Jul 05, 2021 11:52 CET

In diesem Teil wollen wir uns mit  4 weiteren Versen der Sure 46, Sure Ahqaf, vertraut machen und beginnen mit dem Vers 11:

(46: 11-14) 

 

 وَقَالَ الَّذِينَ كَفَرُوا لِلَّذِينَ آمَنُوا لَوْ كَانَ خَيْرًا مَّا سَبَقُونَا إِلَيْهِ ۚ وَإِذْ لَمْ يَهْتَدُوا بِهِ فَسَيَقُولُونَ هَٰذَا إِفْكٌ قَدِيمٌ                         

 „Und diejenigen, die ungläubig sind, sagen von denjenigen, die glauben: `Wenn er (der Islam) etwas Gutes wäre, wären sie uns damit (mit dessen Annahme) nicht zuvorgekommen.` Und da sie sich nicht durch ihn (den Koran) rechtleiten lassen, werden sie sagen: `Das ist eine alte Lüge`.“ (46: 11)

 

Die ersten, die dem Aufruf des Propheten zum Islam folgten, waren Menschen aus den armen Bevölkerungsteilen  oder es waren Sklaven. Im Gegensatz zu den Reichen besaßen sie nichts, was sie hätte blenden und stolz machen und zur Bekämpfung des Propheten verleiten können. Da nun aber die Ärmeren in der Gesellschaft sich zum Islam bekannten, reagierten die Vornehmen in Mekka damit, dass sie sagten: Das sind alles arme, unscheinbare Leute. Wenn die Lehre von Mohammad richtig wäre, dann hätten wir selber  sie doch als erste angenommen, denn wir sind mächtiger und reicher und verstehen mehr von der Welt.

 

Dieses unlogische Gerede der Ungläubigen rührte von ihrer Überheblichkeit her. Es lag an ihnen selber und nicht am Islam, dass sie auf diese Weise mit Ablehnung reagierten.  Wären sie nicht so geblendet von ihrem Besitz, ihrer gesellschaftlichen Position und ihren Vergnügungen gewesen und hätten sie von ihrem Streben nach Überlegenheit abgelassen,  hätten auch sie, wie die Bedürftigen, reinen  Herzens und auf der Suche nach Recht und Wahrheit rasch den Islam angenommen.

Aber da sie sich nicht durch den Koran leiten ließen, so heißt es weiter im obigen Vers, haben sie schnell behauptet, dass sei gar nicht Gottes Wort sondern ein altes Märchen und erfunden.  Indem sie etwas Schlechtes vom Koran behaupteten, wollten sie sich dafür rechtfertigen, dass sie nicht glauben.

 

Hierzu lässt sich Folgendes  anmerken:

Erstens: Die Ungläubigen halten sich für vernünftiger und klüger als die Muslime und meinen, ihre Lehre sei besser als der Islam.

Zweitens: Die Verleumdungen des Korans und des Propheten des Islams gehen nicht auf logisches  Denken und sachliches Argumentieren zurück, sondern rühren von  Überheblichkeit und Starrsinn her.

 

Wir wenden uns dem Vers 12 der Sure Ahqaf zu.  Dort heißt es:

 

 وَمِن قَبْلِهِ كِتَابُ مُوسَىٰ إِمَامًا وَرَحْمَةً ۚ وَهَٰذَا كِتَابٌ مُّصَدِّقٌ لِّسَانًا عَرَبِيًّا لِّيُنذِرَ الَّذِينَ ظَلَمُوا وَبُشْرَىٰ لِلْمُحْسِنِينَ                               

„Und vor ihm (war) die Schrift des Moses als Vorbild und Barmherzigkeit. Und dies ist ein (dies) bestätigendes Buch in arabischer Sprache, um diejenigen, die Unrecht tun, zu warnen, und als frohe Botschaft für die Gutes Tuenden.“ (46: 12)

 

Der Koran setzt den haltlosen Behauptungen der Götzendiener in Mekka, die den Koran als alte Märchen bezeichneten und den Propheten des Islams verleumdeten, den Hinweis auf die Schrift  des Propheten Moses entgegen. In der Thora werden nämlich  Merkmale für den Propheten des Islams genannt. Diese Verheißung in der Thora  ist ein Beweis für die Wahrhaftigkeit des Propheten und des Buches, dass er überbracht hat. Die Verse des Korans stehen im Einklang mit denen der Thora und Thora und Koran  bestätigen sich gegenseitig. Dies zeigt, dass beide Schriften aus ein und derselben Offenbarungsquelle stammen.  Zwar ist die Thora auf Hebräisch und der Koran auf Arabisch, aber beide himmlischen Schriften beinhalten den  Aufruf zu Gott und zur Befolgung Seiner Gebote. Sie beide haben zum Ziel, die Unrecht Tuenden zu warnen und den Rechtschaffenen und Gutes Tuenden die frohe Botschaft zu verheißen, dass ihnen Erfolg und Seligkeit beschert wird.

 

Folgendes kann man sich merken:

Erstens: Es ist heiliger Brauch Gottes, im Verlaufe der Geschichte ein himmlisches Buch herabzuschicken, welches den Menschen zur Rechtleitung dienen soll. Diese Schriften erklären sich nicht etwa gegenseitig für ungültig, sondern sie  bestätigen einander und ihr Ziel ist dasselbe.

Zweitens: Himmelsbücher sind  ein barmherziges Geschenk Gottes. Jene  Gemeinschaft und Gesellschaft wird Gottes Barmherzigkeit erfahren, die das Buch Gottes  zu ihrem Leitfaden und Ratgeber wählt.

Drittens: Der Glaube an Gott ist nicht damit vereinbar, anderen ein Unrecht zuzufügen. Ein Glauben nützt etwas, der mit Wohltätigkeit und guten Werken einhergeht.

 

Abschließend möchten wir noch die Verse 13 und 14 der Sure 46 vorstellen und kurz erklären.  Der Inhalt dieser Verse lautet wie folgt:

 

إِنَّ الَّذِينَ قَالُوا رَبُّنَا اللَّهُ ثُمَّ اسْتَقَامُوا فَلَا خَوْفٌ عَلَيْهِمْ وَلَا هُمْ يَحْزَنُونَ

„Gewiss, diejenigen, die sagen: `Unser Herr ist Allah` und sich darauf  recht und standhaft verhalten, über sie soll keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein.“ (46: 13)

 

أُولَٰئِكَ أَصْحَابُ الْجَنَّةِ خَالِدِينَ فِيهَا جَزَاءً بِمَا كَانُوا يَعْمَلُونَ

„Das sind die Insassen des (Paradies) gartens, ewig darin zu bleiben als Lohn für das, was sie zu tun pflegten.“ (46: 14)

 

Hier werden die wahren Gläubigen beschrieben; jene, zu deren Rechtleitung die Himmelsbücher herabgesandt wurden.  Es heißt,  dass die wahren Monotheisten bekennen, dass der Eine Gott ihr Herr ist, und es wird gesagt, dass sie auf diesem Glaubensweg Standhaftigkeit beweisen. Es leuchtet ein, dass es nicht genügt, nur im Herzen an Gott zu glauben oder mit einigen Worten für den Glauben zu zeugen, sondern der Gläubige muss seinen Glauben auch praktizieren. Wir sollen das tun, was  Gott, der Allmächtige, von uns verlangt, und fest den  Weg Gottes gehen. Das bedeutet, dass wir die Perle des Glaubens wegen einiger Schwierigkeiten und Missstände, denen wir begegnen, nicht aus der Hand verlieren dürfen, indem wir in der Praxis den Weg Gottes auf der Suche nach materiellem Wohl  und Vergnügungen  verlassen. Insbesondere in einem Zeitalter, in dem alle Möglichkeiten  für Verdorbenheit,  Sündigen und Zügellosigkeiten bereitgestellt wurden, ist es schwierig, den Glauben zu bewahren und wird dies ohne Standhaftigkeit nicht möglich sein.

Gott belohnt natürlich die aufrichtigen Gläubigen, sowohl im diesseitigen als auch im jenseitigen Leben. Er verleiht ihnen im Diesseits Zuversicht und innere Ruhe. Aufrichtige Gläubige fürchten sich weder vor zukünftigen Ereignissen noch werden sie über ihre  Vergangenheit bekümmert sein. Im Gegensatz dazu gibt es viele reiche und mächtige Leute, die zwar materiell mit allem versorgt aber seelisch ruhelos sind und manchmal wegen Stress und Unruhe Zuflucht bei Medikamenten oder sogar bei Drogen suchen.

Neben der Zuversicht und der inneren Ruhe, welche die aufrichtigen Gläubigen im Leben genießen, wird Gott in der kommenden Welt diejenigen, die  standhaft den Weg des Glaubens an den Ihn, den Einzigen  Gott gegangen sind, ins Paradies einkehren lassen – ein himmlischer Garten dessen Größe,  Beständigkeit und Segen die Vorstellung des Menschen übersteigen.

 

Die Glückseligen werden in diesem ewigen Garten leben und mit den endlosen paradiesischen Gaben gesegnet.

                         

Wir werden an folgende wichtigen Dinge erinnert:

Erstens: Das Bekenntnis zum Glauben und zur Einheit Gottes genügt noch nicht, sondern noch wichtiger ist die Standhaftigkeit auf dem Wege Gottes.

Zweitens: Wer von Gott überzeugt ist, der fürchtet sich vor nichts  und vor niemanden.

Drittens: Nur Leute, die den Weg des Irrtums gehen, müssen über die Vergangenheit bekümmert sein und sie bereuen. Jedoch jemand,  der ständig den Weg Gottes fortsetzt, braucht seine Vergangenheit nicht zu bedauern.