Was uns die Erhebung von Aschura lehrt
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Der großartige tapfere Aufstand von Aschura enthält zahlreiche Botschaften und Lehren. Viele davon sind an alle Menschen und nicht nur an die Muslime gerichtet. Diese Botschaften sprechen den Gott gegebenen Seelen-Urgrund und den gesunden Menschenverstand an.
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Sep 19, 2017 06:06 Europe/Berlin

Der großartige tapfere Aufstand von Aschura enthält zahlreiche Botschaften und Lehren. Viele davon sind an alle Menschen und nicht nur an die Muslime gerichtet. Diese Botschaften sprechen den Gott gegebenen Seelen-Urgrund und den gesunden Menschenverstand an.

Der Aufstand von Imam Husain (Friede sei ihm) und seinen treuen Helfern hat weniger gedauert als einen Tag. Alle freiheitlich denkenden  und großen Gläubigen  wurden am Aschura-Tag - dem 10.  Tag des Monats Muharram -  von den  Heeresmassen des Yazids Ibn Muawiya getötet und fanden den Märtyrertod. Dieser Aufstand hinterließ zahlreiche Botschaften nicht nur an die Muslime sondern teilweise auch an alle Menschen, denn sie sind in der Ur-Seele des Menschen verwurzelt und sprechen den gesunden Menschenverstand an.  So kommt es, dass viele nicht-muslimische Denker und Politiker sich in Artikeln und Büchern anerkennend über Husain Ibn Ali (F) und seine hohen Ziele geäußert haben.  Wir möchten heute einige Botschaften von Aschura nennen. 

 

Imam Husain (F) hat seinen Aufstand für Gott verübt. Er hat auf Gott vertraut  und bei diesem Kampf auf dem Weg seines Herrn fiel es ihm leicht, alle Härten zu ertragen.  Husain Ibn Ali sagte, als er sich von seiner Familie verabschiedete, mit festem Glauben im Herzen:  "Wisset dass Gott euch schützt und euch bald von dem Übel der Feinde befreit  und ihr einen guten Ausgang findet."  Als sein Märtyrertod bevorstand, sagte er noch zu Gott: O Höchsterhabener und Allmächtiger. Ich bin schwach und bitte um Deinen Beistand und vertraue auf Dich und dies  genügt mir." Und schließlich sprach er , trotz allen Leides: "O mein Gott. Ich bin zufrieden mit Deiner Vorsehung und Deinem Befehl und ergeben in Deine Anweisung und Deinen Willen. Es gibt keinen Gott außer Dir, o Du, der Du jedem der nach Zuflucht suchst, Zuflucht gewährst." Dieser Glaube an Gott und das Vertrauen in Ihn  ließen Imam Husain (F) und seine Mitkämpfer aufrichtig- nur zur Zufriedenheit Gottes - handeln und Gott verewigte ihren Aufstand. 

Ruhestätte Imam Husains  (F) in Karbala  

 

Imam Husain und seine Helfer schöpften Kraft aus der nicht versiegenden Quelle des Glaubens und Gottvertrauens und sie leisteten mutig gegenüber dem Heer des Unrechtes Widerstand. Dies ist eine weitere Lehre der Aschura-Bewegung. Jener Edle hat an einer der Raststationen auf dem Weg nach Karbala  zu seinen Begleitern gesagt:  Seid geduldig und standhaft, ihr Großen!  Denn mit dem Tod lasst ihr Leiden und  Härten hinter euch und er lässt euch  in das große Paradies und an ewige Gnaden gelangen. " In der Nacht zum Aschura Tag - sagte Imam Husain Ibn Ali (F) zu seinen Helfern, dass sie sein Zeltlager verlassen können, denn es drohe ihnen mit Sicherheit am nächsten Tag der Tod.  Doch sie schwörten, dass sie auf dem Weg Gottes standhalten werden. Dies zeigte ihren Glauben und ihre Bereitschaft zum Märtyrertod.  Einer von ihnen namens Saad Ibn Abdullah sagte zu Imam Husain: "Bei Gott,  wenn ich wüsste, dass ich 70 Mal getötet werde und sie meinen Körper in Brand setzen und ich wieder aus meiner Asche auferstehen würde, dann würde ich dennoch nicht davon ablassen dir zu helfen und nach jeder Wiederbelebung würde ich dir wieder zu Hilfe eilen..." Mit einer solchen Kampfmoral haben die  Helfer Imam Husains  (F) die Religion Gottes und den Enkelsohn des Propheten Gottes( Segen sei auf ihm und seinem Hause) verteidigt.

 

Das Streben nach Recht und Wahrheit, nach Freiheitsliebe und Selbstachtung  sind wichtige Botschaften des Aschura-Geschehens für alle Weltbewohner, zu allen Zeiten.  Imam Husain ging es um die  Herstellung des Rechtes und der Gerechtigkeit  und die Niederlage des Unrechtes und des Falschen, als er seinen Aufstand beging.  Der völlig inkompetente und verdorbene Yazid war an die Macht gekommen und besaß keinerlei Eignung, Anführer der Muslime zu sein.   Yazid hatte aber von Imam Husain den Treueid verlangt. Der Imam verweigerte es, ihm Treue zu schwören. Er sagte mutig:  "Dieser üble Kerl hat mich vor zwei Alternativen gestellt, entweder dass ich mich mit gezogenem Säbel  auf den Krieg vorbereite oder das Gewand der Schmach anlege und Yazid die Treue schwöre. Aber Schmach ist uns fremd,  denn Gott und Sein Prophet,  die Gläubigen und die Edlen, die uns großgezogen haben, erlauben uns keine Schmach." 

Husain Ibn Ali (a.s.) hat außerdem den berühmten Satz getan: Ein Tod in Ehren, ist besser als ein Leben in Schmach. "  Auf diese Weise hat dieser Edle den Menschen den Weg der Freiheitsliebe und der Selbstwertschätzung gezeigt und in Wahrheit ein Leben unter dem Joch und der Erniedrigung als den wahren Tod bezeichnet.  Es gehört also zur Freiheitsliebe, dass wir uns zur Vernichtung der Unterdrücker und Aggressoren erheben, um an wahre Würde, Freiheit und Gerechtigkeit zu gelangen. Das sind so hohe Ziele, dass man auf dem Weg zu ihnen nicht scheuen soll, von dem was man besitzt zu spenden, und sei es das eigene Leben.  

Die Erreichung von  hohen Zielen, wie Gerechtigkeit, Freiheit und  Selbstachtung  setzt einige Dinge voraus. Das wichtigste davon ist Erkenntnis  und Bewusstsein.  Die Geschichte von Aschura demonstriert, dass die Menschen und sogar die Eliten unter ihnen ohne Erkenntnis nicht in der Lage sind, den Weg des Rechtes zu erkennen. Dies zeigte sich in Karbala am Aschura-Tag, als sich einige, die zuvor Imam Husain (F) Unterstützung geschworen hatten,  an dem Krieg gegen ihn beteiligten. Nur 72 gläubige Männer erkannten den richtigen Weg und verteidigten den Islam und Imam Husain bis zum letzten Augenblick .Sie haben sich in der Geschichte verewigt. Ajatollah Khamenei, das Oberhaupt der Islamischen Revolution hat über die Lehren von Aschura  gesagt:  "Die Islamische Nation sollte darüber nachdenken, wie es so weit kommen  konnte, dass 50 Jahre nach dem Verscheiden des Propheten im islamischen Land dieses muslimische Volk, angefangen bei seinen Wesiren,   Emiren und Anführern, den Gelehrten, Richtern und Koranrezitatoren, sich in Kufa und Karbala versammelt und den Liebling dieses Propheten auf diese schreckliche Weise niedermetzelt.  Der Mensch muss tief über das Warum nachdenken...  Wenn die Elitekräfte zum richtigen Zeitpunkt das tun, was sie für richtig halten, wird die Geschichte gerettet, und Edle wie Husain Ibn Ali werden nicht gezwungen sein an Orte wie Karbala zu kommen..."

Imam Husain hat selber zu den Gelehrten in ihrer Position als die geistigen und religiösen Führer der Gesellschaft gesagt:

"Ihr Gruppe von Religionsgelehrten! Wenn ihr uns nicht helft  und nicht in unseren Ruf nach Gerechtigkeit einstimmt, werden die Unterdrücker gegenüber euch erstarken und sich noch mehr anstrengen, die helle Fackel der Prophetschaft zu erlöschen." 

Imam Husain (F) hat, als er Medina verließ seinem Bruder Mohammad Hanifa ein Testament übergeben.  Darin stand: "Ich setze mich in Bewegung um unter dem Volk meines Großvaters Mohammad (S) zu heilen und ich möchte das Gute gebieten und das Schlechte verwehren und gemäß dem Vorgehen meines Großvaters (S) und meines Vaters Ali Ibn Abi Talib (F) handeln." Imam Husain sah die Religion seines Großvaters in Gefahr und die einzige Rettung darin,  das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwehren und auch dies ist eine wichtige Botschaft Aschuras an die Menschen.  Imam Husain rief auf dem Schlachtfeld von Karbala mutig: "Wenn die Religion Mohammads nur bestehen bleiben kann, wenn ich getötet werden, so kommt herbei ihr Säbel und nehmt mich in eure Mitte."

Husain Ibn Ali (F)  hat weiter in Bezug auf die Bedeutung des Gebotes, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwehren, gesagt: "Wir müssen vom Islam Abschied nehmen, wenn er unter die Fuchtel eines Herrschers wie Yazid geraten ist.  Ja, ich haben meinen Großvater den Propheten Gottes sagen hören:  Das Kalifat ist für den Clan  des Abu Sufyan verboten und tötet Muawiya (ibn Abu Sufyan) wenn ihr ihn einmal auf meinem Predigtstuhl sehen  solltet.  Aber die Bürger von Medina haben ihn auf dem Stuhl  des Propheten sitzen sehen und ihn nicht getötet und nun hat Gott sie mit dem sündigen Yazid (Ibn Muawiya) heimgesucht."

Imam Ali (F) hat in seiner letzten Empfehlung ebenso gesagt:  "Lasst nicht das Gebot, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwerfen, beiseite, denn dann werden die Übeltäter über euch herrschen und dann werden eure  Gebete nicht mehr erhört, soviel ihr auch flehen möget.  

 

Imam Husain und seine Mitkämpfer sind alle am  Aschura-Tag gefallen und zu Märtyrern geworden. Die Frauen in der Karawane haben aber auch eine  wichtige Rolle gespielt. Als Imam Husain (F) von Medina  nach Mekka und dann in Richtung Karbala zog, sagte er: "Es ist göttliche Vorsehung, dass meine Familie und die Frauen mich begleiten."   Die Frauen, die Imam Husain und seine Helfer bis nach Karbala begleiteten, haben  nicht nur bei der Versorgung der Kämpfer und Verletzten gewirkt. Nach der Tragödie von Aschura übernahmen sie eine noch bedeutendere Rolle,  denn sie klärten überall mutig über das Übel des Regimes von Yazid auf wobei Zainab, die geehrte Schwester Imam Husains (F) sich die größten Verdienste machte. Sie hielt eine so feurige Rede vor den Kufanern, dass diese es schwer bereuten, Imam Husain im Stich gelassen zu haben. Wäre Zaynab nicht daran gehindert worden weiter zu sprechen, wäre es  wahrscheinlich zu einem großen Tumult in Kufa gekommen. Als Zainab zusammen mit den anderen Gefangenen in den Palast des Abdullah Ibn Ziyyad,  Gouverneur von Kufa geführt wurde,  antwortete  sie auf die spitze Bemerkungen über den Märtyrertod von Imam Husain und seine Helfer: "Ich habe nur Schönes gesehen. Die Märtyrer von Karbala gehören zu denen, die Gott für das Martyrium auserwählt hat."

Zaynab, die Tochter Ali Ibn Abi Talibs sagte in Damaskus  zu Yazid:  O Yazid.  Du magst jede List anwenden, aber so sehr du dich anstrengst und listig vorgehst, du wirst niemals die Erinnerung an uns (die Familie des Propheten) auslöschen  und du wirst niemals den Ruf unserer Offenbarung vernichten können."

Damit haben nicht nur die Männer, die am Aschura-Tag den Islam verteidigten eine große Mission erfüllt, sondern auch die hinterbliebenen Frauen, welche die Botschaft des Aschura-Aufstandes weitergaben.