Aug 10, 2020 11:30 CET

Hörerpostsendung am 9. August 2020 Bismillaher rahmaner rahim - „Wer sich selbst und andre kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.“ Dieser Vers aus dem West-östlichen Diwan von Johann Wolfgang von Goethe stand zu Beginn des Vorwortes unserer Brieftaube vom Sommer 2009.

In dem Vorwort schrieb unser damaliger Leiter Dr. Mohammad Akhgari:

„Die Hörerinnen und Hörer des deutschsprachigen Rundfunks von IRIB sind Menschen, die nach Wahrheit suchen und ihre Informationen zu den internen Entwicklungen in Iran über diesen Sender beziehen, weil sie meinen, dass dessen Berichterstattung richtig und objektiv ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des deutschsprachigen Rundfunks von IRIB sind deshalb daum bemüht, ihrer Hörerschaft genaue Kenntnisse über Iran zu geben, denn wie schon der große deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe in seinem West-östlichen Diwan schrieb: „Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.“

 

In diesen Zeilen unserer damaligen Brieftaubenausgabe kommt gut die Maxime unserer Arbeit hier bei unserem Sender zum Ausdruck sowie auch die Maxime der Hörerfreunde, die bei uns Informationen über Iran suchen.

Natürlich geht es beim Kurzwellenhören aber nicht nur um den Erhalt von Informationen, sondern es ist ja auch ein Hobby, bei dem man im besten Fall für seine Empfangsberichte auch QSL-Karten bekommt. Das war jahrzehntelang eigentlich auch gar kein Problem, leider hat sich die Situation diesbezüglich in den letzten Jahren bei unserem Sender aus verschiedenen Gründen verschlechtert. Zuletzt ist dann noch durch die Corona-Pandemie eine Beschränkung im Postverkehr hinzugekommen und somit ist die gesamte QSL-Geschichte mehr oder weniger zum Erliegen gekommen.

Vor 14 Tagen haben wir ja eine sehr kritische Mail dazu vorgelesen,  in der dieser Zustand auch kritisiert wurde. Den Absender der Mail haben wir nicht genannt.

Zwei unsrer werten Hörerfreunde haben darauf reagiert, wofür wir danken.

Hier die erste Mail diesbezüglich:

„Liebe Freunde,

ich bin entsetzt, dass es wirklich bornierte Hörer gibt, die so eine Frechheit an Sie schreiben!

Ein ganz großes Lob an IRIB, dass Ihr so etwas überhaupt vorlest, das zeigt, dass das Wort Meinungsfreiheit bei Euch noch Bedeutung hat. BRAVO !

Auf die frechen Äußerungen des Hörers möchte ich erst gar nicht eingehen, da dies sinnbefreit wäre.

PS: Die RADIO-Hörer Verbindung ist sicherlich nichts, was man gegeneinander aufrechnen sollte oder?

Ich habe in vielen Jahren viele schöne Stunden mit IRIB verlebt, habe Hörer kennengelernt und habe dazugelernt... ist das nicht toll??? JA, das ist sogar WERTVOLL...

Sicherlich freue ich mich auch mal wieder über eine QSL, aber das ist doch nicht das entscheidende oder?

Ich wünsche mir, dass der betreffende Hörer meine Zeilen hören wird.Gerne dürfen Sie auch meinen Namen vorlesen.

Liebe Grüße aus Hammelburg von Dietmar Wolf“

 

Besten Dank lieber Herr Wolf für Ihre Zeilen, und die Mitteilung Ihrer Sichtweise,  die auch eher der unsrigen entspricht, nämlich dass es in erster Linie um die Informationen geht, wie auch schon im erwähnten Vorwort unserer Brieftaube von 2009 hervorgehoben wurde.

Auch unser Stammhörer Helmut Matt hat sich auf die uns stark kritisierende Mail, die wir beim vorletzten Mal vorgelesen haben, geäußert:

„Liebe Freunde von IRIB / Pars Today in Teheran.Heute sende ich Ihnen meine Empfangsberichte Nr. 2629 bis 2641. Wieschon in den vorangegangenen Berichtszeiträumen hatte ich auch in denvergangenen zwei Wochen durchweg guten Empfang der deutschsprachigenSendungen von IRIB aus Teheran.Alles gut also, zumindest, was den Empfang angeht. Nicht gut fand ich den anonymen Hörerbeitrag in der letzten Ausgabe von "Wir und unsere Hörer". Nach meiner Einschätzung pflegt IRIB/Pars Today sehr enge und freundschaftliche Beziehungen zu seinen Hörern. Dies drückt sich zum einen sehr schön in den sonntäglichen Hörerpostsendungen aus, zum anderen in recht häufigem direktem Austausch per elektronischer Post.Auch der Kampf um den Erhalt der Kurzwelle für uns Hörer in schwierigen Zeiten verdient Respekt. Im vergangenen Jahr wurden die Stammhörer Ihres Senders zudem mit einer sehr schönen Jubiläums-QSL-Karte für ihre regelmäßigen Empfangsmeldungen belohnt. Von anderen Freundlichkeiten und Überraschungen erst gar nicht zu reden. Was mich an der Zuschrift des nicht genannten Hörers am meisten gestört hat, das war der barsche und unfreundliche Ton.“

Weiter schrieb Herr Matt:

„Es stimmt: Niemand ist gezwungen, die Sendungen aus Teheran zu hören. Es ist ein Angebot, das der Iran aus Steuern finanziert und seinen deutschsprachigen Hörern zur Verfügung stellt.Man kann es mögen, oder auch nicht. Wenn man allerdings den regelmäßigen Erhalt von QSL-Post zur Bedingung macht, die Sendungen regelmäßig zu verfolgen, dann kann es mit dem eigentlichen Interesse für die gesendeten Inhalte sowieso nicht weit her sein. Ich denke, der Verlust solch eines Hörers sollte leicht zu verkraften sein. Man muss nicht mit allem, was IRIB berichtet und kommentiert, konform gehen. Auch ich bin nicht mit allem Gesagten einverstanden. Das ist auch völlig normal und dafür gibt es die Sendung "Wir und unsere Hörer", in der, wie man eben besonders am letzten Sonntag mal wieder feststellen konnte, auch Kritik und Unbequemes unzensiert zur Sprache kommt.

"Wir und unsere Hörer" ist ein Ventil für Lob UND für Kritik und ich kennen keinen Sender, der so offen transparent mit Kritik aller Art umgeht, wie IRIB/Pars Today.Meine Meinung: Mir gefällt das Programm Ihres Senders sehr gut, auch wenn es Programmpunkte gibt, die ich lieber mag, als andere. So soll es auch sein und ich, sowie viele weitere Hörer Ihres Senders, werden Ihnen auch weiterhin die Treue halten. Ich freue mich täglich auf die Sendung aus Teheran. Viele Informationen und Denkanstöße würden mir ohne Ihre Sendungen vorenthalten bleiben. Und wem das Programm nicht gefällt, der muss es sich ja nicht anhören.“

 

Vielen Dank Herr Matt, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Wünschen wir, dass unser kritischer Hörerfreund diese beiden Zuschriften in Reaktion auf seine Mail auch gehört hat.

OM Bernd Seiser schrieb unter anderem folgende Zeilen zu diesem Thema

„Es war sehr rücksichtsvoll von Euch, den Namen nicht zu nennen und seine Zuschrift trotzdem nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Das wird bestimmt weitere Hörerklubmitglieder dazu anregen, auch ohne Hoffnung auf eine QSL, irgendwann nochmal einen Hörerbrief an IRIB zuschreiben, solange Ihr noch auf Kurzwelle zu hören seid.“

Danke Herr Seiser.

Was uns besonders traurig gemacht hat war der, wie Herr Matt auch schrieb, „barsche und unfreundliche Ton“, den wir eher fehl am Platze sehen in einer Hörer-Sender-Beziehung.

Deshalb wollen wir jetzt in unser Musikpause das Lied „Dastam ra begir“ spielen. Auf Deutsch heißt das „Nimm meine Hand“, es wird von Mohammad Motamedi gesungen.

Damit reichen wir auch unserem kritischen Hörerfreund unsere Hand und hoffen auf eine Fortsetzung unserer bisher eher freundschaftlichen Beziehung.

 

Kommen wir zu weiteren Mails die bei uns eingetroffen sind, und lassen zuerst die Gratulanten zum Opferfest zu Wort kommen:

„Liebe Redaktion von IRIB,Zum diesjährigen Opferfest möchte ich Euch und Euren Familien recht herzlich gratulieren.In diesem Jahr läuft alles anders. Coronabedingt sind nur wenige Hadschpilger zugelassen, die Hygienevorkehrungen haben oberste Priorität, wie auch in unseren Nachrichten zu sehen und zu hören war. Das Virus macht vor keiner Religionszugehörigkeit halt. Die Corona-Krise ist noch lange nicht vorbei.Ich habe gehört, falls diese Zahlen stimmen, dass mittlerweile mehr als 140 Ärzte und Pflegekräfte im Iran an Corona gestorben sind und mindestens 5000 Mitarbeiter im Gesundheitswesen infiziert wurden. Die auferlegten Sanktionen kommen erschwerend hinzu und gefährden die Gesundheit. Die Zivilbevölkerung hat unter diesen Umständen zu leiden.Herzliche Grüße und alles Gute Martina.“

Wir danken Frau Pohl für ihre Glückwünsche.

Leider müssen wir ihr auch recht geben, dass die Coronakrise uns wohl noch lange begleiten wird und die Zahlen die sie anführte offizielle Zahlen sind.

Auch Stammhörer Hessenbruch gratulierte in seiner Mail mit den Juli-Berichten noch zum Opferfest von voriger Woche:

„Liebe Damen und Herren,nun ist der Juli auch vorbei, ich wünsche Ihnen noch ein friedliches Opfer-Fest, wünsche Gesundheit und Wohlergehen. Hoffe, dass meine Mails in ihre Hände gelangen.Der Empfang auf der Kurzwellenfrequenz ist unverändert, leider ist der O- Wert 3, auch die obere Grenze.Die Post von F. Bresonik ist an Sie nach Berlin unterwegs. Bezüglich des KW-Empfangs wird Frank Bresonik Ihnen sicher das bestätigen, was er mir mitgeteilt hat - nämlich, dass er kaum ewas empfangen kann.Alles Gute und eine schöne Zeit. Bleiben Sie gesund!Heinz Günter Hessenbruch“

 

Lieben Dank Herr Hessenbruch.

Auch aus Schweden kamen noch Glückwünsche:

„Liebe Freunde bei IRIB und ParsToday:

Zunächst möchte ich Ihnen im Zusammenhang mit Eid Qurban/ Kurban Bajram alles Gute wünschen und hoffe, dass uns weiterhin Gesundheit und gute Lebensbedingungen folgen. Ich weiß, dass die Menschen im Iran von verschiedenen Seiten unter großen Prüfungen leiden.  Wir, auf der anderen Seite hatten mehr Glück. Aber Verwandte und Freunde in Schweden trauern um mehr als 5.700 Tote bei der Corona-Pandemie, die glücklicherweise im Juli stark zurückgegangen ist.

Meine Frau Samka und ich leben forthin isoliert, aber unsere Tochter, ihr Freund und einer meiner Schüler kümmern sich immer um uns. Ich arbeite immer noch mit Übersetzungen aus der albanischen Sprache und es gibt uns zusätzlich zu unseren Renten eine Ergänzung zur Familienökonomie.

Nun zu einer Tatsache, die ich sehr bedauere. Seit einer Woche ist die Übertragung auf 7300 kHz nicht mehr wahrnehmbar. Die Stärke ist immer noch sehr gut, aber der Modulationsgrad ist so gering, dass man nicht wahrnehmen kann, was gesagt wird. Es ist dieselbe Situation, die die Sendungen auf Englisch beeinflusst hat. Aber andere Sprachen, die ich von IRIB hören kann, klingen ausgezeichnet. Warum hat dieses Elend die Sendungen für die Länder der westlichen Welt beeinflusst? Darauf sollte das Management von IRIB achten. Es ist ein technisches Problem, aber es ist sowohl für Sie als auch für uns von entscheidender Bedeutung.

Glücklicherweise gibt es eine Pars Today-Website mit Ihren Sendungen in Audio und Text, und das ist ja ausgezeichnet. Radio ist jedoch ein sehr wichtiges Medium, um alte Hörer zu halten und neue zu gewinnen.

Hiermit ende ich diesmal. Ich wünsche Ihnen alles Gute, meine Freunde, die so fleißig und verantwortungsbewusst arbeiten, um die Programme von Iran Radio zu übermitteln. Durch Ihre ernsthafte Einstellung zu dieser Aufgabe sind Sie ein Vorbild bei der Planung und Durchführung von Programmen! 

Ihr Freund in Schweden Ullmar Qvick“

 

Vielen Dank für Ihre sehr nette Mail lieber Herr Qvick. Wir werden die von Ihnen gemeldeten

Probleme weiterleiten.

 

Leider können anscheinend viel weniger Hörerfreunde einen guten Empfang bestätigen, so wie ihn Helmut Matt im Breisgau hat. Auch in Leipzig werden die Empfangsprobleme beklagt:

„Guten Abend IRIB - Deutsche Redaktion!

Der Empfang  auf der 7300 Khz war heute am Donnerstagabend dem 6.August 2020 und der zurückliegenden Wochen recht schwach aufzunehmen. 

Ein gutes Trägersignal ist vorhanden aber der Audioton ist sehr schwach. 

Mit freundlichen Grüßen Dieter Leupold aus Leipzig“

Auf dem von Herrn Leupold geschickten Mitschnitt ist wirklich nichts zu verstehen – eine bedauerliche Tatsache.

Ein schlechter Empfang ist bei Volker Willschrey ebenso eher Standard als Ausnahme, was seinen neuesten Empfangsberichten zu entnehmen ist. Ansonsten schrieb er am 6. August noch folgende Zeilen:

 

„Liebe Freunde von IRIB,

ich hoffe, es geht Ihnen und Ihren Familien gut in diesen schwierigen Zeiten. Und natürlich möchte ich mich auch ganz herzlich für den Beitrag über mein Ansichtskartenhobby, den Sie gebracht haben, bedanken. In diesem konnte ich auch zum Ausdruck bringen, wie sehr das Hobby meine Weltanschauung und mein Leben beeinflusst hat. Habe mich sehr darüber gefreut.

Sollte mal wieder der normale Versand von Briefen von Iran nach Deutschland möglich sein, wäre es schön, eine aktuelle Ansichtskarte von Teheran zu erhalten, denn diejenigen, die ich von dort habe sind größtenteils von meinem Besuch im Jahr 1977.

Auch heute sende ich Ihnen wieder fünf Empfangsberichte (2136 bis 2140).“

Es wäre schön, wenn wir Ihren Wunsch möglichst zeitnah erfüllen könnten lieber Herr Willschrey. Eine besonders intensive Ansichtskartenkultur gibt es ja in Iran nicht, aber es gibt natürlich Fotokarten von allen Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmälern.

Zum Abschluß lesen wir noch aus einer Mail von Frau Pohl vor und danken allen Einsendern der Mails, die wir heute vorlesen konnten für ihre Mühen und ihre Hörerfreundschaft.

„Liebe Redaktion von IRIB,heute möchte ich Euch einen kleinen Bericht über die neulich gezeigten Filme auf ARTE zusenden, welche den Bagh-e Fin und die Tschahar-Bagh-Straße unter dem Titel „Magische Gärten“ brachten.

250 km von Teheran entfernt liegt die Stadt Kashan. Nicht weit davon liegt die Parkanlage Bagh-e Fin. Sie ist eine Oase. 2011 wurden neun dieser persischen Gartenanlagen zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Im Film wurde ein Interview mit einer Frau geführt, welche Landschaftsarchitektur an der Universität in Teheran unterrichtet.

Nun zum Bagh-e Fin:

Kinder spielen im Wasser. An den Kanälen spazieren die Menschen entlang. Schattige Alleen locken viele Besucher an. Die Kameraführung hält auf ein Becken, welches durch seine perfekt geometrische Form und seine 12 Wasserdüsen betrachtet werden kann. Man erfährt, dass der 2 ha große Garten von einer Außenmauer umgeben ist. Diese besteht aus rohen Backsteinen und Lehm. Schah Abbas der Erste (1587 bis 1629 n.Chr.) ordnete einst den Bau des Gartens an. Betont wird die außergewöhnliche Geometrie des Gartens. Immer wieder sieht man Kanäle, welche in Türkis gehalten sind.

Die Gegend ist aber auch noch bekannt für den Anbau der Damaszenerrose. Ein großes Feld ist erkennbar. Diese Rosensorte sei mindestens 150 bis 170 Jahre alt, erklärt ein Pflücker bei der Arbeit. Die Erntezeit dauert einen Monat. Das Rosenwasser findet Absatz für Eis, Konfitüren und Kuchen. Für einen Moment sieht man eine Nahaufnahme eines Marienkäfers, der sich auf einer Knospe niedergelassen hat. Bewässert wird die Plantage von Qanaten. Von den Rosen geht es nun wieder zurück zum Bagh-e Fin. Der Kurator des dortigen Museums beginnt zu erzählen. Man sieht ein achteckiges Becken. Das Wasser ist reich an Mineralien, erzählt er. Hier wachsen auch Maulbeerbäume. Menschen ruhen sich auf Sitzplätzen aus, auf denen Teppiche liegen. Das Wasser steht nur 1 cm hoch im Kanal. Die Springbrunnen werden ohne elektrischen Strom und ohne Pumpen betrieben. Der Garten hat ein stolzes Alter von über 450 Jahren. Gewandelt hat sich aber die Gestalt der wunderschönen Gartenanlage. Man sieht Zypressen. Manche sind so alt wie der Garten selbst, wird erzählt.“

An dieser Stelle beenden wir die Mail, den zweiten Teil über die Tschahar-Bagh-Straße in Isfahan lesen wir ein ander Mal vor.

 

Khoda hafez – Gott schütze Sie !