Dez 01, 2015 23:34 CET

Sie erinnern sich, dass wir über die Einheit Gottes (Tauhid) als wichtigstes Islamisches Glaubensprinzip gesprochen haben. Wir möchten auch heute weiter über die Zeichen in der Schöpfung sprechen, die auf die Existenz des Einen Gottes hinweisen.

Die Schöpfungswelt ist eine gewaltige Summe von erstaunlichen Dingen, bei deren Betrachtung wir die Größe ihres Schöpfers spüren und außer Ihm alles andere in unseren Augen unscheinbar wird. In unserer Zeit der  wissenschaftlichen Fortschritte  und der Aufdeckung eines Teils der Geheimnisse in der Natur stehen die Tore zur Gotterkenntnis für den Menschen weit offen. Ohne weiteres lässt sich behaupten, dass die Bücher über Naturwissenschaften in Wahrheit  Lehrbücher über die Gotteskunde sind.  Die Welt der Schöpfung mit allen ihren einmaligen Formen und Mustern ist ein großes Buch, in dem jedes Wort ein klarer Beweis für die Existenz des Schöpfers ist. Wir möchten in diesem Buch blättern und zwischen seinen Seiten das Wissen Gottes und seine  Macht und Weisheit beschauen.

 

 

Die Betrachtung von Himmel und Erde und den Erscheinungen der Natur ist sicherlich schon immer für den Menschen interessant gewesen und hat ihn zum Nachdenken angeregt.  Mit wachsendem Wissen und der Enthüllung der Geheimnisse im Dasein ist dessen Größe immer deutlicher und das Verlangen der Wissenschaftler nach neuen Kenntnissen immer größer geworden.   Von Beginn an hat sich der Mensch Fragen über das Weltall und die Himmelskörper gestellt.  Er hat sich zum Beispiel  gefragt, was sich in den Himmeln ereignet und wie die Himmelskörper auf diese schöne Weise in dem endlosen All anordnet sind. Er hat sich gefragt, ob auf anderen Planeten ebenso Lebewesen existieren.

 

Dank der modernen astronomischen Geräte hat man zahlreiche Galaxien in der Weite des Alls entdeckt, die jede aus Millionen von Sternen bestehen.  Um sich die immense Größe  von Milchstraßen zu veranschaulichen sollte man bedenken, dass unser Sonnensystem mit seinen acht  Planeten nur ein sehr kleiner Teil der Milchstraße ist, zu der es gehört.  Die Menschheit befindet sich trotz aller wissenschaftlichen und technologischen Fortschritte  noch immer im Anfangsstadium  ihrer Entdeckungsreise in der Welt der Daseinsrätsel. Viele Geheimnisse liegen immer noch für den Menschen im Verborgenen. In der Welt der Galaxien gibt es noch zahllose Unbekannte.

 

 

 

Der faszinierende Himmel über uns in dem des Nachts Abertausende von Sternen funkeln, macht uns auf den Erschaffer der Welt aufmerksam.  Die Größe des Schöpfers wird uns in Kenntnis darüber, dass einige von diesen kleinen leuchtenden Punkten, die wir am Himmel von der Erde aus sehen, mehrere Tausend mal größer als die Erde sind, noch deutlicher. Der Mond und die Sonne in unserem Sonnensystem sind dem Willen Gottes unterworfen und wurden von Ihm in den Dienst des Menschen und anderer Lebewesen gestellt.

 

Sie beleuchten die Erde und die Sonne spendet den Lebewesen Wärme, ermöglicht das Wachstum der Pflanzen und führt zu zahlreichen anderen Segnungen.  Die Sonne und der Mond bewegen sich in einer bestimmten Bahn, aber ihre Bewegung ist nicht zwecklos, denn der Mensch soll zum Nachdenken über das Dasein angeregt und die endlose Macht und Weisheit des Schöpfers gewahr werden. Er soll  sich vor Seinem Erschaffer  niederwerfen und Ihm dienen.  In jedem Bestandteil der Schöpfung – von den winzigen Atomen bis zu den größten Milchstraßen, liegt eine wunderbare Präzision und Systematik vor.  Dies ist ein deutlicher Hinweis  darauf, dass der Urheber am Ausgangspunkt allen Daseins das Wissen über alle Gesetze für die Schöpfung und Verwaltung der Welt und die notwendigen Ordnungen besaß.  Das Sonnensystem und die besonderen Verhältnisse zwischen Volumen, Abstand und Bewegungsgeschwindigkeit jedes Planeten zeugen davon, dass dieses System von jemandem hervorgebracht wurde, der alle Details des Gravitationsgesetzes und den Zusammenhang zwischen Rotation und Fliehkraft  usw. kannte.

 

Haben wir bislang über die Anziehungskraft der Erde und ihre Bedeutung für die Natur nachgedacht?  Was ist diese Anziehungskraft? Newton, ihr Entdecker sagt: „Die Quelle der Erdanziehung ist der Wille des Schöpfers. Es ist eine Kraft, die nicht zu sehen ist, aber deren Wirkung erkannt wird.“

 

Wenn die Erdanziehung nicht wäre, würde die Lufthülle um die Erde nicht bleiben. Das Wasser das an der Oberfläche der Meere verdunstet und als Dampf hochsteigt und Wolken bildet, würde nicht mehr zur Erde zurückkehren.  Es gäbe keine Niederschläge mehr. Wenn die Anziehungskraft und die Fliehkraft nicht wären, würden die Planeten, die Erde und die Sterne nicht wie jetzt auf ihrem Platz und ihrer Bahn bleiben. Die genannten Kräfte bewirken auf faszinierende Weise ein Gleichgewicht. Der Heilige Koran beschreibt sehr schön diese Erscheinung in der Schöpfung. Im Vers 2 der Sure Raad (Sure    13) steht: „Gott ist es, Der die Himmel erhöht hat ohne Stützpfeiler, die ihr sehen könnt…“

 

Dieser Vers enthüllt eine Wissenswahrheit.  Als diese Verszeichen vor Jahrhunderten geoffenbart wurden, kannte die Menschheit noch nicht die Anziehungskraft.  Aber inzwischen weiß jeder, dass die Himmelskugeln sich  jede in ihrer  bestimmten Bahn an einer bestimmten Stelle im All befinden und bewegen und sie wegen dem Gleichgewicht zwischen Anziehungs- und Abstoßungskraft (Fliehkraft)  in dieser Lage  bleiben.  Es sind Gravitation  und die Zentrifugalkraft die bewirken, dass die Himmelskörper sich auf ihrer bestimmten Bahn bewegen. Diese Kräfte sind nicht zu sehen. Das sind die unsichtbaren Stützen, auf die der Koran hinweist.

 

Gott schwört im Koran bei der Erde. In diesem Buch wird die Erde auf eine interessante Weise beschrieben. Die Erde wird nämlich eine (Schaukel-) Wiege genannt. Eine Schaukelwiege ist ein Ort zum Ausruhen und dies obwohl sie hin und her geschwungen wird.  Der Ausdruck passt gut zur Erde, denn auch diese bewegt sich und das sogar sehr schnell, aber sie ist zugleich ein Ort, an dem die Lebewesen Ruhe und Sicherheit verspüren.  Zudem wurden in dieser ruhigen Umgebung  alle Möglichkeiten für die Bewohner für ein ruhiges Leben bereitgestellt.  Was aber würde bei der geringsten  Störung in der regelmäßigen Erdbewegung passieren?

 

Gott hat in der Tat alle Bedingungen für einen ruhigen und sicheren Lebensraum in dieser „Wiege“ namens Erde geschaffen.  Ein beruhigender Ort zum Anlehnen, im Einklang stehend mit den seelischen und körperlichen Besonderheiten des Menschen.  Alles was der Mensch und die anderen Lebewesen brauchen wurde auf der Erdoberfläche oder unter der Erde in Form von Lagerstätten wie Gas- und Erdölressourcen usw. bereitgestellt.

 

 

 

Im Vers 15 der Sure Molk (67) heißt es:

 

 

 

„Er ist es, Der euch die Erde untertan gemacht hat; wandert also auf ihren Wegen und genießt Seine Versorgung. Und zu Ihm führt die Auferstehung.“

 

Die Erdkruste ist ein wichtiger Teil der Erdkugel. Sie ist nicht so hart, dass kein Leben auf ihr möglich wäre und nicht so weich, dass alles in sie versinkt.

 

Wo die Oberfläche der Erdkruste weich ist lassen sich Nutzpflanzen anbauen und wo sie härter ist, können hohe Gebäude errichtet werden. Einige Gebiete auf der Erdoberfläche sind flach und andere gebirgig.  Zusammen liefern Berge und Tälern günstige Bedingungen für den Menschen und alle Lebewesen.

 

Die Gebirge entstanden durch Faltung der Erdkruste und  die gefalteten Gesteinsschichten,die sich als Berge über der Erdoberfläche erheben, verlaufen, unterirdisch weiter und durch diese Sockel sind die Berge tief in der Erde verankert. In den Versen 7 und 6 der Sure Naba`(78)

 

Werden die Berge mit Pflöcken verglichen. Es heißt dort:

 

„Haben Wir nicht die Erde zu einem Lager gemacht“

 

und die Berge zu Pflöcken?“

 

In dem Vers 10 der Sure Luqman (Sure 31) steht über die Berge: „Und Er hat auf der Erde feststehende (Berge) angebracht, damit sie mit euch nicht ins Schwanken komme“ 

 

Die Berge auf der Erdoberfläche scheinen auseinander zu liegen, aber sie sind meist unterirdisch mit einander verbunden. Sie bilden eine Art Schutzschild gegenüber dem Druck des Magmas im Erdinnern  und gegenüber der Anziehungskraft des Mondes von außerhalb.  Außerdem schützen sie die Menschen und anderen Lebewesen auch dadurch, dass sie eine Wand gegenüber der Zerstörungsgewalt von Stürmen bilden.

 

Beim nächsten Mal werden wir uns weiter in der faszinierenden Schöpfung umsehen.