Die Beziehungen der mittelasiatischen Republiken zu Iran 1394
Dr. Hasan Rohani, Präsident der Islamischen Republik Iran ist im Frühjahr des vergangenen iranischen Sonnenjahres, 1394, an der Spitze einer hohen Delegation nach Aschgabat, der Hauptstadt Turkmenistans, gereist.
Während dieser Reise wurden circa 19 Dokumente über die Zusammenarbeit zwischen der Regierung in Teheran und Aschgabat unterzeichnet. Beide Staaten einigten sich auf zukünftige Wirtschaftsbeziehungen im Werte von bis zu 10 Milliarden Dollar und ebenso die Erhöhung der bilateralen Handelsbeziehungen bis zu 60 Milliarden Dollar in den darauffolgenden 10 Jahren.
In Aschgabat wurde unter Teilnahme der Staatsoberhäupter von zahlreichen Ländern das 20-jährige Jubiläum der Billigung der Neutralität Turkmenistans gefeiert, an dem der iranische Vizepräsident Ishak Jahangiri teilnahm. Voriges Jahr wurde dem iranischen Botschafter in Aschgabat die Ehrenmedaille des unabhängigen und neutralen Turkmenistans verliehen.
Im vergangenen iranischen Sonnenjahr wurde die Stadt Almaty in Kasachstan zur Kulturhauptstadt der Islamischen Welt ernannt. In diesem Zusammenhang fand eine internationale Konferenz statt, an der Kulturbeauftragte und Persönlichkeiten aus dem kulturellen Bereich der Islamischen Welt teilnahmen. Diese Konferenz wurde von dem Ministerium für Sport und Kultur der Republik Kasachstan unter Mitbeteiligung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit und der Stadtverwaltung von Almaty veranstaltet. An dieser Konferenz nahm der Gesandte des iranischen Ministers für Kultur und Islamische Lenkung und Vertreter der Organisation für Islamische Kultur und Kommunikationen, Seyyed Mohammad Husain Haschemi teil. Neben der Islamischen Republik Iran waren unter anderem Tadschikistan, Russland, Kirgisien, Usbekistan, die Republik Aserbaidschan, Tartarstan, Ägypten, Malaysia, Indonesien, Oman, Kuwait, Afghanistan und Syrien vertreten. Es wurden verschiedene Themen behandelt, wie der Dialog zwischen Kulturen und Religionen, die Rolle und Bedeutung der Stadt Almaty für die Kultur der Islamischen Welt, der Islam als Religion der Nachsicht und Barmherzigkeit und die Wahrung der spirituellen und kulturellen Traditionen.
Seyyed Mohammad Mussawi, der Vertreter Irans und Mitglied der islamischen Weltgemeinschaft der Ahl-e Beit (den Edlen aus dem Prophetenhaus) forderte auf dieser Konferenz ernste Maßnahmen gegenüber den Ursprüngen des Extremismus. Mussawi betonte, dass die Extremisten die Religion falsch verstanden haben und die Bekämpfung sei nicht nur durch Angriffe von Sicherheits- und Militärkräften nötig sondern man müsse gegen ihre falsche Weltanschauung vorgehen.
Im vergangenen iranischen Sonnenjahr einigten sich die Verantwortungsträger der Eisenbahn Irans, Kasachstans und Turkmenistans auf einen einheitlichen Tarif für Güterzüge aus China über die neue Strecke zwischen den drei Ländern. Diese Einigung, die auf einer trilateralen Sitzung in Teheran erzielt wurde fördert den Warentransit und die Attraktivität der internationalen Festlandkorridore. Die Parteien einigen sich auch über die Tarife für den Güterbahntransport von Getreide, Aluminium und Eisenlegierungen von Kasachstan nach Iran und von dort aus nach Bandar Abbas am Persischen Golf. Die neuen Tarife werden sich positiv auf die Warenexporte von Kasachstan in neue Märkte in Indien und den Anrainerländer des Persischen Golfes auswirken.
Iran und Kasachstan haben im vergangenen Jahr einen Vertrag für die Teilnahme Irans an der Expo 2017 geschlossen. Dieser wurde in der Hauptstadt Kasachstan , Astana, von dem iranischen Vize-Minister für Industrie, Bergbau und Handel Husain Esfahbodi und dem Vizeaußenminister und Kommissar der Expo 2017 Kasachstan unterzeichnet.
Laut diesem Vertrag wird die Islamische Republik Iran, genauer gesagt die iranische Aktiengesellschaft für internationale Ausstellungen, für drei Monate an dieser Messe teilnehmen.
Die Expo 2017 Kasachstan soll vom 10. Juni bis 10. September 2017 in diesem Land unter dem Motto zukünftige Energie stattfinden und ist von großem Vorteil.
Bei dem Treffen des iranischen Außenministers Mohammad Dschawad Zarif und Jerlan Idrissow , dem Außenminister Kasachstans, wurden die Möglichkeiten zum Ausbau der bilateralen Beziehungen und ebenso die Entwicklungen in der Region erörtert. Zarif sagte bei diesem Anlass: Kasachstan genießt als Nachbarland immer eine Vorrangstellung in der iranischen Außenpolitik und wir sind an optimalen Beziehungen mit Kasachstan interessiert…Er fuhr fort: „Eine wichtige Angelegenheit der Region ist der Kampf gegen Terrorismus und Extremismus. Dieses Thema steht auf der Tagesordnung der bilateralen Konsultationen.“
Er forderte eine geeignete Zusammenarbeit aller für diesen Faktor der Sicherheitsgefährdung. In Bezug auf eine größere wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder erklärte er: „Nach Aufhebung der unfairen Sanktionen, stehen wir bereit, um die gegenseitigen Beziehungen in den verschiedenen Bereichen, wie Eisenbahn, Energie, Handel, Investitionen zu vertiefen.“
Der Außenminister Kasachstan, Idrissow, hob die Zusammenarbeit beider Länder in der Region des Kaspischen Meeres hervor und forderte ebenso die Kooperationen der Regionalstaaten bei der Planung zur Vernichtung des Terrorismus an der Basis. Ebenso verwies er auf die verschiedenen Bereiche zur Intensivierung der bilateralen Zusammenarbeit und erklärte Kasachstan sei bereit genügend Erleichterungen hinsichtlich der Visa-Ausstellung für iranische Geschäftsleute und Touristen zu schaffen.
Der iranische Minister für Industrie, Bergbau und Handel, Mohammad Resa Nematzadeh hat bei seinem Treffen mit dem Außenminister von Kasachstan Idrissow im vergangenen Jahr gesagt, dass die Zusammenarbeit beider Länder Angelegenheiten umfassen wie Ausbau des Schienen- und Lufttransportes und der Schifffahrtslinien der Islamischen Republik Iran und gemeinsame Investitionen, sowie die Zusammenarbeit in der Landwirtschaft .
Er schlug vor, dass die Geschäftsleute und Investoren beider Länder als erstes von nahem mit den Kapazitäten vertraut werden.
Der Außenminister Kasachstan sagte: „Um die Zusammenarbeit zu erhöhen, sollte eine gemeinsame Arbeitsgruppe zur Erkundung der Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Investitionen gebildet werden. Idrissow sagte, Iran gehöre zu den Zielstaaten für die Deckung des Stahlbedarfs. Als Beispiele für die wirtschaftlichen Kooperationen nannte er die Verlegung einer Eisenbahnlinie zu den iranischen Häfen, den Ausbau der Schifffahrtslinien von China nach Bandar Abbas am Persischen Golf und Bandar Anzali (am Kaspischen Meer) , die Lieferung von E-Lokomitiven und die Präsenz von iranischen Landwirten für gemeinsamen Investitionen in Kasachstan.
Die 11. Sitzung der gemeinsamen Kommission Irans und Usbekistans im letzten iranischen Sonnenjahr führte zur Unterzeichnung einer Einverständnisnote zwischen beiden Ländern.
Bei den Präsidentschaftswahlen vergangenen Jahres in Usbekistan waren iranische Wahlbeobachter unter Leitung des ehemaligen iranischen Botschafters in Russland und Oman , Nematullah Izadi zugegen. Bei diesen Wahlen , die am 29. März 2015 stattfanden, gewann Islom Karimov 90 Prozent der Wählerstimmen.
Am 3. und 4. Juni 2015 tagte die gemeinsame Kommission für Wirtschaft- und Handelskooperationen und wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit der Islamischen Republik Iran und Uzbekistan in Taschkent. An dieser Sitzung nahm der iranische Minister für Industrie, Bergbau und Handel, Mohammad Resa Nematzadeh und Elyor Gʻaniyev, Minister für Außenwirtschaftsbeziehungen, Investitionen und Handel Usbekistans sowie Ali Mardanifard , iranischer Botschafter in Usbekistan ebenso wie Vertreter der Ministerien und iranischen Unternehmen beider Länder teil.
Nach dieser 11. Sitzung der gemeinsamen Kommission haben die Vertreter beider Länder eine Einrichtung für Kooperationen gegründet und die Möglichkeiten für eine größere bilaterale Zusammenarbeit zum Beispiel die Bildung von gemeinsamen Unternehmen und die Durchführung von gemeinsamen Projekte erörtert.
Die Vertreter Irans und der Republik Usbekistan haben nach der gemeinsamen Kommissionssitzung eine Einverständnisnote über den Ausbau der Kooperationen in Wirtschaft, Handel, Wissenschaft und Technik unterzeichnet. Gemäß dieser Einverständnisnote haben beide Länder im Handel und der Wirtschaft, im Transport und Transitwesen, Wissenschaft und Technik, Fremdverkehr und Sport wichtige Vereinbarungen getroffen. Beide Seiten unterstrichen zum Beispiel, dass die Zahl der Flüge erhöht werden müsse, ebenso wie der Handelsaustausch und eine bessere Zusammenarbeit beider Länder beim Eisenbahntransit zu erzielen sei. Beide Länder erklärten in dieser Einverständnisnote außerdem ihre Bereitschaft für den Ausbau der Zusammenarbeit zwischen den Konföderationen für Fußball und Gewichtheben, Taekwondo, Judo und Ringen.
Im vergangenen Jahr überreichte der neue iranische Botschafter Bahman Agha Razi am 10. Dezember 2015 dem Staatspräsidenten von Usbekistan, Islom Karimov, sein Beglaubigungsschreibens im Präsidialpalast in Taschkent. Der neue Botschafter Irans in Usbekistan teilte Islom Karimov die Grüße des iranischen Präsidenten Dr.Rohani mit und sagte die Islamische Republik Iran sei fest entschlossen, die Beziehungen zwischen beiden Ländern in allen Bereichen zu verstärken und einen Beitrag für die Weiterentwicklung Taschkents zu leisten. Razi betonte auch den möglichst großen Ausbau der Beziehungen in Handel und Wirtschaft, Politik und Kultur und hob die Zusammenarbeit insbesondere im Transportwesen hervor.
Im vergangenen Jahr nahm der Vorsitzende der Partei Islamische Renaissance Tadschikistan, Muhiddin Kabiri , an der 29. Internationalen Konferenz für Islamische Einheit, die in Teheran stattfand, teil. Daraufhin hat das Außenministerium von Tadschikistan, den iranischen Botschafter Hodschatullah Faghani bestellt und ihm eine Protestnote überreicht.
Der Präsident von Kirgisistan Almasbek Atambajew hat im vergangenen Jahr offiziell den Iran besucht und traf in Teheran mit Revolutionsführer Ajatollah Khamenei, Präsident Hasan Rohani, dem Vorsitzenden des Landesinteressenrates und dem Vorsitzenden des iranischen Parlamentes zusammen.
Der Präsident von Kirgisistan und Rohani unterschrieben mehrere Urkunden über die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen, wie Kooperationen der Handelskammern beider Länder und Ausbau ihrer wirtschaftlichen Kooperationen. . Rohani sagte bei diesem Treffen, dass Kirgisistan und Iran eine lange gemeinsame Geschichte besitzen und nichts dem Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit im Weg steht.