Wir und unsere Hörer- Teil 253
Hörerpostsendung am 23. Februar 2020 Bismillaher rahmaner rahim - Was bewegte die Herzen und Sinne der Menschen in Deutschland und in Iran in der letzten Woche? Das neue Corona-Virus ist auf jeden Fall dabei, auch hier in Iran steht die Ausbreitung an ihrem Beginn und es gab schon Todesfälle.
Ausgangsort soll wohl die südlich von Teheran gelegene Stadt Qom sein, wo die ersten Opfer dieser Krankheit zu beklagen sind. Qom ist ein wichtiges schiitisches Theologie- und Pilgerzentrum in Iran. Wie es zum Auftreten des Virus dort kam, ist bisher noch nicht offiziell bekannt.
Besonders vor den Parlaments- und Expertenratswahlen am Freitag wurden in den sozialen Medien die Nachrichten über das neue Coronavirus (Covid-19) stark verbreitet, wohl auch um die Iraner vom Gang an die Wahlurnen abzuhalten. Gelungen ist das nicht, sicher hatte es aber auch Auswirkungen darauf. Die Live-Berichte sowohl nationaler als auch internationaler Medien haben gezeigt, dass sich die Menschen in Iran nicht abhalten lassen ihren nationalen Verpflichtungen sowie persönlichen Wünschen und Anliegen nachzukommen.
Auf einem anderen Blatt steht der schreckliche rassistische Anschlag in Hanau, bei dem ein weiteres Mal der schwelende Fremdenhass in der deutschen Gesellschaft zum Ausdruck gekommen ist. Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel bezeichnete ihn als Gift: „Rassismus ist ein Gift, Hass ist ein Gift“ sagte sie.
Wir versuchen auf jeden Fall durch unsere Sendungen zur „Entgiftung“ beizutragen, denn wenn sich Menschen mit anderen Kulturen und Religionen beschäftigen und sich darüber informieren, dann verstehen sie besser, dass alle, gleich welche Hautfarbe oder Religion sie haben, Menschen sind.
Diese aktuellen Themen kommen noch nicht in der heute vorliegenden Hörerpost vor, sicher werden wir in den kommenden Wochen dann Ihre Meinungen dazu erfahren können. Heute kommt erst einmal der Brief von Frank-Luqman Bresonik an die Reihe, den haben wir nämlich schon zweimal verschoben. Wenn er auch nicht mehr ganz aktuell ist – was auch auf den längeren Postweg zurückzuführen ist -, so wurde er doch mit viel Mühe handgeschrieben und sollte alleine schon deshalb „nicht unter den Tisch fallen“. Nun erfahren wir, was Herrn Bresonik in der letzten Zeit alles bewegte.
„Gladbeck, 9.Januar 2020
Bismillaher rahmaner rahim
As-salamu alaikum wa rahmatullahi wa barakatuh
Meine lieben Glaubensgeschwister, Brüder und Schwestern des Auslandsrundfunks in Teheran!
Gut eine Woche ist dieses neue Jahr 2020 inzwischen älter geworden und da die Zeit nicht stehen bleibt, ist rund um unseren Globus wieder einiges passiert.
Und so war es auch bei mir, als ich am 02.Januar das lockere Rohr meiner Toilette mit viel Druck im Mauerwerk befestigen wollte, verletzte ich dabei meinen Brustkorb so sehr, dass ich nun Tag für Tag starke Schmerzen durch eine angebrochene Rippe ertragen muss.
In diesem Moment kam mir Eure nette Grußbotschaft gerade recht und ich empfand es als sehr angenehm, nach so einer langen Zeit einmal wieder einen Brief von Euch in meinen Händen halten und Eure Grußkarte zum Jahreswechsel bewundern zu können. Somit bedanke ich mich ganz herzlich auch für Eure nette Zuschrift vom September 2019, die mich am 8.Januar 2020 hier in Gladbeck erreicht hat.
Aus Eurem Schreiben geht auch hervor, dass Ihr mir eine Gebetsunterlage geschickt habt. Sie ist allerdings noch nicht bei mir angekommen, was ich sehr schade finde. Doch allein der Gute Wille zählt ja schon und vielleicht findet ja die Person, in deren Besitz sie nun ist, Freude daran.
Ich jedenfalls hätte mich auch sehr darüber gefreut.
Weiter schreibt Frank-Luqman bezugnehmend auf unseren Brief:
„Ja, dass ist richtig, am 24. November 2019 jährte sich der Todestag meines lieben Vaters. Nach wie vor vermisse ich ihn sehr und besuche seit seiner Beerdigung täglich sein Grab. Der Schmerz dieses großen Verlustes ist immer noch in mir.
Es ist fast unglaublich wie stark doch die Bindung zu meinem Vater war.
Jedoch ist die Gewissheit, dass er Inshallah bei Allah ist, beruhigend für mich. Tag für Tag verrichte ich Bittgebete für meinen Vater.
Meinen letzten Brief und das Abschiedgedicht dürftet ihr mittlerweile erhalten haben, oder?
Wie ich von meinem Freund und Hörerkollegen Heinz-Günter Hessenbruch erfahren konnte, wird Radio Teheran doch nicht die Internationale Kurzwelle verlassen und über diesen Schritt in die richtige Richtung freue ich mich natürlich sehr.
Ja, es macht mich richtig glücklich und froh, dass mein Lieblingsradiosender in Teheran seine Programme in der deutschen Sprache weiterhin zur Ausstrahlung bringt. Nun ist es so, dass ich Eure Deutschsendungen an manchen Tagen per Kurzwelle empfangen kann und an anderen leider nicht. Doch das ist bestimmt wetterbedingt.
Im Sommer ist Radio Teheran bestimmt wieder regelmäßig gut zu empfangen.
Mit einem neuen Gedicht von mir, das die Überschrift Jahreswechsel trägt, möchte ich mich dann mit allen guten Wünschen für das Jahr 2020 bei Euch für heute verabschieden.“
Hoffen wir, dass heute einer der Tage ist, an denen uns unser Bruder im Glauben empfangen kann. Wir danken ihm auf jeden Fall und sind froh, dass wir über unseren Stammhörer Herrn Hessenbruch erfahren haben, dass die Gebetsunterlage doch noch bei ihm angekommen ist. Das ist die Hauptsache. Damit wollen wir ihm auch zeigen, das wir ihn nicht vergessen haben, auch wenn der Briefkontakt unsererseits sehr reduziert ist. Und er soll mit dem kleinen Geschenk wissen, dass wir durch unseren gemeinsamen Glauben bei seinen Bittgebeten für seinen Vater und den muslimischen Pflichtgebeten mit ihm verbunden sind.
Für sein Gedicht zum Jahreswechsel und das Gedicht zum seinerzeit angekündigten – und zum Glück nicht erfolgten – Abschied von der Kurzwelle, bedanken wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich.
In diesem Sinne hören Sie nun unser heutiges Lied.
Auf dem Postweg erhielten wir auch wieder einmal eine Zuschrift von Jürgen Hannemann aus Krefeld, der 10 Empfangsberichte von November und Dezember 2019 beilagen.
In seinen Zeilen vom 1. Dezember äußerte sich auch dieser Hörerfreund über die damals noch angekündigte Abschaltung der Kurzwelle. Seine Hoffnung wurde Wahrheit, denn er schrieb: „Na ja, noch ist nicht der 22. Dezember. Ich selber werde das Internet nur als Hilfsmittel nehmen, wenn es kein Kurzwellen-Programm mehr gibt. Die Kurzwelle bleibt mir nach wie vor an 1. Stelle“
Dann hoffen wir mal, dass Herr Hannemann auch die Fortsetzung unserer Kurzwellen-Ausstrahlung mitbekommen hat, und danken für seine Empfangsberichte.
Für seine gesundheitlichen Probleme, unter anderem eine Operation an seiner Hand, senden wir auf diesem Wege die besten Genesungswünsche.
In der Postmappe für die traditionell eingegangene Post ist jetzt nur noch der Empfangsbericht von Peter Möller vom 5. Januar. Besten Dank. Leider war der Empfang bei ihm in Duisburg „sehr schwierig“.
Wir hoffen, dass wir ihm mit der nächsten QSL-Karte auch mal wieder ein paar iranische Briefmarken mitschicken können, das ist nämlich sein Wunsch.
Per Mail kam mal wieder ein Empfangsbericht von Pavel Ivanov aus Belgorod in Russland, er konnte uns am 20. Februar mit SINPO 4 hören. Das bestätigt auch die angehängte Audio-Datei.
Wie immer hängte uns auch Hörerfreund Dieter Leupold einen kurzen Mittschnitt unserer Sendung an seine Mail, um die Empfangsqualität zu zeigen:
„Hallo werte IRIB - Redaktion
Heute wieder einige Zeilen an Euch im Funkhaus in Teheran. Die Nachrichten sind immer sehr ausfühlich im Inhalt.
Der Kurzwellenempfang war heute Abend, Sonntag den 16. Februar 2020 auf 7295 Khz recht brauchbar wie der Mitschnitt zeigt.
Die Kurzwellensendeanlage in Sirjan ist ja eine recht große Anlage mit vielen Kurzwellenantennen.
Euer Auslandsdienst sendet ja in vielen Sprachen. Meine Frage wäre, in wieviel Sprachen sendet der Auslandsdienst von IRIB ? und:
gibt es wieder eine Neuauflage der QSL - Karten ?
Wir haben zur Zeit einen recht milden Winter, am Sonntag hatten wir bis + 15°C. Im Iran ist es ja weitaus kälter.
Mit freundlichen Grüssen, Dieter Leupold aus Leipzig.“
Danke Herr Leupold für alles! Kurz zu Ihren Fragen: Der Auslandsdienst von IRIB-ParsToday sendet in rund 30 Sprachen.
Wir hoffen, dass es bald mal mit einer neuen Serie von QSL-Karten klappen wird. Danke, dass Sie das Thema angesprochen haben.
Wir freuen uns, mal wieder Post von Dietmar Wolf aus Hammelburg vorlesen zu können. Bei ihm war der Empfang bedauerlicher weise nicht so gut:
„Liebe Freunde in Teheran,
der Empfang war heute leider nicht so ganz stabil, siehe Video-Anhang, aber man konnte trotzdem der Sendung noch folgen. SINPO 4-3-3-4-3
Die Analyse von Herrn Hörstel war treffend nur befürchte ich, wird sie wohl nicht gehört werden?!
Den Beitrag der Hörerin bezügl. der Schönheitsoperationen fand ich interessant. Ich denke, ein Aspekt wurde hier aber nicht beleuchtet. Die plastische Chirurgie befasst sich auch mit Unfallopfern und gibt ihnen wieder ein normales Aussehen. Außerdem gibt es auch Personen die unter ihrem Aussehen leiden und psychische Störungen davon tragen. Auch hier hilft die plastische Chirurgie. Es ist also wie mit allen Dingen, es gibt eben immer 2 Seiten.“
Da geben wir Herrn Wolf recht, die plastische Chirugie hat viele wichtige Aufgaben, aber in dem Hörerbrief ging es nur um die eine Seite mit den extremen Auswüchsen auf dem Schönheitsmarkt. Ein Thema, dass den Zeitrahmen unserer Sendung sprengen würde.
Machen wir aber weiter mit dem Brief von Herrn Wolf in dem er sich auf die Zollgebühren für unsre Geschenke, die nicht als solche gekennzeichnet wurden, bezieht:
„Wegen den erwähnten Zollgebühren ist das immer so eine Sache. Da ist der deutsche Fiskus Spitze. Die Bürokratie treibt seltsame Blüten.... und genau dieser Bürokratie ist es auch geschuldet, warum der BER Flughafen auch nach 15 Jahren noch nicht fertig ist, während man in China in 10 Tagen ein komplettes Krankenhaus für die Corona Kranken errichtet hat.
Ja, die deutschen Beamten sind sehr speziell, auch ich hatte schon das Vergnügen mit einer Sendung von einem Radiosender. Ich habe dann die Gebühren bezahlt, die übrigens höher waren wie der Wert des Inhaltes.... aber bei Geschenken von Freunden sollte man niemals auf das Geld gucken, die gute Absicht zählt oder?
"In der Tat ist es ganz wichtig bei der Zolldeklaration, unbedingt „Gift“ also „Geschenk“ anzugeben, dann wird es evtl. günstiger.
An dieser Stelle wollte ich mich nochmals für die andauernde Kurzwellenübertragung bedanken. Es ist wirklich toll, dass sich die Führung entschlossen hat weiter zu machen,
PS: Das war mein bestes Weihnachtsgeschenk:-)
Über eine erneute QSL-Karte würde ich mich freuen.
Beste Grüße Dietmar Wolf“
Herr Wolf sieht die Sache anders als Herr Thiel, der es nicht eingesehen hat, warum er für ein Geschenk bezahlen sollte. Frank-Luqman Bresonik hat auch die Zollgebühren bezahlt. Es kommt ja auch immer auf die Summe an. Beide Standpunkte sind nicht falsch, es ist halt immer relativ und situationsabhängig. Mal sehen ob das Geschenk für Herrn Thiel wieder zu uns zurückkommt und wie es dann weiter geht.
Hier geht es auf jeden Fall jetzt mit einer Mail von Hörerfreund Dieter Feltes weiter, denn von ihm haben wir auch schon länger nichts mehr vorgelesen. Zu seinem Empfangsbericht vom 3. Februar schrieb er:
„Sehr geehrte Damen und Herren!
Vielen Dank für die Informationen aus dem Iran und den arabischen Ländern. In den vergangenen Wochen hatte unsere Regierung mit innerdeutschen Themen zu kämpfen. Dadurch wurden die außenpolitischen Ereignisse in den Hintergrund gestellt.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mehr Beiträge über die ländliche Bevölkerung in Ihren Sendungen bringen würden. Diese wären, so glaube ich, für manch einen Hörer auch sehr interessant.
Leider hat sich der Empfang in den vergangenen Wochen verschlechtert. Aber Hauptsache ist, Sie senden auch weiterhin auf Kurzwelle.
Ich wünsche Ihnen nun alles Gute und verbleibe mit den besten Grüßen
Ihr Hörer Dieter Feltes“
Herzlichen Dank lieber Hörerfreund. Ihr Wunsch über Meldungen von der ländlichen Bevölkerung lässt sich leider nicht so leicht erfüllen, denn die Hauptausrichtung unseres Senders liegt im Bereich Außenpolitik und Entwicklungen in der Region, in islamischen Ländern sowie Nachrichten im Zusammenhang damit. Wir geben Ihnen und anderen Hörerfreunden recht, dass dabei das Alltagsleben der Iraner zu kurz kommt. Jedoch ist insgesamt durch unsere Beiträge und Sendereihen, sowie auch Fotostrecken und Videos auf unserer Internetseite doch auch einiges zu erfahren. Ohne Internetzugang sind solche Informationen dann jedoch mehr eingeschränkt, das stimmt.
Ihren Wunsch, der ja auch ein Wunsch anderer Hörerfreunde ist, werden wir aber auf jeden Fall weiterleiten.
Wir bedanken uns heute abschließend noch bei unseren Hörerfreunden Volker Willschrey, Helmut Matt, Alfred Albrecht und Paul Gager für weitere Empfangsberichte. Auf ihre Zuschriften gehen wir demnächst ein. Mal sehen was in der kommenden Woche noch dazu kommt. Lassen wir uns überraschen.
Für die bevorstehende neue Woche seien Sie sich unserer besten Wünsche sicher. In diesem Sinne wie immer ein herzliches
Khoda hafez – Gott schütze Sie!