Teil 927: Sure Muhammad (Prophet Muhammad SAW) Vers (21- 24)
Wir besprechen die Koranstelle Sure 47, Verse 21 bis 24. Der Vers 21 dieser Sure namens Muhammad lautet:
(47: 21- 24)
طَاعَةٌ وَقَوْلٌ مَّعْرُوفٌ ۚ فَإِذَا عَزَمَ الْأَمْرُ فَلَوْ صَدَقُوا اللَّهَ لَكَانَ خَيْرًا لَّهُمْ
„Gehorsam und geziemende Worte (ständen ihnen besser). Wenn die Angelegenheit beschlossen ist, dann wäre es wahrlich besser für sie, sie würden Allah gegenüber aufrichtig sein.“ (47: 21)
Dieser Vers spricht wie der vorherige diejenigen unter den Muslimen an, die sich vor dem Kampf zur Verteidigung des Islams drücken wollten, obwohl sie vorher gedrängt hatten, dass Gott sie zum Dschihad auffordern solle. Im Vers 21 werden diese Schwachgläubigen und Heuchler daran erinnert, dass die Befolgung des Befehls Gottes und des Propheten zwingende Voraussetzung für wahren Glauben ist. Sie sollten also Gehorsam zeigen und keine Ausreden vorbringen oder Unpassendes daherreden. Mit unpassenden Worten schwächen sie nur die Kampfmoral der anderen und halten sie davon ab, den kriegerischen Feind durch einen bewaffneten Dschihad abzuwehren.
Danach heißt es in dem obigen Vers 21 der Sure Muhammad weiter: Wenn die Muslime in dieser Gruppe ernsthaft glauben, müssen sie sich am Kampf gegen die Feinde beteiligen. Im Diesseits wird ihnen dadurch Erhabenheit beschert und im Jenseits werden sie von Gott dafür belohnt werden.
Es sei auf Folgendes hingewiesen:
Erstens: Glauben setzt voraus, dass jemand geziemend spricht und gemäß dem Befehl Gottes handelt. Wir sollten also nicht so reden und so handeln wie es uns gerade gefällt.
Zweitens: Der Kampf gegen den Feind ist eine Anordnung Gottes. Diesem Befehl Gottes ist aufrichtig zu folgen. Seine Befolgung ist zugunsten des Menschen und keiner sollte sich unter irgendwelchen Ausreden dem Dschihad gegen die Feinde des Islams entziehen.
Die nächsten beiden Verse, die Verse 22 und 23 der Sure Muhammad, lauten:
فَهَلْ عَسَيْتُمْ إِن تَوَلَّيْتُمْ أَن تُفْسِدُوا فِي الْأَرْضِ وَتُقَطِّعُوا أَرْحَامَكُمْ
„Ob ihr (Schwachgläubigen) wohl, wenn ihr euch abkehrt, auf der Erde Unheil stiftet und eure Verwandtschaftsbande zerreißt?“ (47: 22)
أُولَٰئِكَ الَّذِينَ لَعَنَهُمُ اللَّهُ فَأَصَمَّهُمْ وَأَعْمَىٰ أَبْصَارَهُمْ
„Das sind diejenigen, die von Allah verflucht sind; Er macht sie somit taub und lässt ihre Augen erblinden.“ (47: 23)
An dieser Stelle werden diejenigen, die schwach im Glauben sind, davor gewarnt, dass bei Nichtbefolgung des göttlichen Befehls zum Dschihad, die Götzendiener die Oberhand gewinnen werden und sie selber auch wieder den Sitten aus der Zeit der Unwissenheit verfallen. Das waren Sitten, die zur Verbreitung von Unheil und von Mord und Totschlag aufgrund von falschem Stammesstolz führten. Zu ihnen gehörte auch der grausame Brauch, die eigene Tochter bei lebendigem Leibe zu verscharren, weil Töchter als Schande betrachtet wurden.
Der Koran macht weiterhin an dieser Stelle darauf aufmerksam, dass der Gedanke, den Dschihad zu meiden und entsprechende Ausflüchte die Schwachgläubigen und Heuchler blind und taub für die Wahrheit machen. Es ist nur natürlich, dass jemand, der die Wahrheit nicht richtig erkennt, sich gegen sie wehrt und sich auf diese Weise selber von der Barmherzigkeit Gottes ausschließt.
Wir sehen:
Erstens: Gemäß dem Koran führt der Rückzug aus dem Dschihad zur Verbreitung von Unheil und Vergießen von unschuldigem Blut.
Zweitens: Die Abkehr von den göttlichen Lehren schwächt die Verwandtschaftsbande.
Drittens: Jemand, der in der Gesellschaft Unheil stiftet und die Verwandtschaftsbeziehungen stört, bleibt nicht nur fern von der Barmherzigkeit Gottes, sondern er zieht sogar Gottes Fluch auf sich.
Viertens: Es kommt darauf an, Augen und Ohren richtig einzusetzen. Es gibt viele, die gesunde Ohren haben, aber die Wahrheit nicht hören wollen und viele, die die Wahrheit nicht sehen, obwohl ihre Augen gesund sind.
Der Vers 24 der Sure Muhammad ist wie folgt:
أَفَلَا يَتَدَبَّرُونَ الْقُرْآنَ أَمْ عَلَىٰ قُلُوبٍ أَقْفَالُهَا
„Denken sie denn nicht sorgfältig über den Koran nach? Oder sind an ihren Herzen Verriegelungen angebracht?“ (47: 24)
Hier wird auf eines der Merkmale von Schwachgläubigen hingewiesen. Sie denken nicht über den Inhalt der Koranverse nach oder sie lehnen ihn ab, weil er ihren egoistischen Neigungen zuwiderläuft. Nicht nur die Schwachgläubigen sollen über den Koran nachdenken. Gemäß dem Vers 29 der Sure 38 (Sad) ist es eine generelle Pflicht aller Gläubigen dies zu tun, denn es heißt dort: „(Dies ist) ein gesegnetes Buch, das Wir zu dir herabgesandt haben, damit sie über seine Zeichen nachsinnen und damit diejenigen bedenken, die Verstand besitzen.“
Laut Verheißung des Korans wird der Prophet am Jüngsten Tag darüber klagen, dass der Koran von seinem Volke beiseite gelassen worden ist. Dies zeigt, dass die Muslime diesem gewaltigen Himmelsbuch zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Diese Vernachlässigung des Korans spielt sich auf unterschiedliche Weise ab:
Ein Teil der Muslime verliest den Koran überhaupt nicht und ein anderer Teil verliest ihn zwar aber denkt nicht über seine Worte nach. Eine weitere Gruppe rezitiert ihn und denkt auch über seinen Inhalt nach, versäumt es jedoch, seine Lehren in die Tat umzusetzen.
Das richtige Koranverständnis soll jedoch die Grundlage für das Verhalten der Muslime bilden, damit der Segen Gottes sich über ihrer Gemeinde ergießt und ihre Probleme beseitigt werden. Andernfalls verschließen sich als erstes die Herzen der Menschen und treten daraufhin zahlreiche Probleme für die Gesellschaft auf, welche den Weg zur Rettung und zum Wohl blockieren.
Wir möchten hervorheben:
Erstens: Der Koran ist nicht nur zur Verlesung da. Er ist ein Buch zum Nachdenken. Die Rezitation muss mit dem Nachdenken über seine Verse einhergehen. Wer nicht über den Koran nachdenkt wird von Gott getadelt.
Zweitens: Alle Muslime, und nicht nur eine bestimmte Gruppe von ihnen, haben die Pflicht, sich geistig in den Inhalt des Korans zu vertiefen und danach zu streben, seinen Inhalt zu verstehen.
Drittens: Die Abkehr vom Koran versiegelt Herz und Seele des Menschen und den verriegelten Herzen bleibt es verwehrt, über den Koran nachzudenken und ihn zu nutzen.