Dez 25, 2020 07:57 CET
  • Sinnvolle Wegzeichen der Ahl-ul-Bait (13 – das Siegel)

In diesem Programm beschreiben wir das Erscheinen des Letzten Propheten mit den Worten seiner Ahl-ul-Bait.

                                        

Die Propheten Gottes sind in verschiedenen Epochen der Geschichte und in verschiedene Gebiete ausgesandt worden. Jeder von ihnen hat seinen hohen Auftrag zur Wegweisung und Veredlung der Menschen erfüllt und eine entscheidende Wirkung auf die Menschheit und ihre Zukunft hinterlassen. Einige Propheten Gottes haben vor dem Islam eine Scharia – eine religiöse Gesetzgebung seitens Gott überbracht. Dies waren Noah, Abraham, Moses und Jesus (gegrüßet seien sie). Sie überbrachten ein Buch, das Gebote für das persönliche und gesellschaftliche Leben enthielt und den Menschen die moralische und gesetzliche Pflichten, die zu den Bedingungen der jeweiligen Zeit passten,  anriet. Diese himmlischen Schriften und ihre Lehre gingen jedoch im Laufe der Zeit entweder gänzlich verloren, oder sie fielen falschen Interpretationen oder eigenwilligen Wortänderungen zum Opfer. Schließlich sandte Gott, der Höchsterhabene, im sechsten Jahrhundert nach der Geburt Christi (F) seinen Letzten Propheten zu den Menschen, nachdem die ganze Welt in das Dunkel von Unwissenheit und Unrecht abgesackt war und die Lichter der göttlichen Rechtleitung überall im Begriff waren zu erlöschen.  Er berief ihn  in einer der düstersten und dekadentesten Gesellschaft zum Propheten.   Dieser Letzte Botschafter Gottes zündete das helle Weglicht der Offenbarung für alle Menschen an und stellte ihnen für immer ein Himmelsbuch zur Verfügung, das vor Verfälschungen sicher ist.

                         

 Es ist eine wichtige Wahrheit, dass der Islam die letzte Himmelsreligion ist und dass nach dem Propheten des Islams kein anderer Prophet Gottes mehr ausgesandt wurde oder ausgesandt werden wird. Die Edlen aus dem Hause des Propheten – die Ahl-ul-Bait – waren bemüht, den Menschen nahezubringen, dass Prophet Mohammad (Gottes Segen sei auf ihm und Friede auf seinem Hause) der letzte der Propheten Gottes ist.  Die Propheten, die vor ihm waren, haben in ihren Himmelsbüchern einige der Eigenschaften des Propheten des Islams genannt und ihren Anhängern in ihren Büchern verheißen, dass er kommen und sich gegen Unrecht und Unwahrheit erheben wird.   Im Vers 146 der Sure 2 (Baqara) heißt es:

Diejenigen, denen Wir die Schrift gegeben haben, kennen ihn (den Propheten), wie sie ihre Söhne kennen. Aber ein Teil von ihnen verheimlicht wahrlich die Wahrheit, obwohl sie (sie) wissen.

Imam Sadiq (F) sagt über diesen Vers im Koran:

„Dieser Vers wurde bezüglich der Juden und Christen herabgesandt. Gott der Höchsterhabene spricht: Diejenigen, denen wir das Buch gaben kennen ihn, so wie sie ihre eigenen Kinder kennen. Denn Gott der Herrliche hat die Eigenschaften Mohammads und seiner Gefährten in der Thora und dem Evangelium und den Psalmen für sie beschrieben und den Ort seines Erscheinens und seiner Auswanderung genannt.“ (Bihar ul Anwar, Bd. 96, S.93, Kapitel 98)

Auch Imam Baqir (F) hat wie folgt gesagt: Die Propheten haben laufend die frohe Botschaft verkündet, dass Mohammad kommen wird, bis dass Gott Jesus, Sohn der Maria, aussandte und auch er Mohammad verhieß und verkündete: `Nach mir wird ein Prophet kommen der Ahmad heißt`.“ (Usul-i Kafi, Bd. 8, S. 117)

                                    

Die Schriftbesitzer (Juden und Christen) blickten also einer großen grundsätzlichen Revolution entgegen, einem Verteidiger der Religion Gottes, der die Menschen aus den verdorbenen Systemen befreit und sie zu einer progressiven neuen Lehre hinführt.  

Die Ahl-ul-Bait haben bei der Beschreibung der Aussendung des letzten Botschafters Gottes einerseits die besonderen Umstände in seiner Umgebung und andererseits seine besonderen Charaktereigenschaften ebenso wie die Größe seines Wunders hervorgehoben um auf die Bedeutung seiner Sendung hinzuweisen. Imam Ali (F) sagt über die Bedingungen, die zur Zeit der Berufung des Propheten herrschten, laut Predigt 89 im Nahdsch-ul-Balagha (Pfad der Eloquenz):

„(Allah) hat ihn gesandt in der Zeitspanne der Gesandten, nach langem Schlummer der Völker und dem Ausbruch von Zwistigkeiten. Die Angelegenheiten waren ungeordnet und Kriege loderten auf. Die Welt war bar jeglichen Lichtes, voll von offenkundigen Täuschungen, in dem Moment, in dem ihre Blätter vergilbten und es keine Hoffnung auf ihre Früchte mehr gab. Ihr Wasser war versiegt, die Leuchten der Rechtleitung waren erloschen, und die Banner der Irrleitung waren gehisst worden...“

Dank der Lehren des Propheten erfuhr die Gesellschaft einen großen Wandel. In der Islamischen Gemeinschaft, die er aufbaute,  galt nur noch die Anbetung des Einen Gottes und trat Wissen anstelle der Unwissenheit.  Feindschaft, Hass und Streit wurden durch Brüderlichkeit, Freundschaft und gute menschliche Eigenschaften ersetzt. Dies war eines der wichtigen und wundersamen Werke des Propheten. Imam Ali (F) hat in der Predigt 96 (laut Nahdsch-ul-Balagha) über die positiven Folgen der Aussendung des Propheten gesagt:

„Durch ihn hat Allah die Hassgefühle begraben und das Feuer der  Feindschaft ausgelöscht. Er hat durch ihn die Herzen  in brüderlicher Liebe zusammengebracht und durch ihn erhörte Er die Gedemütigten und demütigte die Mächtigen (im Unglauben).“

 

An einer anderen Stelle (Predigt 108, Nahdsch-ul-Balagha)  nennt Imam Ali den Propheten einen Seelenarzt, der in einer Zeit, in der die Unwissenheit und Sünde vorherrschte, um Heilung bemüht war. Er sagt über Prophet Mohammad (S): 

...

„Er ist ein umherwandernder Arzt mit seiner Medizin, der seine Salben angeordnet und seine Termine festgesetzt hat. Er nutzt dies, wo immer Bedarf dafür besteht, für blinde Herzen, taube Ohren, stumme Zungen. Er begegnet mit seiner Medizin den Gegenständen der Nachlässigkeit und den Gründen der Verwirrung.“

                            

Gott hat den Propheten an die Spitze der Propheten gestellt. Er hat ihn zu der ganzen Menschheit gesandt, während er die vorhergehenden Propheten nur zu einem bestimmten Volk schickte. In der Sure  34  (Saba) Vers 28 spricht Gott:

Und Wir haben dich für die Menschen allesamt nur als Frohboten und Warner gesandt. Aber die meisten Menschen wissen nicht.

 

 Außerdem heißt es eindeutig darüber, dass der Prophet der letzte der Propheten Gottes ist, in der Sure 33 (Ahzab) Vers 40:

Muhammad ist nicht der Vater irgendjemandes von euren Männern, sondern Allahs Gesandter und das Siegel der Propheten. Und Allah weiß über alles Bescheid.

 Da der Prophet der letzte Botschafter Gottes ist und seine Lehre nicht nur für  ein bestimmtes Volk sondern für die ganze Menschheit und bis ans Ende der Zeiten bestimmt ist, musste er ein Wunder vorführen, welches ewig ist. Wir haben bereits gesagt, dass Gott in seiner Weisheit jedem Propheten ein Wunder mitgab, welches zu den Bedingungen der jeweiligen Zeit passte. So hat er dem Propheten das Wunder Koran mitgegeben. Denn er wurde in einer Zeit ausgesandt,  in der allgemein die Sprachkunst von höchster Bedeutung war. Daher rüstete Gott den Propheten mit einem Wort aus, welches nicht aus der damaligen literarischen Kunst stammen konnte, aber einmalige und wundersame Vorzüge besaß, die kein Mensch hervorzubringen vermag.  Die Anziehungskraft und Schönheit der Verse Gottes verfehlten nicht ihre Wirkung auf das Volk der Araber, welche die Geheimnisse der Redekunst kannte. Der Koran faszinierte sie und sie wurden die außergewöhnliche Aussagekraft dieses Buches gewahr, die kein Mensch zu kreieren vermag.  Auf diese Weise brachte der Koran ihnen seine hohen Inhalte nahe. Die Offenbarungsverse haben von Beginn ihrer Herabsendung an daher die Menschen für die göttliche Lehre gewinnen können.   

Imam Ridha (F) sagt über diesen Wundercharakter (Idschaz) des Korans:

„Somit ist der Koran lebendig. Er kennt keinen Tod und keine Vernichtung. Der Koran ist die Wahrheit und die Unwahrheit kommt ihm nicht nahe. Denn er (der Koran) ist klares Wahrzeichen Gottes, des Gepriesenen, und Gott hat den Koran nicht für eine bestimmte Zeit herabgesandt. Also ist er zu jeder Zeit neu und für jedes Volk bis zum Jüngsten Tag frisch.“ (aus Ayun Achbar al Ridha, Band 2, S. 87)

  

Es wird aus der Zeit von Imam Sadiq (F) berichtet, dass Ibn Abi Al Audscha und drei weitere Gottesleugner sich absprachen, dass ein jeder von ihnen einen Text im Umfang von jeweils einem Viertel des Korans verfasst. Sie schlossen in Mekka das Bündnis, im Laufe des Jahres ihr Vorhaben zu verwirklichen. Nach einem Jahr trafen sie sich wieder an der Kaaba am Maqame Ibrahim (Stehplatz des Abrahams) . Bei ihrem Treffen  bekannte ein jeder von ihnen, dass er beim Anblick jedes Verses im Koran begriffen habe, dass sie nicht mit diesem Himmelsbuch wetteifern können. Sie hüteten ihre Bündnis wie ein Geheimnis, aber Imam Sadiq (F) wurde es gewahr und er trug ihnen den Vers 88 der Sure 17 (Isra) vor, in dem es heißt:

Sag: Wenn sich die Menschen und die  Dschinn zusammentäten, um etwas beizubringen, was diesem Koran gleich wäre, sie brächten nicht seinesgleichen bei, auch wenn sie einander Beistand leisten würden.