Wir und unsere Hörer- Teil 267
Hörerpostsendung am 7. Juni 2020 Bismillaher rahmaner rahim - Die Hörerpostsendung ist heute in der Jahreshälfte angekommen, der Juni ist der 6. Monat ihres Kalenderjahres liebe Hörerfreunde, so schnell vergeht die Zeit. Die Halbjahresbilanz fällt ja nicht besonders gut aus, weil sich vorwiegend negative Ereignisse in den Vordergrund gedrängt haben.
Zu diesen sind aktuell auch noch die Proteste und das Aufflammen der Rassismusdebatte in den USA gekommen, die durch den brutalen Mord an dem Afroamerikaner George Floyd ausgelöst wurden, der von einem weißen Polizisten ausgeführt wurde. Wie groß muß der Hass dieses Polizisten und seiner Kollegen auf den schwarzhäutigen Mann gewesen sein???
Bestimmt hat dieser sich etwas zu Schulden kommen lassen, sonst hätte die Polizei ja nicht versucht ihn festzunehmen. Aber in einem Land, dass sich als großer Anführer der sogenannten demokratischen Länder ausgibt und unter dem Vorwand der Demokratieverbreitung in weniger entwickelten Ländern agiert und interveniert, darf da so etwas passieren ???
Aber dieses Thema geht zu weit für die Hörerpostsendung, obwohl es für alle wichtig sein sollte, wenn man die USA beurteilen will.
Zu den Hauptverursachern des Großteils der aktuellen globalen Probleme gehört aber das Coronavirus, über das wir alle lieber nicht mehr sprechen wollen, es uns jedoch nicht erspart bleibt, denn auch in der Hörerpost taucht es wieder auf. Wie zum Beispiel in der Mail unseres Stammhörers Helmut Matt:
„Liebe Freunde von IRIB / Pars Today in Teheran,Heute sende ich Ihnen meine Empfangsberichte Nr. 2566 bis 2586.Insgesamt kann man sagen, dass die Frequenz 7300 KHz eine sehr gute Wahl war. Jedenfalls kann ich mich hier im Breisgau nicht über den Empfang der deutschen Sendungen aus Teheran beklagen. Mit dieser guten Nachricht möchte ich meinen heutigen Brief eröffnen und zugleich noch nachträglich zum Eid al-Fitr, dem Fest des Fastenbrechens gratulieren und meine besten Wünsche übermitteln.
An meinen Empfangsberichten können Sie leicht erkennen, dass ich Ihre täglichen Sendungen wieder mit großem Interesse gehört habe. Besonders spannend sind immer die verschiedenen Interviews, die nach den Nachrichten ausgestrahlt werden. Ich freue mich, dass es Ihnen, insbesondere ihrem lieben Herrn Schahrokny, immer wieder gelingt, hochkarätige Gesprächspartner zu oft brisanten Themen zu gewinnen. Die Interviews sind immer sehr hörenswert und viele der dort geäußertenGedanken und Theorien kämen ohne Ihren Sender vermutlich überhaupt nicht zur Sprache. IRIB/Pars Today leistet in dieser Hinsicht regelmäßig einen wichtigen Beitrag zur journalistischer Offenheit und Transparenz, die andernorts leider nur noch mit Mühe zu finden ist.“
Weiter schreibt Herr Matt:
„Sehr gefreut habe ich mich in der letzten Ausgabe von "Wir und unsere Hörer", dass Ihre Redaktion nicht nur einen neuen, sehr jungen Hörer hinzugewonnen hat, sondern dass dieser sich auch gleich munter mit an den Diskussionen über brisante Themen beteiligt. Mir hat sein Beitrag sehr gut gefallen und es wäre nett, wenn Sie Dejan Berndt von mir grüßen würden. Weiter so, lieber Dejan Berndt!Über das Thema "Corona" wollte ich eigentlich gar nichts mehr schreiben. Es hat uns aber leider immer noch im Würgegriff. Hier im Land wird uns in den Medien täglich die immer größer werdende Zahl der Neuinfektionen präsentiert - vermutlich nur, damit die Stimmung der Angst am Leben erhalten bleibt. Was soll uns die hohe Zahl von Gesamtinfektionen denn auch sagen? Klar, dass diese täglich größer wird. Aber ist das relevant?Was ist mit der fast ebenso großen Zahl Genesener? Ganz andere Fragen müssten stattdessen gestellt werden: Frau Merkel, Herr Spahn, wo bleiben eigentlich die Massen an Toten, die prophezeit worden sind? Warum gab es in diesem Jahr eigentlich keine Grippetoten, ja nicht einmal eine Grippewelle? Das gab es noch nie! Frisst das Corona-Virus vielleicht die Influenzaviren auf? Und weiter: Warum hat die WHO Ende Januar 2020 eigentlich die Kriterien für das Ausrufen einer Pandemie massiv gelockert und kurz danach die Pandemie ausgerufen? Warum leiden unsereKliniken unter mangelnder Auslastung? Warum sind Klinik- und Pflegepersonal in Kurzarbeit? Wenn die Gefahr wirklich so groß sein soll, warum lassen sich die Politiker dann nur von wenigen ausgewählten Hof-Einflüsterern beraten, anstatt die besten Köpfe aus Wissenschaft und Medizin zusammenzurufen und gemeinsam zu beraten? Warum warten wir auf einen Impfstoff gegen ein Virus, das sich bis zu dessen Fertigstellung bereits mindestens dreimal mutiert haben wird? Warum werden wir gezwungen, Masken zu tragen, die "nicht schützen" (siehe Aussagen derHerren Dr. Drosten und Montgomery)? Fragen über Fragen? Und warum diskutiert man über "R-Werte", zweite Wellen (von was eigentlich?) und gefälschte RKI-Daten, anstatt darüber, wie man nach dieser maßlosen Gehirnwäsche wieder ein normales Verhältnis zu Leben, Krankheit, Selbstbestimmung und Tod entwickeln kann. Und ... wann werden Politiker und Medien endlich damit aufhören, Angst und Panik zu verbreiten und zu schüren? Das ist es was mich bewegt. So hoffe ich, dass dieses ärgerliche Thema uns bald nicht mehr tangieren wird.“
Vielen Dank für Ihre Mail, die nachträglichen Glückwünsche zum Fitr-Fest und ihre Stellungnahme lieber Hörerfreund sowie für die täglichen Empfangsberichte vom 13. Mai bis 2. Juni. Schön, dass wir auch mit der Kurzwelle gut zu Ihnen durchkommen.
Die Coronakrise ist ein sehr schwieriges Thema und selbst die Wissenschaftler sind sich zu diesem neuartigen Virus und wie man damit umgeht nicht einig. Aber das die weltweit dagegen ergriffenen Maßnahmen eine Schikane sein sollten, das klingt nicht einleuchtend. Und das es eine zweite Erkrankungswelle geben kann, das erleben wir hier in Iran. Denn nachdem die Lockerung der Maßnahmen in letzterZeit weit fortgeschritten ist, kam es wieder zu einer Erhöhung der Fallzahlen.
Leider haben sich ja auch die anfänglichen Hoffnungen zu Besserungen durch steigende Temperaturen nicht erfüllt, denn gerade in den heißen südiranischen Provinzen gibt es derzeit wieder einen drastischen Anstieg von Infizierten.
Wahrscheinlich ist die Einschätzung unseres Stammhörers Heinz-Günter Hessenbruch sehr realistisch.
Zu seinen Empfangsberichten vom Mai schrieb er:
„Corona hat uns immer noch im Griff, da hilft kein Hampeln und kein Strampeln, nichts wird mehr so, wie es früher einmal war.“
Das klingt natürlich nicht gerade optimistisch.
Zum Empfang schrieb Herr Hessenbruch:
„Gerne habe ich Ihre Sendungen gehört.Der Empfang auf Kurzwelle hat sich auf O= 3 stabilisiert. Das Zuhören über Internet ist aber natürlich besser und angenehmer - und dazu ist Ihre Position auf Internet ja auch geschaffen.Bleiben Sie alle gesund - liebe Grüße Ihr Heinz Günter Hessenbruch“
Jetzt machen wir mit unserem heutigen Lied erstmal eine kleine Pause mit der Hörerpost.
Ehsan Khajeh Amiri singt für uns ein Lied über das Glücklichsein - Khoshbakhti. Und damit wünschen wir Ihnen viel Glück bei der Bewältigung aller Ihrer kleinen und großen Probleme
Im zweiten Teil der heutigen Hörerpostsendung nehmen wir uns die Mails vor, die unser schwedischer Hörerfreund Ulmar Quick im Mai geschrieben hat. Das duldet nun keinen Aufschub mehr. Und seine Mails sind sowieso lesens- und liebenswert. Lieber Herr Quick entschuldigen Sie bitte, dass wir Ihre Mails erst jetzt vorlesen. Das heißt, dass wir alles heute auch nicht schaffen werden. Auf jeden Fall vielen Dank an Sie. Sie sind ein sehr gutes Beispiel weil Sie mit Ihren über 80 Jahren noch so geistig rege und aktiv sind.
So lautet die Mail vom 3. Mai:
„Liebe Freunde in Teheran, bei Pars Today und IRIB!
Wie jeden Sonntag habe ich "Wir und unsere Hörer" gehört. Eigentlich habe ich mir das Programm auf Pars Today und dann auf Radio 7300 kHz angehört. Dann werde ich in ein paar Tagen den vollständigen Text über Pars Today lesen. Es gibt kein Problem mit dem Radioempfang, und die sympathische junge Dame, die das Briefprogramm liest, spricht klar und deutlich. Nein, es ist die Tatsache, dass ich nicht daran gewöhnt bin, Deutsch zu hören, das problematisch ist. Vielleicht verbessert sich mein Deutsch, dank IRIB!
Ich bin daran interessiert, den Gedanken und Geschichten der deutschen Zuhörer zu folgen. Es ist wirklich ein treuer und interessierter Kreis von Zuhörern, die Ihren Programmen folgen.“
Weiter schreibt Herr Quick:
„Jetzt noch etwas anderes.
Meine Frau Samka war absolut fasziniert. Sie hatte ein Interview mit der indischen Schriftstellerin Arundhati Roy in der Sendung ‚Leute und Glaube‘ des schwedischen Radios gehört. Ich konnte es auch später anhören. Für diejenigen, die Englisch frei lesen, empfehle ich auch einen Artikel, den sie für die Financial Times geschrieben hat. Es ist eine turbulente Geschichte. Unsere Probleme hier in Schweden (die für die meisten von uns gelten) sind viel kleiner als die, auf die ein großer Teil der in Indien lebenden Menschen stößt. Gewalt, Hunger, grausame Verfolgung gegen die muslimische Minderheit und andere. Arundhati Roy beschreibt die Szenen, die sie auf den Straßen erlebt (das Land ist geschlossen, aber sie kann mit Journalistenerlaubnis herumreisen). Sie steht der indischen Gesellschaft und den Vereinigten Staaten sehr kritisch gegenüber.
Es gibt Bücher von Roy auch auf Schwedisch. Wir werden sie lesen. Ihre Haltung zu Ohnmächtigen und Gequälten und ihre Fähigkeit, schwierigen Problemen Worte zu geben, machen sie lesenswert und hörenswert.
Ich wollte das vermitteln. Liebe Freunde der IRIB, folgen Sie der Schriftstellerin und Journalistin Arundthati Roy. Sie ist Christin, etwas seltenes in Indien, und sie hat ein warmes Herz und ein Gefühl der Gerechtigkeit für alle Armen und Verfolgten in Indien, nicht zuletzt für die Muslime.
So, das ist alles für diesmal! Ich hoffe auf eine weitere Linderung der Probleme mit dem Coronavirus im Iran und natürlich überall. Trotz des Stresses der Isolierung geht es uns gut!
Herzliche Grüße Ullmar Qvick in Schweden.“
Danke Herr Quick und auch für Sie und Ihre Frau und alle Angehörigen beste Wünsche von uns.
Wie schon angekündigt, lesen wir auch noch eine weitere Mail vor von Herrn Quick:
„Norrköping am 11. Mai 2020.
Liebe Freunde in Teheran bei IRIB und Pars Today!
Natürlich habe ich gestern Abend "Wir und unsere Hörer" gehört, es war wie immer ein sehr guter Empfang. Ich versichere Ihnen, dass seit dem Tag, an dem Sie jede Nacht auf 7300 kHz ausgestrahlt haben, hier in Nordeuropa eine hervorragende Hörbarkeit herrscht. Bei vielen DX-Hörern leidet heute der Empfang unter starken elektrischen Störungen. Es gibt überall störende Geräte und elektrische Leitungen. Meine 100 m lange Antenne nimmt einige lokale Störungen auf, aber in der Regel kann ich zuhören und genießen, was ich höre. Und IRIB auf Deutsch gehört zu den Top-Ten in Hörbarkeit auf Kurzwelle.“
Herr Quick steht auch mit unserem englischsprachigen Radio in Kontakt, aber beim Empfang der englischsprachigen Sendungen hat er Probleme, was er dort auch schon mitgeteilt hat. Vielleichkönnen die Techniker diese Probleme ja doch noch lösen.
Diesbezüglich schrieb Herr Quick weiter:
„Aber auch wenn alles dabei in Ordning ist, möchte ich die schönen deutschen Stimmen aus Teheran nicht aufgeben… ..
Es ist so nett, dass Sie einen neuen Zuhörer haben, der 17 Jahre alt ist! Nicht viele junge Leute werden heute vom besonderen Charme der Kurzwelle fasziniert. Die IRIB und eine Reihe anderer Radiounternehmen sind treu auf der Kurzwelle geblieben, während andere sie verlassen haben. Das Hören ihres Internetradios interessiert mich nur, wenn ich den Inhalt der Programme perfekt hören muss. Das Radio hat seine besondere Faszination.
Und damit komme ich zu dem zweiten Ihrer Zuhörer, der Deutschland, die Alliierten und das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa erwähnt hat.
Ich war ein ungewöhnlicher Junge, ich hatte schon als Kind ein großes Interesse an der Welt außerhalb Schwedens, und es bedeutete mir viel, als Papa 1944 ein neues Radio mit Kurzwelle kaufte. Ich hörte die BBC jeden Tag auf Schwedisch von London, und eines Abends im Winter 1944 / 45 konnte ich auch eine Sendung abfangen, die vom deutschen Sender in Hannover ständig wiederholt wurde: "Britische Kampfflugzeuge mit Kurs auf uns ...". Ich konnte damals kein Deutsch verstehen, aber ich memorierte diesen Satz und erkannte später, dass es ein Alarm war, um die Leute in die Schutzraüme zu bringen. Ich hörte den Sender Werwolf mit seiner Botschaft von Hass und Terrorismus, während der Nationalsozialismus seine letzten Tage an der Macht hatte. Und am 7. und 8. Mai freute sich Europa, als das Nazi-Regime kapituliert hatte! Wir glaubten an ewigen Frieden, wir waren naiv. Aber die Hoffnung auf eine bessere Welt lebt und muss in jedermanns Herzen leben!“
Die Hoffnung auf eine bessere Welt muss weiterleben in unser aller Herzen, da stimmen wir Herrn Quick natürlich zu, nicht wahr liebe Hörerfreunde?
Kommen wir zum letzten Abschnitt der Mail aus Schweden:
„Der Imperialismus hat die Welt auch nach dem Fall des Nationalsozialismus weiter geplagt. Aber Kultur existiert, Kultur verbindet uns ... Ich höre die Meisterwerke der deutschen Kultur, ich höre die musikalischen Kreationen von Mozart, Beethoven und Schubert, ich denke an Goethes Faust, über den ich neulich mit meiner Frau gesprochen habe, ich denke an die Schätze der englischen Kultur, besonders in der Literatur. Und wir sprechen über unsterbliche russische Literatur…. Ja, Kultur verbindet die Menschen!
Damit möchte ich Ihnen meine herzlichen Grüße senden. Ich freue mich sehr über den wundervollen Monat Mai, die Gerüche, das Vogelgezwitscher und den Sonnenschein. Meine Frau Samka und ich haben in der vergangenen Woche angefangen, in freier Natur auszugehen, und der Frühling ist uns noch nie so schön erschienen wie dieses Jahr, wie ein Trost für uns!
Alles gute, liebe Freunde! Das Licht breitet sich durch Wälder und Felder aus, wir hoffen auch auf mehr Licht in unserem Leben. Mit Gottes Hilfe werden wir weiterleben…
Ullmar Qvick“
Herzlichen Dank nochmal für Ihre schönen Zuschriften, wir hoffen unsere Hörerfreunde haben auch gerne zugehört.
Die heutige Sendung klingt aus mit unserer Stationskennungsmelodie Tolou, die Herrn Quick auch sehr gut gefällt.
‚Tolou – Sonnenaufgang‘ ist von Naser Cheshmazar, Herr Quick war sich da nicht ganz sicher ob von ihm oder von Moein.
Am 4. Mai jährte sich zum zweiten Mal der Todestag von Naser Cheshmazar. Seine musikalischen Werke bleiben.
Aber wir gehen jetzt und verabschieden uns bis zum nächsten Mal.
Khoda hafez – Gott schütze Sie!