teheran können wir einige konkrete Beispiele dafür nennen:
In den größeren Parks von Teheran veranstalten Radiosender zu besonderen Anlässen wie in den Sommerferien, oder bei Wohltätigkeitsfesten und an den Abenden des Ramadan-Monats open-air-Programme. Besonders das junge Publikum wird in das Programm mit eingebunden und Kinder dürfen auch schon mal auf die Bühne zu den bekannten Radiomoderatoren, um an einem Quiz oder Wettspiel teilzunehmen. Die Veranstaltungen werden zumeist live übertragen. Der Inlandsrundfunk begibt sich auch anlässlich von Messen und Ausstellungen unter die Bevölkerung.
Auf der internationalen Buchmesse im vergangenen Jahr haben sich mehrere Radiostationen zu verschiedenen Themen dem Besucherpublikum vorgestellt, wie zu Sport, Kultur, Wirtschaft, Bücherlesen, Diskussionen. Jeder Stand hatte sein Veranstaltungsprogramm, welches direkt übertragen oder über das berichtet wurde, und bei dem Autoren und Verleger und weitere Gäste zu Wort kamen.
Einige Radiostationen lassen sich etwas Besonderes einfallen: Zum Beispiel führte das auf Gesundheitsthemen spezialisierte "Radio Salamat" 2015 kostenlos auf der Teheraner Buchmesse Blutzucker- und Blutdruckmessungen durch und informierte über Gewichtskontrolle. Am Stand von Radio Iran konnten die Besucher bei der Presseausstellung vor zwei Jahren ihre Eignung als Radiosprecher testen.
Bei der Internationalen Koranausstellung während des Fastenmonats Ramadan hat natürlich auch das "Radio Maaref", welches sich religiösen Themen widmet, seinen Stand.
Auch große Ereignisse, wie die Fußmärsche anlässlich des Al-Quds-Tages, oder anlässlich des Jahrestages des Sieges der Islamischen Revolution, am 22. Bahman (11. Februar), sind Anlässe für Radiostationen einen Stand entlang der verschiedenen Fußmarschstrecken einzurichten.
Die Lokalsender anderer Provinzen dürfen aber auch nicht zu kurz kommen.
Es gibt ein Festival für Radio- und Fernsehproduktionen der iranischen Provinzen. 1993 fand es zum ersten Mal in Gilan, Nordiran, statt und ab 1997 auch in anderen Städten, wie in den südiranischen Städten Shiraz, Ahwaz und Abadan am Persischen Golf, im nordwestiranischen Urumia und in Sanandadsch in der westiranischen Provinz Kurdistan.
Die Produktionen lokaler Radiosender sind auf die Folklore ihrer Provinzen zugeschnitten und benutzen auch den lokalen Dialekt oder die neben der Amtssprache Farsi übliche, mündlich gepflegte Sprache der Bevölkerung wie Türkisch, Arabisch und Kurdisch.
In diesem Jahr fand das Festival für die Produktionen der Lokalsender im August in Bodschnurd, der Hauptstadt der nordostiranischen Provinz Nord-Chorassan statt. Es waren auch Gäste aus islamischen Ländern dabei. Radiosprecher und Berichterstatter wurden mit Preisen ausgezeichnet. Die Bevölkerung wurde mit Plakaten auf dieses Festival aufmerksam gemacht und in den Parks gab es Veranstaltungen, bei denen populäre Künstler auftraten und das Publikum mit den Leistungen des Radios und des Fernsehens in den einzelnen Provinzen vertraut gemacht wurde.
Um ein anderes Medium, nämlich den Film, geht es in der Frage von Nouri Streichert.
Herr Streichert schickte uns nach einer mehr als 10-jährigen Pause im Februar wieder mal einen Empfangsbericht. Am 19. Februar hat er bei uns einen Beitrag über das 37. Iranische Fadschr-Filmfestival gehört, und es ergaben sich daraus für ihn einige Fragen, nämlich:
„Wie viel Filme werden im Iran jährlich gedreht?
Werden auch iranische Filme im Ausland gedreht (z.B. in Deutschland)?
Werden auch Produktionen mit mehreren Ländern gedreht?“
Die Filmindustrie ist einer der wichtigsten und populärsten Kunstzweige in Iran. Produktionen mit mehreren Ländern sind seltener. Zu nennen wäre der mehrfach preisgekrönte Film „Schnee“ von der jungen bosnischen Regisseurin Aida Begic - eine Gemeinschaftsproduktion aus dem Jahr 2008 von Iran, Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Frankreich und Albanien. Gemeinschaftsproduktionen mit nur einem zweiten Land kommen häufiger vor.
Eine gewisse Skepsis auf iranischer Seite gegenüber ausländischer Beteiligung an der Produktion von iranischen Filmen ist durchaus berechtigt, denn oft entpuppt sich das Endprodukt als tendenziös gegen die iranische Kultur und gegen den Islam gerichtet. Es wird ein einseitiges Bild von Iran gezeichnet und iranisch-islamische Sitten werden missachtet und negativ dargestellt. Solche Filme werden zumeist letzten Endes nicht für die Aufführung in Iran zugelassen. Bezeichnender Weise erhalten sie aber auf ausländischen Filmfestivals Auszeichnungen.
Andererseits haben umgekehrt einige Filme, die Iran in Zusammenarbeit mit anderen Ländern gedreht hat, selten Aussicht auf internationale Filmpreise. Wie zum Beispiel die beiden iranisch-libanesischen Gemeinschaftsproduktionen „Wiedergeburt“ und „Abu Zainab“. Der Film „Wiedergeburt“ aus dem Jahr 2007 des iranischen Regisseurs Abbas Rafii mit libanesischer Schauspielerbesetzung handelt von einem jungen Matrosen, der nach seiner während der israelischen Libanonoffensive verschollenen Frau sucht. Zum anderen hat auch der gemeinsame libanesisch-iranische Film "Abu Zainab" von Ali Ghafari aus dem Jahre 2014, wenige Chancen auf Preiskrönung bei den großen internationalen Festivals, weil es darin um eine wohlhabende libanesische Familie geht, die opferbereit gegenüber der israelischen Aggression Widerstand leistet.
Bei gemeinsamen Produktionen wie dem Liebesdrama "Salam Bombay" kann es sein, dass ein anderes Land vollständig als Drehort gewählt wird. Der bekannte Film „Die Schildkröten können fliegen“, aus dem Jahr 2004, von dem iranischen Filmregisseur Bahman Qabadi, wurde in dem an die Türkei angrenzenden Kurdengebiet im Irak gedreht.
Weniger bekannt in Deutschland ist wahrscheinlich der Film "Von Karche bis Rhein" des iranischen Regisseurs Ibrahim Hatamikia aus dem Jahr 1992, obwohl Köln der Drehort war. Dieser Film handelt von einem der zahlreichen iranischen Opfer des Einsatzes chemischer Waffen gegen Iran durch den irakischen Ex-Diktator Saddam, der während der Kriegszeit die Substanzen für seine chemischen Angriffe unter anderen von deutschen Unternehmen erhielt.
Im Jahre 2018 drehte derselbe iranische Regisseur, Ibrahim Hatamikia, vornehmlich im Iran aber auch in Damaskus mit syrischen, libanesischen und iranischen Schauspielern einen spannenden Film über einen iranischen Piloten, der den Auftrag hat, Bewohner des syrischen Palmyra vor der IS-Terrormiliz zu retten.
Weitere gemeinsame Produktionen mit anderen Ländern wie Bangladesch, China, Südkorea, oder Finnland sind im Gespräch. In Kürze sollen in Kanada und den USA die Dreharbeiten für eine iranisch-kanadische Filmproduktion unter der Regie des Iraners Hatef Alimardani mit Teilnahme von in- und ausländischen Schauspielern beginnen. Der Titel des Films soll "Setareh-Basi" (Spiel mit Sternen) lauten.
Übrigens werden laut Angaben Anfang 2018 des iranischen Kultusministeriums durchschnittlich 90 Spielfilme im Jahr in Iran gedreht.
Soweit zu den Fragen unseres Hörers Nouri Streichert.
Am nächsten Sonntag ist schon der erste Advent, bis dahin dann also alles Gute und Khoda hafez - Gott schütze Sie!