Wie Sie wissen haben wir eine kleine Reise durch die Schöpfung angetreten um uns die einmalige Größe Gottes zu vergegenwärtigen.

 
Eine solche Betrachtung ist nämlich  gemäß dem Koran und der großen Vorbilder des Islams der beste Weg zur Gotteskunde.  Diese Reise wird uns besonders heute durch den Fortschritt der Wissenschaft und Technik, die eine sachkundige und detaillierte Betrachtung der Daseinserscheinungen ermöglichen, erleichtert.  Wir haben bereits auf einige  Organe und Systeme des menschlichen Körpers hingewiesen. Die Betrachtung über die Schöpfung des Menschen möchten wir mit dem Gehirn und dem Verdauungsapparat abrunden.

                                 

Jeder von uns hat noch viele Erinnerungen aus der Kindheit. Es fragt sich, wie diese gespeichert und geordnet wurden. Ist das Gedächtnis nicht eine phantastische Einrichtung?  Es hat zum Beispiel mit unserem Erinnerungsvermögen zu tun, dass wir unsere Hand schnell bei Verbrennungsgefahr zurückziehen. In unserem Gedächtnis sind viele Erfahrungen gespeichert. Wo liegt das Speicherzentrum für Erlerntes, welches wir bis zum Lebensende behalten? Was alles spielt sich im Gehirn ab?

 

 Das Gehirn ist in der Tat eines der größten Gottesgeschenke. Es ist die Befehlszentrale unseres Körpers. Sie wiegt nur circa 1400 g und liegt  geschützt unter der Schädeldecke.

Das Hirn ist der Vermittler zwischen Körper und seiner Umgebung und zugleich Denkzentrale. Das Hirngewebe besteht aus Milliarden von winzigen Nervenzellen mit einer phantastischen Leistung.   Dem menschlichen Hirn stehen Mittel zur Verfügung, um mit der Außenwelt in Verbindung zu stehen und es verarbeitet die Wahrnehmungen der fünf Sinnesorgane, die auf wunderbare Weise präzise mit ihm  zusammenwirken, weiter.  Zum Beispiel empfängt das Auge die Bilder in der Umgebung des Menschen. Es  macht  wie mit einer Art Filmkamera Aufnahmen von der Außenwelt und liefert diese mit großer Geschwindigkeit an das Gehirn zur Nutzung weiter.

Es ist interessant, dass unser Gehirn zahlreiche Informationen gleichzeitig in Empfang nehmen kann, ohne dass es zu einer Vermischung oder Störung käme.  Während das Gehirn über unser Auge Informationen erhält, nimmt es gleichzeitig auch die Berichte der anderen Verbindungskanäle zur Außenwelt in Empfang, untersucht die empfangenen Daten,  interpretiert sie und ergreift die notwendigen Beschlüsse.  Bei diesem kleinen Organ unseres Körpers namens Hirn haben wir es mit der großartigsten automatischen Anlage auf der Welt zu tun.  Im Hirn gibt es Bereiche, welche die unbewussten Handlungen steuern. Das vegetative oder autonome Nervensystem  regelt die Atmung und Arbeit der Lungen, des Herzens und des Magens und Darms.  Diese  Körpervorgänge  auf die der Mensch keinen direkten Einfluss hat, werden so genau und gekonnt vom Gehirn kontrolliert, dass es keinen Augenblick lang zu einer Pause kommt.  Der Mensch vermag zwar heute elektronische Gehirne herzustellen aber das Gehirn des Menschen bleibt die größte und erstaunlichste Anlage. Der Vorzug des menschlichen Gehirns besteht darin, dass es Auffassungsvermögen und Wachsamkeit, Erfindungsgeist und Kreativität  und Lernfähigkeit besitzt.  Das sind Eigenschaften, die bei Maschinen fehlen.

 

Das Großhirn ist der größte der fünf Hirnabschnitte. Seine Rinde ist eine graue  Masse namens Cortex oder Großhirnrinde und enthält  sehr viele Nervenzellen. An einigen Stellen ist diese Rinde nur 2 bis 5 Millimeter dick.  Der Cortex ist noch einmal in mehrere Lappen eingeteilt, die jeder bestimmte Funktionen übernimmt.

Das Großhirn ist Zentrum für den Willen des  Menschen, seine Intelligenz, sein Auffassungsvermögen und sein Gedächtnis und Ort für viele  seelische Vorgänge wie Angst, Besorgnis usw. Jeder Teil des Großhirns ist die Zentrale für bestimmte Wahrnehmungen.  Besonders interessant ist der Teil, der mit dem Gedächtnis und Erinnerungen zu tun hat.

 

Im Gedächtnis werden  alle Erinnerungen des Lebens gespeichert wie Dateien in einer Aktenablage. Der Mensch kann in wenigen Sekunden diesen Dateienspeicher durchstöbern und die Erinnerung an ein Ereignis, das Jahre zurückliegt hervorholen.  Dieser kleinen Bereich des Großhirns funktioniert wie eine riesige Aktenablage. Hier werden das Wissen und die geistigen Schätze des Menschen aufbewahrt. In wenigen Sekunden können wir in diesem Zentrum von wenigen Millimetern das finden, was wir suchen.  Wie faszinierend ist die Registrierung sämtlicher Kenntnisse und Erinnerung auf einem derartigen kleinen Raum! Demonstriert dies nicht die Macht des Einen wissenden, planenden und lenkenden Gottes, der über alle Angelegenheiten des Menschen im Bilde ist?

Allerdings konnte der Mensch noch gar nicht richtig und detailliert den Mechanismus und die wunderbaren Vorgänge im Gehirn, wie zum Beispiel das Denken erfassen.  Die Fähigkeit zum Denken gehört ja auch zu den sehr komplizierten Phänomenen. Nur der Mensch ist im Besitz dieser Fähigkeit und diese ist das Privileg welches ihn über die anderen Lebewesen stellt. Gott macht den Menschen im Heiligen Koran darauf aufmerksam, dass er diesen Vorzug  besitzt und er fordert an vielen Stellen in seinem Heiligen Buch diejenigen, die Verstand besitzen auf, nachzudenken.

                            

Es ist jedoch zu sagen, dass das Gedächtnis, Denken und seelische Befinden zwar aus bestimmten Gründen mit dem Gehirn zu tun haben, aber die geistige und seelischen Vorgänge nicht nur eine Sache der  Physiologie der Nerven und des Hirns sind. Mit anderen Worten:  Das Gehirn ist ein Werkzeug für diese Tätigkeiten aber was der Geist und die Seele des Menschen tatsächlich sind, gehört zu den Geheimnissen der Schöpfungswelt.  Die Entwicklungen und Fortschritte in der Wissenschaft sind in Wirklichkeit dem Gott gegebenen Denkvermögen des Menschen,  diesem  besonderen Privileg, zu verdanken.  In der Tat hat Gott der Barmherzige dem Menschen, der Krönung Seiner Schöpfung,  damit eine außergewöhnliche Kraft  geschenkt, mit der er nachdenken und die Daseinswelt betrachten kann -  .  Mit dieser Fähigkeit kann er die Schleier des Unwissens lüften. Auch diese Gottesgabe ist ein Zeichen für die Größe Gottes.

Von großer Wichtigkeit für den menschlichen Körper ist ebenso der Verdauungsapparat, der sich aus mehreren Organen zusammensetzt, die eine einmalige Zusammenarbeit leisten. Die aufgenommene Nahrung wird unentwegt so verarbeitet, dass sie vom Blut aufgenommen werden kann und als Nahrung der Körperzellen dient. Zu diesem System gehören die Mundhöhle und die Speiseröhre, der Magen und die Gedärme.  Sie bilden eine Verarbeitungskette und jedes Glied in diesem System  übernimmt den nächsten Schritt bei der Nahrungsverarbeitung. Ein wunderbarer Vorgang in diesem System ist zum Beispiel der Schluckvorgang.  Bei diesem Vorgang wird die Luftröhre und werden andere Wege, wie den zur Nase oder zu den Ohren   verschlossen und die Speise gelangt sicher dahin wo sie hinmuss: in den Magen. Was wäre wenn sie stattdessen in die Lungen geraten würde? Das könnte bedeuten, dass der Mensch sein Leben verliert.  Aber Gott hat diesem Unglück vorgebeugt.

Gott kennt die Gefahren und er sorgt geeignet und weise dafür die Bedürfnisse des Menschen zu erwidern.

Imam Sadiq (aleihe salam)  sagt zu seinem Schüler Mufaddal  Interessantes über die Ernährung des menschlichen Körpers und den Verdauungsapparat. Hier zum Abschluss ein Ausschnitt aus seinen Ausführungen:

„Mofaddal! Wer außer Gott könnte den Magen des Menschen auf diese Weise so stark machen, dass er schwere Nahrung verdauen kann? Mofaddal! Wer außer Gott  hätte zwei Röhren im Rachen des Menschen anlegen können? Eine für die Stimme, die an die Lunge angeschlossen ist und die andere für das Passieren von Nahrung welche im Magen endet. Wer hat die Kehle des Menschen so entworfen, dass die Nahrung nicht in die Lunge gelangt und nicht zum Tod des Menschen führt? Kannst du die geringste Disharmonie  und Unordnung bei diesem Vorgang feststellen? Nein! Keinesfalls!

 All dies geschieht also aufgrund der Überlegung eines weisen Verwalters, der vor der Erschaffung von jedem Ding, dazu fähig war und Bescheid wusste und den nichts unfähig machen könnte, denn er weiß und kennt  alles ganz genau!“