Teil 916: Sure Ahqaf (die Sanddünen) Vers (1- 5)
Nach Beendigung der Besprechung der Sure Dschathiya öffnen wir nun den Heiligen Koran bei der Sure 46. Diese Sure heißt Ahqaf. Ahqaf ist der Name des Gebietes gewesen, in dem das Volk der Ad gelebt hat. Es war eine sandige Gegend. In dem Vers 21 dieser Sure wird es um das Volk der Ad gehen.
(46: 1- 5)
Doch nun sollten wir vor Beginn der neuen Sure die Einleitung
bismillahir rahman-ir rahim –
Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Gütigen
sprechen. Daraufhin heißt es in den ersten 3 Versen dieser Sure
حم
„Ha-Mim.“ (46: 1)
تَنزِيلُ الْكِتَابِ مِنَ اللَّـهِ الْعَزِيزِ الْحَكِيمِ
„Die Offenbarung dieses Buches stammt von Allah, dem Allmächtigen, dem Allweisen.“ (46: 2)
مَا خَلَقْنَا السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضَ وَمَا بَيْنَهُمَا إِلَّا بِالْحَقِّ وَأَجَلٍ مُّسَمًّى ۚ وَالَّذِينَ كَفَرُوا عَمَّا أُنذِرُوا مُعْرِضُونَ
„Wir haben die Himmel und die Erde und was dazwischen ist nur in Wahrheit und (auf) eine festgesetzte Frist erschaffen. Aber diejenigen, die ungläubig sind, wenden sich von dem ab, wovor sie gewarnt werden.“ (46: 3)
Diese Sure beginnt im ersten Vers wie 28 andere Suren im Heiligen Koran mit Siglen und ebenso wird anschließend die Bedeutung des Korans hervorgehoben. Als ob Gott sagen möchte: Seht, Ich habe aus den gleichen Buchstaben des Alphabets, die ihr zur Verfügung habt, ein Buch verfasst, wobei ihr nicht in der Lage seid etwas ähnliches zu überbringen. Dies ist der beste Beweis für den Wundercharakter des Korans.
An zahlreichen Stellen des Korans heißt es, dass der Koran von Gott, dem Allmächtigen und Allweisen offenbart wurde. Damit wird der Rang dieses Himmelsbuches hervorgehoben, dessen Befolgung dem Menschen zu Würde und Stärke verhilft. Denn alle Lehren des Korans beruhen auf Wissen und der Weisheit. In diesem Heiligen Buch gibt es kein Wort und kein Gebot, das übertrieben wäre.
Nicht nur dieses Buch mit seinem Religionsgesetz, sondern auch die ganze Daseinsordnung beruht auf der Wahrheit. Die Daseinsordnung, in der wir leben, wird gemäß einem festgelegten Programm und Zeitplan verwaltet und alles nimmt in dieser Ordnung seinen eigenen besonderen Platz ein.
Zweifelsohne gibt es weder in Gottes Himmelsbuch auch nur ein Wort, welches der Wahrheit widerspricht, noch ist irgendwo in der komplexen Schöpfung Gottes etwas zu finden, was gegen die Wahrheit verstoßen würde und disharmonisch wäre. Alles ist geordnet, angemessen und gehorcht Recht und Wahrheit. Aber: Genauso wie diese Schöpfung einen Anfang gehabt hat, hat sie auch ein bestimmtes Ende. Das vergängliche Dasein geht unweigerlich auf dieses Ende zu.
Allerdings achten diejenigen, die die Existenz Gottes oder die Aussendung von Propheten leugnen, nicht darauf, was in den Versen Gottes im Koran verkündet wird und sie beachten auch nicht die Zeichen in der Schöpfungsordnung und ebensowenig achten sie auf die Mahnungen seitens des gesunden Menschenverstandes und durch die Offenbarung. Sie sind auf der Flucht vor der Wahrheit und kehren sich von ihr ab. Damit schließen sie sich selber von der Rechtleitung Gottes aus.
Fünf Dinge sind es, die wir an dieser Stelle anmerken möchten:
Erstens: Der Koran ist das Wort Gottes. Er wurde in das Herz des Propheten herabgesandt und floss über seine Zunge.
Zweitens: Sowohl die Ordnung in der Natur als auch die Regeln des Religionsgesetzes entsprechen der Wahrheit und der Weisheit. Denn beide stammen von Gott, dem Allweisen und Allwissenden.
Drittens: In der Schöpfungsordnung gibt es kein Abweichen, nichts Falsches und nichts Sinnloses.
Viertens: Himmel und Erde und das ganze Dasein gehorchen einem bestimmten Zeitplan und sie erwartet ein bestimmter Ausgang. Nichts im Dasein geschieht rein zufällig.
Fünftens: Das ganze Dasein bewegt sich in der Bahn der Wahrheit. Nur der Mensch ist es, der durch Wahl des falschen Weges vom Weg der Wahrheit abweichen und den Weg der Irreleitung betreten kann.
Es folgend die Verse 4 und 5 der Sure Ahqaf:
قُلْ أَرَأَيْتُم مَّا تَدْعُونَ مِن دُونِ اللَّـهِ أَرُونِي مَاذَا خَلَقُوا مِنَ الْأَرْضِ أَمْ لَهُمْ شِرْكٌ فِي السَّمَاوَاتِ ۖ ائْتُونِي بِكِتَابٍ مِّن قَبْلِ هَـٰذَا أَوْ أَثَارَةٍ مِّنْ عِلْمٍ إِن كُنتُمْ صَادِقِينَ
„Sag: Was meint ihr zu dem, was ihr anstatt Allahs anruft? Zeigt mir, was sie von der Erde erschaffen haben. Oder haben sie etwa an den Himmeln teil? Bringt mir doch ein Buch herbei, das vor diesem war, oder die (geringste) Spur von Wissen, wenn ihr wahrhaftig seid.“ (46: 4)
وَمَنْ أَضَلُّ مِمَّن يَدْعُو مِن دُونِ اللَّـهِ مَن لَّا يَسْتَجِيبُ لَهُ إِلَىٰ يَوْمِ الْقِيَامَةِ وَهُمْ عَن دُعَائِهِمْ غَافِلُونَ
„Und wer ist weiter abgeirrt als jemand, der anstatt Allahs jemanden anruft, der ihn nicht erhört bis zum Tag der Auferstehung? Und sie achten nicht auf ihren Anruf.“ (46: 5)
Mittels dieser Verse wird der Prophet beauftragt, den Götzendienern in Mekka zu sagen: Welche Rolle haben den diese Götzen, die ihr anbetet, bei der Erschaffung und der Planung von Himmel und Erde gespielt? Ihr bekennt doch selber, dass die Schöpfung der Erde und Himmel und der Gestirne und alles Planen durch Gott geschah. Warum dann betet ihr diese Götzen an und richtet eure Bitten an diese Figuren, die zu nichts fähig sind und weder Verstand noch Gefühl besitzen?
Ist denn vor dem Koran ein Buch zu euch gekommen, welches euch erlaubt, Götzen zu verehren und ihnen zu dienen? Oder haben Weise und Gelehrte euch einen auf Wissen fundierten Beweis vorgelegt, aufgrund dessen es richtig wäre, andere als den Einen Gott anzubeten? Ihr solltet die Anbetung der Götzen entweder rational oder durch eine verlässliche Quelle begründen können! Aber ihr verfügt über nichts dergleichen. Also beruht eure Lehre auf bloßen Mutmaßungen und falschen Vermutungen.
Die Götzenanbeter werden darauf aufmerksam gemacht, dass sie ohne einen vernünftigen Grund und ohne sich auf eine Quelle berufen zu können, anstelle von Gott, dem Einzigen Gott, sich mit ihren Gebeten an Götzen und andere falsche Götter richten, und dies tun, obwohl sie wissen, dass sie nicht antworten können. Diese falschen Götter können doch keine Gebete erhören! Ihr seid also auf dem falschen Weg und schwer in die Irre gegangen. Ihr betet Gegenstände an, die euch noch nicht einmal hören können und nichts von euren Bitten auch nur ahnen.
Es gilt also Folgendes:
Erstens: Die Wahl jedes anderen Weges außer des Weges, den der Schöpfer der Welt festgelegt hat, ist Abweichung und Irrtum.
Zweitens: Manchmal ist es notwendig, Gegner gezielt Fragen zu stellen, damit sie nachdenken und gewahr werden, dass ihr Weg einer Grundlage entbehrt.
Drittens: Nicht nur hölzernere und steinerne Götzenfiguren, sondern auch wissende und fähige Menschen sind oft nicht in der Lage ihre eigenen oder die Wünsche anderer zu erfüllen. Keiner kann also anstelle von Gott andere anrufen und sich darauf verlassen, dass sie ihm tatsächlich helfen können.
Viertens: Was ein Mensch auch immer tut: Es muss rational oder aufgrund von Wissen begründbar sein oder es muss im Wort Gottes oder in den Überlieferungen des Propheten Gottes und der Edlen Makellosen aus seinem Hause eine Begründung dafür vorliegen.