Dez 04, 2019 13:39 CET

Hörerpostsendung am 1. Dezember 2019 Bismillaher rahmaner rahim - Herzlich Willkommen zu unserer heutigen Hörerpostsendung. Natürlich fällt uns heute die Begrüßung zur Sendung mit der Hörerpost schwerer als zuvor, denn nun sind wahrscheinlich die meisten unserer Hörerfreunde schon darüber informiert, dass auch bei IRIB in 3 Wochen die Kurzwellenfrequenzen abgeschaltet werden sollen.

Also am Sonntag in 3 Wochen können Sie uns dann wahrscheinlich nicht mehr über die Kurzwelle hören, es sei denn, dass ein Wunder geschieht. Davon können wir leider aber grundsätzlich nicht ausgehen. Ein solches Wunder können wir nur als Hoffnungsschimmer am Horizont in unseren Gedanken halten.

Mit dem Abschalten der Kurzwelle werden aber unsere Programme nicht abgeschaltet, dass sollten Sie sich immer vor Augen halten liebe Hörerfreunde.

An dieser Stelle möchten wir die bisherige offizielle Ankündigung der Änderungen bei der Ausstrahlungsstrategie bei IRIB-ParsToday vorlesen, die wir den meisten unserer Hörerfreunde per Mail zuschicken konnten.

Die entsprechende Nachricht auf unserer Internetseite wurde bis zum Samstagmittag schon über 220 Mal aufgerufen, was ein großes Interesse an dieser Meldung bekundet.

Hier also nochmal der Text:

Verehrte Hörerfreunde,

gemäß der neuen Ausstrahlungsstrategie von ParsToday, werden die Sendungen des deutschen Programms über Kurzwelle lediglich bis Ende des gegenwärtigen iranischen Monats Azar - gleich dem 21. Dezember 2019 ausgestrahlt. Im Einklang mit den neuen Richtlinien wird sich das deutsche Programm von ParsToday künftig auf einen stärkeren Auftritt im Internet konzentrieren. Vordergründig werden wir uns unserer Website sowie einer Präsentation unserer Programme als Podcast widmen. Genauere Details über neue Wege unsere Programme zu empfangen, werden wir Ihnen in den kommenden Tagen bekannt gegeben.

Bis dahin können Sie uns ab 25.11.2019 über Kurzwelle auf den kurzfristig veränderten Frequenzen 6190 kHz im 49 m-Band und 7295 kHz im 41m-Band empfangen.

Unser tägliches Programm können Sie auch weiterhin wie gewohnt über unsere Website parstoday.com/de  sowohl live als auch aus dem monatlichen Archiv abrufen.

Wir hoffen, dass die kommenden Änderungen für unsere Hörerschaft eine bessere Empfangsqualität und einen müheloseren Zugang zu unseren Programmen gewährleisten können.

Wir freuen uns darauf auch weiterhin über neue Medien mit Ihnen in Verbindung zu bleiben.

 

Schade, dass wir in der Hörerpostsendung am 1. Advent über dieses für sehr viele Hörerfreunde und natürlich auch für uns traurige Thema sprechen müssen. Aber Advent bedeutet ja bekanntlich Ankunft und Hoffnung. Und so hoffen wir, dass die neuen Wege bei IRIB-ParsToday auch in unserer Hörerschaft und bei den Freunden unserer Internetseite und unseres Landes  Anklang finden und im Laufe der Adventszeit, in der wir ja noch weiter über die Kurzwelle ausstrahlen, mehr Verständnis für diesen Schritt gewonnen werden kann.

Wir würden uns sehr über die Fortsetzung Ihrer Freundschaft und Verbundenheit mit unserem Sender freuen, liebe Hörerfreunde. Sicher wird das aber nicht allen von Ihnen möglich sein, da Sie aus sicher verschiedenen Gründen keinen Zugriff auf die neueren Medien haben. Wir sind natürlich interessiert nach vielen Jahren und Jahrzehnten auch weiterhin mit unseren Hörern in Verbindung zu bleiben und werden unser Bestes versuchen, das in die Praxis umzusetzen. Aber leider sind uns auch in mancher Hinsicht die Hände gebunden und wir können uns nicht über Entscheidungen in höheren Verwaltungsetagen bei IRIB hinwegsetzen.

 

Viele von Ihnen liebe Hörerfreunde haben auf die aktuelle Ankündigung bei uns per E-Mail reagiert und wir wollen gerne diese Reaktionen, die durchaus sehr unterschiedlich sind, heute vorlesen.

Seit dem 25. November wurden ja auch kurzfristig nochmal die Frequenzen geändert und so hoffen wir, dass Sie heute trotz allem einen guten Empfang haben, denn kurz vor der erneuten Frequenzumstellung meldete unser Breisgauer Hörerfreund, dass es keinen Empfang gab, bzw. am nächsten Tag dann doch wieder einen Empfang.

Beginnen wir nun die Reaktionen einiger Hörerfreunde vorzulesen.

Ralf Urbanczyk aus Eisleben machte auch auf einen wichtigen Punkt aufmerksam. Er schrieb am 25.November:„Ihre Ankündigung der neuen ParsToday-Ausstrahlungsstrategie, die ich auf Ihrer Internetseite lesen konnte, beinhaltet im Wesentlichen nur das Ende der Kurzwellenübertragung. Das ist zwar schade, doch die einstündigen deutschen Programme sollen als Internetstream weitergeführt werden. Darüber bin ich erst einmal froh, denn ein Ende der deutschen Programme aus Teheran wäre ein ganz großer Verlust für alle, die Informationen aus mehreren Quellen bevorzugen. Ich fände es fatal, mich bei den Informationen über den Iran ganz allein auf die Medien aus Deutschland verlassen zu müssen. Ich merke es bei den gegenwärtigen Berichten über die Proteste gegen die Benzinpreiserhöhung in Ihrem Land, wie einseitig diese sind.

Dennoch, mit der Aufgabe der Kurzwellensendungen macht sich ParsToday von ausländischer Infrastruktur abhängig, noch dazu in Ländern, die dem Iran nicht unbedingt freundlich gesonnen sind.  Wohin das führt, war beim Ende der Empfangbarkeit der Satellitenausstrahlung von PressTV mehr als deutlich zu sehen.

Ich bin am Iran, seiner reichen Geschichte, Kultur, Wirtschaft und dem Sozialwesen sehr interessiert. Deshalb werde ich natürlich Ihre Sendungen im Internet genauso oft hören, wie ich bisher die Kurzwellensendungen gehört habe. Als langjähriger und begeisterter Kurzwellenhörer, sehe ich dem Ende der Kurzwellensendungen aus dem Iran mit zwei weinenden Augen nach. Und insgeheim steht immer noch die Hoffnung, dass die deutschen Sendungen von ParsToday irgendwann einmal wieder auf die Kurzwelle zurückkehren.Mit besten Grüßen, Ihr Hörer Ralf Urbanczyk“

Wir danken Herrn Urbancyzk, der einige wesentliche Aspekte in seiner Mail angesprochen hat. In nächster Zeit werden wir noch genauere Erläuterungen geben, welche Umgestaltungen es in unserem Programm nach Abschaltung der Kurzwelle geben wird. Natürlich sind alle diese Neuerungen aber auch internetabhängig, auch für uns eine bedauerliche Tatsache.

Am 26. November reagierte unser Hörer Harald Süss aus Österreich folgendermaßen:

„Sehr geehrtes Team von der deutschen Redaktion,

Vielen Dank für Ihre Information über die Einstellung der Kurzwelle des Deutschen Dienstes.

Für mich selbst wird es schwierig werden, Online-Sendungen zu hören. Ich ziehe immer noch die Kurzwelle für solche Ausstrahlungen vor, weil man mit einem kleinen Empfänger auf Reisen unkompliziert und ohne Vorhandensein von Internet-Netzwerken noch Ihre Sendungen hören kann. Nach der Umstellung  werde ich das nicht mehr so leicht hören können.

Abschliessend noch meine Frage, ob diese Strategie nur die Deutschen Sendungen betrifft oder auch alle anderen Sprachdienste?

Bitte höflichst um Ihre Stellungnahme, vielen Dank!

Trotzdem weiterhin alles Gute  und viel Erfolg mit Ihren deutschen Programmen.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr Kurzwellenhörer  Harald Süss aus Österreich“

 

Wir bedanken uns auch bei Herrn Süss für seine Zuschrift. Bei ihm wird es im Gegensatz zu Herrn Urbanczyk nach der Abschaltung unserer Kurzwellenausstrahlung wohl viel weniger Gelegenheit geben unsere Programme zu hören, was wir sehr bedauerlich finden.

Auf seine Frage ob die Abschaltung der Kurzwelle auf alle IRIB-Sender zutrifft, können wir vorerst sagen, dass bei einigen Sendern schon vor längerer Zeit die Kurzwellenausstrahlung abgeschaltet wurde, bei anderen soll sie vorerst wohl noch weiter bestehen. Wir geben Ihnen darüber in einer der nächsten Sendungen noch genauere Auskunft.

Nun kommt unser Stammhörer Heinz-Günter Hessenbruch zu Wort:

„Liebe Redaktion,

die Nachricht hat hart getroffen, aber irgendwo im Innern hatte ich schon damit gerechnet.Es kann nicht sein dass Ihre Beiträge ungehört im Äther verpuffen.Und mit den SINPO-Werten der Hobbyfreunde ist das immer so eine subjektive Sache, ein Hobbyfreund bestätigte eine Sendung mit  SINPO:  5 5 5 5 5 , obwohl diese Station zu  der Zeit gar nicht gesendet hatte.

Ich hoffe nur, dass bei IRIB niemand entlassen werden muss.Liebe Grüße Ihr Heinz Günter Hessenbruch“

Herr Hessenbruch hat sich kurz gefasst, aber man kann merken, dass er sehr traurig ist. Realistischerweise hat er aber auch kurz auf die Schwächen der Kurzwelle aufmerksam gemacht. Wir danken unserem Stammhörer in Remscheid und sind sicher, dass er auch weiter am Empfänger – gleich welcher Art - bleibt.

Wir danken auch für seine Sorge über eventuelle Entlassungen, diesbezüglich möchten wir aber Entwarnung geben. Über langfristige Entscheidungen beim Sender können wir jedoch heute nicht spekulieren.

Realistisch, kurz und optimistisch äußerte sich unser Stammhörer Paul Gager aus Wien:

„Werte Redaktion!Danke schön für die Mail betreffend Änderungen bei IRIB-ParsToday, was ich betreffend der analogen Kurzwelle natürlich sehr bedauerlich finde.Aber dazu passt mein Lebensmotto:"Eine Tür schliesst sich und eine andere Tür öffnet sich."In diesem Sinne. Mit solidarischen Grüßen. paul gager“ 

Einer unserer Stammhörer und einer der wenigen Hörerfreunde, die Iran und unseren Sender auch schon einmal besucht haben, ist Volker Willschrey aus dem Saarland. Nun darf er bei uns zu Wort kommen: 

„Liebe Redaktion“

Vielen Dank für die Information. Das sind aber wirklich sehr, sehr traurige Nachrichten, denn das Einstellen der Sendungen auf Kurzwelle und die Beschränkung nur auf den Internetempfang, sind eine absolute Einschränkung für uns Kurzwellenhörer. Viele der Hörerfreunde haben keine Möglichkeit via Internet zu empfangen. Und gerade in der heutigen Zeit ist es doch so wichtig, dass die Informationen aus Iran hier ungestört empfangen werden können. Es ist doch die einzige direkte Inforamtionsquelle von Sendungen aus dem Iran.

Auch für die Hörerfreunde, die die Möglichkeit haben, IRIB über Internet zu hören, ist das eine Einschränkung, denn in der Vergangenheit musste ich des öfteren erleben, dass man Sendungen über parstoday nicht empfangen konnte.

Dadurch ist schon vorprogrammiert, dass es immer weniger Hörer werden. Und damit ist auch die Aufgabe von Ihnen, die Geschehnisse im Iran aus erster Hand wiederzugeben, aufs stärkste behindert.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass alle Rundfunksender, die die Ausstrahlung der Sendungen auf Kurzwelle eingestellt haben und nur noch via Internet zu hören sind, massiv an Hörern verloren haben. Und das möchte ich IRIB, mit dem ich so viele Jahre verbunden bin, wirklich nicht wünschen. Gerade heute brauchen wir die Informationen aus Teheran so sehr.

Ich kann nur hoffen, dass man bei den Entscheidungsträgern ein Einsehen hat und auch weiterhin auf Kurzwelle sendet.

Ich bleibe IRIB natürlich so lange wie möglich als Hörer erhalten, bedauere aber sehr die Einstellung der Kurzwellenausstrahlung

Ihr Hörerfreund Volker Willschrey“

Besten Dank Herr Willschrey für Ihre Ausführungen, denen wir natürlich auch zustimmen müssen, aber wir können wohl die Tatsachen nicht ändern, das ist der traurigste Teil an dem ganzen Geschehen.

OM Bernd Seiser malt die Zukunft der internationalen Sender nach Abschaltung der Kurzwelle sehr düster aus:

„Liebe IRIB-Redaktion,

nach der Abschaltung der Morgensendung auf Kurzwelle blieb ja als Einsparung nur noch die Einstellung der Abendsendung.

Bei anderen Ländern war das so, nach Abschaltung der Kurzwelle gab es im Internet noch einige wenige Jahre deutschsprachige Programme und dann wurden in England, Schweden, Frankreich, Bulgarien, Serbien, Kroatien, Thailand ........ und so weiter alle deutschsprachigen Redaktionen aufgelöst. Wie lange wird es in Teheran dauern, bis die deutsche Sprache dann auch aus der IRIB-Internetseite verschwindet?

Bei der Abschaltung der Morgensendung brachten Hörerproteste nichts, so werden die Hörer auch nichts gegen die Abschaltung der Kurzwelle um 17:23 UTC erwirken. Die einzige Hoffnung besteht darin, dass sich die deutsche Redaktion selber dagegen wehrt, denn sonst kann es so gehen wie bei anderen Ländern, die deutschsprachige Redaktion wird mangels Hörerzuschriften aufgelöst und die Leute entlassen oder auf einen anderen Arbeitsplatz versetzt.

Bernd Seiser”

Wir danken auch Herrn Seiser für seine Ausführungen, die aber die Ereignisse für uns nicht besser machen. Wie es allerdings derzeit bei uns aussieht, wird uns die Arbeit nicht ausgehen, die Zukunft liegt in Gottes Hand.

 

Es bleiben noch viele Reaktionen aus dem Hörerkreis, die wir heute nicht mehr vorlesen können. Erfreulicherweise fand sich unter allen Reaktionen auch eine, in der Verständnis für die Entscheidung bei IRIB-ParsToday aufgebracht wird. Sie kommt von unserem langjährigen Hörer und Freund Stephan Lipsius aus Kassel:

„Sehr geehrte Redaktion, liebe Freunde,

vielen Dank für Ihre unten aufgeführte Mail mit der Information über die Einstellung der Ausstrahlung Ihrer Programme über Kurzwelle. Für diese Entscheidung habe ich Verständnis, wobei mir bewusst ist, dass ein Großteil Ihrer Hörerinnen und Hörer dies möglicherweise etwas anders sieht. Als Übertragungsweg ist die Kurzwelle nicht mehr zeitgemäß. Natürlich  verstehe ich, dass für Hobby-Freunde die "Kurzwelle" an sich ein Wert darstellt. Die vielen Empfangsberichte mit detaillierten Angaben zur Empfangsqualität, die Sie stets in Ihrer Hörerpostsendung zitieren, verdeutlichen dies anschaulich. 

Vor dem Hintergrund eines effektiven Einsatzes der vorhandenen finanziellen Mittel, die aufgrund der durch die US-Sanktionen bedingten wirtschaftlichen Probleme auch nicht beliebig aufgestockt werden können, ist es sicher sinnvoll in jene Technik zu investieren, die zukunftsfähig ist und darüberhinaus einen vergleichsweise einfachen Zugang zu Ihren Programmen und vor allem Inhalten gewährleistet. Denn primär sollte es ja gerade um diese Inhalte, Programme und Sendungen gehen und nicht so sehr bzw. vordergründig um ein bestimmtes technisches Format als Übertragungsweg zum Selbstzweck. Insofern halte ich die von ParsToday/I.R.I.B. getroffene Entscheidung für richtig und nachvollziehbar.

Herzliche Grüße und gute Wünsche, Ihr Stephan Lipsius“

 

Besten Dank für Ihr Verständnis Herr Lipsius, damit erleichtern Sie auch irgendwie unser Gewissen, obwohl wir für die Entscheidung bei IRIB nicht verantwortlich sind.

Aber grundsätzlich sind wir natürlich traurig, weil so viele unserer Hörerfreunde traurig sind über die bevorstehende Änderung.

In der nächsten Hörerpostsendung werden wir dann noch auf die weiteren Reaktionen eingehen, ebenso wie auf die bevorstehenden Änderungen bei unseren Programmen.

Wer uns auf dem traditionellen Weg wieder Post und Empfangsberichte zugeschickt hat, das werden wir auch am kommenden Sonntag mitteilen.

Abschließend senden wir noch herzliche Glückwünsche für die Geburtstagskinder der kommenden Tage, nämlich Peter Lehmann in Greiz und Peter Möller in Duisburg. Diesen beiden und Ihnen allen liebe Hörerfreunde alles Gute und eine gesunde erste Dezemberwoche!

Choda hafez – Gott schütze Sie!