Teil 923: Sure Muhammad (Prophet Muhammad SAW) Vers (1- 6)
Hiermit beginnen wir die Besprechung einer neuen Sure. Es ist die Sure 47. Sie trägt den Namen Muhammad, den Namen des Letzten Propheten Gottes. In dieser Sure werden zwei Gruppen gegenüber gestellt: die Gläubigen und die Ungläubigen. Beide Gruppen hat es immer in der Geschichte gegeben und wird es auch in Zukunft geben.
(47: 1 – 6)
Die Gläubigen sollen zur Religion Gottes herbeirufen, aber sie haben nicht das Recht, die anderen zum Glauben zu zwingen. Unterdessen versuchen die Ungläubigen sie vom Wege Gottes abzuhalten und abzubringen. Oftmals setzen sie sogar Gewalt gegen sie ein, auch Militärgewalt. Wenn das der Fall ist, dann kommt es zwischen ihnen und den Gläubigen zum bewaffneten Konflikt. Gott gibt für den Fall, dass die Ungläubigen einen Krieg gegen die Gläubigen führen, in der Sure Muhammad klare Anweisungen.
Wir schicken wie bei den vorhergehenden Sure folgende einleitende Worte voraus:
bismillahir rahman-ir rahim
Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Gütigen
Die Verse 1 bis 3 der Sure 47 lauten daraufhin:
الَّذِينَ كَفَرُوا وَصَدُّوا عَن سَبِيلِ اللَّهِ أَضَلَّ أَعْمَالَهُمْ
„Denen, die ungläubig sind und vom Wege Gottes abhalten, lässt Er ihre Werke fehlgehen.“ (47: 1)
وَالَّذِينَ آمَنُوا وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ وَآمَنُوا بِمَا نُزِّلَ عَلَىٰ مُحَمَّدٍ وَهُوَ الْحَقُّ مِن رَّبِّهِمْ ۙ كَفَّرَ عَنْهُمْ سَيِّئَاتِهِمْ وَأَصْلَحَ بَالَهُمْ
„Denjenigen aber, die glauben und rechtschaffene Werke tun und an das glauben, was Muhammad offenbart worden ist – und es ist (ja) die Wahrheit von ihrem Herrn –, denen tilgt Er ihre schlechten Taten und bringt ihre Angelegenheiten in Ordnung.“ (47: 2)
ذَٰلِكَ بِأَنَّ الَّذِينَ كَفَرُوا اتَّبَعُوا الْبَاطِلَ وَأَنَّ الَّذِينَ آمَنُوا اتَّبَعُوا الْحَقَّ مِن رَّبِّهِمْ ۚ كَذَٰلِكَ يَضْرِبُ اللَّهُ لِلنَّاسِ أَمْثَالَهُمْ
„Dies, weil diejenigen, die ungläubig sind, dem Falschen folgen, und diejenigen, die glauben, der Wahrheit von ihrem Herrn folgen. Auf diese Weise legt Allah den Menschen ihren Zustand in Gleichnissen dar.“ (47: 3)
Die Anführer des Unglaubens und der Götzenverehrung sind immer bestrebt, ihr Lager zu vergrößern und versuchen auf verschiedenen Wegen, andere für ihre falsche Anschauung zu gewinnen. Nicht selten verfolgen sie dieses Ziel in Form von Hilfen an Bedürftige und durch allgemeinnützige Werke.
Gott wird diese Werke jedoch nicht anerkennen, denn ihre Absicht ist unselig. So gibt es Leute, die sich mit der Stiftung eines Krankenhauses für finanziell schwache Bevölkerungsteile lediglich einen guten Ruf machen oder eine höhere soziale Stellung erreichen wollen. Zwar werden Bedürftige dieses Krankenhaus nutzen können, aber der Stifter wird selber nichts von seinem Werk haben, weil seine Absicht nicht aufrichtig war.
Anders verhält es sich mit denjenigen, die die Wahrheit anerkennen und an sie und ebenso an den Überbringer der Wahrheit, den Propheten des Islams, glauben. Ihre guten Werke wird Gott anerkennen und er wird gnädig ihre Sünden verzeihen und ihre Angelegenheiten ordnen.
Darauf weist der Vers 2 der Sure Muhammad hin und der Vers 3 hebt hervor, dass dieser Unterschied zwischen Unglauben und Glauben mit dem Unterschied zwischen Wahrheit und dem Falschen zu tun hat. Die eine Gruppe ist um Erkenntnis der Wahrheit bemüht und folgt ihr, und die Anhänger der anderen Gruppe folgen der Wahrheit nicht, obwohl sie sie erfahren haben. Oftmals bekämpfen sie sogar die Wahrheit.
Die Menschen auf der Welt gehören einer von beiden Gruppen an – entweder sie akzeptieren die Wahrheit oder sie lehnen sie ab.
Wir können uns Folgendes vor Augen halten:
Erstens: Die Feinde des Islams hegen Pläne gegen ihn und verfolgen deren Durchführung. Aber letztendlich werden ihre Anstrengungen alle fehlschlagen, während der Islam weiter erstarken wird.
Zweitens: Der bloße Glaube an Gott genügt nicht, sondern der Mensch muss auch an den Letzten der Propheten Gottes glauben, damit er dank dessen Lehren dem Weg Gottes folgt.
Drittens: Wenn wir nach besten Kräften rechtschaffene Werke tun, vergibt Gott uns unsere Fehler und Sünden und bringt unsere Angelegenheiten in Ordnung.
Viertens: Der Glaube an Gott, den Propheten und das Himmelsbuch genügen nicht, sondern dieser Glaube muss mit rechtschaffenem Tun und guten Werken einhergehen.
Fünftens: Das Schicksal jedes Mensch hängt von seinem Denken und Handeln ab, d. h. davon, ob er im Denken und Handeln der Wahrheit oder dem Falschen folgt.
Nun wollen wir uns näher mit den Versen 4 bis 6 befassen.
Ihr Inhalt ist folgender:
فَإِذَا لَقِيتُمُ الَّذِينَ كَفَرُوا فَضَرْبَ الرِّقَابِ حَتَّىٰ إِذَا أَثْخَنتُمُوهُمْ فَشُدُّوا الْوَثَاقَ فَإِمَّا مَنًّا بَعْدُ وَإِمَّا فِدَاءً حَتَّىٰ تَضَعَ الْحَرْبُ أَوْزَارَهَا ۚ ذَٰلِكَ وَلَوْ يَشَاءُ اللَّهُ لَانتَصَرَ مِنْهُمْ وَلَٰكِن لِّيَبْلُوَ بَعْضَكُم بِبَعْضٍ ۗ وَالَّذِينَ قُتِلُوا فِي سَبِيلِ اللَّهِ فَلَن يُضِلَّ أَعْمَالَهُمْ
„Wenn ihr auf diejenigen, die ungläubig sind, (während eines Krieges) trefft, dann schlagt (ihnen auf) die Nacken bis ihr sie schließlich schwer niedergeschlagen habt, dann (wenn ihr sie zu Gefangenen genommen habt) legt (ihnen) die Fesseln fest an (damit sie nicht davonlaufen). Danach (lasst sie) als Wohltat frei oder gegen Lösegeld, bis der Krieg seine Lasten ablegt. Dies (ist Gottes Befehl)! Und wenn Allah wollte, würde Er sie wahrlich (mit anderen Heimsuchungen allein) besiegen. Er will aber damit (mit diesem Befehl) die einen von euch durch die anderen prüfen. Und denen, die auf Allahs Weg getötet werden, wird Er ihre Werke niemals fehlgehen lassen;“ (47: 4)
سَيَهْدِيهِمْ وَيُصْلِحُ بَالَهُمْ
„Er wird sie rechtleiten (zu hohen Stufen) und ihre Angelegenheiten in Ordnung bringen.“ (47: 5)
وَيُدْخِلُهُمُ الْجَنَّةَ عَرَّفَهَا لَهُمْ
„und sie in den (Paradies)garten eingehen lassen, den Er ihnen kenntlich gemacht (und beschrieben) hat.“ (47: 6)
Wie gesagt versuchen die Feinde des Islams mit verschiedenen Methoden den Islam zu bekämpfen und die Muslime zu schwächen. Eine dieser Methoden besteht darin, Kriege und blutige Konflikte zu schüren. Aber Gott ordnet in dem obigen Vers offen und mit Bestimmtheit an, dass die Muslime, wenn sie den Feinden auf dem Kriegsschauplatz begegnen, standhaft und konsequent sein sollen. Sie sollen mutig kämpfen und den Feind niederschlagen. Ergibt sich einer aus dem feindlichen Heer den Muslimen, dann sollen sie ihn nicht töten, sondern gefangen nehmen und nach Ende des Krieges gnädig oder gegen ein Lösegeld wieder freilassen.
Gott will, dass die Gläubigen auf eine Weise im Krieg mit dem Feind verfahren, dass er kapituliert. Diese Kriegsstrategie muss solange anhalten, bis sie die Oberhand über den Feind gewinnen. Es liegt auf der Hand, dass bei solchen bewaffneten Auseinandersetzungen einige ihr Leben verlieren. Aber wenn die Gefallenen für Gottes Sache gestorben sind, dann belohnt Gott sie im Jenseits dafür reichlich. Wer jedoch für die Sache des Falschen im Krieg gestorben ist, der hat sein Leben vergeudet und im Jenseits wird er Gottes Strafe begegnen.
Was wir uns merken sollten:
Erstens: Mit Ungläubigen, die keinen Krieg gegen die Muslime führen, müssen wir friedlich umgehen. Aber wenn sie uns den Krieg erklären, haben wir genauso hart gegen sie vorzugehen wie sie selber.
Zweitens: Genauso wie auf dem Kriegsschauplatz entschlossen und mächtig vorgegangen werden muss, ist auch Gnade gegenüber den Kriegsgefangenen vorgeschrieben.
Drittens: Der Kampf für Gottes Sache ist eine göttliche Prüfung für die Gläubigen: sowohl für diejenigen, die kämpfen, als auch für diejenigen, die aus der Arena fliehen.
Viertens: Die Märtyrer sind scheinbar tot und haben das Diesseits verlassen, aber Gott belohnt sie dafür, dass sie ihr Leben für Seine Sache in die Waagschale gelegt haben. Er lässt ihr Mühen nicht verloren gehen und wird ihre Ziele verwirklichen. Daher sind die Märtyrer die eigentlichen Sieger auf dem Kriegsschauplatz.