Jul 28, 2020 14:13 CET

Hörerpostsendung am 26. Juli 2020 Bismillaher rahmaner rahim - „Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel“ - diese Erkenntnis gewann der britische Naturforscher Charles Darwin aus seinen Beobachtungen und wissenschaftlichen Forschungen im biologischen Bereich.

Aber auch in anderen Bereichen des menschlichen Lebens finden Wandlungsprozesse statt. Jüngstes Beispiel in der muslimischen Welt ist die erneute Umwandlung und Umwidmung der Hagia Sophia in Istanbul. Die einst im Byzantinischen Reich erbaute Kirche, als solche sie nahezu 1000 Jahre diente, wurde im Osmanischen Reich zur Moschee umgebaut. Nahezu 500 Jahre diente sie den Muslimen als Moschee, bis der Gründer der Türkischen Republik Kemal Atatürk sie 1935 im Rahmen der Säkularisierung seines Landes in ein Museum umwandeln lies.

Unter dem derzeitigen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan wurde sie nun – nach über 80 Jahren - wieder zur Moschee umgewidmet, zur Freude der türkischen Muslime.

Solche Wandlungsprozesse bei historischen Gebäuden können wir in allen Ländern und Kulturen finden, so auch in Iran. Dies kommt zum Beispiel auch in der Mail vom 19. Juli, die unsre Hörerfreundin Martina Pohl geschickt hat, zum Ausdruck:

„Liebe Redaktion von IRIB,auch in der heutigen Sendereihe „Mit uns durch Iran“ machte das Zuhören wieder Spaß. Unter anderem wurde bei dieser Reise Takht-e Sulaiman, ein riesiges sassanidisches Feuerheiligtum, vorgestellt. Von dieser Anlage hatte ich mir auch schon mal Fotografien samt Plan angesehen.Interessant waren auch die Ausführungen über die Thaddäuskirche, welche 22 km südlich von Maku liegt.Hierzu möchte ich noch eine Legende ergänzen, die berichtet, dass etwa im Jahr 35 n. Chr. der Apostel Thaddäus vor der Christenverfolgung in Palästina nach Armenien flüchtete. Dabei soll er kraft seines Glaubens den König Abgar von Edessa von einer schweren Krankheit geheilt haben. Der König und sein gesamter Hof bekannten sich nun zum Christentum. Auf Bitte des Herrschers zog Thaddäus durch das ganze Königreich und bekehrte die Menschen, auch des Königs Tochter Sandokht. Als König Abgar starb, ließ sein Nachfolger wieder alle Christen im Land verfolgen. Man fasste Thaddäus. Dieser starb zwischen 60 und 64 n. Chr. als Märtyrer. Die Königstochter Sandokht erlitt ebenfalls den Märtyrertod, weil sie an ihrem Glauben festhielt. Ein Einsiedler soll die Gebeine der beiden nach über 400 Jahren gefunden und hierher überführt haben.

Das Grab des Thaddäus befindet sich heute in der Thaddäuskirche. Der Sarkophag der Königstochter befindet sich in einer der drei genannten Kapellen, die ihr geweiht sind.

Ein Erdbeben zerstörte im Jahr 1319 den aus dem 10. Jahrhundert stammenden Bau der Thaddäuskirche und das dazugehörende Kloster. Von 1319 bis 1329 wurde die Anlage wieder aufgebaut. 1490 wurde das Klostergebäude und die Kirche erneuert und ausgebaut. Zwischen 1810 und 1820 entstand ein neuer Anbau mit einem nicht vollendeten Glockenturm. Finanziert wurde dieser Umbau vom Kronprinzen Abbas Mirza. Dieser war Oberbefehlshaber der Verteidigungskräfte.Der neue Anbau aus dem 19. Jahrhundert besteht ausschließlich aus gelblichem Stein. Aus dunklem Stein gebaut wurde der ins 14. Jahrhundert datierende Teil der Kirche.Herzliche Grüße und bleibt alle gesund Martina“

 

Herzlichen Dank liebe Frau Pohl für die Schilderung dieser Legende, und die historischen Ergänzungen zu einem Kulturdenkmal in unserem Land, dessen Zustand sich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach wandelte. Danke auch für die guten Wünsche.

Erfreulich war für uns auch der Eingang einer neuen Mail von unserem wohl jüngsten Hörerfreund Dejan Berndt, er ist besonders an der Architektur in Iran interessiert. So schrieb er am 22. Juli:

 

„Sehr geehrte Redaktion, liebe Freunde in Teheran!Nach einer ganzen Weile melde ich mich nun wieder mit einem Empfangsbericht bei Ihnen. Ich habe gestern das deutsche Programm von IRIB auf 7300 kHz mit meinem Siemens RK 670 und einer 15 Meter Drahtantenne mit einem guten Empfang von SINPO 4-5-4-3-3 gehört. 

Der Beitrag über die Architektur in der iranischen Provinz Gilan hat mir ausgesprochen gut gefallen! Ich finde es immer interessant etwas über die Architektur in anderen Ländern zu erfahren, denn jedes Land hat meist in jeder Region einen anderen Baustil und daher fand ich es ausgesprochen spannend, etwas darüber in der gestrigen Sendung zu hören. Mir hat der gestrige Beitrag so gut gefallen, dass ich ihn aufgezeichnet habe um ihn mir mehrmals anhören zu können. Auch in Zukunft würde ich mich über solche Beiträge sehr freuen, vielleicht über die Architektur in anderen iranischen Provinzen oder z.B. über die Architektur in Teheran. 

Ich wollte mich auch erkundigen ob Sie bereits wissen wann wieder QSL-Post nach Deutschland verschickt werden kann. Ich warte schon sehr sehnsüchtig darauf… 

Viele Grüße und bis bald, Dejan Berndt“

Schön, dass Sie sich wieder mal bei uns gemeldet haben Herr Berndt und Danke für Ihr Interesse an Iran. Auf unserer Internetseite finden Sie unter den verschiedenen Radio-Programmen auch die Sendereihe „Iranische Architektur und Kultur“. Wir hoffen, dass Sie dort die gewünschten Informationen finden.

Bezüglich der QSL-Karten können wir unseren Hörerfreunden auch weiterhin keine Hoffnungen machen, da der Postverkehr aufgrund der Corona-Pandemie noch gestört ist. Am 28. Mai hatte uns Herr Lipsius ja geschrieben:

„Sehr geehrte Redaktion, liebe Freunde, 

mit diesen Zeilen möchte ich Sie kurz darüber informieren, dass die Deutsche Post AG mit Wirkung zum heutigen  28.05.2020 den generellen Annahmestopp für Postsendungen in die Islamische Republik Iran teilweise aufgehoben hat. Ab sofort können Briefsendungen mit einem Gewicht von bis zu 500 g und einer maximalen Dicke von bis zu 2 cm wieder an Empfänger in der Islamischen Republik Iran bei der Deutschen Post eingeliefert werden. Der Versand von Päckchen und Paketen ist dagegen noch nicht möglich. Vielleicht informieren Sie Ihre Hörerinnen und Hörer erneut über die neusten Entwicklungen.“

Das war ja eine sehr positive Meldung von Herrn Lipsius vor knapp zwei Monaten, bedauerlicherweise haben wir nun aber schon von zwei Hörerfreunden erfahren, dass ihre Post an uns wieder zurückgekommen ist. Am letzten Sonntag berichteten wir von der Erfahrung von Frank-Luqman Bresonik – die uns von Stammhörer Hessenbruch mitgeteilt wurde, und in den letzten Tagen kam eine ähnliche Nachricht von Hörerfreund Jörg-Clemens Hoffmann, hier ist seine Mail. Zunächst ein paar Takte Musik

„Liebe deutsche Redaktion von IRIB Teheran!

Im Juni habe ich einen Brief an Sie schicken wollen. Gestern nun kam er mit einem Vermerk ungeöffnet zurück, dass derzeit der Postverkehr mit dem Iran unterbrochen ist. Deshalb habe ich Ihnen diesen Brief kopiert und als pdf-Datei dieser Email beigefügt.

Außerdem schicke ich Ihnen einen weiteren, aktuellen Hörbericht über das deutsche Programm zu. Es freut mich, dass die Sendungen aus dem Iran weiterhin auf Kurzwelle zu empfangen sind. Der Bericht über die Provinz Ardabil war sehr aufschlussreich und hörenswert. Mir war gar nicht bekannt, dass es im Iran Vulkanberge gibt, die fast 5000 Meter hoch sind.

Ich hoffe, dass es Ihnen und Ihren Familien weiterhin gut geht und verbleibe mit den besten Wünschen für eine stabile Gesundheit, 

Ihr Hörer Jörg-Clemens Hoffmann“

 

Sehr bedauerlich diese Geschichte mit dem Postverkehr, der ja nicht nur in der Richtung vom Hörer zum Sender, sondern auch umgekehrt – vom Sender zum Hörer gestört ist. Das bedeutet leider auch weiterhin keine Zusendung von QSL-Karten.

Bevor wir den Brief von Herrn Hoffmann an uns vorlesen, machen wir erstmal eine musikalische Pause und wünschen Ihnen gute Unterhaltung bei dem Lied Sayyad – zu Deutsch „Jäger“, dass von Alireza Eftekhari gesungen wird.

 

Das Herr Hoffmann noch nichts von unseren hohen Vulkanen wußte, ist erstaunlich. Sollte er im Laufe der Jahre noch nicht die schöne Karte mit unserem über 5600 Meter hohen Bilderbuchvulkan, dem Mount Damavand in der Nähe unserer Hauptstadt Teheran erhalten haben? Wäre bedauerlich.

Vielleicht hat er es ja auch nur einfach vergessen.

Nun aber sein Brief vom 9. Juni, der ungeöffnet an ihn zurück kam: 

 

„Liebe deutsche Redaktion von IRIB ParsToday!

Hoffentlich geht es Ihnen allen gut und Sie haben die Covid-19-Pandemie bisher wohl überstanden.

Nun wird es wieder einmal Zeit, dass ich mich bei der deutschen Redaktion von ParsToday melde. Gerne schicke ich Ihnen einen Hörbericht zu, so dass Sie erfahren, wie die Programme aus Teheran derzeit gehört werden können.

Gleichzeitig möchte ich Ihnen herzlich danken, dass Sie während der vergangenen Wochen trotz der Einschränkungen und Zusatzbelastungen täglich ein deutsches Programm ausgestrahlt haben. Das ist eine besondere Leistung, die große Anerkennung verdient. Viele Kurzwellenhörer hatten während der Ausgangsbeschränkungen mehr Zeit als sonst üblich, ihrem Hobby nachzugehen. Dank Ihrer Sendungen war es kein Problem sich aktuell und umfassend über das Leben und die vielfältige Kultur im Iran zu informieren. Schön, dass IRIB Pars Today weiterhin auf Kurzwelle sendet!

So möchte ich Ihnen für Ihren Hörerservice herzlich danken und sende die besten Friedensgrüße und Gesundheitswünsche aus Deutschland,

Ihr Hörer Jörg-Clemens Hoffmann“

 

Aufrichtigen Dank lieber Herr Hoffmann für diese Zeilen, die für uns eine aufbauende Wirkung haben, und uns Kraft für unsere Arbeit geben.

Natürlich gibt es auch andere Sichtweisen in unserer Hörerschaft. Wir haben auch ein ganz aktuelles Beispiel dafür, das wir aber ohne Angabe des Absenders vorlesen wollen. Dieser Hörerfreund gab folgenden Grund dafür an, dass er sich einige Zeit nicht mehr gemeldet hat:

 

„Ein Grund dafür, daß ich mich seit diesem Tag nicht mehr gemeldet habe ist, daß ich auch letzten Sonntag wieder hören mußte, daß die Hörer auf eine QSL warten, aber wieder auf die Zukunft vertröstet wurden. Mir ist schon klar, daß es eine Menge Arbeit verursacht, die QSLs auszufüllen, aber was erwartet man bei IRIB von den Hörern? Sollen die sich jeweils für jeden Bericht oder Kommentar Mühe geben und Zeit opfern und dann in die Zukunft vertröstet werden? Ich vermute, daß bei Ihnen immer weniger Berichte und Kommentare eingehen werden, je länger diese Politik weitergeführt wird.Ich bin für "Geben und Nehmen", was bedeutet, daß man, wenn man sich die Mühe gibt, einen Empfangsbericht zu schreiben und zwar ausführlich, wie ich es bisher immer gemacht habe, auch eine Reaktion vom Sender erhält.Um ehrlich zu sein interessieren mich im Programm von IRIB nur noch die „Sitten und Bräuche" und "Mit uns durch den Iran".Die gesammelten Koranauslegungen und vor allem "Was können wir uns daraus merken" erinnern mich an meine Schulzeit und das brauche ich jetzt nicht mehr, ebenso wie die "Sondersendugnen" die jedes Jahr wiederholt werden zum Tod oder der Geburt irgendeines Menschen, der für den Islam angeblich wichtig ist, mir aber nicht. 

So geht nun die Mail unseres unzufriedenen Hörers weiter:Für mich ist wichtig, Ihnen mitzuteilen, daß ich immer wieder reinhöre, in die Programme, die für mich von Interesse sind, aber nicht andauernd Empfangsberichte schreibe. Zudem ist mir klar, daß Sie offenbar Personalprobleme haben und deshalb danke ich für ihr persönliches Engagemant für die gute Betreuung in den vergangenen Jahren.Wenn ich aber die Programmteile vom Führer des Regimes des Irans höre, daß alles im Iran supertoll ist und die Selbstversorgung besser, als je zuvor klappt, auch die Neuheiten in der Wissenschaft, dann muß ich zweifeln an der Seriosität der Berichterstattung, gibt es doch hierviele Kommentare, daß noch nicht mal die allernötigsten Grundnahrungsmittel verfügbar sind und wenn, dann zu horrenden Preisen, die sich kaum jemand leisten kann.Bitte, das kann ich den Sprechern nicht anlasten, denn ich vermute, daß diese das vortragen müssen, was ihnen von "oben" vorgegeben wird. Wenn ich das so vergleiche: Als der Auslandsdienst des Irans noch "National Broadcast of Iran" genannt wurde, erhielt ich auf eineneinzigen Empfangsbericht einen Wimpel und eine ausführliche QSL-Karte mit allen Details.Ich wünsche mir, daß diese Zeit zurückkehrt!“

Auch Aufrichtigkeit ist lobenswert lieber Hörerfreund und Schreiber dieser Zeilen. Das Wünschen ist Ihnen auch freigestellt, aber Ihren Wunsch sehen wir als wenig realistisch an, allein schon wegen der allgemeinen Situation der Kurzwelle.

Unsere grundsätzliche Ansicht ist, dass niemand gezwungen ist unsere Sendungen zu hören. Jede und Jeder kann freiwillig bei uns einschalten, gleich ob aus feindlicher oder freundlicher Gesinnung. Niemand ist außerdem gezwungen die für ihn oder sie unwahrscheinlich klingenden Informationen, die oft im deutlichen Widerspruch zu Informationen der oppositionellen Seite stehen, zu glauben. Natürlich sollte auch niemand von einem staatlichen Sender erwarten, dass er Behauptungen der Gegner unterstützt. Selbstredend ist, dass er versucht diese zu widerlegen. Das ist auch bei uns nicht anders.

Die meisten unserer Hörerfreunde wollen sich aber über die einseitigen westlichen Medieninhalte hinaus informieren, und da sind sie bei uns an der richtigen Stelle. Wir danken allen für ihre Hörerfreundschaft.

Um den doch etwas bitteren Beigeschmack der letzten Hörerzuschrift zu mildern und uns mit freundlichen Worten für heute zu verabschieden, widmen wir uns den Glückwünschen für die bevorstehenden Geburtstage.

Bis zur nächsten Hörerpostsendung, die ja schon im August liegt, möchten wir liebe Grüße und beste Wünsche zum Geburtstag Ende Juli an Dieter Buchholz, Stephan Lipsius und Michael Bethge übermitteln. Möge sie ein segensreiches neues Lebensjahr erwarten.

Gerne lesen wir auch noch die letzte Mail von OM Bernd Seiser vor, um einen netten Abschluß der heutigen Sendung zu gewährleisten. Nach der letzten Hörerpostsendung schrieb er:

„Gerne möchte ich die in der heutigen Ausgabe von „Wir und unsere Hörer erwähnten Gartenfreunde aus dem RTI Hörerklub Ottenau freundlich grüßen. Auch ich bin ein Gartenfreund und in diesem Jahr habe ich besondere Freude am Lavendel. Der im Foto sichtbare Zollstock ist auf 140 cm eingestellt, aber wenn man den Lavendel anhebt, übersteigt er deutlich die eineinhalb Meter Marke.Meine Hörerfrage: Ist Lavendel im Iran beliebt oder nicht bekannt?Den vorweggenommenen Geburtstagsgrüßen an Hörerklubmitglied Michael Lindner schliesse ich mich gerne an.Herzliche Gruesse aus Ottenau im Schwarzwald, Bernd Seiser“

Besten Dank lieber Herr Seiser für Ihre Mail, die Grüße und Wünsche, sowie die Frage.

Dazu kann man sagen, dass einige Quellen die Heimat des Lavendel mit „ursprünglich aus Persien, dem heutigen Iran“ angeben. Aber auch in anderen Ländern sind verschiedene Lavendelarten beheimatet.

Der Lavendel ist als Zierpflanze hier bei uns in Parks weit verbreitet. In den Läden, die pflanzliche und natürliche Heilmittel verkaufen, ist der in Iran gesammelte wilde Lavendel, dem man noch mehr medizinische Heilkräfte als dem kultivierten Lavendel zuschreibt, zu finden.

Der Lavendel ist ja eine der wohlriechendsten Heilpflanzen und hat ein vielfältiges Einsatzgebiet in der Medizin, weil er desinfizierend, beruhigend, entzündungshemmend, abführend, belebend und so weiter wirkt. Seine große Bedeutung in der Parfüm- und Seifenindustrie kennen Sie ja sicher alle.

Damit wünschen wir Ihnen einen wohlduftenden Start in die neue Woche und Khoda hafez – Gott schütze Sie!