Umwelt wird international Opfer der US-Entscheidungen
In diesem Beitrag beleuchten wir die Folgen der Aufhebung von US-Verpflichtungen bezüglich des Kampfes gegen den Klimawandel.
Ende März 2017 ging eine Mitteilung durch die internationalen Medien, welche allerorts die Umweltschützer hinsichtlich Klimawandel und seiner Gefahren noch mehr in Besorgnis versetzte. Es hieß in dieser Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump mit Unterzeichnung eines Durchführungsdekrets die Verpflichtungen der USA zur Bekämpfung des Klimawandels wieder aufgehoben hat. 2015 hatte sein Vorgänger Barack Obama ein Dekret unterzeichnet, gemäß dem durch ein Programm für saubere Energie die Erzeugung von Treibhausgasen in den Steinkohle-Kraftwerken eingedämmt werden sollte. Aber durch das neue Dekret von Donald Trump werden diese Einschränkungen und Kontrollen in der amerikanischen Energieindustrie, die zum Missbehagen einiger von der Obama-Regierung angeordnet worden waren, wieder aufgehoben.
Das neue Regierungsdekret zeigt, dass der Kampf um Verhinderung der zunehmenden Erderwärmung für die Trump-Regierung keinen Vorrang genießt. Durch seinen Schritt wird in Wahrheit der Pariser Umweltvertrag ignoriert. Diesen Vertrag hatten 193 Länder im Dezember 2015 in Paris nach langen Jahren Verhandlungen über die Verhinderung einer Erderwärmung um mehr als 2 Grad Celcius bis Ende des laufenden Jahrhunderts, abgeschlossen. Aber die neue Entscheidung von Präsident Trump macht diese Bemühungen wieder zunichte und hat die Umweltaktivisten, die sich jahrelang für die Erreichung einer solchen Übereinkunft engagiert haben, in Besorgnis versetzt. Wir möchten in diesem Beitrag die Gründe für ihre Besorgnis deutlich machen.

Eines der wichtigen Probleme in der Umwelt, welche in den letzten Jahrzehnten viel Aufmerksamkeit in den wissenschaftlichen Kreisen der Welt und unter den Politikern auf sich gezogen hat, sind die Klima- und Temperaturveränderungen weltweit. Es handelt sich um ein Phänomen, das nach wissenschaftlicher Ansicht nicht nur verändernd auf die Atmosphäre wirkt, sondern auf der Erde und in den Ozeanen ernsthafte Probleme für die Lebensräume auftreten lässt. Gemäß Untersuchungen haben die Lufttemperaturen nahe der Erdoberfläche in den letzten 100 Jahren durchschnittlich um circa 0,18 bis 0,74 Grad Celcius zugenommen. Hält diese Tendenz an, so könnte es in den kommenden 30 Jahren zu einem Temperaturanstieg um 1,1 Grad Celcius kommen. Wer diese Ziffer als unerheblich betrachtet, wird nicht glauben, dass dieses Ereignis dennoch die Umweltkrisen in den kommenden Jahren um ein Vielfaches vergrößern könnte.

Die Vereinten Nationen haben außerdem gewarnt, dass falls keine raschen und effektiven Maßnahmen zur Eindämmung der universalen Kohlendioxidverschmutzung ergriffen werde, die Erdtemperatur bis Ende des 21. Jahrhunderts 2,9 bis 3,4 Grad Celcius höher liegen wird als in der Zeit vor der Industrialisierung und dies zahlreiche Katastrophen nach sich ziehen wird. Eine der unangenehmen Folgen der Klimaveränderungen und Erderwärmung ist das Abschmelzen der Gletscher. Die Gletscher fungieren wie ein natürliches Thermometer für die Erde. Steigen die Temperaturen , schmelzen sie ab , während sie sich bei sinkenden Temperaturen vergrößern. Ein Abschmelzen der Gletscher hat einen steigenden Meeresspiegel zur Folge.
Seit 1870 ist der Meeresspiegel um mehr als 20 cm angestiegen. Für die kommenden Jahre wird sogar ein noch schnellerer Anstieg vorausgesagt. Das bedeutet, dass viele Küstengebiete , auf denen circa die Hälfte der Weltbevölkerung angesiedelt ist, überflutet werden.
Nicht nur die Natur sondern auch die Menschheit ist von den Klimaveränderungen betroffen. Durch Dürren, Klimakrisen, neue und zahlreiche Insektenplagen , Absinken des Grundwasserspiegels und Rückgang der geeigneten Anbauflächen treten Rückgänge in der Landwirtschaft und Viehzucht auf, was zum Verlust der Nahrungssicherheit, zu Hungersnöten und sozialen Unruhen in einigen Ländern führen würde. Außerdem wird vermutet, dass die Erwärmung der Erde ernsthafte negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen hat.

Laut den zuverlässigen Angaben der IPCC - der zwischenstaatlichen Sachverständigengruppe über den Klimawandel - gelten die Treibhausgase mit als Hauptfaktor für den zunehmenden weltweiten Temperaturanstieg. Die wichtigste Entstehungsursache für Treibhausgase ist dabei der Verbrauch von fossilen Brennstoffen und die Erzeugung von Kohlendioxid. Gemäß offiziellen Statistiken schickt die Menschheit jährlich durch Verbrennen von Steinkohle, Erdöl und Gas fast 40 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre. Der norwegische Wissenschaftler Dr. Glen Peters, Mitglied der internationalen Gruppe Global Carbon Project (GCP) verwies vor kurzem in einem Interview auf diese Tatsache und sagte: "Leider zeigen die Statistiken, dass die Menge an Treibhausgasen, die auf der Welt ausströmen, rapide zunimmt." Nach seinen Angaben gehen jede Sekunde durchschnittlich circa 2.9 Millionen Kilogramm Kohlendioxid in die Atmosphäre ab.
Zweifelsohne ist das Problem der Klimaveränderungen keine Angelegenheit, der man mit Leichtfertigkeit begegnen kann. Gemäß Prognosen kann es sein, dass bei Fortsetzung des jetzigen Prozesses 2080 die Hälfte der Pflanzenarten und mehr als ein Drittel der Lebewesen spurlos von der Erdoberfläche verschwunden sein werden. Das sind besorgniserregende Aussichten für die Menschheit.

Aufgrund solcher Besorgnisse fand vom 30. November bis 12. Dezember 2015 in Paris eine Internationale Konferenz zum Klimawandel der Vereinten Nationen statt, um eine weltweite Einigung zur Drosselung der Treibhausgasemissionen zu erzielen. Dieser internationale Klimagipfel in Paris beendete nach mehrtägigen Verhandlungen zwischen den teilnehmenden Ländern seine Arbeit. Die Staaten einigten sich auf die Herausgabe eines Papiers zur Bekämpfung des Klimawandels. Gemäß dieser Vereinbarung soll bis 2050 die Erderwärmung auf durchschnittlich weit weniger als 2 Grad, möglichst nur 1,5 Grad, begrenzt werden.
Die USA gehört zu den Ländern, die sich zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen verpflichtet haben. Ex-Präsident Obama hatte in einem Dekret einen Plan für saubere Energie angeordnet. Durch dieses Dekret wurde die US-Industrie verpflichtet, die Abgabe von Treibhausgasen bis zum Jahre 2030 im Vergleich zu 2005 um 32 Prozent zu vermindern. Der Vorgänger Trumps ordnete ebenso Begrenzungen für Methangas und das Fracking - hydraulisches Aufbrechen von Gesteinsschichten- bei der Erdöl- und Gasförderung an. Gemäß der Strategie für saubere Energie der vorhergehenden US-Administration sollten alle Kraftwerke, die mit Steinkohle arbeiten, geschlossen und der Bau neuer Kraftwerke dieser Art eingestellt werden. Doch mit Herausgabe seines Dekretes vom 28. März dieses Jahres hat US-Präsident Trump diese Einschränkungen gestoppt und damit in Wirklichkeit das Pariser Klimaabkommen, welches sein Land unterzeichnet hat, ignoriert.

Donald Trump hat sein Dekret in der Umweltbehörde der USA unterschrieben, während die Bergbauarbeiter der Steinkohlenwerke seinen Tisch umringten. Mit einem Lachen im Gesicht sagte er ihnen, diese Unterzeichnung bedeute, dass sie wieder an ihre Arbeit zurückkehren werden. Diese künstliche Inszenierung erfolgte, während Untersuchungen zeigen, dass schon jetzt und vor Durchführung dieses Dekretes die USA nach China der zweitgrößte Erzeuger von Treibhausgasen auf der Welt ist. Dieser Staat erzeugt 17 Prozent der Treibhausgase weltweit.
Die Umweltschützer warnen, dass die neue Umwelt-Politik der USA ernsthafte Folgen sowohl für dieses Land als auch für die ganze Welt mit sich bringen kann. Die diesbezüglichen Besorgnisse haben die Kritik von Regierungen und Amtsträgern hervorgerufen. der niederländische Meteorologe Paul Crutzen, der für seine Untersuchungen über die Ausdünnung der Ozon-Schicht mit dem Nobelpreis in Chemie ausgezeichnet wurde, hat nach der Herausgabe des Dekrets von Trump in einem Interview gesagt: "Viele sind davon überzeugt, dass die Unterzeichnung dieses Dekrets katastrophal sein wird. Alles was bisher erreicht wurde, könnte zunichtewerden. Ich denke nicht, dass die Wissenschaftler damit einverstanden sind."

Kritiker sagen, womöglich glaubt Trump nicht an die Wissenschaft, aber ändern kann er die Wissenschaft nicht. Vielleicht werden ihm im Laufe der Zeit die Augen aufgehen, aber bis dahin werden die USA diejenigen geworden sein, die die internationale Umwelt am meisten zerstören.