May 09, 2020 12:18 CET

Hörerpostsendung am 3. Mai 2020 Bismillaher rahmaner rahim - „Corona hat immer das letzte Wort“ – zu diesem Fazit kam einer unserer Hörerfreunde und damit begrüßen wir Sie alle liebe Hörer zur heutigen Hörerpostsendung mit den neuesten Zuschriften beziehungsweise mit dem, was mit ihnen im Zusammenhang steht. Wir wünschen ihnen besten Empfang.

Zu dem Schluss, dass derzeit immer Corona das letzte Wort hat, kam unser Stammhörer Heinz-Günter Hessenbruch, der uns seine Aprilberichte schickte:

„Guten Morgen liebe Freunde in Teheran,wünsche Ihnen und Ihren lieben Angehörigen einen guten Start in den Wonnemonat Mai.Wünsche Ihnen allen Glück und Gesundheit.Wenn auch der Briefkontakt vorläufig gestoppt ist, wir stehen dennoch in Verbindung - über den Äther, über die Wege des Internet und nicht zuletzt auch über das Medium der Gedanken.Es ist eine Gratwanderung, gleich was man tut, das Virus hat das letzte Wort.Alles liebe und Gottes reichen Segen, Ihr Stammhörer Heinz Günter Hessenbruch“

 

Herr Hessenbruch hört uns über Internet, kontrolliert aber immer auch die Kurzwellenausstrahlung. Diesbezüglich meldete er:

„Auf der Frequenz 7300 kHz konnte ich Ihren Sendungen mit O (gemeint ist der Buchstabe = nicht die Zahl null)  gleich 2 bis 3 empfangen. In der zweiten Monatshälfte dann etwas besser...also mit einer stabilen O = 3.“

 

Wir freuen uns über diese Meldung und auch die guten Wünsche von Herrn Hessenbruch.

Auch wir wünschen unserem Stammhörer in Remscheid alles, alles Gute, insbesondere auch im Hinblick auf seinen in der kommenden Woche bevorstehenden Geburtstag. Gesundheit und Wohlergehen stehen dabei an erster Stelle unserer Glückwünsche sowie der Wunsch, dass Herr Hessenbruch noch lange unser Stammhörer bleibt.

 

Einer, der der Feststellung von Heinz-Günter Hessenbruch darüber, dass Corona derzeit immer das letzte Wort hat, bestimmt zustimmen wird, ist unser langjähriger Hörerfreund aus dem Saarland, Volker Willschrey. Aus seiner Mail vom 27. April geht das ganz deutlich hervor:

 

 „Liebe Freunde von IRIB, 

wieder sind einige  Wochen vergangen und es wird Zeit, dass ich mich wieder bei Ihnen melde. Vielen Dank für Ihre immer interessanten Programme. Gerade in der Zeit von Corona ist es so wichtig, dass man auch Nachrichten aus aller Welt hört und nicht nur die ständig negativen Meldungen aus Deutschland.

Es ist wirklich schlimm, dass die Sanktionen der USA gegen jede Vernunft und Menschlichkeit immer noch weitergehen und damit auch Auswirkungen auf die medizinische Versorgung der iranischen Bevölkerung haben. Was soll man auch von einem Präsidenten halten, der seiner Bevölkerung vorschlägt, sich Desinfektionsmittel als Schutz gegen das Coronavirus spritzen zu lassen. Wie viele Menschen macht dieser Mann noch zunichte….

Es tut mir leid, dass der Ramadan in Iran nur im kleinen Kreise begangen werden kann.“

 

Über die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die seine Familie betreffen, schreibt Herr Willschrey:

 

„Was meine 96-jährige Mutter betrifft, die in einem Seniorenheim hier in Dillingen wohnt, ist alles unverändert: seit 15. März gilt dort ein generelles Besuchsverbot für alle Angehörigen. So bleibt nur die Konversation per Telefon, was nicht so einfach ist, da meine Mutter schwerhörig ist. Durch die lange Kontaktsperre verfallen viele der Bewohner in Depressionen.

Meine Frau Marise hat schlimmere Probleme. Ihre Mutter (89 Jahre alt) lebt alleine und ohne weitere Angehörige auf den Seychellen, fernab der Straße. Es kommt zwar eine Pflegerin, die nach ihr schaut, aber sie bedarf dringend der persönlichen Hilfe ihrer Tochter. Marise hatte für den 27. März einen Flug auf die Seychellen gebucht und wollte 4 Wochen dort bleiben. Aber die Seychellen haben am 18. März ein Einreiseverbot für alle Europäer ausgesprochen und Marises Flug mit Condor wurde annulliert. Wann ein Besuch bzw. Flug wieder möglich ist, steht in den Sternen.

Unsere Tochter Nadine, die 2018/19 ein Jahr arbeitslos war und im November eine Anstellung in Luxemburg bekommen hat, hat diese am 24. April wieder verloren, weil die Firma sich in der Zeit der Rezession zuerst von den Arbeitnehmern gelöst hat, die noch nicht lange dort beschäftigt waren, bzw. in der Probezeit. Nun ist sie wieder ohne Arbeit und hat auch keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld und muss sich zudem selbst versichern. Sie hat zwar eine Firma gefunden, bei der sie anfangen könnte, aber auch diese steckt in einer wirtschaftlichen Zwangslage dank Corona und muss sehen, wie es weitergeht. 

Also viele Probleme, wenn auch Gott sei Dank keine persönliche Ansteckung.

Ich hoffe, bei Ihnen ist alles weiterhin in Ordnung.“

Wir bedauern diese persönlichen Probleme bei den Willschreys sehr, und wünschen für deren Bewältigung alles Gute und Gottes Beistand sowie einen guten Ausgang.  Aus den 5 neuen Empfangsberichten aus dem Saarland  geht hervor, dass seit der Frequenzumstellung nun endlich mal bessere SINPO-Werte von schwerpunktmäßig 3 und auch 4 bei Herrn Willschrey erreicht werden. Das freut uns besonders.

 

Einen guten bis sehr guten Empfang bestätigte uns erneut unser Breisgauer Hörerfreund, und hatte bezüglich der Corona-Pandemie und ihren Folgen auch einige wichtige Äußerungen zu machen:

„Liebe Freunde von IRIB / Pars Today in Teheran,die erfreulichsten und besten Nachrichten dieser Tage sind, dass weiterhin die kritischen und stets interessanten Sendungen von ParsToday aus Teheran auf der Kurzwelle zu hören sind und, was mich besonders freut, dass der Empfang auf der neuen Frequenz 7300 KHz hierim Breisgau praktisch immer gut bis sehr gut ist. Hoffentlich bleibt das so bis zum Ende der Sommersendeperiode und hoffentlich werden sich nicht wieder US-Amerikanische Corona-Wellenpiraten der Frequenz bemächtigen.“

Weiter schreibt Helmut Matt:

„Und schon sind wir beim zweiten Thema: Corona liegt weiterhin wie Blei über der Welt. Ich bin entsetzt, mit welcher Ignoranz sich unsere "Regierung" über Recht und Gesetz stellt und sowohl die geltende Verfassung als auch die Rechte und Freiheiten der Menschen in diesem Lande mit Füßen tritt - ohne dass die Mehrheit der Bürger überhaupt widerspricht.

Dass das Schüren von Angst als Mittel zur Umsetzung der antidemokratischen Maßnahmen bewusst eingesetzt werden sollte, geht aus einem Strategiepapier aus dem Kanzleramt hervor, das vor einigen Tagen bekannt wurde. Wie gut dieses perfide Instrument wirkt, das zeigt sich am allgemeinen Schweigen der deutschen Bevölkerung und im widerspruchslosen Befolgen der Anweisungen des Regimes. Mich erinnert das alles an Zeiten, die ich bisher nur aus den Geschichtsbüchern kenne und vor denen unsere Eltern und Lehrer uns unser Leben lang gewarnt hatten.

Ich begrüße es zugleich sehr, dass Ihr Sender sich stets um eine objektivere Betrachtung dieses Themas bemüht. Insbesondere das Interview mit Christoph Hörstel, das vom 22. bis zum 24. April ausgestrahlt wurde, fasst die Widersprüche und Fehlentwicklungen der vergangenen zwei Monate sehr treffend zusammen. Ich schließe mich der Ansicht an, dass unser Regime ebenso wie die USA sich vollkommen unglaubwürdig machen, wenn Sie einerseits behaupten, sich von humanitären Aspekten leiten zu lassen, andererseits aber in solchen Krisenzeiten weiterhin an rechtswidrigen Sanktionen gegen den Iran festhalten und damit Millionen Menschen im Iran zusätzliches Leid zufügen. Herr Hörstel hat gut herausgearbeitet, wie man in Deutschland kritische Wissenschaftler mundtot macht und, um sie zu neutralisieren, und sie als Verschwörungstheoretiker brandmarkt.  Das sind Mittel und Vorgehensweisen, die ich ansonsten nur mit Diktaturen assoziiere und die in einer Demokratie nichts verloren haben. Von einer Demokratie ist in diesem Tagen ohnehin in Deutschland nicht mehr viel übrig geblieben. Vielmehr erleben wir gerade die Diktatur einer einzelnen Person. Einer narzisstischen und verantwortungslosen Hasardeurin, die sich in ihrer Alleinherrschaft gefällt und der die Zerstörung unseres Landes ganz offensichtlich vollkommen gleichgültig ist. Gern wüsste ich, was sie antreibt, unsere "Kanzlerin". Mittlerweile könnte man fast den Eindruck bekommen, als sehe sie sich als späte Vollstreckerin des Morgenthauplans.“

 

Herr Matt machte dann abschließend noch eine korrigierende Anmerkung und schrieb: „Der sehr angesehene und engagierte Professor Sukharit Bhakti stammt nicht, wie Herr Hörstel sagte, aus Taiwan, sondern aus Thailand. Ich denke, wir alle können uns glücklich schätzen, dass es in unserem Land solche mutigen Patrioten wie Herrn Bhakti gibt. Hoffentlich kommt bald einmal wieder die Zeit, in der die ganze ‚Welt der Lüge‘ hinweggefegt wird und Menschen wie Prof. Bhakti wieder wertgeschätzt werden.“ 

Wir sagen unserem Breisgauer Hörerfreund Danke für alle seine aufrüttelnden Zeilen und seine Wertschätzung unserer Sendungen.

Nun ist es Zeit für unser heutiges Lied inmitten der Sendung.

Mohammad Alizadeh singt nun das Lied mit dem Titel „Bruder“ für Sie liebe Hörerfreunde.

 

Wie beim letzten Mal schon angekündigt wollen wir nun die 3.Frage unseres Hörerfreundes Stephan Lipsius in Bezug auf die Corona-Krise beantworten.

Seine Frage lautete:

 

„Wird im Islam von Seiten (einzelner?) Gelehrter die Corona-Pandemie auch als Strafe Gottes verstanden oder ist eine derartige Sichtweise und Interpretation der Krankheit bzw. des neuartigen Virus dem Islam fremd?“

 

Auch dieses Mal hat sich eine unserer Kolleginnen der Beantwortung dieser Frage angenommen und schrieb:

 

„Lieber Herr Lipsius!

Diese Frage lässt sich nicht in einem Satz beantworten. Dennoch versuchen wir uns kurz zu fassen.

Aus der Sicht der Weltreligionen kann ein Unheil durchaus auch als Strafe interpretiert werden. Ein allgemein bekanntes Beispiel ist die Sintflut mit der das Volk Noahs bestraft wurde, worüber auch im Koran berichtet wird.

Das Wort Strafe kommt mehrere Hundert Mal im Koran vor und es bezieht sich nicht nur auf die Strafe Gottes im Jenseits.  Laut Vers 6  in der Sure 6 (Sure al-Anam) hat Gott viele Geschlechter wegen ihrer Sünden vernichtet. Und im Vers 65 der gleichen Sure heißt es über die Allmacht Gottes: 

(Prophet) Sag: Er hat die Macht dazu, euch eine Strafe von oben oder unter euren Füßen zu schicken oder euch in (gespaltene) Lager durcheinanderzubringen um die einen von euch die Gewalt der anderen kosten zu lassen!

 

Es kommt also nicht von ungefähr, wenn einige islamische Geistliche, auch schiitische, in dem Übel der Corona-Pandemie eine Strafe sehen. 

So hat der irakische Geistliche iranischer Abstammung, Ayatollah Hadi al- Modaressi, welcher für seinen Widerstand gegen das Saddam-Regime und die Ale Khalifa in Bahrain bekannt wurde, und der sich für die Frauenrechte einsetzt, den Ausbruch von Covid-19 in China als ein Zeichen für die Bestrafung dieses Landes durch Gott bezeichnet. Dieser schiitische Gelehrte hat dies damit begründet, dass die  muslimische Uiguren-Minderheit in China unterdrückt wird und, dass  die Bevölkerung sich zum Teil von Dingen  ernährt, die Gott verboten hat.  

Ayatollah Al Modaressi hat aber gleichzeitig  schon beim ersten Ausbruch in China alle Länder aufgerufen, eine weitere Verbreitung  des neuartigen Virus auf andere Völker zu verhindern.

Soviel wir den Ansprachen und Äußerungen von iranischen Geistlichen in den Medien entnehmen, liegt bei ihren Stellungnahmen zu dieser Krise der Schwerpunkt nicht darauf, dass es eine Strafe Gottes sein könnte, sondern vielmehr bei dem Ansporn zur Zusammenarbeit und freiwilligen Hilfen in der Corona-Krise. Außerdem bitten sie um Verständnis für die Schließung der Pilgerstätten und Moscheen sowie die Einschränkungen im sozialen Leben. Ebenso wurde und wird die Bevölkerung aufgerufen, finanziell schwächeren Landsleuten, die besonders unter der Krise leiden, durch Spenden zu helfen.  In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass  innerhalb der letzten beiden Wochen bereits große Summen an Spenden eingesammelt werden konnten, mit denen die  Versorgung bedürftiger Familien mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln finanziert wird. 

Doch zurück zu der Frage, ob Geistliche die neue Viruserkrankung zur göttlichen Strafe proklamieren.  Im Internet  haben wir bei Eingabe dieser Frage in Farsi das Video eines Geistlichen aus der nordostiranischen Pilgerstadt Maschhad gefunden. Er erklärt, wenn jemandem etwas zustößt, dürfe man nicht vorschnell annehmen, es sei  eine  Strafe Gottes. Vieles habe der Mensch selber verursacht. 

Tatsächlich gibt es auch dazu mindestens eine Stelle im Koran und zwar heißt es im Vers 41 der Sure 30 (Sure Al-Rum):

Unheil ist auf dem Festland und auf dem Meer erschienen aufgrund dessen, was die Hände der Menschen erworben haben.

Allerdings folgt danach folgendes Wort: Er (Gott) will sie damit einiges kosten lassen von dem, was sie getan haben, auf dass sie (dann) umkehren.

Dieser Zusatz verweist also erstens darauf, dass Gott will, dass die Menschen einige Folgen ihrer schlechten Taten zu spüren bekommen, als auch darauf dass Er, der Allbarmherzige, die Menschen nicht alles von diesen üblen Folgen spüren lässt. Und schließlich wird auch auf einen tieferen Sinn hingewiesen:

Die Menschen sollen umkehren von ihrem falschen Weg und  ihr Verhalten ändern.

 

Zu der islamischen Haltung gegenüber Unbilden im Leben erfährt man auch viel aus den schriftlichen Korankommentaren.

Laut dem Korankommentar des angesehenen iranischen Geistlichen Ayatollah Makarem-e Schirazi zu obiger Stelle im Koran, ist jedes in Erscheinung tretende Übel in Wahrheit eine Reaktion auf die Taten der Menschen und enthält zugleich einen erzieherischen Aspekt, welcher dem Allgemeinwohl zugute kommt.  

Wenn die Menschen erkennen, dass die Unbilden das bittere Resultat ihres falschen Verhaltens sind, werden viele von ihnen ihr Verhalten korrigieren, was sich positiv auf die Gesellschaft auswirkt.

Ayatollah Makaraem-e Schirazi bringt auch Beispiele für die unweigerliche Rückwirkung von schlechten Taten. Er schreibt: Jede schlechte Tat wirkt sich auf die Gesellschaft aus und über diese hat sie wieder eine negative Rückwirkung auf den Einzelnen, zum Beispiel führt Lüge zu Misstrauen in der Gesellschaft, und ein Unrecht löst weiteres Unrecht aus, oder die Missachtung der Rechte der Entbehrenden ruft Ablehnung und Hassgefühle hervor, und wenn sich diese Gefühle häufen, bringen sie die Grundlagen der Gesellschaft ins Wanken.

Dieser bekannte schiitische Rechtsgelehrte schreibt weiter, dass gemäß den islamischen Überlieferungen viele schlechte Taten Unheil zur Folge haben, ohne dass wir sofort einen natürlichen Zusammenhang zwischen Ursache (nämlich den Taten) und Wirkung (nämlich dem Unglück) erkennen.

Imam Sadiq aus dem Hause des Propheten (Friede sei mit ihm) mahnt uns Menschen:

„Die Zahl derer, die wegen ihrer Sünden die Welt verlassen ist größer als die Zahl derer, die eines natürlichen Todes sterben.“

Die Corona-Krise könnte also zumindest eine Mahnung an die Menschheit sein, genauso wie alles andere Unangenehme und Schmerzliche im Leben eine Mahnung ist. Zum Beispiel die Mahnung, dass das Leben vergänglich ist  – was ein Anstoß zum Nachdenken über den wahren Sinn des Lebens sein kann.

 

Damit verabschieden wir uns für heute von Ihnen und hoffen Ihnen eine Anregung gegeben zu haben, über den wahren Sinn des Lebens nachzudenken.

Khoda hafez – Gott schütze Sie!