Anlässlich des Festivals "Grüner Film": Die Bedeutung der Medien für den Umweltschutz
Die Umwelt ist weltweit ernsthaft bedroht und ihr Schutz hängt von der Aufmerksamkeit jedes Einzelnen in der Gesellschaft ab. Der Umgang der Bürger mit der Umwelt kann durch die Medien beeinflusst werden, und daher spielen die Medien eine bedeutende Rolle bei der Verbesserung des allgemeinen Umweltbewusstseins.
Im Zuge der menschlichen Zivilisation, des technischen Fortschrittes und der wachsenden Weltbevölkerung hat leider auch die Umweltverschmutzung zugenommen, und das Leben der Erdbewohner wird heute durch verschiedene Faktoren der Kontamination bedroht. Die Lage der Umwelt ist aktuell derartig kritisch, dass die Menschen kaum noch sicher vor den Folgen ihrer Verunreinigung sind. Daher hat die Rolle der Medien für die Förderung des Umweltbewusstseins an Bedeutung zugenommen. Die Medien können neben der Hervorhebung der Umweltfrage und Aufklärung der Allgemeinheit über ihre Gefährdung außerdem durch Bekanntgabe der Strategien und der Maßnahmen und Versprechen der Regierungen, einen Einfluss darauf haben, dass auf den politischen Entscheidungsebenen entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen werden.

Das Umweltproblem ist ein internationales Thema und lässt sich ohne Hilfe der Medien nicht lösen. Durch Widerspiegelung der Schwächen und Stärken und des Vorgehens aller zuständigen Institutionen, können die Medien die Allgemeinheit sensibilisieren und die Verantwortlichen dazu veranlassen, Lücken zu füllen. Die Weltbevölkerung möchte rasch und einfach ohne viel Zeit- und Kostenaufwand mehr über die Methoden zur Reduzierung der Schäden erfahren, was nur durch die modernen Medien möglich wird. Die Weltbürger müssen über ein schnelles und billiges Internet verfügen, damit sie ihren Wissensstand über die menschlichen und natürlichen Krisen verbessern können. Auch die Bürgerinitiativen können durch die Massenmedien auf den drei Ebenen Wissen, Gefühl und Verhalten, das allgemeine Umweltbewusstsein verbessern.
In Wahrheit sind heute die Medien die wichtigsten Stützen für das Umweltbewusstsein. Durch Übermittlung von Informationen über die Umwelt an alle Bevölkerungsgruppen und Verbesserung dieser Informationen ist es möglich, die Einstellung zur Umwelt in der Gesellschaft zu verändern.

Die Medien gelten in unserem Zeitalter als effektive Mittel zur Herstellung und Verbreitung einer Kultur. Ob nun Zeitungen oder Zeitschriften, Rundfunk , Fernsehen, Filme oder digitale Medien - jedes dieser Medien kann entsprechend seiner besonderen Möglichkeiten enorme Kulturarbeit leisten. Wenn die Möglichkeiten dieser Medien zum Beispiel für eine umweltfreundliche Einstellung genutzt werden, können sie in dieser Hinsicht von großem Nutzen sein und das allgemeine Umweltbewusstsein verbessern.
Eine oder zwei Organisationen oder Institutionen vermögen alleine nicht die Notwendigkeit des Umweltschutzes spürbar zu machen, sondern alle Einrichtungen, die direkt oder indirekt Kulturarbeit leisten, müssen zur Umweltfreundlichkeit beitragen . Nur bei einer Zusammenarbeit zwischen Institutionen und Medien lässt sich etwas ändern.
Das Internationale Festival "Grüner Film", welches vom 9. bis zum 15. September dieses Jahres in Teheran lief, fällt in den Rahmen dieser Zielsetzung, nämlich der Sensibilisierung für den Umweltschutz und die Information über ihn und über umweltfreundliche kontinuierliche Weiterentwicklung. Das Festival, an dem Gäste aus dem In- und Ausland teilnahmen, stand unter dem Hauptmotto: "Öko-Stadt, sanfter Tourismus und saubere Energien".

Farhad Touhidi , Schriftführer dieses Kulturereignisses berichtete, dass in den vorherigen fünf Festivalrunden insgesamt 2799 Filme vorgeführt wurde. 2065 daraus kamen aus dem Iran und 734 aus anderen Ländern. In der 6. Runde wurden 278 ausländische und 524 iranische Filme an das Festivalbüro "Grüner Film" eingeschickt. Die meisten Einsendungen stammten der Reihe nach aus den USA, Frankreich, Italien, Spanien, Mexiko, Kanada, England, Brasilien, Deutschland und Russland. Die Filmwerke die aus den anderen iranischen Provinzen in Teheran eingingen, waren in der Mehrzahl der Reihe nach kurze Erzählfilme, lange Dokumentationen, Animationen und Experimentalfilme.
Das sechste internationale Festival Grüner Film gliederte sich in zwei Hauptabteilungen. Die eine bestand aus dem Internationalen Wettbewerb und umfasste Spielfilme und kurze Erzählfilme, kurze und lange Dokumentationen sowie den Experimentalfilm und Animation. Außerdem gehörte ein internationaler Wettbewerb für darstellende Künste, nämlich Graphik, Illustration, Karikatur, Fotografie , Konzeptkünste und Video-Kunst dazu. Eine Nicht-Wettbewerbssparte in Form von Workshops sowie Seminaren zu kulturellen, künstlerischen und Lehrthemen stand ebenso auf dem Festivalprogramm. Die fünf Workshops in dieser Festivalsparte waren folgenden Themen gewidmet: Öko-Stadt, saubere Energie, sanfter Tourismus, umweltfreundliche Wirtschaft und nachhaltiges Design. Zum Begleitprogramm gehörte die Vorführung von Filmen und Clips für Kinder und Heranwachsende, eine Auswahl von Filmen zum Thema nachhaltiger (sanfter) Tourismus, auserwählte Filme über Umwelthüter, die Industrie und Dienstleistungen hinsichtlich umweltfreundlicher Schritte und Umweltkampagnen, die Vorstellung von bürgerlichen Organisationen und gemeinsamen Umweltprojekten. Mit dem us-amerikanische Dokumentarfilm "Before the Flood" - "Vor der Flut" von Fisher Stevens wurde das Festival eröffnet. Diese Dokumentation wirft einen Blick auf die Folgen der Klimaveränderungen für die Umwelt des Menschen und was man tun kann, um die gefährdeten und einheimischen Arten und das Ökosystem zu schützen.
Charlotte aus Australien , die den Master of Science-Lehrgang an der Teheraner Universität im Fach Umwelt besucht, sagte über die Umweltprobleme Irans: "Eines der größten Probleme im Iran ist der Wassermangel. Allerdings sieht man sich an den meisten Orten auf der Welt heute diesem großen Problem gegenüber. Dazu kommt das Problem der Erderwärmung und diesbezüglich müssen viele Aktivitäten zum Schutz der Umwelt erfolgen." Sie fuhr fort: "Wir müssen unsere Einstellung ändern und statt fossiler Energie nach Wind und Sonnenenergie streben, damit unsere Welt grüner wird und wir in ihr leben können."
Illya Pavlov, der ukrainische Schiedsrichter beim Festival Grüner Film sagt, dass die Anwendung von sauberen Energien allen Menschen auf der Welt ein besseres und gesünderes Leben beschert. Er bezeichnete das Filmfestival im Iran über die Umwelt als sehr gut organisiert und sagte: "Ich konnte bei dieser Gelegenheit mit Künstlern und guten Filmwerken Bekanntschaft schließen."
Isabelle Watzell, Koordinatorin für das Programm "Grüne Städte" mit dem UN-Habitat- Programm für nachhaltige Städte bedankte sich für die Einladung zu dem Festival und sagte: "Das Gemeinschaftsprojekt für grünere Städte ist eine erfolgreiches Beispiel für Zusammenarbeit und wurde von 2014 bis 2016 entwickelt." Sie fügte hinzu: "Heute sind die Stadtgebiete für die Mehrheit der menschlichen Gesellschaften Ansiedlungsort und Zentrum der Wirtschaftsentwicklung. Mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Städten, obwohl diese nur 3 Prozent der Erdoberfläche für sich in Anspruch nehmen."
Frau Watzel sagte weiter: "Die Städte konsumieren 75 Prozent der natürlichen Ressourcen und produzieren 60 Prozent der Treibhausgase und 50 Prozent der Abfälle. Eine Urbanisierung ohne Planung oder mit einem schwachen Management wirkt sich negativ auf die Gesellschaft und die Umwelt aus. Das Programm der Zusammenarbeit soll die Berücksichtigung der Umwelt bei der Städtebaupolitik fördern. Den Vorrang in diesem Programm haben nachhaltige Städte die ausreichende Nutzung von Ressourcen, ein nachhaltiges Verkehrssystem sowie Abfallwirtschaft und Abwasserentsorgung."

Frau Watzell wies darauf hin, dass das Bevölkerungswachstum und die Städte ein nachhaltiges Verkehrs- und Personenbeförderungssystem erfordere, welches die Umwelt schont. Grünere Städte seien deshalb so wichtig, so fuhr sie fort, weil Städte generell wirtschaftlich von größerer Bedeutung sind. Außerdem würden, wenn die Bevölkerung in die Städte abwandert, Armut und Umweltverschmutzung zunehmen und größere Abfallmengen entstehen. Ein Schwerpunkt seien die Infrastrukturen der Städte und ihre Nachhaltigkeit, und es sei sehr wichtig in diese Infrastrukturen zu investieren. Frau Watzell erklärte: "Wir wollen mit weniger Ressourcen die größte Nachhaltigkeit für das Ökosystem erzielen."
Es sei noch erwähnt dass die Filme des Festivals "Grüner Film" in der fünften Runde in 70 Städten vorgeführt wurden, aber in der sechsten diesjährigen Festivalrunde wurden sie in 100 Städten gezeigt. In jeder Provinz des Landes fanden unter Teilnahme von Umweltschutz- und Kulturinstitutionen parallel zu dem Festival zusätzliche Programme statt.