Teil 853: Sure Gafir (Der Vergebende) Vers (13-15)
Teil 853: Sure Gafir (Der Vergebende) Vers (13-15)
Zurzeit besprechen wir die Sure 40, Sure Ghafir. Heute möchten wir uns drei weitere Verse anschauen. In den Versen 13 und 14 dieser Sure heißt es:
(40: 13- 15)
هُوَ الَّذِي يُرِيكُمْ آيَاتِهِ وَيُنَزِّلُ لَكُم مِّنَ السَّمَاءِ رِزْقًا ۚ وَمَا يَتَذَكَّرُ إِلَّا مَن يُنِيبُ
„Er ist es, Der euch Seine Zeichen zeigt und euch vom Himmel Versorgung herabsendet, doch keiner außer dem lässt sich ermahnen, der sich (Allah) reuig zuwendet.“ (40: 13)
فَادْعُوا اللَّـهَ مُخْلِصِينَ لَهُ الدِّينَ وَلَوْ كَرِهَ الْكَافِرُونَ
„So ruft Allah an, (wobei ihr) Ihm gegenüber aufrichtig in der Religion (seid), auch wenn es den Ungläubigen zuwider ist.“ (40: 14)
In den vorherigen Versen wurde beschrieben wie es den Götzenverehrern und den Ungläubigen im Jenseits ergehen wird. Daraufhin weist der Koran in den obigen Versen auf die Zeichen für den Einen Gott hin.
Es gibt zahllose solcher Zeichen, denen die Menschen täglich begegnen. Gottes Zeichen sind überall im Dasein zu sehen. Der Himmel und die Erde, Berge und Täler und das Meer sowie die Lebewesen im Meer und auf dem Festland sind alles Zeichen, die auf ihren Schöpfer hinweisen. Sie sind den Menschen nicht verborgen. Gott weist an der obigen Koranstelle auch darauf hin, dass Er es ist, der den Menschen Versorgung schickt. Zu seinen wichtigen Zeichen gehören der Regen, welcher den Pflanzen, Tieren und Menschen Leben spendet. Ebenso ist das Sonnenlicht ein Zeichen Gottes. Ohne dieses würde alles Leben auf der Erde erlöschen.
Aber nicht jeder erkennt darin die Zeichen Gottes. Diejenigen, deren Herzen und geistiges Auge verschleiert sind, werden diese Hinweise auf Gott nicht gewahr. Erst diejenigen lassen sich durch diese Zeichen mahnen, die Umkehr zu Gott machen wollen, seinen Weg gehen möchten und ihr Herz von Hässlichem befreien.
Jemand der wirklich schläft wird nämlich wach, wenn man ihn ruft, aber jemand der sich schlafend stellt und gar nicht aufstehen will, der wird nicht die Augen öffnen, so sehr er auch gerufen wird.
Wenn der Mensch die Zeichen Gottes in der Daseinsordnung erkannt hat und ihm bewusst geworden ist, dass es nur den Einen Gott gibt, soll er auch nur Ihm dienen und nur Ihn anbeten und keine Teilhaber neben ihn stellen.
Natürlich ärgern sich die starrsinnigen Ungläubigen darüber, dass die Gläubigen nur den Einen Gott anbeten. Aber die Gläubigen werden durch den obigen Vers 14 der Sure Ghafir angespornt, sich nicht zu fürchten und ausschließlich Gott zu dienen, auch wenn es den Ungläubigen missfällt.
Wir können uns also merken:
Erstens: Unsere Umgebung ist voller Zeichen für die Einheit Gottes. Um von den Geschöpfen auf den Schöpfer zu schließen, genügt es, mit dem geistigen Auge die Welt um uns herum richtig wahrzunehmen.
Zweitens: Die Schöpfung eines jeden Lebewesens ist ein Zeichen Gottes und ein weiteres Zeichen für Ihn ist die nötige Versorgung, die Gott jedem Lebewesen für dessen Überleben bereitstellt.
Drittens: Es ist ein Zeichen für wahren aufrichtigen Gott-Glauben, wenn der Mensch seine Religion freihält von Aberglaube und Ketzerei und wenn er von falschen unsinnigen Bräuchen ablässt und anti-religiöse Gesetze für ungültig erklärt.
Viertens: Bei Glaubensfragen sollten wir uns nicht dazu verleiten lassen, andere zufrieden stellen zu wollen, sondern wir sollten uns nach Recht und Wahrheit richten, auch wenn es den Gegnern und den Ungläubigen nicht behagt.
Es folgt der Vers 15 der Sure 40 (Ghafir):
رَفِيعُ الدَّرَجَاتِ ذُو الْعَرْشِ يُلْقِي الرُّوحَ مِنْ أَمْرِهِ عَلَىٰ مَن يَشَاءُ مِنْ عِبَادِهِ لِيُنذِرَ يَوْمَ التَّلَاقِ
„Er erhöht die Rangstufen (der würdigen Diener) und ist der Herr des Thrones! Nach Seinem Geheiß sendet Er das offenbarte Wort demjenigen Seiner Diener, dem Er will, auf dass er (die Menschen) vor dem Tag der Begegnung (dem Tag der Auferstehung) warne.“ (40: 15)
Dieser Vers beinhaltet den Hinweis, dass Gott über alles herrscht und besagt in Fortsetzung des Verses 14, der zur aufrichtigen und ausschließlichen Anbetung Gottes aufruft, dass Gott über die Rangstufen der Menschen bestimmt. Je aufrichtiger Gläubige ihre Religion praktizieren, desto höher werden sie bei Gott eingestuft. Auch von den Propheten werden einige von Gott höher eingestuft, weil sie besonders schwere und viele Prüfungen bestanden haben und ihre ausschließliche Gottesliebe noch höhere Grade erreicht hat als die der anderen. Gott erhöht den Rang eines jeden gemäß seinem Ausmaß an unvermischter Gottesanbetung.
In dem obigen Vers 15 der Sure 40 heißt es, dass Gott der Herr des Thrones ist. Das bedeutet: Seine Macht umfasst alles. Niemand kommt gegen die Macht Gottes an.
Gott hat die Menschen nicht sich selber überlassen. Er hat sie mit den Dingen versorgt, die sie fürs Leben benötigen, worauf im vorhergehenden Vers 13 hingewiesen wurde. Aber er hat die Menschen auch mit geistiger Nahrung bedacht. Diese spirituelle Nahrung hat Er durch Seine Propheten und Gesandten den Menschen zukommen lassen, um sie vor dem Jüngsten Gerecht zu warnen.
Der Jüngste Tag ist in Wahrheit der Tag der Begegnung: der Begegnung des Menschen mit dem Herrn der Welten, wobei der Mensch natürlich Gott nicht erblicken wird, weil Gott keinen Körper hat. Außerdem ist der Jüngste Tag der Tag der Begegnung zwischen den Anführern des Rechtes und den Anführern des Unrechts und zwischen ihren Anhängern. Es ist der Tag der Begegnung der Guten mit den Guten, und der Tag, an dem der Mensch sich seinen guten und schlechten Taten gegenüber sieht. Es ist der Tag, an dem der Unterdrücker dem Unterdrückten begegnet - eine Begegnung mit der er nie gerechnet hat.
Ja, alle himmlischen Bücher und die Lehren der Propheten dienten dem Ziel, die Menschen vor dem großen Tag der Begegnung zu warnen.
Was wir uns merken können:
Erstens: Der Weg der Religion ist der Weg des inneren Wachstums und der Vervollkommnung, und Gott erhöht den Rang eines jeden, der sich auf diesem Weg anstrengt.
Zweitens: Gott bestimmt darüber, wem der Offenbarungsengel erscheinen und Seine Gebote mitteilen soll.
Drittens: Die Propheten sind Auserlesene Gottes. Gott wählt sie mit Seinem Wissen und in Seiner Weisheit.
Viertens: Die Propheten meinten es gut, wenn sie die Menschen vor den Gefahren des Lebens warnten. Wer auf diese Warnungen achtet, wird zu Glück und Seligkeit gelangen. Wer sie jedoch missachtet, wird Unglück und Vernichtung ernten.