Wir und unsere Hörer- Teil 282
Hörerpostsendung am 20. September 2020 Bismillaher rahmaner rahim - Im „Wochenschritt“ kommt es heran das nächste Hörerpostprogramm. Heute darf es seinem Namen wieder mehr Ehre machen als beim letzten Mal, das freut uns und wir danken den fleissigen Hörerfreunden, die daran beteiligt sind. Heute sind es auch wieder wohlbekannte Namen treuer Hörerfreunde, die sich immer bei uns engagieren. Nochmals herzlichen Dank.
Diesmal darf unser Stammhörer Helmut Matt zuerst das Wort erheben. Er geht direkt auf das Manko des Hörerpostmangels ein:
„Liebe Freunde von IRIB / Pars Today in Teheran,heute sende ich Ihnen wieder ein neues Lebenszeichen und die Empfangsberichte Nr. 2677 bis 2690. Wie ich am Sonntag in der Sendung "Wir und unsere Hörer" erfahren habe, lässt die Schreibfreudigkeit Ihrer Hörer derzeit sehr zu wünschen übrig. Also werde ich mit dieser Post helfen, etwas gegen diesen unerfreulichen Trend zu unternehmen.Vielleicht liegt die Ursache für die geringe Zahl von Hörerzuschriften ja noch in der Sommerflaute begründet - oder auch an den immer noch sehr warmen Sonnentagen.Ganz verständlich ist es trotzdem nicht, dass immer weniger Hörer sich zu Wort melden. Ihr Programm ist in vieler Hinsicht äußerst hörenswert. Man muss, wie ich früher schon einmal geschrieben habe, ja nicht immer die Meinungen und Standpunkte Ihrer Redaktion teilen. Das ist ja auch aus meiner Sicht nicht der Sinn Ihrer Sendungen. IRIB will ja seine Hörer dezidiert aus iranischer Perspektive informieren. Denken und eine eigene Meinung bilden sollte dann in der Verantwortung der Hörer selbst liegen. Das klingt banal, ist aber in Deutschland leider längst nicht mehr so selbstverständlich, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Bei unseren nationalen wie auch lokalen Medien, insbesondere jenen des öffentlich-rechtlichen Bereichs, hat sich in den letzten Jahren schleichend ein Erziehungs- und Gesinnungsjournalismus breit gemacht, der seinem Publikum nicht nur Nachrichten und sachliche Informationen liefert, sondern immer auch eine redaktionelle Interpretation der jeweiligen Meldungen bereit hält, so dass man ohne Übertreibung von so etwas wie "betreutem Denken" reden kann. Deshalb ist umso erfreulicher, mit IRIB / Pars Today oder auch der deutschen Ausgabe von "Russia Today"noch über Informationsquellen zu verfügen, in denen auch Menschen zu Wort kommen, die nicht einfach immer nur die offizielle Regierungsdokrin gebetsmühlenartig herunterleiern und so tun, als hätten sie die absolute Wahrheit exklusiv für sich gepachtet. Dagegen kommen bei Ihrem Sender regelmäßig auch kritische Stimmen wie z.B. die von Christoph Hörstel oder Dr. Yavuz Özoguz und andere zu Wort und man erfährt vieles, was die so genannten deutschen "Qualitätsmedien" verschweigen.“
Weiter schreibt unser Breisgauer Hörerfreund:
„Hörenswert sind zudem bei Ihrem Sender nicht nur die politischen Beiträge und die Interviews, sondern auch die ganze Palette an Beiträgen kultureller und landeskundlicher Art: Sei es "Mit uns durch Iran", "So wird gesagt" oder ganz besonders "Sitten und Bräuche im Iran". Solche Sendungen öffnen den geistigen Horizont und fördern Völkerverständigung, Meinungsvielfalt und Toleranz. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass es die deutschen Sendungen aus Teheran gibt und hoffe, dass sie uns Hörern noch lange erhalten bleiben - auch auf der internationalen Kurzwelle.“
Wir danken Ihnen lieber Herr Matt für Ihren Einsatz und Ihre für uns wertvolle Stellungnahme, dem ist nichts hinzuzufügen, außer, dass Sie weitere 15 Empfangsberichte vom 1. bis zum 15. September mit gutem bis sehr gutem Empfang, geschickt haben. Das ist erfreulich und wir danken vielmals.
Mit zufriedenen Grüßen schickte auch unser österreichischer Hörerfreund Paul Gager ebenfalls weitere tägliche Empfangsberichte, und zwar vom 2. bis zum 11. September mit SINPO 4.
Dazu kommentiert er: „Also im Grossen und Ganzen weiterhin guter Empfang auf der analogen Kurzwelle im sonnigen Osten Österreichs, mal von einigen kurzen Senderausfällen hin und wieder, abgesehen.“
Solche kurzen Senderausfälle gehören wohl zu den technischen Gegebenheiten dazu, wir hoffen es hält sich im Rahmen.
Herr Gager hat auch noch einige Fragen gestellt im Zusammenhang mit der iranischen Börse und der iranischen Eisenbahn, dazu müssen wir erst recherchieren und kommen ein anderes Mal darauf zurück.
Von Österreich machen wir einen Sprung nach Schweden zu einem der Retter unserer letzten Hörerpostsendung Ulmar Qvick:
„Liebe Freunde bei IRIB und Pars Today!
Natürlich freute ich mich für einen weiteren Sonntag, als ich von der deutschen Redaktion der IRIB so freundlich wahrgenommen wurde. Gleichzeitig war es traurig, dass wir nur zwei Zuhörer waren, die geschrieben hatten. Ich hoffe es war ein Zufall. Kein mir bekannter Radiosender hat ein Hörerpostprogramm mit der gleichen Qualität wie "Wir und unsere Hörer". Sie verdienen den ganzen Erfolg!
Es geht weiterhin ausgezeichnet die Sendungen auf 7300 kHz zu empfangen.“
Dankesehr Herr Qvick. Wir haben natürlich einige sehr nette Hörerfreunde wie Sie, das trägt viel dazu bei, dass die Sendungen Anklang finden. Unseren Hörerfreunden ist es zu verdanken wenn das Hörerpostprogramm gelingt.
Weiter schreibt Herr Qvick:
„Hier ist ein Artikel, den ich kürzlich geschrieben habe und den ich Ihnen gerne übermitteln möchte.
Die Menschheit besteht seit Tausenden von Jahren, aber es bestehen weiterhin schwierige grundlegende Probleme. Was bei der Analyse der Gesellschaft im Mittelpunkt stehen sollte, ist die Kontrolle von Macht und Wirtschaft.
Welche Prozesse bestimmen, wer an die Macht kommt? Hier gibt es Freiheit, die missbraucht wird. Persönliche Qualitäten, Moral und Ehrlichkeit werden bei der Auswahl nicht immer berücksichtigt. Wirtschaft wird extrem frei praktiziert, Krieg bedeutet für einige sowohl wirtschaftlichen Gewinn als auch für andere menschliche Katastrophen.
Die Rolle der Wirtschaft in Bezug auf Krieg, Migration, Drogen, Umwelt, Klima und ethnische Unterschiede wird nicht berücksichtigt. Was die ganze Zeit passiert, ist das man versucht, das Gift im grossen Fluss anstatt im Bach zu stoppen.
Ich habe in jungen Jahren über die Mentalität in Schweden in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelesen.
- Dieser verdammte Frieden ruiniert uns ...sagte man damals.
Ja, Schweden hat am Dreißigjährigen Krieg teilgenommen, aus Deutschland wurde unermesslicher Reichtum nach Schweden gebracht. Deutschland war am Boden zerstört, Schweden hat sich bereichert.
Gibt es ein besseres Beispiel für die Beziehung zwischen Krieg und Wirtschaft? Moral ist im Großen und Ganzen ein knappes Gut, aber für eine bessere Welt notwendig.
Ich schließe mit herzlichen Grüßen an Sie in Teheran aus Schweden mit wundervollen warmen Tagen im September.
Ihr Freund Ullmar Qvick.“
Auch heute wieder ein wertvoller Beitrag von unserem Hörer aus Schweden, der sehr gut die Interessen die zwischen Wirtschaft und Macht sowie Krieg bestehen, verdeutlicht hat.
Hier noch einmal sein wiederholenswerter Satz:
„Moral ist im Großen und Ganzen ein knappes Gut, aber für eine bessere Welt notwendig.“
In unserer musikalischen Pause singt jetzt Ali Lohrasbi für Sie das Lied Watan, was in Deutsch „Heimat“ bedeutet.
Zwei unserer Hörerfreunde haben bemerkt, dass sie uns schon seit einem Monat nicht mehr geschrieben haben – Gut, dass sie es in der letzten Woche bemerkt haben:
„Liebe Freunde von IRIB,
kaum zu glauben, es ist schon Mitte September und über einen Monat her, dass ich mich das letzte Mal bei Ihnen gemeldet habe. Wie ich der gestrigen Briefkastensendung entnommen habe, trifft zur Zeit nicht viel Post bei Ihnen ein und das möchte ich jetzt ganz schnell - zumindest von mir aus - ändern. Ich hoffe, dass es Ihnen weiterhin, vor allem gesundheitlich, gut geht. Und ich möchte Ihnen mein großes Kompliment aussprechen, dass Sie auch in der schwierigen Zeit von Corona versuchen, Ihre Programme weiterhin so ausführlich und mit so großem Engagement zu senden. Das betrifft vor allem die Briefkastensendung, denn es ist so wichtig, dass die Kontakte zwischen Hörern und Sender aufrecht erhalten und gestärkt werden.“
Danke lieber Herr Willschrey, dass Sie das erwähnen. Aber nun weiter mit Ihrer Mail:
„Wir hatten für dieses Jahr keine größeren Reisen vorgesehen. Meine Frau Marise wollte ja im März für einen Monat zu ihrer Mutter auf die Seychellen fliegen, die dringend ihrer Hilfe bedarf. Aber wegen Corona wurden alle Flüge dorthin eingestellt und ein Besuch ist nur unter Auflagen und unter Quarantäne möglich.
Drei Busfahrten hatten wir Anfang des Jahres gebucht. Zwei davon (nach Epinal in Frankreich und nach Aschaffenburg im Frankenland) wurden auf das nächste Jahr verschoben. So blieb noch eine übrig: eine Bus-Tagesreise nach Andernach am Rhein, wo der höchste Kaltwasser-Geysir der Welt besucht werden sollte, und nach Ahrweiler. Diese Fahrt hatte mir Marise im März zu meinem Geburtstag geschenkt. Und sie wurde auch tatsächlich durchgeführt, nämlich am 5. September. Und wir haben sie wirklich genossen. Ein Reisebericht ist schon fertig und beigefügt.“
Danke sehr Herr Willschrey – Reiseberichte sind immer eine gute Rücklage im Falle fehlender Hörerpost und natürlich auch interessant und weiterbildend für „Uns und unsere Hörer“.
Die Mail von Herrn Willschrey schließt mit einer Frage:
„Eine Frage habe ich auch noch. Als ich 1977 als Gast von Radio Teheran für fast zwei Wochen bei Ihnen im Iran war, hatte ich auch die Ausstellung der Kronjuwelen besucht. Ich glaube, das war in der Bank Melli Iran. Ist diese Ausstellung noch immer dort und kann man sie immer noch besichtigen?“
Diese Frage ist kurz und knapp zu beantworten, und zwar mit „Ja“.
Bei unsrer letzten Hörerpostsendung hatten wir im Rahmen der Beantwortung von Fragen zu iranischen Banken auch erwähnt, das die Bank-e Melli, also die iranische Nationalbank, auch das Museum mit den Kronjuwelen beherbergt.
Wir bedanken uns bei Herrn Willschrey ebenso für 5 weitere Empfangsberichte, zumeist hat unser Hörerfreund im Saarland aber keinen besonders guten Empfang auf der 7300 Khz, und er hört uns über unsre Internetseite.
Ihm wie allen anderen Hörerfreunden sei noch einmal gesagt, dass die QSL-Karten in Bearbeitung sind.
Bevor wir zum nächsten Hörer mit einmonatiger Abwesenheit kommen hören Sie ein paar Takte Musik.
Unser nächster Absender ist ein ebenso bekannter und treuer Hörer wie alle anderen die heute ihren Beitrag zu dieser Sendung geleistet haben:
„Liebe Freunde in der deutschen Redaktion!
Nach über einem Monat Schreibpause möchte ich mich wieder bei Ihnen in der deutschen Redaktion mit einer ausführlichen Email melden. Natürlich wäre mir ein traditioneller Luftpostbrief lieber, aber ich betrachte den Postweg in den Iran immer noch nicht als zuverlässig. Natürlich habe ich mich bei der Deutschen Post kundig gemacht, da heißt es auf deren Webseite: Versand weitgehend möglich, gegebenfalls Einschränkungen. Na ja, das ist mir zu unsicher. Schließlich wäre es sehr schade, wenn ein liebevoll gestalteter Brief an meine Freunde in der deutschen Redaktion nicht ankommen würde. So bleibt es also vorerst bei der elektronischen Post.
Nun aber möchte ich mich bedanken, dass Sie Auszüge aus meinem langen Schwarzwald-Reisebericht in der Sendung „Wir und unsere Hörer“ ausgestrahlt haben. Das hat mich sehr gefreut, hoffentlich die anderen Hörerfreunde auch. Ich höre mir solche Berichte auch sehr gern von anderen Hörern an, da man daraus immer etwas „mitnehmen“ kann, an Ideen und Insider Tipps. Und für Sie ist es bestimmt auch sehr interessant, da Sie so Ihre geschätzten Hörerfreunde besser kennenlernen können, aber auch Deutschland, sofern es sich um entsprechende Reiseberichte über die Republik handelt.
Da bin ich auch schon beim richtigen Thema, da ich in den letzten 4 Wochen wieder einige sehr beeindruckende Tagesreisen innerhalb Deutschlands unternommen habe. Wollen Sie daran teilhaben – möchten Sie mit mir auf Reisen gehen?
Beginnen möchte ich heute mit einem Reisebericht über die Thüringer Städte Bad Tabarz und Gotha. Wenn Sie es wünschen, folgen weitere Berichte über andere Reiseziele, die ich „unsicher“ gemacht habe. Aber ich möchte erst einmal Ihr Feedback abwarten.“
Heute kommen wir wahrscheinlich auch nicht mehr zum Reisebericht von Herrn Lindner, denn er hat sich noch zum Thema der schwindenden Hörerpost geäußert. So geht es weiter in seiner Mail:
„Nun aber wird es leider ernst. In Ihren Sendungen habe ich des Öfteren deutlich herausgehört, dass es um die Existenz der deutschsprachigen Kurzwellensendungen von IRIB sehr bedenklich steht. Sätze wie: „So lange es uns noch gibt…“ flößen mir schon Angst ein. Aber soll es wirklich nur daran liegen, dass die deutsche Redaktion momentan ein Problem hat, nämlich Hörerschwund sowie damit verbunden auch einen relativ leeren Briefkasten? Oder gibt es da im Hintergrund in den „0beren Etagen“ ganz andere Beweggründe, die Kurzwellensendungen in Deutsch in Frage zu stellen? Schon einmal mussten die IRIB-Freunde um die Existenz der deutschsprachigen Sendungen kämpfen, mit Protesten und Petitionen an die Verantwortlichen. Zum Glück war das erfolgreich. Wird sich nun diese Situation wiederholen? Hoffentlich nicht! In Betracht der gefährlichen politischen Situation in der ganzen Welt wäre es ein riesiger Fehler, wenn sich IRIB vom Kurzwellenfunk verabschieden würde. Gerade jetzt ist es sinnvoll und wichtig, dass sich der Iran weltweit Gehör verschafft, um das friedliebende Land mit all seinen Fassetten zu präsentieren. Die Sendungen verstehe ich als Pendent zu der sehr sturen und engstirnigen Berichterstattung aus westlicher Sicht. Wenn die deutschsprachigen Sendungen aus Teheran nicht mehr existieren, wie soll man sich da objektiv über Ihr Land informieren? Das wäre eine echte Katastrophe!
Also, liebe „Obere Etage“, liebe Freunde in der deutschen Redaktion – macht bitte weiter – Ihre deutschsprachigen Kurzwellensendungen werden hier stärker denn je auf fruchtbaren Boden fallen. Meinen Segen haben Sie, meine Unterstützung in Form von Hörerpost natürlich auch.
Im Sinne der Freundschaft und des Weltfriedens verbleibe ich als Ihr treuer Hörerfreund,
Michael Lindner”
Wie schon zu Beginn Herr Matt die Bedeutung unserer Sendungen hervorgehoben hat, so hebt sie auch Herr Lindner zum Abschluß unseres heutigen Beisammenseins hervor. Es ist gut, dass wir Sie haben!
Nicht minderer Dank geht an Volker Willschrey, Ulmar Qvick und Paul Gager für Ihre Zuschriften, sowie an Dieter Leupold, dessen Mail wir heute noch nicht vorlesen konnten.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Also dann bis zum nächsten Sonntag:
Khoda hafez – Gott schütze Sie!