Islam richtig kennenlernen Teil 10
Wir schlagen erneut das Buch der Schöpfung auf, um uns anhand der erstaunlichen Dinge im Dasein das Wissen und die Weisheit Gottes zu veranschaulichen.
Das Buch der Schöpfung liegt offen vor uns. Jeder kann darin lesen und über den Inhalt nachdenken. Je mehr der Mensch über die Geheimnisse der Schöpfung weiß, desto mehr hat er über den Schöpfer der Welt erfahren. Der Fortschritt der Wissenschaften und der Glaube an Gott sind also eng miteinander verknüpft. Der Biologe Albert McCombs Winchester sagt, dass jede neue Entdeckung in der Wissenschaft den Glauben des Menschen steigert und die versteckten Zweifel, die bei jedem Gläubigen mehr oder weniger vorhanden sind, beseitigt und durch die hohen Gedanken der monotheistischen Gotterkenntnis ersetzt werden.
Jede Naturwissenschaft kann als Zweig der Gotteskunde betrachtet werden: Physik und Chemie, Biologie ebenso wie die Medizin. Denn alle diese Wissenschaften handeln von den Geheimnissen und den Gesetzen und den erstaunlichen Systemen in der Schöpfung. Ein Studium dieser Zusammenhänge und Systeme liefert dem Menschen den Beweis für die Einheit Gottes.
Zu den faszinierenden Erscheinungen in der Natur gehören die Meere. Sie geben dem Menschen noch immer Rätsel auf. Viele maritime Lebewesen sind noch nicht erforscht.
In der Tiefe der Ozeane leben am felsigen Boden Fische, die sich nicht an den scharfen Felskanten verletzen, obwohl sie blind sind. Sie können sich auch vor Raubfischen in Sicherheit bringen, und sterben daher nicht aus. Diese Fische können überleben, weil Gott ihren Körper so sensibel werden ließ, dass sie Gefahren sofort verspüren und fliehen können.
In der stockdunklen Tiefe der Meere gibt es Lebewesen, die selber Licht abgeben. Gott hat ihnen dies in Seiner Weisheit möglich gemacht. Diese Lebewesen haben einen so festen und widerstandsfähigen Körper, dass ihnen der große Druck der Wassermassen in den Tiefen des Ozeans nichts anhaben kann.
Meereswasser ist bekanntlich salzhaltig. Was würde passieren, wenn die Meere aus Süßwasser bestünden? Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass salziges Wasser größeren Widerstand gegenüber Zersetzungsfaktoren aufweist. Bestünden die Meere aus Süßwasser, würde die Gefahr auftreten, dass das Wasser faulig wird, und das hieße, dass es keine Lebewesen mehr in den Ozeanen geben könnte. Ein wichtiger Bestandteil an Nahrungsressourcen für den Menschen würde vernichtet und das Leben der Menschen und anderer Lebewesen auf der Erde würde in Gefahr geraten. Wir können also nur für die weise Vorkehrung Gottes danken. Danken müssen wir auch dafür, dass Gott trinkbares Süßwasser für uns bereitstellt. Der Regen, der aus den Wolken auf den Boden herabfällt, stammt von der Oberfläche der Ozeane. Dort verdunstet das salzige Meereswasser unter der Sonnenbestrahlung. Gott will, dass die Sonne, die Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist, unter anderem auf diese Weise den Bewohnern der Erde Nutzen beschert.
Regen ist ein großes göttliches Geschenk. Er schenkt der Natur Leben und wirkt erfrischend auf den Menschen. Regen ist ein Zeichen der endlosen Macht und Barmherzigkeit Gottes. Durch den göttlichen Segen, den er mit sich bringt, kann die Vegetation entstehen: Wälder und Wiesen, Äcker und beschauliche Blumen- und Obstgärten.
Gott spricht im Koran von der Bewegung der Wolken und dem Regen, der aus ihnen herabfällt und in diesem Zusammenhang von dem Wachstum der Pflanzen und dem Ergrünen der Erde. Er verweist auf den Nutzen des Wassers und auf das Wiedererwachen dürrer Erde nach dem Herabfallen von Regen.
In dem Vers 39 der Sure Fussilat (Sure 41) steht:
„Und unter Seinen Zeichen ist, dass du die Erde leblos siehst, doch wenn Wir Wasser auf sie niedersenden, dann regt sie sich und schwillt. Er, Der sie belebte, wird sicher auch die Toten lebendig machen; denn Er hat Macht über alle Dinge.“
In dem Vers 10 der Sure Nahl (16) lesen wir:
„Er ist es, Der Wasser aus den Wolken herniedersendet; davon habt ihr zu trinken, und davon wachsen die Gebüsche, an denen ihr (euer Vieh) weiden lasset.“
Dank des Regens sprießen aus den kleinen Körnern im Erdreich zarte Keimlinge hervor und erhalten an der Oberfläche Sonnenlicht und Wärme. Und aus manch einem dieser winzigen Kerne und zarten Triebe wächst ein mächtiger Baum hervor. Die Regentropfen sind nicht so kräftig, dass sie Ackerböden zerstören und nicht so winzig, dass sie in der Luft suspendiert bleiben. Gott schickt in seiner Güte in bestimmten Mengen Regen. Die Niederschläge sammeln sich in Bächen und Flüssen oder werden im Grundwasser gespeichert.
Regen entsteht in der untersten Schicht der Erdatmosphäre, nämlich der Troposphäre. Diese Schicht ist durchschnittlich 17 km mächtig und enthält fast den gesamten Wasserdampf der Erdoberfläche. Dieser Wasserdampf wird durch Windenergie verlagert und regnet schließlich auf die Erde herab. Auf diese Weise wird die Feuchtigkeit von den Meeren auf das trockene Festland übertragen. Von dort fließt das Wasser wieder ins Meer ab, verdunstet erneut und bildet wieder Wolken. Was würde ohne diesen Kreislauf mit den Bewohnern der Erde geschehen? Und wer hat diesen regelmäßigen und gezielten Kreislauf des Wassers auf der Erde in Gang gesetzt?
Wir möchten noch auf einen anderen Aspekt der Erdatmosphäre hinweisen:
Was passiert, wenn wir ein paar Sekunden lang den Atem anhalten? Richtig! Wir haben das Gefühl zu ersticken, denn unser Körper erhält keinen Sauerstoff mehr. Leute die ins All reisen, müssen besondere Kleidung tragen. Durch die besondere Bekleidung werden Bedingungen ähnlich wie auf der Erde für die Raumfahrer hergestellt, damit sie am Leben bleiben. Denn im All gibt es keine Luft und keinen Luftdruck. In einem Raumanzug wird künstlich für Luft und Luftdruck gesorgt. Außerdem schützt er den Raumfahrer vor den gefährlichen Strahlungen im All. Aber auf der Erde brauchen wir keine solche Bekleidung. Wir können ungestört atmen und sind auch generell vor den gefährlichen Strahlen aus dem Weltall sicher. Mittels der Erdatmosphäre wurden solche geeigneten Bedingungen für uns hergestellt.
Die Atmosphäre hat noch weiteren Nutzen für uns und zwar geht dank der Atmosphäre des Nachts nicht die Wärme, die die Erde von der Sonne erhalten hat, verloren. Ohne die Lufthülle würde die Erde in der Dunkelheit rasch auf der Seite, die der Sonne abgewandt ist, abkühlen und viele Lebewesen würden erfrieren.
Die Atmosphäre, zu der auch die Luft gehört, beschützt die Erde rundherum. Alle Schichten der Atmosphäre weisen eine bestimmte Zusammensetzung aus Gasen auf und die Atmosphäre ist so klug angelegt, dass sie den Lebewesen auf der Erde Schutz bietet. Menschen, die begriffen haben, dass ein weises, wissendes und mächtiges Wesen nämlich Gott die Entstehung der Welt bewirkt hat, danken und preisen Ihn. Gott sei Preis und Dank, dass er alles angemessen erschaffen hat. Der Koran macht den Menschen mit folgenden Worten in dem Vers 2 der Sure Firqan auf diese Wahrheit aufmerksam:
„Ihm gehört die Herrschaft über die Himmel und die Erde. Er hat keinen Sohn. Es gibt niemand, der mit Ihm die Herrschaft teilt. Er hat alles erschaffen und nach genauem Maß bemessen.“