Bekannte Gesichter der 8-jährigen Heiligen Verteidigung (3)
In diesem Teil über die bekannten Gesichter der 8-jährigen Heiligen Verteidigung stellen wir ihnen die jungen Märtyrer Behnam Mohammadi und Mohammad Husein Fahmideh vor.
Im Iran wird jedes Jahr vom 21. bis 28. September die Woche der Heiligen Verteidigung begangen, die an den tapferen Kampf gegen die Kräfte Saddams erinnert. Die Armee des irakischen Diktators hat im September 1980 einen Großangriff auf die Islamische Republik Iran gestartet. In der Woche der Heiligen Verteidigung wird der vielen Märtyrer gedacht, die im Kampf gegen die Aggressoren starben.

Nachdem wir von den Märtyrern Dr. Mostafa Tschamran und Ahmad Motawaselian gesprochen haben, möchten wir heute zwei sehr junge freiwillige Kämpfer vorstellen.
An dem Verteidigungskampf gegenüber der irakischen Militärinvasion nahmen alle Bevölkerungsgruppen teil. Das Heer der Revolutionsgarden setzte sich aus den Bassidsch - den mobilisierten Volkskräften zusammen und viele der Mitglieder waren Studenten, aber auch Schüler. In den Jahren 1980 bis 1988 sind 366.697 Schüler an die Fronten gezogen und 17.296 von ihnen wurden Märtyrer, 2328 wurden Kampfversehrte , 1110 gerieten in Kriegsgefangenschaft und 2063 blieben verschollen. Es fanden auch 2608 Studenten den Märtyrertod.
Behnam Mohammadi ist einer der Schülermärtyrer. Er lebte in Chorramschahr. Chorramschahr ist jene Hafenstadt im Süden Irans, die erst nach 34 Tagen Widerstand seitens einer Schar von jungen Menschen gegenüber der Infanterie und den Panzereinheiten des eindringenden irakischen Heeres, von den Feinden erobert werden konnte. Der Mut des 13-jährigen Behnam Mohammadi gegenüber den Eindringlingen hat sich in der Geschichte der Heiligen Verteidigung verewigt.

Behnam wurde 1967 im Haus seines Großvaters in Chorramschahr geboren. Viele verließen die Stadt, als im September 1980 die Gerüchte zunahmen, dass die Iraker sie angreifen werde. Behnam wollte aber nicht glauben, dass Chorramschahr in die Hände der Iraker fallen könnte. Aber der Invasionskrieg Saddams war bereits im Gange. Behnam war in der Stadt geblieben, als die Flugzeuge der Saddam-Armee Chorramschahr zu bombardieren begonnen hatten. Behnam machte sich nützlich und half den anderen bei der Bergung der Verletzten. Den freiwilligen Verteidigern von Chorramschahr standen eine Anzahl von Waffen zur Verfügung und sie fertigten Benzinbomben an, um sich gegen die Aggressoren zu wehren. Der Sturz von Chorramschahr nahte heran.

. Schließlich gerieten die ersten Teile der Stadt in die Hand der feindlichen Kräfte. Die irakischen Soldaten bezogen in den verlassenen Wohnhäusern Stellung oder ruhten sich aus. Da machte Behnam Mohammadi sich kühn als Auskundschafter nützlich. , Unter dem Vorwand, dass er nach seiner Mutter suchte machte er ausfindig, in welchen Häusern sich die irakischen Soldaten aufhalten. .Behnam hatte sich die Haare zerzaust und seine Kleidung verstaubt, und die irakischen Soldaten, schöpften keinen Verdacht, wenn sie ihn sahen. Sie ahnten nicht dass Behnam den Kämpfern, die Chorramschahr verteidigten, berichten wird, wo sich der Feind verschanzt hat.
Der Lärm der Granatwerfer in Chorramschahr brach nicht mehr ab. Die Gefechte in der Aresch-Straße eskalierten. Behnam tauchte wie immer bei den tapferen Verteidigern der Stadt auf. Aber plötzlich war er nicht mehr zu sehen. Die anderen entdeckten ihn in einer Ecke. Er blutete aus einer Wunde am Kopf und an der Brust und sein blaues kariertes Hemd färbte sich rot. Einige Tage vor dem Sturz von Chorramschahr war der kleine Held von Chuzistan zum Märtyrer geworden.

Behnam war erst 13. Dennoch hat er ein Testament geschrieben . In dem stand: "Ich möchte ein letztes Wort schreiben, denn ich rechne jeden Augenblick mit dem Märtyrertod. Meine Kameraden bitte ich, dass sie den Imam (Chomeini) nicht im Stich lassen und Gott nicht vergessen. Vertraut auf Gott!. Ihr Väter und Mütter! Erzieht eure Kinder zu Kämpfern auf dem Wege Gottes!"
Eines der besonderen Merkmale der 8-jährigen Heiligen Verteidigung der jungen iranischen Generation gegenüber den Aggressoren war ihr tiefer Glaube an Gott. Dieser Glaube an Gott ließ eine besondere Atmosphäre an den Fronten entstehen. Für die jungen Kämpfer kam eine Niederlage nicht in Frage. Weil sie keine Angst vor dem Tod hatten, konnten sie mit den geringsten Möglichkeiten gegenüber der Armee Saddams Widerstand leisten. Sie konnten die irakischen Kräfte, welche von 58 Ländern des Ost- und Westblocks finanziell, militärisch, politisch und im Informationsbereich unterstützt wurden, aus allen iranischen Gebieten, die diese besetzt hatten, wieder vertreiben.
Ein weiteres bekanntes Gesicht des Kampfes gegen die Saddam-Armee ist ein Schüler namens Mohammad Husein Fahmideh gewesen. Er gilt als legendäre Gestalt in der Geschichte der Heiligen Verteidigung und ist gibt niemanden im Iran, der seinen Namen nicht kennt. Der Tag, an dem er Märtyrer wurde,nämlich der 8. Aban ,d.h. der 29. Oktober steht heute als Tag der heranwachsenden Jugend und der Schüler-Bassidsch im iranischen Sonnenkalender.

Mohammad Husein Fahmideh war genauso jung wie Behnam Mohammadi und ist im Jahre 1967 auf die Welt gekommen. Aber er lebte nicht in der Provinz Chuzistan im Süden des Landes und an der Grenze zu Irak. Mohammad Husein kam aus der zentral gelegenen Stadt Qum. Der junge Märtyrer Fahmideh hatte sich nach dem Sieg der Revolution und nachdem die Bassidsch (die Mobilisierten der Unterdrückten) auf Anweisung von Imam Chomeini gegründet worden waren, diesen Volkskräften angeschlossen. Als in Kurdistan die Anti-Revolutionäre und separatistischen Gruppen gegen die Revolution aktiv wurden, machte sich Mohammad Husein auf den Weg dorthin, aber man schickte ihn zurück, weil er erst 13 war. Doch Mohammad Husein gab nicht auf. Im Sommer 1980 nahm er an einem Kampflehrgang teil und im September , als Irak den Krieg gegen Iran begonnen hatte, machte er sich auf den Weg zu den Fronten im Süden des Landes an den Grenzen zu Irak.
Mohammad Husein war von Imam Chomeini, dem Vater der Islamischen Revolution Iran begeistert. An der Front im Süden schickte man ihn wieder zurück, weil er noch sehr jung war. Aber er sagte: "Eure Mühe ist umsonst. Ich bin überall bereit hinzugehen, wenn der Imam es sagt. und mache kein Versprechen (dass ich nicht wieder an die Front komme)." In der Tat eilte er gleich wieder an die Front im Südiran zurück. Als sein Freund Mohammad Resa Schams, der mit ihm zusammen in einem Schützengraben war, verletzt wurde, brachte er ihn erst hinter die Front und kehrte dann wieder an die Frontlinie zurück.
Mohammad Husein sah die irakischen Panzer heranrollen. Da lief er ihnen mit einigen Panzerfäusten im Gürtel und der Hand entgegen. Ein Schuss traf ihn am Bein. Aber die Verletzung konnte ihn nicht aufhalten und seinen Willen brechen. Er lief obwohl er von allen Seiten beschossen wurden,weiter auf einen der Panzer zu und konnte ihn in die Luft sprengen. Die irakischen Invasoren dachten, die Iraner hätten sie angegriffen. Da verließen sie in Windeseile ihre Panzer und ergriffen die Flucht. Auf diese Weise wurde der Belagerungsring, den sie gebildet hatten, aufgelöst und es dauerte nicht lange, bis auf iranischer Seite die Nachschubkräfte eintrafen.

Imam Chomeini (s) hat in seiner Botschaft zum zweiten Siegesjubiläums der Islamischen Revolution gesagt:
"Unser Anführer ist jener 13-jährige Junge, der mit seinem jungen Herzen mehr Wert besitzt als Hunderte Zungen und Schreibstifte. Er warf sich mit einer Granate unter den Panzer des Feindes, sprengte ihn in die Luft und trank den Nektar des Märtyrertodes."
Der Name Husein Fahmideh und seine Opferbereitschaft wurden mit diesen Worten in der bewegten Geschichte Irans verewigt. Jeder Heranwachsende im Iran sieht in Husein Fahmideh eine ewige Ehre für den Iran . Die sterblichen Reste dieses Märtyrers der 8-jährigen Heiligen Verteidigung wurden auf dem Teheraner Zentralfriedhof Behescht-e Zahra beigesetzt.