Dez 12, 2019 15:59 CET

Wir besprechen heute drei weitere Verse aus der Sure 40, nämlich die Verse 7 bis 9. Der Vers 7 dieser Sure, die Ghafir bzw. Mumin heißt, lautet:

(40: 7 – 9)   

 

الَّذِينَ يَحْمِلُونَ الْعَرْشَ وَمَنْ حَوْلَهُ يُسَبِّحُونَ بِحَمْدِ رَبِّهِمْ وَيُؤْمِنُونَ بِهِ وَيَسْتَغْفِرُونَ لِلَّذِينَ آمَنُوا رَبَّنَا وَسِعْتَ كُلَّ شَيْءٍ رَّحْمَةً وَعِلْمًا فَاغْفِرْ لِلَّذِينَ تَابُوا وَاتَّبَعُوا سَبِيلَكَ وَقِهِمْ عَذَابَ الْجَحِيمِ                                       

„Die Engel, die den Thron tragen, und diejenigen, die in seiner Umgebung sind, lobpreisen ihren Herrn und glauben an Ihn und bitten um Vergebung für diejenigen, die glauben (und sie  sagen): `Unser Herr, Du umfasst alles in Deiner Barmherzigkeit und Deinem Wissen. So vergib denjenigen, die bereuen und Deinem Weg folgen, und bewahre sie vor der Strafe des Höllenbrandes.`“ (40: 7)

 

Dem Koran ist zu entnehmen, dass die Engel als Beauftragte Gottes  in der Daseinsordnung tätig und in vielen Angelegenheiten Vermittler zwischen Gott und dem Menschen sind. Aus dem obigen Vers 7 der Sure 40 erfahren wir, dass sie während der  Huldigung und Dankespreisung Gottes aus nächster Nähe außerdem Fürsprache einlegen und Ihn um Vergebung für die Gläubigen bitten. Sie bestätigen einerseits in ihrem Gebet, dass Gott alles über die Fehlschritte der Gläubigen weiß, denn sein Wissen umfasst ja alles. Da  ebenso alles von Seiner Barmherzigkeit umfasst wird, bitten sie Gott andererseits auch darum,  dass er denen verzeihen möge, die ihre Sünden bereuen und nicht zulässt, dass sie im Inferno enden.

Dieser Vers gibt den Gläubigen frohe Kunde davon, dass die Träger des Gottesthrones, welche zu den stärksten verborgenen Mächten der Welt gehören, sie unterstützen. Diese Engel beten für die Gläubigen und bitten Gott, dass er diese in Seine unendliche Barmherzigkeit mit einschließt, ihnen die Sünden vergibt und sie vor der Höllenstrafe rettet. Sie bitten gemäß diesem Wort Gottes für die Gläubigen um Erfolg im Diesseits und im Jenseits. Diese frohe Kunde stärkt enorm die Hoffnung derer, die glauben.                      

Jemand der  spürt, dass die Welt nicht auf das Reich der sichtbaren Dinge und die materielle Ordnung beschränkt ist, sondern dass in ihr eine verborgene Macht existiert, welche die Gläubigen unterstützt, besitzt einen starken Rückhalt im irdischen Leben mit allen seinen Härten, seinem Leid und seinen Gefahren.  Ein solches Gefühl verleiht dem Menschen Hoffnung, Frohsinn, Energie und Ausdauer auf dem Wege Gottes.

 

Wir können uns also Folgendes einprägen:

 

Erstens: Es ist eine frohe,  hoffnungsspendende Botschaft, dass die Thronengel um Vergebung für die Sünden der Gläubigen bitten und sie unterstützen. Diese frohe Kunde wirkt ermutigend auf die Anhänger der Gotteslehre und lässt ihre Standhaftigkeit wachsen.

Zweitens: Es ist etwas Gutes, für die anderen zu beten. Wir sollten uns an den Engeln ein Beispiel nehmen und wie sie für die anderen beten und Gott um ihr Wohl bitten.

Drittens: Die Verbindung des Menschen zu Gott und zu den Engeln sind der Glaube und das rechtschaffene Handeln. Wenn diese Verbindung fest und stark  ist, wird der Mensch vor dem Absturz im Diesseits und Jenseits sicher sein.

                         .

Die Verse 8 und 9 der Sure Ghafir sind wie folgt:

 

رَبَّنَا وَأَدْخِلْهُمْ جَنَّاتِ عَدْنٍ الَّتِي وَعَدتَّهُمْ وَمَن صَلَحَ مِنْ آبَائِهِمْ وَأَزْوَاجِهِمْ وَذُرِّيَّاتِهِمْ ۚ إِنَّكَ أَنتَ الْعَزِيزُ الْحَكِيمُ

„`Unser Herr, lasse sie in die Gärten Edens, die Du ihnen versprochen hast, eingehen, (sie) und wer rechtschaffen ist von ihren Vätern, ihren Ehepartnern und ihren Nachkommen, Du bist ja der Allmächtige und Allweise.`“ (40: 8)

 

وَقِهِمُ السَّيِّئَاتِ ۚ وَمَن تَقِ السَّيِّئَاتِ يَوْمَئِذٍ فَقَدْ رَحِمْتَهُ ۚ وَذَٰلِكَ هُوَ الْفَوْزُ الْعَظِيمُ

„`Und bewahre sie vor den Übeln. Wen Du an jenem Tag vor den Übeln  bewahrst, dessen hast Du dich ja erbarmt, und das ist der großartige Erfolg.`“ (40: 9)

                                   

Wir haben aus dem vorherigen Vers  7 der Sure 40 erfahren, dass die Engel Gott um Vergebung für die Gläubigen und Befreiung von ihren Sünden und Rettung vor Strafe bitten.  Gemäß Vers 8 bitten sie Gott ebenso darum, dass er die Gläubigen ins Paradies einkehren und dort ewig, zusammen mit den Mitgliedern ihrer Familie, weilen lässt. Natürlich gehören nur diejenigen dann noch zur Familie des Gläubigen, die es würdig sind, ins Paradies zu gelangen. Am Jüngsten Tag reichen die irdischen Beziehungen, die aufgrund von Heirat oder Blutsverwandtschaft entstanden, nicht aus, damit der Gläubige mit Kind, Eltern und Ehepartner zusammen bleiben kann. Wie aus Vers 8 hervorgeht, setzt die Einkehr von diesen ins Paradies deren Rechtschaffenheit voraus. 

Es besteht die Hoffnung, dass Gott  die Paradiesbewohner erhört, wenn sie Ihn darum  bitten, dass Er ihre Eltern und ihren Ehepartner  und ihre Kinder an ihrer Seite sein lässt und dass Gott jedem von diesen gnädig und großzügig vergibt, der grundsätzlich würdig ist, und sie alle im Paradies zusammenführt. Die  göttliche Macht und Weisheit lässt eine solche Hoffnung zu.

Gott hat an einer anderen Stelle im Koran, nämlich im Vers 21 der Sure 52 (Tur)  versprochen: „Und denjenigen, die glauben und denen ihre Nachkommenschaft im Glauben nachfolgt, lassen Wir ihre Nachkommenschaft sich (ihnen) anschließen.“ Diese Botschaft zeigt auch, wie wertvoll die Familie und die guten Beziehungen zwischen ihren Mitgliedern für Gott sind.                       

Auch Vers 9 der Sure 40 gibt eine Bitte der Engel für die Gläubigen wieder, nämlich die Bitte, dass das Üble  im Diesseits und Jenseits von den Gläubigen  fern bleibe.  Aus dieser Bitte der Engel geht hervor, dass es eine Barmherzigkeit und Gnade Gottes ist, wenn er die Gläubigen im Diesseits und im Jenseits von dem Üblen fernhält.  Die aufrichtigen Gläubigen sollen sorglos und respektvoll und in Ehren das Paradies betreten.

Eines liegt auf der Hand: Jemand, für den die Engel beten und der vor dem Inferno gerettet und ins Paradies der göttlichen Gnaden einkehren darf, hat die höchsten Stufen des Glücks erreicht. Ein höheres Glück  kann man sich nicht mehr für den Menschen vorstellen.

                    

Wir können uns einprägen:

 

Erstens: Die Engel und Freunde Gottes beten für die anderen.  Anstatt diejenigen zu verwünschen, die Sünden  begangen haben, bitten sie Gott um Seine Barmherzigkeit und Vergebung für sie.

Zweitens: Solange jemand noch nicht von der Befleckung durch die Sünde rein geworden ist, bringt er nicht die Eignung für den Einlass in das göttliche Paradies mit sich.

Drittens: Die paradiesische Sicherheit vor  materiellen und immateriellen Schäden  ist ein großer Erfolg.