An Husains (F) Seite (2 –Wahrung wunderbarer Werte)
Imam Husain (F) führte die Karawane der Gottesliebe an – und erhob sich gegen das Unrecht und zur Wiederbelebung der Sitten des Propheten. Er und seine treuen Helfer opferten sich für die Wahrung der hohen menschlichen Werte.
Ihr Leute! Dies ist Husain, Sohn des Alis. Ihr kennt ihn. Ich schwöre bei dem, in dessen Hand mein Leben ist. Er und die ihn lieben, und die Freunde derer, die ihn lieben, werden im Paradies sein.
Dies sind Worte des geehrten Propheten über Imam Husain (F) den Fürsten der Märtyrer.
Die Freunde Husains sind seit dem ersten Muharram wieder in Trauer um Imam Husain, der sich zusammen mit seinen Helfern für die Wiederbelebung der Sitten des Propheten und die Wahrung der hohen Werte der Religion und Menschlichkeit eingesetzt hat.
Imam Husain (F) hat sich mit Leib und Seele für die hohen Ziele des Islams und die Wahrung seiner Werte eingesetzt. Zu den wichtigsten Schritten in seinem segensreichen Leben gehört gerade dies: Die Wiederbelebung des Islams und der in Vergessenheit geratenen Werte des Islams. Für dieses Ziel hat er alles getan, was er konnte. Daher ist folgender Satz unter den islamischen Denkern bekannt:
„Der Islam wurde von Hadhrate Mohammad (S) der Menschheit vorgestellt und Husain Ibn Ali (F) hat den Islam mit seinem ganzen Sein behütet und unterstützt.“
Unwissenheit und Unrecht hatten sich in den Jahren nach dem Verscheiden des Propheten (S) wie Staub über die islamischen Gesetze gelegt. Der Märtyrertod Abu Abdullah al-Husains und seiner treuen Helfer aber befreite die wahren Sitten des Islams von diesem Staub und das Licht des Gotteswissens leuchtete erneut in die Herzen, die unachtsam geworden waren. In dem Pilgergebet für Imam Husain heißt es:
«اَشهَدُ اَنَّکَ قَد اَقَمتَ الصَّلاةَ وَ آتَیتَ الزَّکاةَ وَ اَمَرتَ بِالمَعروفِ وَ نَهَیتَ عَنِ المُنکَر»،
„O Aba Abdullah. Ich zeuge dafür, dass du das Ritualgebet verrichtet hast und die Zakkatabgabe gezahlt und das Gute geboten und das Schlechte verwehrt hast.“
Aus der Sicht der Imame aus dem Hause des Propheten nimmt die Wiederbelebung des Gebotes, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwehren, im Vergleich zu den anderen religiösen Werten den höchsten Platz ein. Daher hat Imam Ali (F) gesagt, dass dieses Gebot noch höher zu stehen kommt als die Anstrengung auf dem Wege Gottes wie zum Beispiel der bewaffnete Kampf. Von ihm stammen folgende Worte:
Alle guten Werken und die Anstrengung auf dem Wege Gottes sind gegenüber dem Gebot, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwehren wie ein Tropfen im Vergleich zu einem großen wogenden Meer.
Um die Prinzipien einer Religion zu wahren, ist es prinzipiell notwendig gegen die Leute vorzugehen, die die Abweichung von der Religion begründet haben. Und ein freiheitlich denkender Muslim kennt bei der Wahrung seines Glaubens keine Kompromisse mit denjenigen, die falsche Sitten einführen. Imam Husain (F) war davon überzeugt, dass die islamischen Werte mit Leib und Seele unterstützt werden müssen. Er verbildlicht den Geist des Widerstandes und des freiheitlichen Denkens. Mit dieser Denkweise betrat er das Schlachtfeld zu Karbala um der Menschheit die Liebe zur Freiheit zu lehren und zu beweisen, dass er unter keinen Umständen sich dem Unrecht und der Unterdrückung beugt.
Imam Husain hat sich niemals mit den gewaltsamen und verdorbenen Anführern der Umayyaden versöhnt. Er begann unermüdlich den Kampf gegen die launischen egoistischen Herrscher und opferte auf diesem Wege sein Leben. Stets erinnerte er an die Worte seines Großvaters, des Propheten (S), der gesagt hat:
Der ungerechteste von allen ist jemand, der die Bräuche des Unrechts in der Gesellschaft verbreitet und die gerechten Bräuche vernichtet.
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Zu den wichtigen Eigenschaften der himmlischen Führer, welche ihre Erfolge vermehrt, zählt ihr starker Glauben sowie ihr eiserner Wille und ihre Entschlossenheit auf dem Weg zum Ziel. Es liegt auf der Hand, dass jemand, der, mit einem festen Glauben und mit hohem Wissen ausgestattet, den Weg Gottes geht, einen solchen eisernen Willen besitzt und sich nicht auf dem Weg zu seinen hohen Zielen vor Hindernissen und Schwierigkeiten fürchtet, auch wenn sie noch so groß sind.
Imam Husain, Fürst der Märtyrer, und Anführer des Aufstandes von Aschura besaß einen solchen Willen. Seinem Bruder Muhammad Hanifa, der ihm andere Wege vorschlug, weil er um sein Wohl fürchtete und ihn anregte, dass er sich vor den Umayyaden verbergen sollte, zeigte Imam Husain seinen unerschütterlichen Willen diese Gewaltherrscher zu bekämpfen indem er sagte:
Mein Bruder! Auch wenn es auf Erden keinen einzigen Ort der Zuflucht und der Sicherheit geben sollte, werde ich Yazid dem Sohn des Muawiya nicht die Treue schwören!“
Die Denkweise Imam Husains (F) lässt keine Selbsterniedrigung und Kapitulation gegenüber dem Unrecht zu. Die Unbeugsamkeit Imam Husains gegenüber dem Unrecht und seine Entschlossenheit zum Widerstand sind aus seinen folgenden Worten herauszulesen, mit denen er die Beweggründe für seinen Widerstandskampf nennt und allen Freiheitsliebenden auf der Welt Standhaftigkeit auf dem Weg der Wahrheit lehrt. Er hat gesagt:
Wisset dass der Unreine, Sohn des Unreinen (er meinte Ubaidullah ibn Ziyad – Gouverneur von Kufa) mich gezwungen hat, zwischen zwei Möglichkeiten zu entscheiden: Zwischen Tod und Schande! Aber es liegt uns fern, Schmach zu erdulden. Gott der Höchsterhabene, Sein Prophet und die Gläubigen und die Edlen, Geläuterten und Ehrenhaften der Welt würden es nicht gutheißen, wenn wir den Gehorsam gegenüber den Niederträchtigen dem Tod in Ehren vorziehen würden.“
Imam Husain (F) hat mit der Hingabe seines Lebens der Lehre der Schiiten eine Ehre zuteilwerden lassen und er hat bis zum letzten Atemzug für die Religion und die Rechtleitung der Menschen gekämpft. Er hat die Größe der Selbstlosigkeit und der Behütung der wahren Werte des Islams auf dem Schauplatz von Karbala verbildlicht. Er hat auf sich selber und jene, die ihm nahestanden, verzichtet, um den Weg des schiitischen Glaubens zu festigen und den wahren Islam, den Islam des Propheten Mohammad (S), wieder ins Leben zurückzurufen. Er hat sich geopfert, um die Glaubensgemeinde des Propheten wieder in die richtigen Bahnen zu lenken und die wahre islamische Gesellschaft wieder herzustellen, damit sie bis heute bestehen bleibt.
Die revolutionäre Bewegung Imam Husains (F) hat bewirkt, dass einsichtige und gerechte Menschen das Unrecht besser erkennen und nicht dazu schweigen. Das Geschehen zu Aschura hatte zur Folge, dass viele, die in irgendeiner Form an dem unheilvollen Geschehen in Karbala mitbeteiligt waren, in darauffolgenden Aufständen Vergeltung dafür übten, dass das Blut Imam Husains (F) und seiner Helfer vergossen worden war. Dies war der Beginn von weiteren Aufständen, wie der Aufstand von Muchtar gegen die damaligen ungerechten Herrscher.
Auch haben in der zeitgenössischen Geschichte an verschiedenen Orten Revolutionen und Widerstandsbewegungen eingesetzt, die von der Aschura-Bewegung inspiriert sind. Ein Volk, dass bewusst ist und wachsam auf die Belange der Gesellschaft achtet, lässt sich niemals von den Feinden des Islams und den Böswilligen hinters Licht führen und lässt nicht zu, dass sie Einfluss auf ihre Überzeugungen und ihr Leben nehmen.
Imam Husain (F) hat sich gegen die Tyrannei des Yazid Ibn Muawiya erhoben, um den wahren Islam zu verteidigen und um allen die Botschaft der Einheit der Muslime zur Verwirklichung einer gerechten Regierung und zur Wahrung der wahren Werte des Islams kundzutun. Er hat dieses Werk auf eine Weise vollbracht, dass heute - viele Jahrhunderte nach der Tragödie von Aschura - die Schiiten in aller Welt dieses gewaltigen Ereignisses gedenken.
Imam Husain (F) ist am Aschura-Tag, dem 10. des Monats Muharram, dem gewaltigen Heer der Ungerechtigkeit und des Unrechts entgegen getreten. Er ist zusammen mit 72 seiner treuen Helfer in Karbala zum Märtyrer geworden und hat freiheitlich denkende Menschen auf beste Weise Selbstverzicht, Tapferkeit und Mut gelehrt. Imam Husain (F) wurde zum vollendeten Vorbild für die Hütung der islamischen Werte.
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