Die Opec und Ölmärkte im vergangenen iranischen Sonnenjahr 1395
Das vergangene iranische Sonnenjahr, welches am 20. März 2017 zu Ende ging war ein entscheidendes Jahr für das Erdöl und damit für einen der vitalen Faktoren der Wirtschaft. Der einmalige Preissturz beim Erdöl war für die Produzenten dieses wichtigen Stoffes in den letzten drei Jahren ein unerwünschtes Ereignis und wirkte sich weltweit negativ auf die Wirtschaft aus. Aber schließlich hat die OPEC 2016 einen entscheidenden Beschluss gefasst.
Für die OPEC, die mehr als 40 Prozent des internationalen Erdölangebotes bereitstellt, war der enorme Rückgang des Ölpreises ein schwerer Schlag gewesen. Dieses Problem veranlasste die Erdöl- und Energieminister ihrer Mitgliedsländer und 12 weiterer Länder, die nicht Mitglied in der OPEC sind, zu einem Treffen in Wien im vergangenen September, bei dem sie über die Stabilisierung der internationalen Erdölmärkte konsultierten.
Mitgliedsländer der OPEC sind Algerien, Iran, Irak, Kuwait, Libyen, Nigeria, Katar, Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ecuador, Angola und Venezuela.
Einige Monate vor der Sitzung in Wien hatten sie sich bei einer Sitzung in Algerien auf das Vorhaben darauf geeinigt, ihre Erdölfördermenge um 750 Tausend Barrel zu senken und nur noch 32.5 bis 33 Millionen Barrel täglich zu fördern. Eine ähnliche Vereinbarung hatte es seit 2008 nicht mehr gegeben. Sie führte zu einem leichten Preisanstieg.
Ende Oktober vorigen Jahres berieten sich im Gefolge dieser Sitzung in Algerien in Wien die OPEC-Leiter mit Russland, einem der großen Erdölproduzenten, welches nicht Mitglied der OPEC ist, über die Art und Weise der Durchführung des Vorhabens zur Drosselung der Erdölförderung zwecks Reduzierung des internationalen Angebotes und Anhebung des Preises.
Zunächst hatte Saudi Arabien im Januar 2016 einen Entwurf zum Einfrieren der Fördermenge ins Auge gefasst. Es fanden diesbezüglich Treffen in Doha, der Hauptstadt von Katar, statt.
Man beabsichtigte auf diese Weise auf Iran Druck auszuüben, damit es sein Förderniveau im Januar 2016, welches eine Million Barrel pro Tag war, beibehält. Aber diese Fördermenge ging auf die Zeit zurück, als Iran wegen der unfairen Sanktionen seine Fördermenge gesenkt hatte. Im Januar 2016 gab es aber keinen Grund mehr dafür, dass der Iran wieder in der vorherigen geringen Höhe im Rahmen der OPEC Erdöl produziert, zumal Saudi Arabien täglich anderthalb Million Barrel mehr als der ihm genehmigte Anteil förderte und billig auf den Markt brachte. Daher wurde Iran während einer OPEC-Sitzung in Algerien von der Senkung der Fördermenge befreit und es wurde bekannt gegeben, dass es wie vor den Sanktionen täglich bis zu 5 Millionen Barrel fördern kann.
Aber es ist Saudi Arabien, welches eine Erklärung auf die Frage abgeben muss, warum die Fördermenge von OPEC dermaßen angestiegen ist, dass es zu einem Überfluss an den Weltmärkten kam. Saudi Arabien hat bis vor kurzem durchschnittlich am Tag circa 10 Millionen und 200 Tausend Barrel gefördert. Dieses Vorgehen hat zu einer gravierenden Preissenkung des Erdöls von 115 Dollar pro Barrel im Juni 2014 auf circa 30 bis 50 Dollar pro Barrel geführt, was für Staaten wie Saudi Arabien , die von ihrem Erdöleinkommen abhängig sind, ein Schock für die Wirtschaft darstellt. Viele ölproduzierende Länder ob sie nun Mitglied der OPEC sind oder nicht, sind dadurch einer Finanzkrise begegnet.
Angesichts dieser Lage trafen die OPEC-Mitgliedsstaaten schließlich am 28. September 2016 in Wien zum ersten Mal nach 8 Jahren wieder eine Vereinbarung zur Reduzierung der Erdölmenge dieser Organisation. Sie einigten sich auf dieser historischen 171. Sitzung darauf, ihre tägliche Fördermenge um eine Million 200 Tausend Barrel zu kürzen. Das maximale Gesamtlimit der OPEC-Fördermenge wurde mit 32.5 bis 33 Millionen Barrel täglich festgelegt. Allerdings wurde keine konkrete Einschränkung für die einzelnen Länder bestimmt. Am 30. November 2016 machten die OPEC-Mitgliedsländer ihre Vereinbarung über die Fördermenge endgültig und am 1. Januar 2017 haben sie mit der Produktionssenkung begonnen.
Der iranische Ölminister Bijan Zangeneh bezeichnete diese Vereinbarung im vergangenen iranischen Sonnenjahr als historisch für OPEC-Staaten und Nicht-OPEC-Staaten. Er sagte, dass alle Länder, die an der OPEC-Sitzung teilgenommen hatten, ihre Bereitschaft zur Unterstützung dieser Organisation bekannt gaben.
Russland, als einer der größten Nicht-OPEC-Erdölproduzenten kündigte ebenso an vom 1. Januar bis zum 31. März 2017 seine Fördermenge um 300 Tausend Barrel auf eine Fördermenge von 10 Millionen 947 Tausend Barrel am Tag zu reduzieren.
Die OPEC hat jedoch im Februar bekannt gegeben, dass die Nicht-OPEC-Staaten sich nicht vollständig an die Vereinbarung zur Reduzierung der Fördermenge gehalten haben, darunter auch Russland. Die russische Tageszeitung Nezavisimaya Gazeta schrieb, die OPEC sei mit 4 Nicht-Mitgliedländern, insbesondere Russland, unzufrieden. Sie habe 92 Prozent der Förderreduzierung verwirklicht, während 4 Nicht-OPEC-Mitgliedsländer nur zur Hälfte ihre Zusage, die Fördermenge um 300 Tausend Barrel zu verringern, erfüllt haben. Gemäß Vereinbarung der OPEC mit den Nicht-Mitgliedsstaaten sollte in der ersten Jahreshälfte 2017 täglich eine Million 200 Tausend Barrel der OPEC-Fördermenge reduziert werden, bis die Fördermenge von 32 Millionen 600 Tausend Barrel täglich erreicht ist. Russland hatte sich im Rahmen der Vereinbarung von OPEC- und Nicht-OPEC-Ländern zu einer Reduzierung der Förderermenge um 300 Tausend Barrel täglich verpflichtet, und gab Anfang Januar bekannt, eine Reduzierung von 130 Tausend Barrel am Tag erzielt zu haben.
Gemäß vorliegenden Angaben ist Russland im Oktober vergangenen Jahres nach Steigerung seiner täglichen Ölproduktion auf 22 Millionen und 200 Tausend Barrel pro Tag zum international größten Erdölproduzenten aufgestiegen und hat Saudi Arabien und die USA übertrumpft.
Wie auch immer: Das wichtigste Ziel der OPEC soll- wie es auch in ihren Statuten steht, die Herstellung einer Konkordanz in der Erdölpolitik der Mitgliedsländern und die Feststellung der besten Möglichkeiten zur Gewährung der kollektiven und individuellen Interessen der Mitglieder und dem Entwurf der besten Methoden für die Stabilisierung des Ölpreises und Beseitigung von unnötigen und schädlichen Schwankungen sein. Aber die OPEC hat seit ihrem Bestehen mehrere Schocks erlebt, weil die Mitglieder sich nicht einig waren und einige von ihnen sich von Fremden etwas diktieren ließen. Dies war zugunsten keines der Mitgliedsländer. Der außergewöhnliche weltweite Absturz des Ölpreises in den letzten 3 Jahren hat der Wirtschaft ölfördernder Länder wie Venezuela, Kuwait und sogar Saudi Arabien, welches einer der Hauptverursacher dieses Preisrückgangs gewesen ist, einen schweren Schock versetzt.
Saudi Arabien sah sich voriges Jahr mit einem Haushaltsdefizit von 80 Milliarden Dollar konfrontiert und für das jetzige Jahr wird sogar noch ein größeres Budgetdefizit erwarten. Die Zeitung Al Watan, die in diesem Land erscheint, schrieb vor kurzem in einem Bericht – das große Bauunternehmen Saudi Binladin Group habe fast 50 Tausend Arbeiter, die sämtlich aus dem Ausland kamen, entlassen.
OPEC fördert täglich circa 30 Millionen Barrel und deckt damit ein Drittel des Ölbedarfs auf der Welt. Ihre Entscheidungen müssen auf jeden Fall der Optimierung der Vorteile seiner Mitglieder dienen. Aber wegen der Quertreibereien Saudi Arabien konnte diese Organisation bislang nicht richtig in Richtung Stabilisierung des Marktes agieren und eine lenkende Funktion übernehmen.