Apr 14, 2020 15:05 CET

Hörerpostsendung am 12. April 2020 Bismillaher rahmaner rahim - Bei Ihnen ist heute Ostersonntag liebe Hörerfreunde, der Tag, an dem die Christenheit die Auferstehung von Jesus aus seiner Grabstätte feiert. Vor 3 Tagen haben wir Schiiten in Iran und anderswo auf der Welt den Geburtstag unseres 12. Imams –Imam Mahdi –möge er bald in Erscheinung treten – gefeiert.

Auf das Erscheinen unseres letzten Imams, der im Verborgenen lebt, warten wir Schiiten und es

heißt, wenn er kommt dann wird er gemeinsam mit Jesus Christus das Gebet verrichten.

Gerade anlässlich der aktuellen Ereignisse in der Welt, insbesondere auch wegen der Corona-Pandemie, ist dieses nahe Zusammentreffen von zwei bedeutenden religiösen Feiertagen verschiedener Religionen bei denen es um einen Erlöser, einen Retter geh , für viele gläubige Menschen auch ein besonderes Zeichen.

Genauer gesagt fiel ja der Geburtstag von Imam Mahdi – Möge er bald in Erscheinung treten – auf den sogenannten Gründonnerstag. Der christlichen Geschichte zufolge hat Jesus an diesem Tag, dem Tag vor seiner Kreuzigung, mit seinen Jüngern den 12 Aposteln das Abendmahl gefeiert. Laut dem Johannesevangelium hat Jesus den 12 Aposteln vor dem Abendmahl die Füße gewaschen, um ihnen eine Lehre zu geben. Er sagte:

„Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.

Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“

Die Worte von Jesus vor rund 2000 Jahren haben auch heute noch Gültigkeit. Und wenn es heute heißt, das Religion, sprich das Christentum,  nichts mit der Politik zu tun haben soll, so zeigen die Worte von Jesus das Gegenteil. Und der Islam hat sich bis heute auch dagegen gewehrt Religion und Politik voneinander zu trennen.

Aber kommen wir zur Hörerpost, in der wir ja auch oft politische Stellungnahmen haben. Deshalb wollen wir heute mit einer solchen Zuschrift beginnen.

Heute lassen wir zuerst unseren Stammhörer Helmut Matt zu Wort kommen, es geht auch um das aktuelle Thema Corona-Krise. Die Mail von Herrn Matt ist noch von vor der Frequenzumstellung:

 

„Liebe Freunde von IRIB- Pars Today in Teheran,heute sende ich ihnen meine Empfangsberichte Nr. 2493 bis 2515. Die 2500-Marke ist überschritten, worüber ich mich in dieser unerfreulichen Zeit freue. Diese Empfangsberichte beziehen sich ausschließlich auf die Übertragung über den Satelliten Eutelsat Hotbird. Der Empfang war durchweg sehr gut.Leider wird ja die Kurzwelle weiterhin durch den Steve-Bannon-Kanal gestört, so dass lediglich die ersten 35 Minuten Ihrer Sendungen empfangen werden können. Da in wenigen Tagen ein Frequenzwechsel bevorsteht, dürfte sich eine Beschwerde bei der ITU gegen dieseUSA-Piraterie kaum noch lohnen. Wollen wir hoffen, dass diese Wellenpiraten nach dem Frequenzwechsel nicht weitere Störungen verursachen werden. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass IRIB auch mit dem Sommersendeplan wieder auf der internationalen Kurzwelle vertretensein wird - und selbstverständlich werde ich die Empfangssituation genau beobachten und Ihnen, wie gewohnt, berichten.“

Weiter geht es in der Mail von Herrn Matt so:

„Ja, nun sind wir ja jetzt angeblich Gefangene des Corona-Virus. So jedenfalls suggerieren uns dies unsere Regierenden und deren Einflüsterer - und so glaubt es auch die Mehrheit der Bevölkerung, die durch die massive Medienkampagne der vergangenen Wochen derart in Angst und Schrecken vor dem drohenden Tod aufgehört hat, klar zu denken und die plakativen Dogmen unserer herrschenden Klasse kritisch zu hinterfragen. Sehr richtig wurde in Ihren gestrigen ersten Tagesthema "Virus, Humanismus und Kapitalismus" festgestellt, dass die angeblicheCorona-Krise bisher nur einen kleinen Bruchteil der Opfer gefordert hat, die durch Grippewellen der vergangenen Jahre gefordert worden sind. Aber das hören die Eingeschüchterten Lemminge hierzulande nicht mehr, weil sie nur noch der Propaganda der Regierenden vertrauen. In Wahrheit, und auch das hat Ihr Kommentator in dem genannten Tagesthema sehr gutherausgearbeitet, handelt es sich nicht um eine Corona-Krise, sondern um einen extrem dreisten Versuch, für den drohenden Zusammenbruch des globalen Finanzsystems einen Schuldigen zu finden. Dieser Bösewicht heißt nun "Corona". Hinzu kommt, dass die angebliche Krise dazu genutzt wird, bürgerliche Freiheiten, Freizügigkeit und Demokratie im Schnellverfahren abzubauen. Plötzlich gib t es Ausgangssperren, Versammlungsverbote, Passierscheine, Überwachung der Mobiltelefone, Kontingentierung der Auszahlungen an Geldautomaten usw. - und niemand schreit auf! Alle haben Angst! Wer Kritik übt, wird als Verschwörungstheoretiker oder noch Schlimmeres gebrandmarkt und mundtot gemacht. Ich denke, am Ende dieses Prozesses wird von der Demokratie ein Scherbenhaufen übrigbleiben, die Menschen werden eine schwere Wirtschaftskrise mit Inflation und großer Arbeitslosigkeit erleben, der Mittelstand, der mit Fleiß und Sparsamkeit das bisherige System am Leben gehalten hat, wird enteignet und die Leute, die den Kollaps produziert haben, werden sich als Helden exponieren, weil sie ja angeblich Leben gerettet haben. Ich bin entsetzt und hätte mir bisher nicht ein derartiges Szenario vorzustellen vermocht! Soweit, stark verkürzt, meine Einschätzung der derzeitigen Lage.“

Die Einschätzung über die Ursache der Corona-Pandemie ist keine einfache Sache und es wurden schon die verschiedensten Spekulationen dazu angestellt. Wir lesen hier gern Ihre Stellungnahmen und Berichte dazu vor, ohne eine Beurteilung dazu abzugeben. Herrn Matt sagen wir auf jeden Fall vielen Dank für die Äußerung seiner Meinung zum aktuellen Thema.

Unser neuer schwedischer Hörerfreund Ulmar Quick hat die Corona-Krise als Anlass genommen um die Weltwirtschaft von seinem Standpunkt aus genauer zu beleuchten. Er schrieb:

„In jüngster Zeit bewies sich die in den letzten 30 Jahren völlig fehlerhafte Wirtschaftspolitik für eine Weltwirtschaft, die auf Neoliberalismus beruht. Es ist ein Versuch, die Wirtschaft der Nationen und die Selbstbestimmung durch die Weltwirtschaft zu ersetzen, in der die Macht in den Händen der globalen Giganten liegt und die Regierungen der Staaten auf ihre Helfer reduziert werden. Dies schließt nicht Gedanken ein, mit Krisensituationen umzugehen, in denen Importe und Exporte gestoppt oder behindert werden.“

Was aus diesem System in einer Krisensituation resultiert, beschreibt Herr Quick am Beispiel Schweden:

„Die Folge ist für Schweden, dass wir in den Regionen keine medizinischen Notfallbestände haben. Es wurde als unnötig erachtet, wir produzieren und exportieren nur das, was der schwedischen Wirtschaft einen großen Gewinn bringt, alles andere, importieren wir. Pflege und Schulbildung sind ebenfalls weitgehend in private Hände gelangt. Jetzt ist die Zeit der Prüfung. Das globale Wirtschaftssystem ist aus dem Spiel und es wird fast zur Panik führen, wenn wir viele Opfer von Corona bekommen. Dann gibt es nicht die Gesundheitsversorgung, die wir brauchen!

Wir sehen, wie vor allem große wirtschaftliche Kräfte die Entwicklung vorangetrieben haben. Und die Dinge sind schief gelaufen. Sie können ihre Fehler auch nicht logisch verteidigen. Jetzt weinen die Vertreter des Neoliberalismus und bitten den Staat um Hilfe in der Krise. Die Staatsmacht, die sie zu liquidieren und zu übernehmen versuchten, gibt den Banken Milliarden, damit sie diese als Kredite an die Unternehmen verwenden. Grundsätzlich sind es die Steuerzahler, die verlieren.“

Danke sagen wir auch Herrn Quick für seine Meinungsäußerung.

Jetzt ist es aber Zeit für unser heutiges Lied. Heute singt Alireza Asar über Hoffnungen.

Ein Appell an uns alle die Hoffnung nicht zu verlieren, auch nicht in Corona-Zeiten.

Mit diesem Lied grüßen wir auch das Geburtstagskind der kommenden Tage, unseren Glaubensbruder Frank-Luqman Bresonik und hoffen, dass er mit der Sommerfrequenz 7300 kHz wieder mehr Erfolg hat unsere Sendungen zu empfangen.

Wir haben weitere Mails zum Vorlesen, in denen es schwerpunktmäßig auch um die Corona-Krise geht. Nehmen wir zuerst die Mail von Stephan Lipsius aus Kassel, sie ist vom 17. März:

 

„Sehr geehrte Redaktion, liebe Freunde,

mit diesen Zeilen sende ich Ihnen viele gute Wünsche nach Teheran und hoffe, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihrer deutschsprachigen Redaktion wohlauf und gesund sind. Ich verfolge weiterhin die durch die Verbreitung des Coronavirus im Iran entstandene schwierige Situation und hoffe, dass sich die Lage bald wieder verbessern wird. 

 Auch in Kassel ist das öffentliche Leben praktisch fast zum Stillstand gekommen. Schulen und Kindergärten sind geschlossen, seit heute ist das Angebot im Personennahverkehr eingeschränkt, Straßenbahnen fahren nur noch tagsüber, das Angebot wurde halbiert. Ab morgen müssen alle Geschäfte mit Ausnahme von Supermärkten usw. schließen. Unsere hoch ausdifferenzierte Gesellschaft kommt offenkundig an ihre Grenzen. Die Welt wird nach dem Ende der Corona-Pandemie vermutlich eine andere sein. Wir müssen uns entschleunigen, bewusster und nachhaltiger leben. Das ist die mentale Dimension der Krise. 

Herzliche Grüße, alle guten Wünsche und bleiben Sie gesund! Stephan Lipsius“

Herzlichen Dank Herr Lipsius für die guten Wünsche. Sie haben einen sehr wichtigen Aspekt der Krise hervorgehoben: „Wir müssen uns entschleunigen, bewusster und nachhaltiger leben.“

Mitte März schrieb uns unsere Hörerfreundin Martina Pohl ihre Beobachtungen zur Corona-Pandemie:

„Liebe Redaktion von IRIBmomentan beschäftigen wir uns hauptsächlich mit einer Thematik, der Corona-Krise. Der Unsicherheitsfaktor spielt eine große Rolle. Angst und Besorgnis treten in den Vordergrund. Auch wenn es völlig ausreichend ist, sich die Hände im privaten Umfeld mit Wasser und Seife zu waschen, sind ausverkaufte Desinfektionsmittel eine Folge davon. Eine erhöhte Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln lässt das eine oder andere Regal im Supermarkt verwaist aussehen.Auch in unserer Region werden immer mehr Großveranstaltungen abgesagt, sämtliche Schulen und Kindergärten werden bis nach den Osterferien geschlossen.Italien hat es innerhalb Europas am schwersten erwischt. Die Lage dort ist ernst. Auch Südtirol wurde zum Risikogebiet erklärt.Überall spürt die Wirtschaft die Auswirkungen. Einige Branchen sind besonders betroffen, wie z.B. der Tourismus, die Luftfahrt oder die Kulturszene.Die Medien berichten täglich von weiteren Zunahmen an Coronafällen, und in Deutschland ist jetzt jedes Bundesland davon betroffen.Auch die Grippe oder Influenza ist eine höchst ansteckende Viruserkrankung. Es gibt vier Haupttypen davon, wobei der Typ A der gefährlichste ist. Man schätzt, dass diese echte Grippe alleine in der EU ungefähr 50.000 Todesopfer fordert.Südkorea und die Islamische Republik Iran sind ebenso stark von der Ausbreitung des Corona-Virus betroffen. Wie von Euch zu erfahren war, bleiben in Eurem Land Schulen und Universitäten vorerst geschlossen. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieses Virus nicht noch massiver auf dem Erdball ausbreiten wird und nicht noch mehr Menschenleben gefährdet. Hoffentlich geht der Alltagsbetrieb bald wieder zur Normalität über.Ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Redaktion auch weiterhin gesund bleiben.Viele Grüße von Eurer Hörerfreundin Martina“

Besten Dank sagen wir auch Frau Pohl für ihre Eindrücke und die guten Wünsche.

Gut eine Woche später, und zwar am 24. März,  setzte sich Michael Lindner an seinen Computer um im Zeichen der Corona-Epidemie einige Zeilen an uns zu verfassen:

 

„Liebe Freunde im Studio der deutschen Redaktion von IRIB in Deutsch!

Trotz oder gerade wegen der schweren Zeiten von Corona möchte ich per Mail ganz liebe Grüße in das Studio der deutschen Redaktion von IRIB schicken, um uns gegenseitig Mut zu machen, diesem schrecklichen Virus zu trotzen. Nun wurden auch in Deutschland drastige Maßnahmen ergriffen, um eine Ansteckung von Mensch zu Mensch möglichst zu unterbinden. Das verändert das Leben grundlegend, ist aber absolut notwendig. Schließlich wollen wir alle möglichst gesund diese weltweite Krise überstehen, um schnell zur Normalität zurückkehren zu können.

Meine Heimatstadt befindet sich im "Corona-Schlaf". Das öffentliche Leben ist ausgebremst, alles menschenleer, eine unwirkliche Realität, die Angst bereitet. Nur Apotheken, Arztpraxen und Lebensmittelmärkte sind noch geöffnet.

Wie ich schon in meiner Mail vom 17.03.2020 andeutete, ist plötzlich viel Freizeit entstanden, die es zu meistern gilt. Schließlich würde Langeweile die schon schwierige Lage noch verschärfen. Das will bestimmt keiner!

Ich beschäftige mich nun verstärkt mit Gartenarbeit, räume in meinem Hobbyzimmer hin und her und höre Radio bis tief in die Nacht. Untätig herumsitzen ist nicht mein „Ding“.

Für unsere Hörer und ihre Hobbyfreunde ist die Corona-Krise, wie einige von ihnen uns ja schon bestätigt haben, eine gute Gelegenheit ihrem Hobby wieder mal besser nachgehen zu können, was unter anderem uns und sicher auch die anderen internationalen Kurzwellensender freut.

Ob der Empfangsbericht von Herrn Reiner Jandke aus Jena vom 8. April auch eine Folge von Corona ist konnten wir allerdings noch nicht feststellen. Herr Jandke schrieb:

 

„Ihr Frequenzwechsel auf die 7300 kHz war eine gute Wahl. Ihre Sendung ist hier in Jena sehr gut zu hören. Auf dem Satelliten Hotbird 13 Grad Ost kann ich Ihre Abendsendung und die Morgensendung auch hören. Bitte schicken Sie mir eine QSL-Karte.

Viele Grüße von Ihrem Hörer Reiner Jandke aus Jena“

 

Bleibt uns nur noch Vielen Dank zu sagen an Herrn Jandke. Die SINPO-Werte waren sehr erfreulich und es gab die 4 dafür und eine 5 für Interferenzen, weil es nämlich keine gab.

Mit einer QSL-Karte wird es zu Corona-Zeiten vorerst wohl noch nichts.

Wir wünschen Ihnen liebe Hörerfreunde, dass Sie und wir weiter gut durch dieses Desaster für die Menschheit kommen und uns am nächsten Sonntag gesund und munter wieder treffen können.

Khoda hafez – Gott schütze Sie!