Apr 25, 2021 06:13 CET

Wir haben bereits einige Vorzüge des Korans beschrieben und möchten heute erwähnen, wie ein französischer Akademiker dazu Stellung genommen hat.

 

 

In seinem Buch „Bibel, Quran und Wissenschaft“ hat der französische Arzt Dr. Maurice Bucaille  einen Vergleich zwischen diesen Religionsschriften gezogen und wichtige Punkte festgestellt.

                           

Maurice Bucaille ist im Jahre 1920 zur Welt gekommen. Seine Eltern waren beide französische Staatsbürger und er ist christlich erzogen worden. Nach seinem Medizinstudium  übernahm er die Leitung der Chirurgischen Abteilung der Pariser Universitätsklinik. Er hat sich mehrere Jahre lang mit dem Zusammenhang zwischen den Himmelsschriften sowie den Errungenschaften der modernen Wissenschaft beschäftigt und ist schließlich, nachdem er mit dem Koran vertraut geworden war, Muslim geworden.  

In seinem Buch „ Bibel, Quran und Wissenschaft" führt Dr. Bucaille einige Wahrheiten vor Augen, welche Zweifel an den Ansichten erregen, die im Westen über den Koran herrschen. Bucaille ist darum bemüht zu erreichen, dass der Leser seine Einstellung zum Koran revidiert. 

                         

Dieser französische Arzt hat als erstes Arabisch gelernt, um den Koran besser erforschen zu können.  Die Verse im Koran über die Erscheinungen in der Natur versetzten ihn in Erstaunen.

 

 

Er schreibt: „Alle drei monotheistischen Religionen, Islam, Judentum und Christentum, haben ihre eigenen heiligen Bücher. Die heiligen Bücher sind die Überzeugungsgrundlage für die Gläubigen, ob Juden, Christen oder Muslime. Aufgrund der  konkreten Informationen über die Geschichte der Religionen müssen wir alles, was den Propheten geoffenbart wurde, anerkennen.  Dies aber wird von den Christen nicht akzeptiert. Jedoch macht der Koran, welcher 6 Jahrhunderte nach Christus (F) geoffenbart wurde, beachtenswerte Äußerungen über die Thora und die Bibel. Der Koran lehrt die Muslime, dass sie an die heiligen Bücher vor ihm  glauben und den hohen Rang der Propheten Gottes würdigen sollen; Propheten wie Noah, Abraham, Moses und Jesus.“

                                

Dr. Bucaille fährt fort: „Die Geburt Jesu (gegrüßet sei er)  wird im Koran genauso wie in der Bibel als ein wunderbares Ereignis beschrieben. Der Koran widmet Maria eine ganz besondere Aufmerksamkeit und die Sure 19 des Korans wird nach ihr mit Maryam benannt. Es sei betont, dass die  Menschen im Westen  allgemein nichts von der Ehrung Jesu und der Maria im Koran wissen.“

Dann zieht Bucaille einen Vergleich zwischen den Überlieferungen, die  nach Jesus (F) über ihn geschrieben wurden und den Überlieferungen über das Leben Mohammads (F) und schreibt: „Diese Überlieferungen widerspiegeln das   Leben und die Moral dieser großen Persönlichkeiten und tradieren ihre Worte. Diejenigen, die vom Leben Hadhrat-e Mohammads berichten, sind  an seiner Seite  gewesen und haben seine moralischen Eigenschaften und sein Verhalten aus der Nähe gesehen. Aber diejenigen, die die vier offiziellen  Evangelien   geschrieben haben, waren selber nicht Zeuge dessen, was sie über Jesus wiedergeben.“

 Dr. Bucaille stellt außerdem fest, dass die Heiligen Schriften des Christentums und des Islams einen wichtigen Unterschied aufweisen und zwar hat nur der Islam eine einzige einheitliche Schrift, während dies beim Evangelium nicht der Fall ist. 

               

Die Verse im Koran sind göttliche Offenbarung, die durch Dschibrail, den Offenbarungsengel  Gabriel, auf den  Propheten Mohammad (F) herabgesandt und sofort von mehreren aufgeschrieben wurden. Die Gläubigen prägten sich die Verse ein und sprachen sie in Form der kürzeren Suren während des Ritualgebets oder zitierten sie im Ramadan. Bereits zu Lebzeiten des Propheten wurde  der Koran nach Suren gegliedert, welche sehr bald nach seinem Verscheiden zu einem Ganzen zusammengestellt wurden.

Unterdessen wurden die Worte Jesu (F) nicht sofort schriftlich festgehalten. Sie   wurden erst später niedergeschrieben und weil sie von  verschiedenen Personen überliefert wurden, entstanden mehrere Evangelien.  Das Himmelsbuch der Muslime aber ist nur ein einziges.

                     

Dr . Bucaille schreibt weiter: „Anfangs glaubten die Denker fest, dass zwischen der  Heiligen Schrift und der Wissenschaft eine vollständige Übereinstimmung vorliegt. Der Heilige Augustinus hat in seinem Schreiben 82 offen auf eine solche Übereinstimmung hingewiesen. Aber er hat nach Weiterentwicklung der Wissenschaften festgestellt, dass ein großer Unterschied zwischen der Heiligen Schrift und der Wissenschaft existiert. Deshalb fasste er den Entschluss, auf keinen Fall mehr zwischen den Heiligen Schriften und der Wissenschaft zu vergleichen.“ Dr. Bucaille fügte hinzu: „Unterdessen liegen keine Widersprüche zwischen dem was der Koran lehrt  und was die Wissenschaft aufdeckt, vor.“

 

Dr. Bucaille sagt, dass er ohne jegliches Vorurteil und völlig objektiv seine Forschung über die Offenbarung des Korans und die Art und Weise, wie der Koran mit der modernen Wissenschaft übereinstimmt, begonnen hat. Schließlich wurde ihm klar, dass es im Koran nichts gibt, was mit den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen im Widerspruch stünde. Mit derselben neutralen Einstellung nahm er auch solche  Untersuchungen am Alten und Neuen Testament auf. Über das Ergebnis dieser Untersuchungen schreibt er:

„Was das Alte Testament betraf, so war die Nicht-Übereinstimmung mit dem aktuellen Wissen offensichtlich.“ Außerdem stellt Bucaille fest, dass das Lukas-Evangelium bezüglich des Beginns der Menschheitsgeschichte auf der Erde  nicht im Einklang mit modernem Wissen steht und das Matthäus- und Lukas-Evangelium hinsichtlich des Stammbaumes von Jesu sich voneinander unterscheiden.

                           

Bei allen drei abrahamitischen  Religionen (Judentum, Christentum und Islam) gilt der Glaube an die Sintflut zur Zeit von Noah. Bucaille stellte einen Unterschied zwischen dem, was die Bibel und dem, was der Koran über dieses Ereignis sagt, fest.  Er sagt, dass die Beschreibung dieses Ereignisses  im Koran historisch gesehen keinen Zweifel zulässt, während es in der Bibel zwei Geschichten über die Sintflut gibt und beide Beschreibungen zu verschiedenen Zeitpunkten geschrieben wurden, wobei das Ereignis verschiedenen Zeitpunkten zugeordnet wird. Dr. Bucaille fügt hinzu, dass die Sintflut laut dem Koran eine Bestrafung des Volkes Noahs war und dass das, was der Koran über die Sintflut sagt, nicht im Geringsten im Widerspruch zu den modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen steht. 

Im Vorwort zu seinem Buch über den Vergleich zwischen der Bibel, dem Koran und der Wissenschaft heißt es: „Die einmalige Übereinstimmung zwischen Koran und dem modernen Wissen ist wirklich erstaunlich. Im Westen wird alles religiöse Wissen dem Judentum und dem Christentum zugeschrieben und der Islam bleibt völlig unbeachtet. In meinen Augen sind die Beurteilungen, die  im Westen über den Islam vorgelegt werden, das Resultat von Unwissenheit, Ungerechtigkeit und blindem Eifer.  Zum Beispiel stellt der Verfasser eines Artikels über den Koran, diesen  in der  Enzyklopädie Universalis im Band 6  als eine persönliche Biografie dar. Unterdessen ist allen bekannt, dass der Koran keine Ähnlichkeit mit einer Autobiografie hat, sondern eine Mahnung ist.“

                          

Der Islam bezieht einen klaren Standpunkt zum Thema Wissen. Dies kommt klar in dem Wort des Propheten (S) zum Ausdruck, der gesagt hat: Strebt nach Wissen und sei es in China (wobei China damals ein weit entfernter Ort war) – . Ebenso wird es an folgender Überlieferung deutlich:

Es ist für jeden Muslim und jede Muslima eine Pflicht, Wissen zu erwerben.

Darauf weist Bucaille hin und fährt fort: „Die ganz besondere Aufmerksamkeit des Korans für Wissen, hat mich gleich zu Anfang in großes Erstaunen versetzt.  Denn vorher hatte ich mir nicht vorstellen können, dass in einer Schrift, die vor 14 Jahrhunderten niedergeschrieben wurde,  so viele verschiedene Themen und Dinge zu entdecken sind, die vollkommen mit den Erkenntnissen modernen Wissens übereinstimmen. In dieser Schrift ist oftmals von der Schöpfung, den Sternen, der Erde und verschiedenen Tieren und Pflanzen und der Fortpflanzung des Menschen die Rede. Während wissenschaftlich gesehen große Fehler in der Thora und im Evangelium ins Auge fallen, habe ich im Koran keinerlei Spuren von solchen Irrtümern gefunden. Dies hat mich veranlasst, mir folgende Frage zu stellen:  Falls ein Mensch den Koran geschrieben haben sollte, wie konnte er im 7. Jahrhundert nach Christus etwas schreiben, was heute mit den Erkenntnissen der modernen Wissenschaft übereinstimmt? Ich zweifelte nicht mehr daran zu bekennen und zu bestätigen zu wagen,  dass der  Koran, den wir heute vorliegen haben, dieselbe Schrift ist wie die jener Zeit der Offenbarung und dass ich ihn tief bewundere.“