Mrz 16, 2020 14:36 CET

Wir beginnen diesen Teil mit dem Vers 77 der Sure Ghafir, Sure 40.  Dieser Vers beinhaltet Folgendes:

(40: 77 – 81)

 

فَاصْبِرْ إِنَّ وَعْدَ اللَّـهِ حَقٌّ ۚ فَإِمَّا نُرِيَنَّكَ بَعْضَ الَّذِي نَعِدُهُمْ أَوْ نَتَوَفَّيَنَّكَ فَإِلَيْنَا يُرْجَعُونَ

„So (o Prophet)  sei (gegenüber ihren Schikanen)  standhaft. Gewiss, Allahs Versprechen ist wahr. Ob Wir dich einen Teil dessen, was Wir ihnen androhen, sehen lassen oder dich (vorher) abberufen, (spielt keine Rolle). Zu Uns werden sie (in beiden Fällen) zurückgebracht (und ihre Strafe erleben).“ (40: 77)

 

Obiger Vers ruft den Gesandten Gottes und seine Anhänger zur Geduld gegenüber den Schikanen der Feinde auf. Die Gläubigen sollen nicht den Mut verlieren, weil die Gegner sie leugnen oder ihnen Steine auf den Weg legen... Im Gegenteil: Ihre Standhaftigkeit auf dem Wege Gottes sollte wachsen je mehr sie den verbalen Angriffen und feindlichen Maßnahmen der Feinde begegnen.  Dies, damit sie im Laufe der Zeit den Sieg davon tragen.  

Gott hat verheißen, dass die Leugner der Wahrheit bereits im Diesseits Gottes Strafen zu verspüren bekommen. Allerdings sollen wir nicht erwarten, dass diese Strafen Gottes unbedingt zu unseren Lebzeiten erfolgen. Ob wir sie noch erleben oder nicht: Die Verheißungen Gottes sind wahr und es ist nicht daran zu zweifeln, dass sie  eintreten werden. Wie dem auch sei, die vollständige Strafe erfolgt im Jenseits. Im Jenseits werden alle versammelt und werden sehen, wer von ihnen bestraft und wer belohnt wird.

 

Wir können uns merken:

Erstens:  Der Mensch muss gegenüber Problemen, denen er wegen seiner Treue zur Religion begegnet, standhaft und geduldig bleiben. Die Religiosität setzt dies voraus. Er darf also nicht aus Angst vor einigen Härten und Unbilden von der Religion und ihren lebendigen Lehren ablassen.

Zweitens:  Wenn Gott in Seiner Weisheit die Bestrafung  der Übeltäter hinausschiebt, dürfen wir dennoch nicht daran zweifeln, dass die Verheißung Gottes in Erfüllung gehen wird.

 

Der nächste Vers aus der Sure Ghafir (Sure 40), den wir nun besprechen, ist der Vers 78. Und zwar heißt es darin:

 

وَلَقَدْ أَرْسَلْنَا رُسُلًا مِّن قَبْلِكَ مِنْهُم مَّن قَصَصْنَا عَلَيْكَ وَمِنْهُم مَّن لَّمْ نَقْصُصْ عَلَيْكَ ۗ وَمَا كَانَ لِرَسُولٍ أَن يَأْتِيَ بِآيَةٍ إِلَّا بِإِذْنِ اللَّـهِ ۚ فَإِذَا جَاءَ أَمْرُ اللَّـهِ قُضِيَ بِالْحَقِّ وَخَسِرَ هُنَالِكَ الْمُبْطِلُونَ 

„Wir haben doch bereits vor dir Gesandte gesandt. Unter ihnen gibt es manche, von denen Wir dir berichtet haben, und unter ihnen gibt es manche, von denen Wir dir nicht berichtet haben. Kein Gesandter kann ein Zeichen bringen – außer mit Allahs Erlaubnis. Wenn dann Allahs Befehl (für die Bestrafung der Ungläubigen) kommt, wird der Wahrheit entsprechend entschieden, und verloren haben dann diejenigen, die (die Botschaft) für falsch erklären.“ (40: 78)

 

Im vorherigen Vers wird der Prophet zur Ausdauer aufgerufen, und dieser Vers tröstet ihn mit dem Hinweis darauf, dass vor ihm viele andere Propheten waren, die ähnliche Probleme hatten und dennoch festen Schrittes den Weg Gottes gingen. Gott hat dem Propheten die Probleme einiger seiner Vorgänger beschrieben, aber von vielen hat er ihm nicht berichtet. Der Prophet soll wissen, dass die Front des  Unrechts nicht nur in seiner Zeit sondern die ganze Geschichte hindurch, Recht und Wahrheit angefeindet hat.

 

Es hat immer eine Gruppe von hochmütigen Menschen gegenüber, die das Wort Gottes bekämpft haben und es nicht akzeptieren wollten. Oftmals haben sie sich nicht damit begnügt, sondern auch die Wahrheitsliebenden bekämpft, verfolgt und umgebracht, um Recht und Wahrheit auszulöschen.

Diese Leute sind eigensinnig, und laufend bringen sie neue hohle Argumente vor. Von den vorherigen Propheten haben sie ständig neue Wunder nach ihrem Geschmack verlangt. Unterdessen bestimmt Gott darüber, welche Wunder Er geschehen lassen will und selbst die Propheten können nicht darüber entscheiden. Sie sind ja keine Magier, die Zaubertricks solange einüben, bis sie das Publikum mit diesen scheinbar außergewöhnlichen Dingen, die nur eine Täuschung sind,  verblüffen können. Die Propheten vollbringen jedoch echte  Wunder und dies auch nur mit der Erlaubnis Gottes und mit Seiner  Macht. Diese Wunder sollen der Rechtleitung der Menschen dienen, den Geist erhellen und  die Wahrhaftigkeit eines Propheten bestätigen. Das Phänomen Wunder ist nicht dazu da, dass laufend gewisse Leute dem Propheten beliebige außergewöhnliche Taten abverlangen.

                      

Am Ende des obigen Verses wird nun hervorgehoben, dass die eigenwilligen Leute, die dem Unrecht und der Lüge zugeneigt sind, vor dem Jüngsten Gerecht ihr gerechtes Urteil erhalten. An jenem Tag sind die Wege zur Umkehr versperrt und den Unrechttuenden wird ihr Schreien und Jammern nichts mehr  nützen. Sie werden deutlich erkennen, dass sie in jeder Hinsicht die Verlierer sind. Sie haben all ihr Lebenskapital vergeudet und nichts gewonnen, sondern nur den Zorn Gottes auf  sich gezogen.

 

Wir können uns vergegenwärtigen:

 

Erstens: Der Koran empfiehlt an mehreren Stellen die Betrachtung der Geschichte früherer Völker und das Leben der früheren Propheten. Dies soll uns dazu anspornen, festen Schrittes den Weg Gottes zu gehen und uns davon abhalten, wegen Problemen und Hindernissen wankelmütig zu werden und die Hoffnung aufzugeben.

Zweitens: Alle Wunder der Propheten geschahen, weil Gott sie hat geschehen lassen wollen. Was sich einige von ihrem Propheten an Wundern wünschte, spielte dabei keine Rolle. 

Drittens: Der wahre Schaden zeigt sich im Jenseits und nicht im Diesseits.  Diejenigen, die das weltliche Leben vergöttern, denken, es sei ein Zeichen für ihr großes Glück, wenn sie Macht und Reichtum besitzen. Aber das Diesseits ist sehr flüchtig und diese abwegig Denkenden und Verirrten, betreten das Ewige Reich – das  Jenseits – mit leeren Händen. 

 

Wir wenden uns nun dem Inhalt der Verse 79 bis 81 der Sure Ghafir (Sure 40) zu. Diesen entnehmen wir Folgendes:

 

اللَّـهُ الَّذِي جَعَلَ لَكُمُ الْأَنْعَامَ لِتَرْكَبُوا مِنْهَا وَمِنْهَا تَأْكُلُونَ

„Allah ist es, Der für euch das Vieh hervorgebracht hat, damit ihr (teils) auf ihm reiten könnt; und ihr könnt (teils) von ihm essen.“ (40: 79)

 

وَلَكُمْ فِيهَا مَنَافِعُ وَلِتَبْلُغُوا عَلَيْهَا حَاجَةً فِي صُدُورِكُمْ وَعَلَيْهَا وَعَلَى الْفُلْكِ تُحْمَلُونَ 

„Und ihr habt an ihm (allerlei) Nutzen. Und damit ihr, auf ihm (reitend,) ein Ziel, das ihr in euren Brüsten (hegt), erreichen könnt. Und auf ihm und auf den Schiffen werdet ihr getragen.“ (40: 80)

 

وَيُرِيكُمْ آيَاتِهِ فَأَيَّ آيَاتِ اللَّـهِ تُنكِرُونَ 

„Und Er zeigt euch (laufend) Seine Zeichen. Welches von Allahs Zeichen wollt ihr nun nicht anerkennen?“ (40: 81)

 

Die Sure 40 (Ghafir) erinnert immer wieder an die Gnadengeschenke Gottes an den Menschen und ruft dazu auf, von Unglauben und Götzenverehrung abzulassen und nur den Einen Gott anzubeten. An obiger Stelle wird der Mensch auf den Segen des Viehs und den Nutzen, den das Vieh dem Menschen beschert, aufmerksam gemacht  Gott hat einige Tiere dazu erschaffen, dass die Menschen sie nutzen und im obigen Vers gibt Gott auch die Erlaubnis zur  Schlachtung von Tieren wie Kühen, Schafen und Kamelen und zum  Verzehr ihres Fleisches heraus. Anderenfalls wäre es dem Menschen ja nicht gestattet überhaupt ein Tier zu töten.

Abgesehen von der Ernährung vom Fleisch bestimmter Tiere, dienen einige von ihnen den Menschen als Reittier, wie zum Beispiel die Kamele in der trockenen heißen Wüste. Es gibt heute viele moderne Fortbewegungsmittel, aber für die Durchquerung einiger Gebiete wie Steinwüsten oder schmale Bergwege eignen sich auch heute noch Vierbeiner am besten. Das Vieh bringt den Menschen natürlich noch weiteren Nutzen in Form von Milch, Wolle und Leder.

Jedenfalls ist es ein weiteres Zeichen für die Gnade Gottes, dass der Mensch diese Art von Tieren zähmen kann, damit er sie als Reittier oder als Lasttier einsetzt.  Dieser Segen kommt dem Menschen auf dem Festland zugute. Die Möglichkeit mit Schiffen oder Booten Gewässer zu überqueren, um Waren oder Personen zu transportieren, ist ebenso ein großer Segen, auf den Gott an der obigen Stelle in der Sure 40 hinweist.

Gott hat also den Menschen Fortbewegungsmittel für das Festland und für die Gewässer zur Verfügung gestellt, damit sie einfacher an ihr Ziel gelangen.

Im Vers 81 werden wir noch darauf aufmerksam gemacht, dass wir überall Zeichen Gottes vor uns haben. Aber warum leugnen einige diese Zeichen? Es liegt daran, dass der Mensch in Wahrheit nicht für die göttlichen Gaben dankbar ist. Aus verschiedenen Gründen leugnet er die Zeichen Gottes.

 

Folgende drei Dinge können wir uns abschließend merken:

 

Erstens: Die Erde und alle Lebewesen wurden für den Menschen geschaffen und Gott hat uns gestattet, sie auf richtige Weise zu nutzen.

Zweitens: Obwohl das Vieh stärker ist als der Mensch, hat Gott es für ihn zahm gemacht. Dies ist einer der gnadenreichen Geschenke Gottes.

Drittens: Es ist typisch für die Menschen, dass sie undankbar sind. Sie nutzen und genießen die Gaben Gottes, aber sie leugnen den Geber dieser Gaben und sind nicht bereit, seinen Geboten zu folgen.