Jun 30, 2020 12:44 CET

Hörerpostsendung am 28. Juni 2020 Bismillaher rahmaner rahim - Zu einer weiteren Hörerpostsendung bei IRIB-Parstoday begrüßen wir Sie liebe Hörerfreunde auch heute wieder aufs herzlichste. Am vergangenen Sonntag erinnerten wir an den bevorstehenden Jahrestag der Ausstrahlung deutschsprachiger Kurzwellensendungen am 22. Juni – dieses Jahr war es der 53. Jahrestag.

Daraufhin bekamen wir auch prompt Glückwünsche von OM Bernd Seiser:

„Sehr geehrte deutsche Redaktion,zum heutigen Jahrestag der ersten deutschsprachigen Kurzwellensendung aus dem Iran vom 22. Juni 1967 möchte ich meine besten Glückwünsche übermitteln.“

Wir danken Herrn Seiser dafür und lesen gleich noch eine zweite Mail von ihm vor:„Sehr geehrte Redaktion,den am letzten Sonntag erwähnten Geburtstagsgrüßen an die Hörerfreunde Gottfried Völlger, Dieter Leupold, Günter Rawe und Helmut Dieterle möchte ich mich ebenfalls gerne anschliessen und allen freundlich gratulieren.Allerdings habe ich von Helmut Dieterle schon seit Oktober 2015 keine Antwortmail mehr erhalten, wann hat er denn zum letzten mal an IRIB geschrieben? Vielleicht hat sich ja auch nur seine Internetadresse geändert und er hat verpasst, mir seine neue Adresse mitzuteilen?Wenn am 28. Juni noch Platz für einen Hörergruß bleibt, möchten Sabrina und ich auch gerne unser Hörerklubmitglied Dejan Berndt freundlich grüßen.

Herzliche Grüße aus Ottenau, Bernd“

Danke Herr Seiser für alle Grüße und Glückwünsche, wir haben Sie nach Ihrem Wunsch veröffentlicht. Bezüglich Helmut Dieterle geht es uns hier nicht besser als Ihnen, wir haben ebenso keinerlei Nachricht von ihm. Auch von seinem Hobbykollegen in Isny, Eduard Alex, haben wir schon lange nichts mehr gehört. Zuletzt haben wir in der Hörerpostsendung vom 5. Juni 2016 eine Zuschrift von ihm erwähnt.

Wie auch immer, wir wünschen unseren Hörerfreunden in Isny alles Gute falls sie uns doch zuhören sollten.

Die langjährige Verbundenheit mit Helmut Dieterle macht ihn hier bei uns in Teheran unvergesslich, wenn die Beziehung auch stellenweise schwierig war.

Vor allem in der Zeit von Postmeisterin Ursula war die Beziehung sehr intensiv und wir konnten auch immer wieder mal zu verschiedenen Anlässen seine Gedichte vorlesen.

Heutzutage ist die poetische Ader bei unseren Hörerfreunden eher ausgetrocknet oder die schlummernden Talente sind bisher unentdeckt geblieben. Wir würden uns freuen, wenn sich das mal wieder ändert.

Auch bei den Posteingängen wünschen wir uns lieber eine Änderung, denn sie sind nicht sehr zahlreich. Für die Fortsetzung der Hörerpostsendung sind sie aber notwendig, das wissen Sie liebe Hörerfreunde ja auch am besten. Hoffen wir also auf die Fortsetzung ihrer Briefe und Mails damit unsere Verbindung durch die Hörerpostsendung aufrecht erhalten werden kann.

Unser Stammhörer Helmut Matt braucht diesbezüglich seine Lampe nicht unter den Scheffel zu stellen. Seine Mails mit den täglichen Empfangsberichten gehen regelmäßig bei uns ein und sind auch gern gesehener Gast bei unserem Sonntagstreff mit der Hörerpost.

Bedauerlicherweise tragen die globalen Ereignisse in der letzten Zeit nicht zur Freude von Herrn Matt wie sicher auch nicht zu Ihrer Freude – liebe Hörerfreunde bei. In der langen Mail die wir nun vorlesen wollen macht uns unser Breisgauer Hörerfreund seine Ansichten deutlich:

 

„Liebe Freunde von IRIB / Pars Today in Teheran,Heute sende ich Ihnen meine Empfangsberichte Nr. 2587 bis 2606. Wie Sie aus den Berichten ersehen können, war der Empfang durchweg gut bis sehr gut. So erfreuliche Empfangsbedingungen hatten wir bei den deutschen Sendungen aus Teheran schon seit langem nicht mehr. Bei derart klarem Empfang macht das Hören Ihrer Sendugnen über die Kurzwelle natürlich weit mehr Spaß, als über einen Internet-Stream. Ein Computer kann so einrichtig schönes, klassisches Radio einfach nicht ersetzen. Die Empfangsberichte zeigen auch wieder, dass ich Ihre sehr interessanten Sendungen gern und regelmäßig verfolge. Besonders gern höre ich dabei die Rubriken "Sitten und Bräuche im Iran", "Mit uns durch Iran" und "So wird gesagt" - was allerdings nicht bedeutet, dass ich dieanderen Rubriken nicht interessant finde."

 

Weiter geht es in der Mail von Helmut Matt nun leider mit einem unerfreulicheren Thema. Er schreibt:„Ein Thema, das in den vergangenen Wochen hohe Wellen schlägt, ist der Tod des farbigen US-Amerikaners Floyd George und die daraus resultierenden Unruhen und Gewalttaten in den USA und anderen Ländern. So sehr ich die Berichterstattung und die Bewertungen von Pars Todayschätze: Im Zusammenhang mit diesem Thema teile ich Ihre Ansichten nicht. Warum? Ich bin erschüttert, wie unreflektiert die Medien der Welt auf den tödlichen Ausgang einer polizeilichen Maßnahme in US-Bundesstaat Minnesota reagiert haben. Dass die amerikanische Linke zusammen mit den afroamerikanischen Kampforganisationen die Situation für sich nutzenwürden, war vorauszusehen. Dass die Medien der Welt sich deren Propaganda zu eigen machen würden, überrascht auch nicht allzusehr - ist doch mittlerweile besonders die westliche Presse zu weiten Teilen fest in den Händen linker Lobbygruppen. Dass man allerdings so weit gehenwürde, einen pathologisch Kriminellen wie Floyd George zu einem Nationalhelden, ja Heiligen zu stilisieren, um die eigenen unlauteren Absichten durchzusetzen, finde ich erschütternd. Nein, Floyd George war kein Heiliger und erst recht kein Unschuldslamm. Ganz im Gegenteil: Inseinem Leben hat er insgesamt mehr Zeit hinter Gittern als auf freiem Fuß verbracht. Er war Drogendealer, Einbrecher, Räuber, Pornodarsteller und noch viel mehr. Fünf Jahre lang saß er im Gefängnis, weil er bei einem Überfall auf ein Privathaus einer schwangeren Frau mehr als 15Minuten lang seine Pistole auf den Bauch gehalten hatte, während seine Kumpane das Haus plünderten. Das ist nur eine von vielen Taten, die das Wirken dieses Menschen dokumentieren. Und solch ein Verbrecher bekommt ein Quasi-Staatsbegräbnis im goldenen Sarg - ein Ereignis, das die Medien weltweit verbreiteten. Mich empört, dass so etwas nicht kritisch hinterfragt, ja weitgehend sogar bewusst verschwiegen und vertuscht wird."

 

Die Anschuldigungen, die Herr Matt gegen George Floyd erhebt können und wollen wir weder bestätigen noch in Frage stellen, aber die Art und Weise wie er getötet wurde ist sicherlich nicht rechtmäßig gewesen und kommt Lynchjustiz näher als einer legalen Maßnahme von einem angeblich demokratischen System, dass immer von den USA propagiert wird, und das sie in der Welt verbreiten wollen.

Die Mail von Helmut Matt geht nun folgendermaßen weiter:

 

„Allein schon den Begriff "Black lives matter" halte ich für zutiefst manipulativ, ja für rassistisch. Was ist denn mit den Menschen, die keine dunkle Hautfarbe haben? Zählt deren Leben etwa nicht. Wann wurde beispielsweise zuletzt über die zahllosen Weißen in Südafrika berichtet, die in den letzten Monaten von Farbigen regelrecht massakriert worden sind, nur weil sie Weiße sind? Es ist einfach zu billig, sich hinter so einem Kampfbegriff wie "Black lives matter" zuverschanzen und damit von den wirklichen Problemen abzulenken. Fakt ist doch, dass besonders in den USA Jahr um Jahr ein Vielfaches an hellhäutigen Menschen durch die Hand von Afroamerikanern sterben, als umgekehrt -  und das trotz des wesentlich geringeren Bevölkerungsanteils dunkelhäutiger Menschen. "Black lives matter" als Kampfbegriff zuverwenden, um einen Verbrecher wie Floyd George heilig zu sprechen, das ist einfach nur noch absurd.“

An dieser Stelle unterbrechen wir die Mail von Herrn Matt ein weiteres Mal, weil uns seine Behauptung, dass die meisten weißen Mordopfer in den USA durch Afroamerikaner ums Leben kommen, unrealistisch vorkam. Bei der Internetsuche sind auf einen dpa-Faktencheck und damit auf eine Antwort gestossen. Den dortigen Informationen zufolge stammen die falschen Zahlen wohl aus einem facebook-post von 2015 aus der Wahlkampfzeit von Donald Trump, der jetzt anlässlich der Anti-Rassismus Demonstrationen bzw. der Ausschreitungen Anfang Juni wieder verbreitet wurde.

In dem dpa-Faktencheck heißt es u.a. weiter:

Den FBI-Zahlen von 2015 zufolge wurden 81 Prozent der weißen Mordopfer von einem weißen Täter umgebracht. 89 Prozent der schwarzen (afroamerikanischen) Opfer wurden von schwarzen Tätern ermordet. Die in dem Facebook-Posting genannten Zahlen sind also falsch.

 

Die Mail von Hörerfreund Matt geht so weiter:„Als nach dem Tod des Floyd George die Unruhen ausbrachen und Amerika in Gewalt und Anarchie zu versinken drohte, mahnten die Gutmenschen und Politiker dieser Welt Verständnis an für die Plünderer und Verbrecher und deren Absicht, die USA in Chaos und Zerstörung versinken zu lassen. Die Behauptung, es gebe bei Polizei und Justiz in den USA eine starkeTendenz zu Rassism us gegenüber Afroamerikanern, halte ich für äußerst fragwürdig. Bisher konnten dazu noch keine überzeugenden Beweise geliefert werden. Auch der Bruder meiner Frau war, bevor eine schwere Krankheit sein Leben viel zu früh beendete, Polizist im Bundesstaat Wisconsin. Von ihm habe ich ganz andere Dinge erfahren, als uns dielinken Politiker und deren gleichgeschalteten Medien glauben machen wollen. Der Tod des Floyd George wird in den USA juristisch aufgearbeitet werden, die Schuldigen werden bestraft. Das ist gut so und das ist der Weg eines Rechtsstaates. Eben dieser Rechtsstaat verabschiedet sich jedoch, wenn er vor den Forderungen eines gewaltsamen, zerstörerischen Mobs in die Knie geht. Nein, es ist nicht die Schuld von Präsident Trump, dass die Situation derart eskalierte. Ganz imGegenteil halte ich die massiven Ausschreitungen für einen Teil einer Kampagne im Wahlkampf gegen Trump.

Unser Breisgauer Hörerfreund zweifelt einen systemischen Rassismus in den USA an, wir zitieren an dieser Stelle einen Teil der diesbezüglichen Ausführungen bei Wikipedia:

Der US-amerikanische Vizepräsident Mike Pence von der Republikanischen Partei lud die Familie von Floyd zu einem gemeinsamen Gebet ein und verurteilte den Polizeieinsatz mit den Worten: „Wir tolerieren keine von Rassismus inspirierte Gewalt.“ („We have no tolerance for violence inspired by racism“). Der Präsidentschaftskandidat und frühere Vizepräsident Joe Biden von der Demokratischen Partei urteilte, dass die Vorgänge „die offene Wunde des systemischen Rassismus“ („the open wound of systemic racism“) in den USA sichtbar mache. Michelle Bachelet, UN-Kommissarin für Menschenrechte, äußerte sich „bestürzt“, dass Floyds Name einer langen Liste schwarzer Amerikaner hinzugefügt werden müsse, die von der Polizei getötet worden sind.

Nun kommen wir zum letzten Teil der Mail von Herrn Matt:

"Man mag von Trump halten was man will: Dass er jedoch die Nationalgarde gegen die Plünderer und Gewalttäter in Bereitschaft versetzt hat, ist nicht nur sein Recht: Es ist die Pflicht eines jeden Staates, Recht, Ordnung und Sicherheit der Bürger aufrecht zu erhalten. Wenn nicht dafür, wozu sonst bedarf es einer Staatsführung. Auch in einem Land wie Deutschland oder Iran würde eine verantwortungsbewusste Regierung alles daran setzen, um Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Finden Sie nicht auch? Ich denke, wir sollten aufhören, uns ständig von emotionalisierten Propagandaberichten überrumpeln zu lassen und Stück für Stück die Diskurshoheit wieder in die ruhigeren Gewässer von Realismus und Objektivität zurückzusteuern.“

Unser werter Hörerfreund hat heute ein schwieriges Thema intensiver angesprochen und wir haben versucht, einige Mißverständnisse zu klären, was uns wichtig erschien.Natürlich geht das auch über den Rahmen dieser Sendung hinaus.

Wir danken Herrn Matt für alle Zeilen sowie für 20 weitere Empfangsberichte mit erfreulichen SINPO-Werten.

 

So, nun  ist es höchste Zeit, dass wir unser heutiges Lied spielen, es heißt Setare, das bedeutet Stern und ist auch ein Mädchen- oder Frauenname. Gesungen wird das Lied von Sina Sarlak.

 

Heute wollen wir noch über die Posteingänge aus Berlin berichten, bevor unsre Sendung wieder an ihrem Ende angelangt ist.

Von Dieter Buchholz wurden uns zwei Empfangsberichte übermittelt. Im Bericht vom 31. Mai meldete unser Hörerfreund in Dessau-Roßlau von einer leichten Empfangsverbesserung durch weniger Seitenbandgeräusche.

Am 2. Juni war dann der Empfang so schlecht, dass Herr Buchholz das Programm kaum verfolgen und nur SINPO 2 vergeben konnte.

Danke lieber Herr Buchholz, wir bedauern den schlechten Empfang bei Ihnen.

Unser Stammhörer Paul Gager schickte uns seine täglichen Empfangsberichte vom 28. Mai bis 7. Juni in die deutsche Hauptstadt, wofür wir bestens Danken.

 

Beigelegt hat Herr Gager den Empfangsberichten ein schönes Blatt mit dem Titel „Persische Rosen mit Nachtigall“ auf dem verschiedene Artikel beworben werden und es heißt dazu:

„In der Islamischen Welt ist die Rose ein bedeutsames Symbol. Die Poeten verehrten sie in unzähligen Gedichten und in der Malerei.

So kam es, dass die Rose selbst ein Märchen wurde, das mit dem legendären Duft ihres Nektars seit Jahrtausenden den Betrachter verführt.“

 

Das steht es auf dem Werbeblatt einer Hamburger Firma. Wir bezweifeln allerdings, dass man Duft betrachten kann.

Umso mehr sind aber die von dieser Firma beworbenen Artikel mit Rosen- und Nachtigallen-Druck, wie z.B. auf praktischen Einkaufstaschen, Notizblöcken, Regen- oder Sonnenschirmen und Servietten umso betrachtenswerter.

Danke sagen wir Herrn Gager für diesen schönen Anblick sowie einige weitere Broschüren und Beilagen, auf die alle wir ja heute Abend nicht mehr eingehen können. Gerne wollen wir aber noch kurz auf den Zeitungsartikel in der Süddeutsschen Zeitung vom 22. März eingehen, den unser Iran-Monitor ebenfalls mitgeschickt hat. Er berichtet über die Salzmänner von Zandschan. Im Untertitel dieses Berichtes heißt es:

In einem ehemaligen Bergwerk in Iran wurden 2400 Jahre alte, erstaunlich gut erhaltene Mumien gefunden. Sie erzählen von der harten Arbeit unter Tage und dem dramatischen Ende eines jungen Lebens.

Das Erdbeben überraschte die Männer bei der Arbeit unter Tage. Mächtige Salzbrocken lösten sich von der Decke und begruben die Bergleute. Sie hatten keine Chance. Unter den Opfern im Salzdom von Douzlakh war auch ein 16-Jähriger in voller Montur. Er trug Lederschuhe und mehrere Lagen aus Stoff- und Lederumhängen, die ihn bei der Arbeit vor dem ätzenden Salz schützen sollten. Gegen die tonnenschweren Brocken halfen sie nicht.

Laut Wikipedia sind die Salzmänner von Zandschan die einzigen erhaltenen Salzmumien der Welt.

Aufgrund der Corona-Pandemie kann die Ausstellung dieser iranischen Salzmänner leider in diesem Jahr nicht nach Deutschland kommen, was eigentlich schon geplant war.

Unser Abschied von Ihnen ist auch schon geplant und ist nicht zu verhindern. Wir wünschen Ihnen das Beste, vor allem Gesundheit. Kommen Sie weiterhin gut durch die Corona-Krise.

In diesem Sinne dann also

Khoda hafez – Gott schütze Sie!