Apr 13, 2021 13:51 CET

Hörerpostsendung am 11. April 2021 Bismillaher rahmaner rahim - Die Frühlingsferienzeit ist vorbei liebe Hörerfreunde. Bei Ihnen sind die Osterferien und bei uns die Neujahrsferien herum und das Leben geht wieder in den Alltag über und es sind wahrscheinlich die kleinen persönlichen Feiertage, die in unserem Leben mehr an Bedeutung gewinnen, wie zum Beispiel die Geburtstage.

Heute dürfen wir auch wieder mal einigen Hörerfreunden gratulieren, und das stellen wir in der heutigen Sendung an die erste Stelle.

Zunächst gratulieren wir nachträglich OM Bernd Seiser, dem Vorsitzenden des Ottenauer Hörerklubs, ganz herzlich zu seinem Geburtstag Mitte der letzten Woche. Vor allem wünschen wir ihm Gesundheit und Wohlergehen, damit der noch lange die Ottenauer Hörerklub-Treffen veranstalten und sich weiter so aktiv für die Hobbyfreunde und die Kurzwellenszene engagieren und seine wichtigen Beiträge für die Erhaltung des Kurzwellenhobbys leisten kann.

Alles, alles Gute wünschen wir vom IRIB-ParsToday-Team Herrn Seiser !

Um einen Platz für Geburtstagsgrüße bat auch unser Wiener Hörerfreund Paul Gager, er schrieb neulich:

„PS: Ob wohl in einer der nächsten Hörerpostsendungen noch Platz für einen freundlichen Geburtagsgruß an OM Bernd Seiser, den Vorsitzenden des RTI Hörerklub Ottenau, ist?“

Diesen Platz haben wir natürlich gerne für Sie frei gemacht Herr Gager.

Unseren Unterlagen zufolge gehören auch die Hörerfreunde Dietmar Wolf in Hammelburg, Andreas Mücklich und Bernd Neumann in Berlin, sowie Frank-Luqman Bresonik in Gladbeck zu den Geburtstagskindern dieser und der kommenden Apriltage. Wir wünschen allen nur das Beste zu ihrem Wiegenfeste und viel Gesundheit und Lebensfreude für das neue Erdenjahr.

Nun kommen wir zum traurigeren Teil unseres Sendungsbeginns, denn drei unserer Hörerfreunde, die in diesen Tagen Geburtstag hätten, weilen nicht mehr unter uns. Dazu gehören Heinz Przybylla, der 2018 verstorben ist und Andreas Pawelczyk, der 2017 noch recht jung verstarb.

Der dritte Verlust unter unseren Hörerfreunden, die Geburtstagskinder im April waren, ist Fritz Andorf aus Meckenheim. Wie Sie ja sicher durch die RTI-Hörerklubecke vom März von OM Bernd Seiser erfahren haben, ist Herr Andorf einen Monat vor seinem 80. Geburtstag am 10.März diesen Jahres verstorben. In seinem Nachruf auf ihn schrieb Herr Seiser unter anderem:

„Fritz gehörte zu unseren aktivsten und bekanntesten Hörerklubmitgliedern und konnte auch mehrere deutschsprachige Redaktionen persönlich besuchen und dann seinen Hobbyfreunden darüber berichten. Darunter waren auch Radio Taiwan International, Radio Polonia, China Radio International, die Stimme der Türkei, Radio Prag, Radio Tirana und Radio Taschkent.“

An diesen Informationen kann man leicht erkennen, wie aktiv Herr Andorf bei seinem Kurzwellenhobby gewesen war. Sein Tod hat uns sehr betroffen gemacht, denn Herr Andorf war ja auch ein aktiver Hörer unserer Sendungen und hat immer wieder mit wertvollen Beiträgen zu unseren Hörerpostsendungen beigetragen. Wir werden ihn sehr in unserer sonntäglichen Hörerrunde vermissen.

Unsere letzte QSL-Karte für Herrn Andorf haben wir für seinen 103. Empfangsbericht vom 19. Juli 2019 ausgestellt, und sie ist mit der Weihnachtspost 2019 rausgegangen. Seinen 109. und letzten Empfangsbericht haben wir im November 2020 bekommen, der bezog sich auf die Testsendungen mit einer 2.Frequenz am 24. und 25. November. Somit sind 6 Empfangsberichte unbestätigt geblieben. Im August 2020 haben wir zum letzten Mal eine Mail von ihm in der Hörerpostsendung vorgelesen.

Was bei den Empfangsberichten von Herrn Andorf aus technischer Sicht interessant war, war das ihm als Antenne ein Draht um die Heizung bzw. Heizkörperhalterungen diente. Und das hat ja wohl auch funktioniert.

Heute wollen wir nicht aus seiner letzten Mail vorlesen, sondern seine Mail, die er uns am 17. Juli 2017 schickte und in der er uns auf unsere Bitte an die Hörerfreunde für einen Beitrag zum 50. Radiojubiläum antwortete. Aus dieser Mail geht auch seine Geschichte mit dem Kurzwellenhobby hervor, das er ja sehr aktiv betrieben hat.

Hier also die Mail von unserem Hörerfreund Fritz Andorf zu unserem 50.Radio-Jubiläum:

„Liebes IRIB-Team,

ich danke Ihnen sehr herzlich für die E-Mail vom 7.07., mit der Sie die Hörer um Beiträge zum runden Jubiläum der deutschen Sendungen aus Teheran bitten. Ich möchte daher diesen Empfangsbericht dazu nutzen, um etwas über meine Geschichte mit der Stimme des Iran zu berichten.

Es war wohl  Ende der Fünfziger Jahre – ich war damals Schüler der Oberstufe - , als ich die Kurzwellentaste unseres Röhrenradios drückte, weil mich interessierte, was dort zu hören ist. Und dabei entdeckte ich neben viel Rauschen und Störgeräuschen, dass auf der Kurzwelle Stationen aus zahlreichen Ländern in vielen Sprachen zu hören waren, darunter auch in Deutsch und Englisch. So schaltete ich öfter das damals sehr beliebte Radio Luxemburg ein und geriet auf die Wellenlängen der Stimme der Türkei und von Radio Moskau. Sogar aus dem fernen Ecuador in Südamerika konnte ich den Missionssender Radio HCJB empfangen.

Die Zahl der empfangenen Länder nahm ständig zu, und so mag es wohl Ende der Sechziger Jahre gewesen sein, als ich auch das deutsche Programm aus Teheran entdeckte. Ich hatte damals noch keine Ahnung von der Welt der Empfangsberichte und QSL-Karten. Darauf wurde ich erst durch einen Artikel in der Rundfunkzeitschrift HÖR ZU aufmerksam.

So schrieb ich am 20.07.1971 meinen ersten Empfangsbericht über das deutsche Programm von 1900 – 1930 UTC auf der Frequenz 12176 khz an die National Iranian Radio & Television, welcher prompt mit einer einfachen QSL-Karte bestätigt wurde (Unterzeichner war E. Golesorkhi – Ref IS/1647). Und weil das Programm informativ und unterhaltsam war – hinzu kam mein Interesse an Persien und dem Orient allgemein – , folgten etliche weitere Berichte, wobei ab 1972 die Sendefrequenz in 9.022 khz geändert wurde (wie 12176 khz eigentlich eine nicht zugelassene „Outer-Band“-Frequenz). Ab 1973 waren auch die QSL-Karten attraktiver gestaltet und man verschickte schöne Fotos von allen Sendestationen im Land. QSL-Ansichten erhielt ich von den Sendezentren Tabriz, Rezaiyeh TV, Mahabad TV, Abadan TV, Kerman TV, Shiraz TV, Zahedan TV und Bandar Abbas TV . 1972 nannte man sich „Radio Iran“ und in der QSL-Unterschrift „NIRTV, Foreign Programmes“. Und ab 1973 firmierte die Station mit „National Iranian Radio Television -  The Voice of Iran“. Die letzte QSL ist vom 17.06.1977 datiert.“

Weiter geht es in der Geschichte Herrn Andorfs mit unserem Sender so:

„Nach der Islamischen Revolution 1979 habe ich lange Zeit nicht an die Station geschrieben. Ich weiß heute auch nicht mehr, ob und wann die deutschen Sendungen danach fortgeführt wurden. Meine erste QSL-Karte nach der Islamischen Revolution trägt das Datum 21.07.1998 (1730 – 1830 UTC auf 9.022 kHz) und zeigt ein schönes Foto von der Khaju Brücke aus dem 17. Jahrhundert in Esfahan. Danach brach der Kontakt nicht mehr ab, und es folgten weitere Empfangsbestätigungen, immer auf schönen Fotos von prächtigen Bauwerken des Landes. Mein Interesse am Iran ist ungebrochen, und so werde ich die Sendungen aus Teheran natürlich weiter regelmäßig einschalten, vor allem wegen der ausführlichen Nachrichten, besonders aber auch wegen der freundlichen Moderation in der sonntäglichen Hörerpostsendung. So wünsche ich Ihnen alles Gute für die Zukunft und möglichst noch viele erfolgreiche Jahre, hoffentlich auf der Kurzwelle. 

Auch in der heutigen Hörerpostsendung hörte ich wieder Stellungnahmen und Glückwünsche zum Jubiläum von mir gut bekannten Radiofreunden, darunter von dem Kurzwellensenior und –experten Bernhard Klink, von dem ich schon lange nichts mehr gehört hatte.

Soweit für heute. Mit den besten Grüßen aus dem sommerlichen Rheinland  von Ihrem Fritz Andorf“

Das war unser kleiner Beitrag zum Abschied von unserem ehemaligen Hörerfreund Fritz Andorf aus Meckenheim. Auch wir wollen ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Wie schon gesagt hinterlässt er eine große Lücke in unserer Hörerrunde.

Nun folgt erst einmal unser heutiges Pausenlied  - es wird von Sina Sarlak gesungen und heißt „dobareh“ – das bedeutet soviel wie nochmal oder erneut. Wir wünschen Ihnen weiter guten Empfang.

Viel Hörerpost haben wir heute nicht in der Mappe, aber unter den wenigen Mails ist auch eine von Volker Willschrey aus dem Saarland dabei. Er schrieb uns am 5. April:

„Liebe Freunde von IRIB,

mittlerweile sendet IRIB schon seit einigen Tagen auf der Sommerfrequenz 7300 kHz. Wie ich der gestrigen Briefkastensendung entnehmen konnte, konnten einige der Hörerfreunde einen guten Empfang verzeichnen. Das ist sehr erfreulich. Leider ist das hier in Dillingen nicht der Fall. Ich muss so des Öfteren die Sendung nachträglich über wwdxc hören oder aber über den Sender in Enschede  (http://websdr.ewi.utwente.nl). Gestern war der Empfang auf 7300 kHz jedoch ganz brauchbar.“

Danke Herr Willschrey für weitere 5 Empfangsberichte und die Mitteilung „außer der Reihe“ mit einer Extra-Mail am 4. April und der Bestätigung SINPO 4-3-3-4-3. Prima, dass Sie mal wieder mehr oder weniger in den Genuss des direkten KW-Empfangs gekommen sind.

Herr Willschrey hatte in der Mail auch eine Frage gestellt:

„Wie sieht es bei Ihnen mit Impfungen gegen Covid 19 aus? Welcher Impfstoff wird verwendet. Hier in Deutschland geht das nur schleppend voran. Meine 97–jährige Mutter im Seniorenheim in Dillingen hat beide Impfdosen (von Biontech) bereits erhalten. Auch meine 90-jährige Schwiegermutter auf den Seychellen hat ihre erste Impfdosis bekommen. Ich bin in der Priorisierungsgruppe 2 und konnte meine 1. Dosis am 17. März bekommen – die zweite gibt es am 14. April (Moderna-Impfstoff). Und unsere Tochter Nadine, die eine Umschulung als Erzieherin macht, hat ihre erste Impfung mit AstraZeneca am 21. März bekommen.

Aber es sind insgesamt nur etwa 10 Prozent der Deutschen geimpft (mit der ersten Dosis). Mit beiden Impfungen sind es um die 4 Prozent. Das hilft nicht, die Pandemie einzudämmen, dazu bedarf es wirklich wesentlich mehr Impfdosen, deren Lieferung nur schleppend vorangeht.

Gibt es im Iran bei der Impfung auch eine Priorisierung?“

Danke Herr Willschrey für Ihre Frage. Ja, in Iran gibt es auch eine Priorisierung, und die liegt beim medizinischen Personal, bei Ärzten und Pflegekräften. Im zweiten Schritt sollen dann ältere Menschen geimpft  werden.

Insgesamt gesehen ist die Impfung von bisher nur rund 250 000 Menschen mit einem Corona-Impfstoff sehr sehr wenig. Nur etwa 56 000 weitere Iraner haben inzwischen die 2. Impfung erhalten.

In Iran wurden bisher Impfstoffe aus Russland, China und Indien verwendet. Am Dienstag letzter Woche kam eine Lieferung von etwas mehr als 700 000 Impfdosen aus Südkorea an, die den Impfstoff  "Oxford AstraZeneca" aus dem WHO-COVAX-Programm enthielt.

Das Hauptziel des WHO-COVAX-Programms besteht darin, die Herstellung und Produktion von Covid-19-Impfstoffen zu beschleunigen und deren gerechte Verteilung in allen Ländern auf der ganzen Welt sicherzustellen.

Im Rahmen dieses Programms sollen bis Ende 2021 etwa 2 Milliarden Dosen Corona-Impfstoff in 190 teilnehmenden Ländern fair verteilt werden.

Es wäre schön, wenn dieses Ziel auch erreicht würde.

Wie schon gesagt geht die Impfkampagne in Iran nur langsam voran, was vielerlei Gründe hat und letztendlich auch mit den harten Sanktionen zusammenhängt.

Erst wenn die Produktion inländischer Corona-Impfstoffe einmal an Fahrt aufnimmt, wird sich diese Situation ändern. Voraussichtlich solles im Sommer soweit sein.

Zwei wissenschaftlichen Umfragen von unabhängigen Organisationen zufolge bevorzugen mehr als 50 Prozent der Iraner iranische Impfstoffe wie „CovIran Barekat“, „Razi COV-Pars“ oder „Pasteur“. Iran arbeitet auch mit kubanischen Experten am Coronaimpfstoff „Soberna 02“. Die iranischen Impfstoffe sind noch in verschiedenen Testphasen, haben bisher aber schon vielversprechende Ergebnisse erzielt.

Bald soll auch der russische Sputnik V-Impfstoff in Iran hergestellt werden.

Das iranische Gesundheitsministerium meldete am 10.April, dass innerhalb der letzten 24 Stunden 19.666 Neuinfektionen registriert wurden und 193 Covid-Patienten ihr Leben verloren. Damit hat die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle  in Iran 64.232 erreicht."

Am gleichen Tag wurden in Deutschland 24.097 Neuinfektionen gemeldet und 246 Todesfälle. Die Gesamtzahl der Corona-Toten lag in Deutschland am 10. April bei 78.249.

Leider kam es anscheinend in unseren beiden Ländern durch die Neujahrsferien und die Nichtbeachtung der Anti-Corona-Maßnahmen wieder zu einem Anstieg dieser traurig machenden Zahlen.

 

Unser schwedischer Hörerfreund Ullmar Qvick schrieb uns in seiner letzten Mail vom 9. April: Ich werde meine zweite Impfstoffdosis in einer Woche erhalten.

Somit haben wir nun schon einige geimpfte Hörerfreunde, das freut uns.

Herr Qvick hat aber noch mehr in seiner letzten Mail geschrieben, insbesondere auch zum Corona-Impfstoff. Aber der Reihe nach: 

„Liebe Freunde bei IRIB Deutsch und Pars Today!

Die letzte Sendung von ‚Wir und unsere Hörer‘ war besonders erfreulich für mich und unseren gemeinsamen Freund, Herrn Helmut Matt. Durch die Freundlichkeit, die Sie uns in Ihrer Redaktion entgegenbrachten, indem Sie präsentierten, was wir über IRIB geschrieben haben, um uns in unserem gemeinsamen Interesse, unserem lieben Radiohobby, zu vereinen! Wir beide danken Ihnen für Ihre freundliche Behandlung.

 

Ich kann bestätigen, dass die Frequenz 7300 kHz auch hier in Schweden wie im letzten Jahr hervorragend funktioniert.

Das letzte Mal habe ich eine sehr lange Mitteilung geschrieben. Dieses Mal werde ich mich nur auf das Problem der Impfung gegen Covid-19 und die armen Länder konzentrieren. Leider hängt die Gesundheit in unserer Welt vom Geld ab. Und jetzt hat die Pandemie diese tragische Beziehung besonders stark gezeigt. Viele Länder haben aus wirtschaftlichen Gründen nicht die Möglichkeit, den notwendigen Impfstoff zu bekommen. Ich habe eine Nachricht aus dem Kosovo erhalten, wo man Hilfe bei Impfstoffen benötigt. Die Republik Kosovo hat nur 24.000 Impfdosen erhalten und die Bevölkerung beträgt 1,8 Millionen. Aber es sind hauptsächlich die Hersteller von Impfstoffen, die die Versorgung kontrollieren können, und in einem Land wie Schweden haben wir heute eine Anzahl von Impfungen, die der Bevölkerung des Kosovo entspricht, aber mit 10 Millionen Einwohnern bisher nur ein Fünftel der Bevölkerung geimpft ist. Wie kann Schweden dann helfen?

Wir haben ein großes internationales Problem, und zusätzlich zu all dem Leid, all den tragischen Verlusten und dem Mangel an Impfstoffen in den ärmeren Ländern kann die Pandemie nicht innerhalb einer angemessenen Zeit wirksam bekämpft werden.

Wie immer hoffe ich jedoch auf bessere Zeiten und wünsche Ihnen allen im Radio eine gute Fortsetzung von Nouruz und dem neuen Jahrhundert!

Ihr Freund in Schweden Ullmar Qvick“

 

Danke sehr lieber Herr Qvick, Sie haben da ein großes internationales Problem angesprochen, nämlich die ungerechte Verteilung von Corona-Impfstoffen. Dieses Problem wird wohl noch lange nicht zu lösen sein.

Aber auch wir hoffen wie Herr Qvick auf bessere Zeiten und verabschieden uns für heute mit unserem schon traditionell gewordenen

Choda hafez – Gott schütze Sie !