Scheich Zakzaky lautlos schikaniert
(last modified Tue, 17 Dec 2019 05:41:05 GMT )
Dez 17, 2019 06:41 Europe/Berlin
  • Scheich Zakzaky lautlos schikaniert

Die Massaker an Muslimen in Nigeria und die Niederschlagung islamischer Bewegungen in diesem Land, haben seit 2011 zugenommen. Die nigerianische Regierung und Armee haben unterstützt von Israel und den USA weitgehende Maßnahmen gegen eine schiitische Gruppe ergriffen.                

 

Das Massaker in Zaria liegt nun 4 Jahre zurück. Bei diesem Massaker  am 12. Dezember 2015 wurden über 1000 Schiiten Nigerias von der Armee dieses Landes ermordet. Als einige Muslime  in Zaria das Gebäude Husainiyeh Baqiatullah auf eine Trauerzeremonie anlässlich des Jahrestages des Märtyrertodes des 8. Imam der Schiiten, Imam Ridha (Friede sei mit ihm) vorbereiteten, eröffneten Regierungssoldaten das Feuer auf sie. Unter den Toten befanden sich mehrere wichtige Mitglieder der Islamischen Bewegung für Nigeria, wie Scheich Mohammad Turi und Dr. Mustafa Said (der Reihe nach der Stellvertreter und der Hausarzt von Scheich Zakzaky)  ebenso wie Ibrahim Uthman. Das Militär steckte nach dem Massenmord die religiöse Stätte in Brand. Mit diesem Massaker, das nach offiziellen Angaben circa 350 aber in Wahrheit viel mehr Tote hinterließ  begnügte sich die Armee nicht, sondern sie stiftete auch in den darauffolgenden Tagen Unheil.  Bei einem mehrstündigen Angriff auf das Haus von Scheich Zakzaky am nächsten Tag richteten die Regierungskräfte ein Blutbad unter den unbewaffneten  Muslimen an, die   sich zur Verteidigung ihres Anführers versammelt hatten.  Die Muslime setzten ihr Leben für Scheich Zakzaky ein, der ein friedfertiges Verhalten predigte und nicht zuließ, dass seine Wächter Waffen einsetzen.  Die Armeekräfte stürmten das Haus des Scheichs, nachdem sie vorher einen Brand in dem Gebäude  gelegt hatten. Sie machten viele zu Märtyrern und verletzten Scheich Zakzaky schwer.

           

2015 : Das verbrecherische Vorgehen der nigerianischen Armee gegen Scheich Zakzaky 

 

 

Vor den Augen von Scheich Zakzaky brachten die Regierungskräfte drei seiner Söhne um, nachdem sie schon im Vorjahr drei andere Söhne des Scheichs bei der Niederschlagung der Demonstration zum El-Quds-Tag zu Märtyrer gemacht  hatten. Die Armee schoss auch auf die Ehefrau von Scheich Zakzaky. Sie nahmen die Tochter des Scheichs gefangen und schleiften sie über die Erde. Die ältere Schwester von Scheich Zakzaky  fand bei dieser blutigen Attacke den Märtyrertod.  Eine andere Frau im Haus, die  schwanger war, verlor im Gefolge von starken Hieben ihr Kind und starb. Schließlich verschleppten die Militärs Zakzaky und seine Ehefrau an einen unbekannten Ort.

Zu dieser Tragödie kam es, obwohl offiziell in der Verfassung von Nigeria Religionsfreiheit gewährleistet wird.

                   

Es fragt sich, warum die Muslime, die weder bewaffnet waren noch einen Angriff, oder einen Zerstörungsakt oder Aufstand vorhatten und sich nur zu einer religiösen Zeremonie versammeln wollten, auf diese Weise blutig niedergemetzelt worden sind.

Warum wird Scheich Zakzaky, der für sein hohen Charakter und seine friedfertige Vorgehensweise bekannt ist, weiterhin in gefoltert und gefangen gehalten? Es stehen noch viele weitere Fragen hinsichtlich der Verbrechen gegen die Muslime in Nigeria an , aber  die nigerianische Regierung und Armee hat diese Fragen bislang unbeantwortet gelassen. 

 

Auch die internationalen Gremien, die gegenüber der Unterdrückung  von Muslimen Nachrichtenboykott und Schweigen praktizieren, haben bislang keinen Schritt unternommen und noch nicht einmal in einer Erklärung das schreckliche Vorgehen der nigerianischen Regierung und Armee gegen die Muslime verurteilt.  Associated Press berichtete lediglich von dem Protest von einigen Menschenrechtsaktivisten am 15. Dezember 2015 kurz nach dem Massaker in Zaria, bei dem die nigerianischen Militärs gemäß dieser Aktivisten  an die  1000 Muslime töteten.

 2015: Blutiger Angriff auf das Haus von Scheich Zakzaky

 

Soheila Zakzaky, die Tochter von Scheich Zakzaky, sagte auf einer Versammlung in Teheran, die anlässlich des 4. Jahrestages dieses Massakers an den Muslimen in Nigeria stattfand: „Vor vier Jahren hat die nigerianische Armee auf abscheuliche Weise mehr als tausend unschuldige Menschen massakriert:  297 Frauen, von denen 23 schwanger waren,  548 Männer und 193 Kinder. Sie haben alle Mitglieder von 39 Familien umgebracht. Sie haben sehr Abscheuliches getan, Gebäude in Brand gesteckt, Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt und Neugeborene ermordet.“

Die Tochter Scheich Zakzakys fuhr fort: „Der ganze Gewaltakt war gemäß Behauptung der Armee eine Reaktion auf angebliche Bestrebungen zur Ermordung des obersten Befehlshabers der Armee. Aber es ist inzwischen mehr denn je klar, dass es sich um eine im Voraus geplante und gesteuerte Maßnahme zur Tötung von Scheich Zakzaky und vieler seiner Anhänger gehandelt hat. Man hoffte auf diese Weise der Islamischen Bewegung für Nigeria ein Ende zu bereiten.“

Die Tochter von Scheich Zakzaky weiter: „Nach der Tragödie sind Scheich Zakzaky und seine Ehefrau Malama Zeenat  und viele weitere Personen festgenommen worden  und die Regierung blockiert alle Kanäle für gesetzliche Maßnahmen zu ihrer Freilassung. Außerdem hat sie bei Angriffen auf  verschiedene friedliche Proteste und Versammlungen   seitens Freunden der Bewegung, die  seit 2015 stattfinden, viele Leute umgebracht  und manchmal sogar Gruppen angeheuert, damit sie die Muslime abschlachten.“ Dies alles geschah, obwohl der Oberste Gerichtshof von Nigeria im Jahre 2016 das Urteil zur Freilassung von Scheich Zakzaky herausgab. Doch das Regime und die Armee von Nigeria sind bislang nicht dieser gerichtlichen Entscheidung nachgekommen.

Über die Gesundheitslage ihrer Eltern sagte Soheila Zakzaky: „Der Gesundheitszustand meiner Eltern verschlechtert sich von Tag zu Tag, denn sie sind während des Dramas in Zaria schwer verletzt worden und ihre Probleme halten an, worüber die Regierung genau informiert ist. Die Gesundheitsprobleme des Scheichs haben mehrmals zu einem Herzinfarkt geführt  und seiner Ehefrau geht es so schlecht, dass sie nicht mehr richtig laufen kann. Vor kurzem hat man auch festgestellt, dass der Scheich zusätzlich zu den zahlreichen Problemen an schweren Vergiftungen leidet.“

Vor kurzem wurde der Scheich zudem in ein sehr schmutziges Gefängnis eingeliefert, was wie eine neue Form der lautlosen Unterdrückung und Folter anmutet.

                     

Die nigerianische Armee und Regierung feinden Scheich Zakzaky deswegen an, weil sie die Islamische Bewegung für Nigeria, deren Anführer er ist, als eine politische Gruppe betrachten. Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas und steht mit seiner Bevölkerungsmenge von 170 Millionen  an zehnter Stelle international. 50 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. Angesichts der wachsenden Zahl von Schiiten in diesem Land, haben das zionistische sowie  das saudi-arabische Regime die nigerianische Regierung vor einer schiitischen Revolution  gewarnt und sie haben finanziell und militärisch zur Gründung der  Terrorgruppe Boko Haram beigesteuert, die sich 2015 der IS-Terrormiliz anschloss und schon viele  Muslime brutal umgebracht hat. Die Massaker unter den Muslimen und die blutige Niederschlagung von islamischen Gruppen in Nigeria haben  insbesondere seit 2011 zugenommen. Ab 2011 stellten die Regierung von Nigeria und die Armee , unterstützt von den üblen Regimen von Israel und den USA weitgehenden Maßnahmen gegen die Schiiten auf die Tagesordnung, unter anderem die willkürliche Festnahme von Mitgliedern schiitischer Gruppen. Viele von diesen wurden während der Festnahme oder während der Folter im Gefängnis  umgebracht. Solche Gewaltakte erfolgten zusätzlich zu den Angriffen auf Schiiten seitens der Terrormiliz Boko Haram, welche von den Saudis finanziert wird. Auch die Zentralregierung von Nigeria ging - unterstützt von einigen anderen Staaten wie die USA, Saudi-Arabien und das zionistische Regime - massiv gegen die Schiiten in Nigeria vor. Diese Gewaltpolitik zur Auslöschung des schiitischen Glaubens eskalierte  schließlich in dem Massenmord  2015 in Zaria.

                                 

Die Festnahme von Scheich Zakzaky unter haltlosen Vorwürfen war vorprogrammiert und geschah - im Einklang mit den Saudis, dem israelischen Verbrecherregime und der Komplizenschaft  der USA - zur Vernichtung der Muslimbewegung in Nigeria. Diese Staaten verspürten wegen der Verbreitung der Islamischen Bewegung für Nigeria im Norden des Landes und sogar auf umliegende Länder Gefahr und nahmen daher die Vernichtung der schiitischen Muslime in Angriff. Unterdessen ist die Islamische Bewegung für Nigeria (Islamic Movement of Nigeria) eine religiöse und kulturelle Bewegung. Sie ist allerdings politisch gesehen gegen das israelische Regime, welches Kindermorde begeht. Ihr wichtigster politischer Standpunkt dieser Bewegung ist die Forderung nach Abbruch der Beziehungen Nigerias zu dem zionistischen Besatzerregime. Daher hat die nigerianische Armee den Fußmarsch der Schiiten anlässlich des El-Quds Tages im Jahre 2014 blutig zerschlagen und 33 Personen, darunter die ersten drei Söhne des Scheichs getötet.

Als Scheich Zakzaky in einem Brief die Zentralregierung  mit Nachdruck aufforderte, die Beziehungen zu Israel abzubrechen, erwiderte die Regierung dieses Schreiben mit dem Massaker an circa 1000 Muslimen und der Zerstörung der Husainiyeh Baqiatullah in Zaria. In einem Interview sagte Zakzaky damals: "Die Zentralregierung ist Zögling des Westens, der nach dem Erdöl von Nigeria dürstet.“

                           

Zurzeit protestieren die Muslime in Nigeria und anderen Ländern wegen der Einkerkerung von Scheich Zakzaky und seiner Frau und in Besorgnis um  deren schlechten Gesundheitszustand. Aber die Hauptverantwortlichen in Sachen Menschenrechte, die schon immer im Einklang mit der Politik der USA und dem Besatzerregime Israel gestanden haben, hüllen sich weiter ins Schweigen, ebenso wie die Medien. Ihr Gewissen scheint zu schlummern, als ob sie nur auf den Tod dieses edlen Menschen warten. Jedoch wird sein Weg auch nach seinem Märtyrertod fortgesetzt werden und in den Herzen überleben.